꧁ Chapter Seventeen ꧂
Sternchen nicht vergessen ❤️ (wenn ein Outfit von Harry beschrieben wird, dann werde ich es immer oben anpinnen, damit ihr wisst welches gemeint ist (: )
Harry POV
"Ich bin irgendwie aufgeregt", murmelte ich leise, als Louis und ich bereits auf dem Weg zu Mary waren, um die Kostüme abzuholen. Eigentlich hätte ich zwar auch alleine gehen können, aber Louis meinte er müsste sowieso schon im Voraus bezahlen und dann könnte er dies gleich erledigen. Nicht, dass ich irgendetwas dagegen hätte, den Weg bis in die Stadt nicht alleine laufen zu müssen. Außerdem sollte Mary gleich auf dem Rückweg mit uns kommen, da sie heute den Tag beim Zirkus und mit den Leuten verbringen würde, um sich dann Abends die Show anzuschauen. Sie war gestern schon ganz aufgeregt gewesen und konnte es kaum abwarten, ihre alten Kollegen wiederzusehen.
"Brauchst du nicht sein. Alles was sie näht ist perfekt und sie kann sich immer genau ausmalen, wie du letztendlich in ihren Sachen aussehen wirst. Ich denke, da kann gar nichts schief gehen", versuchte Louis mich zu beruhigen, scheiterte jedoch kläglich. Ich hatte gestern an seinem Kostüm gesehen, dass ein recht grelles Pink verbaut worden war und ich konnte mir nun wirklich nicht vorstellen, dass diese Farbe mir gut stehen würde. Trotzdem hielt ich meinen Mund und schenkte Louis nur ein unsicheres Lächeln, woraufhin dieser mir auf die Schulter klopfte und wir die letzten Meter bis zum Laden schweigend hinter uns brachten.
Sobald wir die Tür passierten, läutete die Glocke über uns damit Mary Bescheid wusste, dass sie Kundschaft bekam. Bei dem Geräusch musste ich jedes mal Lächeln, da es mich an die Bäckerei meiner Mutter erinnerte, die so etwas ebenfalls aufgehängt hatte. Sie meinte damals, dann könnte sie auch mal hinten arbeiten und musste nicht die ganze Zeit vorne auf Kundschaft warten.
Keine Sekunde später, kam Mary bereits aus ihrem Hinterzimmer gelaufen und auf uns beide zu, damit sie uns drücken konnte. Es war erstaunlich, dass ich nach einem Tag bereits diesen Status bei ihr erreicht hatte, aber ich würde mich nicht beschweren. Ich habe meine Großeltern nie kennengelernt und hatte in den letzten Jahren zwar einige nette Gespräche mit älteren Menschen gehabt, jedoch gingen die nie wirklich über einen Tag hinaus und waren lediglich zweckmäßig. Sie zeigte noch auf ihre Wangen, weswegen erst Louis und dann ich ihr einen Kuss auf diese drückten, bevor sie uns mit sich winkte um uns ebenfalls in das Hinterzimmer zu bringen.
"Ich habe die ganze Nacht daran gearbeitet. Ich wusste genau, was ich für dich wollte mein Lieber und ich hoffe, es wird dir ebenfalls gefallen." Ihre Stimme lachte nur so vor Aufregung und ich warf Louis einen gespannten Blick zu, welcher diesen erwiderte. Dann holte die alte Dame zwei Teile hervor und drückte sie mir in die Hand, bevor sie mich ohne ein weiteres Wort hinter den Vorhang schob und mit Louis davor wartete. "Lass uns nicht zu lange warten Schätzchen."
Ich grinste und schüttelte den Kopf, da sie dies eh nicht sehen konnte und versuchte, das grelle Pink auszublenden, welches vor mir lag. Mit einem tiefen Atemzug zog ich mir das karierte Hemd über den Kopf, löste die Schleifen meiner Schuhe und streiche mir die Hose von den Beinen, bevor ich mir die weite, weiße Hose anzog und dann das pinke Hemd folgen ließ. Etwas verwirrt stand ich nun vor dem Spiegel und wusste nicht so ganz, wie ich das Gesamte Outfit deuten sollte, als mich Mary's Stimme unterbrach.
"Bist du schon fertig? Soll ich dir helfen?" Ohne eine Antwort meinerseits abzuwarten, schob sie den Vorhang vor und sah mich von oben bis unten an. Ich konnte ihn zwar nicht sehen, hörte aber genau, wie Louis' Lachen durch den Raum schallte und schämte mich tatsächlich ein bisschen für das, was ich hier veranstaltet hatte. "Oh man, einen Sinn für Mode hast du nun leider wirklich nicht", stellte die alte Dame fest und trat vor mich, damit sie mir das Hemd in die Hose stecken und die ebenfalls pinken Hosenträger vernünftig fest machen konnte. Danach öffnete sie noch ein paar der Knöpfe und holte eine weiße Perlenkette hervor, die sie mir um den Hals legte, bevor sie nach genauem inspizieren meine Ärmel hochkrempelte und dann stolz ihr Werk bestaunte. "Schau doch Louis. Als hätte er nie etwas anderes getragen, oder?"
Sie ging etwas zur Seite, sodass Louis und ich einen genauen Blick aufeinander werfen konnten, doch diesen konnte ich nicht wirklich einschätzen. Stattdessen kaute ich kurz auf meiner Lippe und betrachtete mich selbst von oben bis unten, ehe ich seufzte und mir unsicher durch die Haare fuhr.
"Ich weiß nicht, ob Pink so meine Farbe ist", gab ich zu bedenken, auch wenn das Outfit alles in allem wirklich verdammt gut aussah und ich selten etwas getragen hatte, was sich so gut auf meiner Haut anfühlte.
"Und ob Pink seine Farbe ist. Stimmt's Schätzchen? Louis, sag ihm das Pink seine Farbe ist", zwang Mary Louis und ich konnte es nicht verhindern, dass ich etwas Rot anlief und mich am liebsten irgendwo versteckt hätte. Ich konnte es absolut nicht leiden, wenn man mich so genau betrachtete und das ich mich auch noch unwohl in dem fühlte, was ich trug, machte die ganze Sache nicht wirklich besser.
"Pink ist absolut deine Farbe, Harry", bestätigte mir nun also auch Louis und obwohl er immer noch ein grinsen auf dem Gesicht hatte, konnte ich in seinen Augen sehen, dass er es ernst meinte. Diese Tatsache schaffte es dann tatsächlich, dass ich mich ein kleines Stück besser fühlte und nach einem tiefen durchatmen noch ein paar Schritte näher dem Spiegel ging, um mir alles genauestens anzusehen. "Wie sitzt es denn?", fragte Louis mich nun mit einem interessierteren Unterton.
"Hey, du kannst mir doch nicht einfach meine Arbeit klauen!", beschwerte sich Mary entrüstet und brachte Louis und mich zum lachen, ehe sie wieder hinter mir stand und an dem Hemd herum zupfte. "Wie sitzt es denn, mein Lieber? Ist es irgendwo zu eng, kannst du dich genug bewegen?"
"Sitzt, wackelt und hat Luft", bestätigte ich und drehte mich zu ihr um. "Danke Mary, es ist einfach perfekt. Ich habe noch nie etwas getragen, was sich so gut angefühlt hat. Vielen Dank."
"Das ist doch absolut kein Problem. Es war mir eine Ehre dein erstes Bühnenoutfit geschneidert zu haben. Hoffentlich folgen noch viele weitere." Sie tippte erneut auf ihre Wange und ich bedankte mich mit einem weiteren Kuss auf ihre Wange bei ihr, ehe ich wieder hinter dem Vorhang verschwand und mich in meine kratzigen Klamotten zurück warf.
Schon nach ein paar Sekunden vermisste ich den weichen Stoff um mich herum, wusste aber sehr wohl, dass diese ganze Arbeit nicht billig war. Ich fragte mich, ob Louis seinem Vater erzählt hatte, dass ich die Überraschung am letzten Showtag sein würde und, dass er so viel Geld für mein Kostüm ausgab. Ich konnte mir nämlich eigentlich nicht vorstellen, dass dieser so begeistert von mir war. Wir hatten seit dem Vorfall beim Training kein Wort mehr miteinander geredet und ich hatte immer noch jede Nacht Angst, dass er plötzlich vor mir stehen und mich aus dem fahrenden Zug schmeißen würde.
Mary erklärte, dass sie nun lediglich noch ein paar Änderungen an Lottie's Kostüm zu tun hatte, bevor alles für den besonderen Tag fertig war. Das ich absolut nicht bereit war, spielte jedoch keine Rolle und wir warteten lediglich darauf, dass sie sich ihren Hut aufgesetzt und ihre Tasche gefüllt hatte, bevor wir nun zu dritt den Heimweg antraten.
Die alte Dame war auf jeden Fall eine Freundin der Konversation. Mit ihr war es wirklich keine Sekunde lang still und sie erzählte uns, jedoch vor allem mir, wie ihre Zeit damals im Zirkus gewesen war. Sie hatte immer für alle gekocht, sodass sie gemeinsam jeden Abend essen konnten und hatte sich neben der Kostüme auch noch darum gesorgt, dass alles sauber blieb. Ein wahrer Engel, wie Louis gesagt hatte und dem, konnte ich nur zustimmen. Obwohl man ihrer Stimme entnehmen konnte, dass ein paar Sachen ihr gegen den Strich gegangen waren, war es offensichtlich, dass sie den Zirkus und die Leute dort sehr vermisste.
Als wir endlich am Festplatz ankamen, dauerte es keine Sekunde, bis sie von den anderen entdeckt wurde. Die Menschen kamen aus ihren Wagons, brachen ihre Arbeit ab und liefen im Schnellschritt zu uns, um einer der ersten zu sein, die Mary begrüßten. Sie kannte die Namen aller Leute, die schon länger dabei sind und fragte höflich nach denen, die sie bisher noch nicht kannte. Am schönsten war jedoch Zayn's Gesicht, welcher mit Shawn im Schlepptau angelaufen kam und der alten Dame so sehr um den Hals fiel, dass sie beinahe nach hinten umgekippt wäre.
"Oho mein lieber, nicht dass ich gleich noch beim Mediziner lande. Ich bin nicht mehr die jüngste, das weißt du doch", sie lachte und bekam nach dieser Aussage einen Kuss auf die Wange, ehe sie den schwarzhaarigen musterte und einen schockierten Gesichtsausdruck hatte. "Ach Jungchen, an dir ist ja fast gar nichts mehr dran! Sagt mal, kriegt ihr etwa nichts richtiges zu essen?" Als Zayn ihr von den Broten und dem Gemüse erzählte, welches wir uns zwischendurch nehmen konnte, schüttelte sie nur entrüstet den Kopf. "Heute Abend koche ich uns allen was feines. Das können wir dann nach der großen Show gemeinsam essen. Apropos große Show, Louis, wo ist dein Vater?"
Es war ungewohnt, dass jemand den Direktor als Louis' Vater betitelte. Wenn er mit mir sprach, tat er das zwar auch, aber nur, wenn es nicht im Zusammenhang mit dem Zirkus stand. Mary schien das nicht zu interessieren und sie sah meinen Nebenmann einfach nur interessiert an, welcher sich dann bei ihr unterhakte und sie wohl zu seinem Vater begleitete, während die alte Dame mehr als zwanzig Leute auf einem Fleck zurückließ, welche ihr nachschauten.
"Ist diese Frau nicht einfach fantastisch?", fragte mich Zayn und ich nickte, ehe ich ihn spielerisch schubste.
"Wüsste ich es nicht besser würde ich behaupten, Zayn sei schockverliebt", grinste ich und bekam ein Augenverdrehen als Antwort.
"Wie kann man es bei dieser Frau nicht sein?"
*****
Nachdem ich Amalia den gesamten Tag dabei geholfen hatte, ihre Pferde für die Show vorzubereiten, hatte ich danach direkt nach Mary gesucht, welche versprochen hatte, für alle zu kochen. Tatsächlich hatte ich sie wenig später in einem der Wagons gefunden, wo eine kleine provisorische Küche eingebaut worden war, um die Speisen dort zu lagern, die der Direktor jede Woche einmal liefern ließ.
Erfreut hatte sie meine Hilfe angenommen und schnell war ich damit beschäftigt, mehr Kartoffeln zu schälen als ich je in meinem Leben auf einem Haufen gesehen hatte, während die alte Dame die Fleischbällchen formte. Sie fragte mich ein wenig über meine Zeit vor dem Zirkus aus und ich berichtete ihr alles, was sie hören wollte. Seitdem ich mich Louis geöffnet hatte, fiel es mir um einiges leichter, über meine Vergangenheit zu sprechen wie noch davor und es tat gut, dass sie mir so aufmerksam zuhörte.
Nach einer Weile kamen wir dann jedoch darauf zu sprechen, was mit Louis' Hand so los war und ich erinnerte mich an die kleine Konversation, die ich mit Liam geführt hatte. Mary kannte Louis schon so lange, dass ich vermutete, dass sie seine Aktionen bestens voraussehen konnte. Dementsprechend sprang ich über meinen Schatten und beschloss, sie deswegen mal anzusprechen.
"Mary?"
"Ja Schätzchen?" Ihre Stimme war weich, während sie diese Worte sagte und ich würde lügen, wenn ich behaupte, es ließe mich nicht gleich ein klein wenig wie Zuhause fühlen.
"Dir ist bestimmt aufgefallen, dass Louis' Hand immer noch nicht besonders gut aussieht. Liam hat zwar keine medizinische Ausbildung, aber er hat sich in ein paar Bücher rein gelesen und ein paar Sachen von seinem Dad gelernt. Er meinte, dass sich das vielleicht nochmal ein Mediziner ansehen sollte. Was denkst du?" Ich wusste nicht so recht, wie ich mein Problem beschreiben sollte, doch Mary schien mich zu verstehen und zuckte nur überfordert mit den Schultern.
"Ich denke auch, dass es wahrscheinlich das Beste wäre, aber Louis wird das nicht zulassen. Du hast ja gesehen wie er reagiert hat, als ich meinte, dass er nicht auftreten sollte."
"Wie ist das Gespräch eigentlich ausgegangen?", fragte ich interessiert, da ich mit dem Anfang ihrer Antwort schon gerechnet hatte.
"Er wird die Auftritte nicht mitmachen und auch nicht trainieren. Dafür hat sein Vater beschlossen, dass er die letzte Show auf jeden Fall machen muss, damit diese noch einmal richtig Eindruck hinterlässt. Und da ich wusste, dass er diese wegen dir sowieso nicht ausfallen lassen würde, habe ich mein Okay gegeben."
Er würde nicht auftreten?
"Das bedeutet, du wirst unsere weitere Reise mit uns gehen?" Ich klang aufgeregt und dies schien sie zu bemerken, weswegen sie lachte und dann nickte.
Gerade als sie mir antworten wollte, wurde jedoch die Tür aufgerissen und ein verwirrter Louis stand im Raum, welcher mich und Mary ungläubig anschaute.
"Was macht ihr da?" Er hatte seine Augenbrauen zusammengezogen und kam in vorsichtigen Schritten auf uns zu, damit er über unsere Schultern schauen konnte.
"Wir kochen, mein Lieber. Aber das solltest du wohl selber erkannt haben", gab die alte Dame frech zurück und bekam einen kleinen Stupser in die Seite von Louis, ehe seine blauen Augen mich ansahen.
"Kochen kannst du also auch noch?", fragte er mich entsetzt und ich wusste für einen Moment nicht genau, was ich darauf antworten sollte, doch dann kam es von ganz alleine.
"Naja, backen kann ich, wie bereits erwähnt besser aber ja, kochen kann ich auch. Aber eigentlich, macht Mary das meiste", gab ich zu, woraufhin diese meinte, dass ich untertreiben würde.
"Singen, kochen, gut mit Tieren umgehen. Deine Mum hat wohl echt einen guten Job gemacht, hm?", grinste Louis und wollte gerade auf die Theke hüpfen, als Mary ihn mit einem 'husch' davon abhielt und ihren Kochlöffel dann wieder dazu nutzte, um den Eintopf umzurühren.
"Ja, der junge Mann hat schon Schwiegersohn-Potenzial. Findest du nicht, Louis?", meinte sie und zwinkerte diesem zu, ehe sie die darauf folgende Stille unterbrach, indem sie Louis dazu aufforderte, herauszufinden, wo genau die ganzen Schüsseln hingekommen waren, in welchen sie den Eintopf später servieren wollte.
Und ich stand einfach immer noch etwas sprachlos da und fragte mich, wie die Show heute Abend ablaufen wird, wenn Louis kein Teil davon sein würde.
[...]
Da will Mary wohl unbedingt, das Louis Harry sagt, wie gut er in dem Kostüm aussieht. Wobei das ja auch einfach offensichtlich ist 😌❤️
Sommer oder Winter? 🤔
Lasst uns was kleines da und vielen Dank für eure ganzen Kommentare unter dem letzten Kapitel ❤️
Lots of love
Michelle xx
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