꧁ Chapter Seventy-Nine ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Harry POV

Angel war vier Jahre alt. Ich hatte mir über diesen Faktor gar keine Gedanken gemacht, immerhin wäre mir Louis' Einfall dazu niemals in den Kopf gekommen. Viel zu stark war die Euphorie dabei, diese Frau wiedergesehen zu haben - lebend und glücklich. Mehr als glücklich, was ihr strahlendes Lächeln, das teure Kleid und der Babybauch mir zeigten. Ich hatte sie so lange nicht gesehen und nichts von ihr gehört und dadurch das mich so ziemlich jeder Mensch in meinem Leben verlassen hatte, hätte es mich nicht gewundert, wenn auch sie nicht mehr unter den Lebenden weilen würde.

Doch nun war sie hier und Louis schmiss mir diese Worte hin, ohne wahrscheinlich darüber nachzudenken, was sie in mir auslösten. Ich hatte keinerlei Ähnlichkeit zu dem blonden Mädchen finden können, welches ihrer Mutter so verdammt ähnlich sah. Konnte es wirklich sein.. Nein. Sie hätte es mir geschrieben.

Louis ließ mich kurze Zeit später in meinem Abteil alleine, um sich mit Lottie für das Training vorzubereiten und ich wanderte darin auf und ab. Meine Gedanken überschlugen sich und ich versuchte mir die Information in den Kopf zu holen, wann genau wir uns näher gekommen waren und wann sie gegangen war. Mein Herz schlug schnell und ich begann zu schwitzen, als ich merkte, wie mir schlecht wurde. Ich setzte mich auf mein Bett und wischte mir mit dem Ärmel über die Stirn, bevor ein Blick auf die Uhr auf meinem Nachtschrank mir zeigte, dass ich mich nun ebenfalls fertig machen musste, um vor der Show noch zum Training zu kommen.

Ich warf mich also in das neue Outfit, welches Mary mir geschneidert hatte und hoffte, dass ich nicht allzu sehr schwitzen würde, als ich die Tür meines Abteils öffnete und nach draußen auf den Rasen sprang.

Das Training verlief nicht sonderlich erfolgreich und doch, verschaffte es zumindest den anderen noch etwas Sicherheit. Ich hingegen hing mit meinen Gedanken die ganze Zeit bei Faye, die ich gleich bei der Show wiedersehen würde und, die mir eine Information schuldig war.

Ein paar Stunden später sammelten sich bereits einige Menschen vor dem Zirkuszelt und warteten, bis der Verkauf der Karten starten würde, somit hatte der Plan des Direktors wirklich etwas bewirkt. Der Mann wusste leider, wie man eine Menge Geld machen konnte.

Meine Augen suchten die Menge ab, doch ich konnte die hübsche junge Frau nirgendwo entdecken und schluckte einmal fest, bevor ich mich zu dem Zirkuszelt begab und währenddessen ein paar der Zuschauer grüßte. Ich schaute jedem einzelnen Menschen ins Gesicht, in der Hoffnung, ihres so schnell es ging ausfindig zu machen, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich erfolgreich war. Die anderen waren alle bereits im Zelt und machten sich für die Show bereit, doch ich wusste, dass ich das schnell mit ihr klären musste. Ansonsten könnte ich mich kein Stück auf die Show konzentrieren und das wollte ich niemandem antun.

"Harry", begann sie, doch ich schüttelte sofort den Kopf. Sie hatte den anderen Ausdruck in meinem Gesicht erkannt und wusste wahrscheinlich, was ich sie fragen wollte. Sie kannte mich schon immer gut und erkannte meine Emotionen oft, bevor ich sie überhaupt fühlte. Sie war so sensibel für die Gefühle anderer Menschen, ein Grund, warum ich mich in sie verliebt hatte. Es war erfrischend, mit ihr zusammen zu sein und sich nie für etwas schämen zu müssen, da sie jeden akzeptierte. Selten hatte ich einen so offenherzigen und guten Menschen kennengelernt. Wie könnte dieser Mensch also all die Jahre so ein großes Geheimnis vor mir geheim gehalten haben?

"Ist Angel-", ich wurde von einem Kinderlachen unterbrochen, welches hinter uns auftauchte. Angel und Leonard hatten jeweils eine Packung Popcorn in der Hand und wurden von einem Mann begleitet, der mit einem großen Lächeln bei uns ankam und Faye sofort einen Arm um die Taille legte.

"Die beiden wollten sich keine Tüte teilen, deswegen haben sie beide eine bekommen. Dafür gehen sie heute pünktlich nach der Show ins Bett, haben sie mir versprochen." Die Stimme des Mannes war mahnend aber freundlich und Angel nickte kräftig, bevor die braunen Augen des Mannes meine fanden und sein Gesicht weich wurde. Augenblicklich hielt er mir die Hand hin und ich ergriff diese. "Ich bin Joseph O'Connel, aber alle nennen mich Joe."

"Harry Styles", gab ich zurück und versuchte mich ebenfalls an einem Lächeln, bevor er den festen Händedruck löste und Faye einen Kuss auf die Wange drückte.

"Der Harry?", fragte er, weniger mich wie Faye, die daraufhin nur nickte und seine Hand kurz drückte.

"Geht ihr drei schon mal rein? Ich komme sofort nach." Ihre Stimme klang weit weg. Das er von mir wusste, war nur ein weiteres Indiz dafür, dass Louis nicht recht haben konnte. Zumindest, wenn sie ihm von mir erzählt hatte. Was sie nicht gemacht hätte, wenn Angel meine Tochter wäre, oder?

In genau diesem Moment trafen die grünen Augen auf meine, die mir schon heute Morgen so bekannt geworden waren und das Lächeln der Kleinen erfüllte mich mit Stolz und einem wohligen Gefühl, dass ich nicht zuordnen konnte.

"Ich freue mich so auf deinen Auftritt, Harry. Und auf Rosie." Die Kleine sprang auf und ab, weshalb ich kurz auflachte und nickte.

"Ich bin mir sicher, sie freut sich auch sehr auf dich." Ich tippte ihr kurz auf die Nasenspitze und Angel kicherte, bevor sie mit ihrem Vater und ihrem Bruder nach drinnen verschwand. Somit fand Faye's Blick sofort meinen und sie schaute mich entschuldigend an.

"Es tut mir Leid, dass wir jetzt nicht die Zeit haben. Ich kann morgen früh vorbei kommen, wenn das für dich in Ordnung ist und wir sprechen über die Sache? Joe ist morgen Zuhause und kann sich um die kleinen kümmern."

"Bring sie mit, bitte", bat ich sie und konnte die Worte auch gar nicht zurückhalten, so schnell wie sie meinen Mund verließen. Die blonde Frau vor mir nickte, bevor sie sich verabschiedete und nun ebenfalls im Zelt verschwand.

Ich seufzte und nahm noch einmal tief Luft, als ich die Augen schloss und wenige Zeit später einen Finger spürte, der mir über den geballten Handrücken fuhr. Ich musste mich nicht zu der Person drehen, um zu wissen, wer es gewesen war, da diese leichte Berührung mein Herz sofort schneller schlagen ließ.

"Die Show beginnt gleich, Haz", hauchte Louis leise und ich nickte, bevor ich mich zu ihm drehte und noch einen tiefen Atemzug nahm.

"Gib mir noch einen Moment, mein Engel. Ich komme sofort, versprochen."

Ich sah die Unsicherheit in seinem Gesicht, wusste aber, dass ich sie ihm nicht nehmen konnte. Immerhin wusste ich gerade nicht einmal selber mit meinen Gefühlen umzugehen, also konnte ich nicht wissen, was ich sagen sollte, damit er sich besser fühlte. Deswegen nickte er mir auch nur zu, bevor er wieder im Zelt verschwand und ich ein letztes Mal zu den Menschen schaute, die es nicht in die heutige Vorstellung geschafft hatten, da die Karten ausverkauft waren.

Wie schnell sich ein Leben doch ändern konnte.

*****

Nach der Show saßen alle zusammen beim Abendessen und gingen danach noch feiern, wobei ich sie begleitete. Ich hatte jedoch nicht wirklich Hunger und bekam keinen bissen runter, da mein Kopf die ganze Zeit nur bei dem morgigen Gespräch war.

Während die anderen also feierten, gesellte ich mich zu Zayn, welcher lediglich in der Ecke saß und sein Bier trank. Wir saßen schweigend nebeneinander und ich spürte seinen Blick immer wieder auf mir, während ich Louis und Lottie beobachtete, die zusammen über die Tanzfläche fegten. Eleanor und Amalia hatten sich ihnen schnell dazu gesellt und sie hatten eine Menge Spaß, was mein Herz tatsächlich ein wenig ruhiger schlagen ließ.

"Harry?", holte mich Zayn aus meinen tiefen Gedanken und ich drehte mich zu meinem schwarzhaarigen Freund um, der mich besorgt anschaute. "Möchtest du über irgendwas reden?"

Wollte ich? Vielleicht täte es ganz gut, mit ihm darüber zu reden. Er hatte schon mehr Erfahrung und oft eine oberflächliche aber klare Sichtweise auf die Dinge, denen ich mir nicht klar wurde. Außerdem wusste ich, dass er alles tun würde, um mir zu helfen und das war letztendlich auch der Grund, weswegen ich nickte und Zayn mich sofort auffordernd ansah.

"Aber nicht hier", murmelte ich deswegen und stand auf, um aus dem Wagon zu gehen und nach draußen zu hüpfen. Er folgte mir ohne Fragen zu stellen und wenig später standen wir vor dem Abteil, in dem immer noch laut gefeiert wurde und ich ließ meinen Blick über die Gegend um uns herum wandern, um glücklicherweise herauszufinden, dass wir alleine waren.

"Also, was liegt meinem lockigen Freund auf dem Herzen?", fragte Zayn mich und sah mich ernst an, als ich in den Fetzen meines Kopfes nach etwas suchte, was ihm schnell klar machen würde, was los war, ohne dabei zu viel zu verraten.

"Du und Amalia.. also", ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. "Also ihr beide habt doch.. ihr-"

"Wir werden intim miteinander, ja." Zayn grinste leicht und ich war froh, dass er schell begriffen hatte, was ich meine. "Aber ich hoffe es ist für dich in Ordnung, dass ich da nicht mit dir drüber rede. Ich möchte übrigens auch keine Details von dir und Louis hören, wenn das etwas ist, worauf du hinaus willst. Und helfen kann ich dir auch nicht."

Ich schüttelte den Kopf und obwohl er die Stimmung aufheitern wollte, scheiterte er kläglich. Ich war wirklich nicht bereit, jetzt zu lachen.

"Habt ihr da nicht Angst das.. das euch ein Ungeschick passieren könnte? Das sie.."

"Schwanger wird?", beendete Zayn erneut meinen Satz und ich nickte, woraufhin er wieder begann, zu lachen. "Harry, ich weiß ja nicht, inwiefern du über die Menschlichen Körper Bescheid weißt, aber Männer können nicht schwanger werden. Du brauchst dir bei Louis also keinen Kopf machen. Ihr könnt so viel Spaß miteinander haben, wie ihr möchtet."

"Um Louis geht es nicht", murmelte ich leise und Zayn's Grinsen verschwand, um stattdessen dem ernsten Ausdruck wieder Platz zu lassen.

"Wie? Du wirst doch nicht mit jemand anderes", er stoppte sich selbst und sah mich fassungslos an. "Harry, du springst doch nicht mit wem anders in die-"

"Vergiss es einfach."

Okay, jetzt reichte es mir wirklich. Ich war nicht in der Stimmung, mich rechtfertigen zu müssen und absolut nicht bereit, mir von Zayn vorwerfen zu lassen, dass ich Louis fremdgehen würde. In genau diesem Moment, trat eben dieser aus dem Wagon und sah uns fragend an. Louis blieb neben mir stehen und wechselte einen Blick mit Zayn, der nur mit den Schultern zuckte, woraufhin mein Freund mir seine Hand auf den Arm legte und meinen Blick suchte.

"Ist alles okay Haz?" Seine Stimme war liebevoll und trieb mir Tränen in die Augen, weswegen ich meinen Blick dem Boden zuwandte und nickte.

"Ja, ich bin nur müde. Du kannst heute bei dir bleiben, du brauchst den Schlaf", sagte ich schnell und hob meinen Kopf, um meine Lippen schnell auf seiner Stirn zu platzieren und mich dann von ihm wegzudrehen. Ich hörte wie Zayn nach Luft schnappte, als Louis' Hand von meinem Arm fiel und ich mich bei meinen nächsten Worten nicht einmal mehr umdrehte, während ich mich auf den Weg zu meinem Abteil machte. "Gute Nacht Lou."

*****

Ich schlief in dieser Nacht nicht gut. Erst hatte ich die Show nicht besonders gut abgeschlossen und war des Öfteren aus dem Takt gekommen, dann hatte ich Louis überreden müssen, dass er diese Nacht bei sich verbringen soll, um genug schlaf zu bekommen, da ich Angst hatte, dass ihm ansonsten etwas passieren könnte und dann, hatte mein Kopf nicht aufgehört, die verschiedensten Szenarien in meinem Kopf abzuspielen, was passieren würde, wenn Angel wirklich meine Tochter sein sollte. Alles zusammen brachte mich jedoch nur zu einem Ergebnis; es würde nichts ändern. Eigentlich. Immerhin war dieser Joe ihr Vater, schon immer gewesen und Faye schien wahnsinnig glücklich mit ihm zu sein. Aber uneigentlich, änderte es auch alles, denn ich wollte dieses Mädchen dann unbedingt kennenlernen und ein Teil ihres Lebens sein.

Dementsprechend gerädert und überfordert, hatte ich das Frühstück hinter geschlungen und den ganzen restlichen Morgen am Zelt gewartet und den Kiesweg entlang gestarrt, um jede mögliche Veränderung dort erkennen zu können. Ich spürte Louis' Blick oft auf mir, doch erwiderte diesen nicht, da es bedeutet hätte, dass ich meinen für einen Moment abwenden müsste. Ich konnte erahnen, dass er sich Gedanken machte und ich wollte ihm dabei helfen, doch da sich meine überschlugen, wusste ich nicht, was ich für ihn hätte tun können.

Als die junge, blonde Frau dann mit beiden Kindern an jeweils einer Hand den Weg entlang spaziert kam, stand Louis plötzlich neben mir und schenkte mir ein sicheres Lächeln, welches ich nicht direkt erwidern konnte. Viel zu viel Angst hatte ich vor der Antwort, die ich heute bekommen würde und der, wahrscheinlich folgenden, Zurückweisung. Denn auch sie würde mir sagen, dass der Fakt, dass ich jetzt Bescheid wusste, nichts an der Situation änderte.

"Hallo ihr beiden", begrüßte Louis die Kinder und beugte sich herunter, um von beiden einmal herzlichst umarmt zu werden. Danach taten sie es auch noch bei mir und Faye gab sowohl Louis, als auch mir die Hand, bevor Louis sich wie von selbst mit den beiden von uns entfernte und mit ihnen zum Karussell ging.

"Setz dich doch, bitte", bat ich Faye und zeigte auf die Bank hinter ihr, die ich extra dort platziert hatte, denn ich wollte nicht, dass sie als schwangere Frau so lange stehen musste. Dankbar drückte sie für einen Moment meine Hand, bevor sie sich darauf niederließ und ich mich vor ihr platzierte. "Ich glaube, ich muss meine Frage gar nicht aussprechen." Meine Stimme war lediglich ein Hauchen, da ich nicht lange um den heißen Brei herumreden wollte. Ich brauchte Gewissheit und wollte nicht von ihr in den Boden gequatscht werden, wenn es nichts anderes gab, über das ich reden wollte. Oder konnte; denn es war das Einzige, was in meinem Kopf Platz hatte.

"Nein, musst du nicht", sie schüttelte den Kopf und ich sah die Tränen in ihren Augen glitzern, als sie noch einmal tief Luft holte. "Vorerst möchte ich, dass du weißt, wie Leid es mir tut, dir nichts davon erzählt zu haben. Aber ich wusste nicht-"

"Also ist es wahr?", unterbrach ich sie und bekam ein nicken als Antwort, woraufhin ich empört lachte und mir durch die Haare fuhr.

"Harry ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wir waren beide so jung und ich bin gegangen - was hätte ich tun sollen?"

"Ich wäre mitgekommen? Du hättest einfach nur mit mir reden sollen! Weißt du eigentlich was ich mir jetzt.. wie ich..", ich schüttelte den Kopf und kreuzte die Arme vor der Brust, als ich vergeblich nach Worten suchte.

"Es tut mir Leid", wiederholte sie sich, doch ich konnte nicht darauf eingehen. Ich fühlte mich übergangen - von einer der wenigen Personen, die ich auf dieser Welt am allermeisten geliebt hatte. "Ich kann verstehen, wenn du jetzt nicht darüber sprechen möchtest", sie seufzte, "oder kannst." Sie drückte mir einen Zettel in die Hand, auf welchem eine Adresse stand. "Ich bin jeden Tag Zuhause, du kannst jederzeit vorbeikommen, wenn du sie sehen möchtest oder.. noch einmal mit mir sprechen möchtest. Aber du sollst wissen, dass es die einzig richtige Entscheidung gewesen war, dir nichts davon zu erzählen."

"Für dich oder für mich?", fragte ich sie spöttisch und merkte selbst, wie zickig meine Stimme klang. Trotzdem packte ich den Zettel in meine Hosentasche und drehte mich auf der Stelle um, damit ich für mich sein konnte.

Ich musste nur noch hier weg und konnte ihr Gesicht keine Sekunde länger sehen, weswegen ich an Louis vorbei ging und in mein Abteil wollte. Diese Entscheidung hatte ich jedoch ohne Louis getroffen, welcher für einen Moment Leo, der im Gras saß, alleine ließ und auf mich zukam.

"Harry was ist-"

"Lass mich", zischte ich und zog meinen Arm weg, woraufhin Louis erschrocken nach Luft schnappte und mich sofort losließ. Ich fuhr mir durch die Haare und merkte, wie sich die Schuldgefühle in mir breit machten, doch diese konnte ich jetzt nicht auch noch ertragen. Da waren schon zu viele anderen Dinge in meinem Kopf und somit kein Platz dafür. "Ich muss alleine sein. Bitte lass mich einfach für eine kurze Zeit in Ruhe, okay Louis?" Er nickte, doch ich sah in seinen Augen, dass er absolut nicht einverstanden war und seine Lippen eine gerade Linie bildeten, als er diese fest aufeinander presste. "Es tut mir leid", sagte ich also noch kurz, bevor ich mich umdrehte und mich dann auf den Weg zu meinem Abteil machte. Ich hörte im Hintergrund, wie Angel nach mir fragte und Louis ihr sagte, dass ich kaputt von der gestrigen Show sei, während mein Herz in immer mehr kleine Stücke zersprang und mir ein Stein auf die Lunge drückte, der mir langsam aber sicher die Luft zum Atmen nahm.

*****

Die nächsten Tage waren der absolute Horror. Die Symptome kannte ich, denn sie waren die selben, die ich hatte, nachdem Louis mir damals gesagt hatte, dass das mit uns nicht mehr gehen würde. Ich war schwach beim Training und lieferte eine schreckliche Show ab, während mein Magen krampfte und ich nicht lange stehen konnte. Ich wollte das Abendessen gar nicht verweigern, aber sobald ich auch nur daran dachte, einen Bissen zu mir zu nehmen, kam es mir sofort wieder hoch. Alles in allem, fühlte ich mich einfach miserabel und deswegen bat ich Mary nach einer kurzen Zeit, dass sie sich etwas um mich kümmern könnte und sie Louis daraus lassen sollte.

Ich konnte erahnen, dass sie es nicht gerne tat, doch ich war nicht in der Verfassung, fair zu ihm zu sein. Ich wusste, dass wenn er sich jetzt um mich kümmern und irgendein falsches Wort sagen würde, ich ihn böse angehen würde. Nicht, weil ich es so meinte, sondern weil ich einfach nicht wusste, was richtig und was falsch war. Ich wollte ihn auf keinen Fall verletzen und obwohl Mary mir sagte, dass er das jetzt schon war, wusste ich, dass es so besser war, wie wenn ich ihm Worte an den Kopf werfe, die mir im Nachhinein nur Leid tun und ihm länger auf der Seele liegen würden, wie wenn ich ihn jetzt einfach nicht sehen möchte.

An dem einen Morgen war es dann wieder verdammt schlimm, doch ich schaffte es irgendwie, mich aus dem Bett zu hieven und mich ein wenig frisch zu machen. Ich hatte mein eigenes Spiegelbild seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, aber ich war mir sicher, dass ich eine wandelnde Leiche darstellen musste. Mein Körper zitterte bei jeder Bewegung die ich tat und mein Kopf schmerzte, als ich ins Zirkuszelt wanderte.

Ich hatte das Frühstück verschlafen, da ich gehofft hatte, dass es mir mit ein wenig Schlaf besser gehen würde, doch stattdessen hatte ich so auch noch den Anfang des Trainings verpasst und nun, würde ich mit meiner Unfähigkeit auch noch alles mehr durcheinander bringen, wie ich es die letzten Tagen sowieso schon getan hatte.

"Du bist zu spät", war das Erste, was Davina sagte, als ich mich entschuldigend an das Mikrofon stellte und nickte.

"Ich habe verschlafen." Klang meine Stimme schon immer so dünn und kratzig? Sprach ich überhaupt diese Worte oder dachte ich sie mir nur? Mein Kopf war wie in Watte gepackt und ich merkte, wie mir schwindelig wurde, als ich den Blick senkte und versuchte, den Stein auf dem Boden zu fixieren; doch kläglich scheiterte.

"Braucht er vielleicht einen Stuhl?", hörte ich Luke's gedämpfte Stimme und kurz darauf Ashton, der sagte, dass ich verdammt blass aussähe.

Das würde zumindest zu meinem Gemütszustand passen, dachte ich mir, als mein Griff um den Ständer des Mikrofons immer fester wurde und ich spürte, dass meine Beine jeden Moment nachgeben würde, so sehr zitterten sie. Nicht jetzt.. ich konnte doch nicht jetzt umkippen.

Das Letzte was ich hörte, war Louis, welcher panisch meinen Namen sagte, bevor mir schwarz vor Augen wurde und ich auf dem Boden zusammenklappte.

[...]

Oh je; da wurde es Harry wohl wieder alles ein bisschen zu viel 🥺❤️

Wenn ihr jedes Tier auf der Welt als Haustier halten könntet, welches wäre das?🤔
M: Einen Brontosaurier 🥺
C: Einen Elefanten 🐘 😍

Lasst uns was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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