꧁ Chapter One hundred and seven꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Harry POV

Ich war erstaunt, als Louis schon so früh mit Zayn von der Arbeit wiederkam. Da wir die vergangene Stunde viel von Shawn und Camila gehört hatten und Mary erneut einen Rückfall hatte, haben wir sie lieber in ihr Bett gebracht, damit sie ein wenig schlafen konnte. Sie war heute schon um einiges schwacher aufgewacht, wie die letzten Tage und ein Blick in Liam's besorgtes Gesicht zeigte, dass auch er davon ausging, dass die Stunden mit dieser lieben Frau gezählt waren.

Louis und Zayn schienen die bedrückte Stimmung zu bemerken, als sie sich mit uns ins Wohnzimmer setzten und Amalia ihrem Freund eine Tasse Tee in die Hand drückte, bevor sie sich neben ihn setzte und ihm einen Kuss auf den Oberarm drückte. Dabei schlich sich doch tatsächlich ein Lächeln auf meine Lippen. Sie und Zayn würden hier bleiben, wenn Louis und ich blieben. Ich wusste, dass es für die beiden ein enormer Schritt war, denn sie hatten dem Zirkus einiges zu verdanken aber auch sie hatten wahrscheinlich so langsam darüber nachgedacht, ihre eigene Familie zu gründen. Nun, wo es erlaubt war.

"Warum seid ihr so früh zurück?", fragte ich meinen Mann, sobald er sich neben mich gesetzt und seine Hand sofort meine ergriffen hatte. Er seufzte einmal und versuchte sich an einem Lächeln, was mir wohl Sicherheit geben sollte, doch das tat es nicht wirklich. Kaum zu glauben, dass unser beflügeltes Gefühl so schnell nachlassen würde.

"Cole meinte, ich muss erstmal nicht arbeiten. Also.. wegen Mary und so." Louis' Stimme war leise und ich nickte, ehe ich ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. "Ist heute irgendwas passiert? Die Stimmung ist so seltsam.."

Ich wusste doch, dass er fragen würde.

"Ich erzähle es dir später, versprochen. Lass uns eben noch ein wenig die Zeit mit den anderen genießen, okay?"

Nun war es an ihm, zu nicken, ehe Shawn und Camila davon erzählten, wie sie sich doch davor drücken konnten, aufgrund der Schwangerschaft zwangsverheiratet zu werden. Sie hatte sich durchgesetzt, indem sie kein Geld für ein Kleid ausgeben wollte, was sie später nicht mehr tragen konnte, weil es zu groß sein würde und die Eltern beider Parteien dann eingesehen hatten, dass dies wahrscheinlich wirklich keine allzu gute Idee sein würde. Daraufhin heiterte sich die Stimmung etwas auf und vor allem Niall lachte, ehe er sich zu uns drehte und mit den Augenbrauen wackelte.

"Da sind die beiden also noch davon gekommen", grinste er und ich verdrehte die Augen, während Louis schmollte und Niall mit einem Kissen abwarf. Dieser fing dieses geschickt auf, ehe er es sich hinter den Rücken packte und sich genüsslich anlehnte.

"Wir sind übrigens sehr traurig darüber, nicht dabei gewesen sein zu können", warf nun Shawn ein.

"Wir hätten euch auch gerne dabei gehabt. Es war wirklich wundervoll." Louis' Augen glänzten, als er das sagte und ich drehte mich zu ihm, woraufhin unsere Gesichter sich nahe waren.

"Ach ja?", fragte ich keck und rieb meine Nasenspitze an seiner, woraufhin er kicherte. "Du warst das wundervollste an allem."

Obwohl meine Stimme leise gewesen war, schienen uns die anderen verstanden zu haben, denn alle fingen an rumzunörgeln, dass wir mit diesem Kitsch aufhören sollten, weswegen wir uns voneinander entfernten und ich Louis aber aus Protest auf meinen Schoß zog, woraufhin alle die Augen verdrehten und nun eine detaillierte Beschreibung des letzten Tages abgaben. Louis' Finger fuhren währenddessen die Stellen an meinen Händen nach, an denen lange Zeit die Schürfwunden der Prügelei zu sehen gewesen waren, ehe er diese hob und einen Kuss auf meinen Handrücken setzte, woraufhin die Schmetterlinge in meinem Bauch mal wieder vor Freude tanzten.

Dies ging noch eine ganze Weile, ehe Niall und Liam nach oben gingen und Mary wieder nach unten brachten, damit sie ein wenig Essen zu sich nehmen und mit uns zusammensitzen konnte. Obwohl die alte Dame nicht mehr viel sprach, sah man doch, wie wohl sie sich in dieser Zusammensetzung fühlte und ich merkte, wie gut es Louis tat, dass sie noch hier war. Ich bekam es mit der Angst zu tun, dass er womöglich wieder in so ein tiefes Loch fallen könnte, wie er es bei unserer Flucht getan hatte. Das er mich wieder ignorieren und nicht sprechen würde; doch dieses Mal waren wir nicht alleine. Dieses Mal war der Rest seiner Familie und vor allem Lottie da, weswegen ich hoffte, dass er es ein wenig besser verkraften würde. Es würde für uns alle schwer werden, dass war mir bewusst. Jeder liebte Mary; wie könnte man auch nicht?

Als es Abend wurde, überredeten Louis und ich die alte Dame dazu, dass es besser wäre, wenn sie unten schläft. Wir statteten die Couch mit einigen Decken und Kissen aus, damit sie es auch bequem hatte und tatsächlich, ließ sie sich recht schnell auf diese Idee ein. Dementsprechend würden Lottie und Calum in ihrem Zimmer schlafen und sie müsste sich nicht mehr die Treppe hoch und runter quälen, was ihr mehr als gelegen kam.

Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten und ich noch einmal die Chance bekam, Camila's Baby ein Schlaflied zu singen, machten Louis und ich uns im Bad fertig und gingen danach zusammen ins Bett, wo er sich sofort in meinen Arm legte und mich ansah. Ich wusste, auf was er wartete und atmete noch einmal tief durch, da ich wusste, wie sehr ihn diese Situation schon das letzte mal belastet hatte.

"Kurz nachdem du weg warst, hatte Mary wieder eine Panikattacke und wusste nicht, warum so viele Menschen in ihrem Haus sind und vor allem, welche. Als es dann etwas bergauf ging, wusste sie nicht mehr, dass Camila schwanger ist und war sehr enttäuscht von sich selbst, als es ihr wieder eingefallen ist. Sie hat sich so oft dafür entschuldigt, dass sie im Moment so schwach und vergesslich ist.. dabei kann sie da ja gar nichts für.." Meine Stimme brach und um mich etwas besser zu fühlen, fuhren meine Finger Louis' Rücken auf und ab. Ich hörte, wie mein Mann tief durchatmete, ehe er nickte.

"Es ist bald soweit, oder?" Auch seine Stimme zitterte und ich nickte. Louis seufzte erneut und nickte dann ebenfalls, ehe er seinen Blick aus dem leeren Raum mir zuwandte. "Zayn hat mich heute auf den Zirkus angesprochen und gefragt, ob wir ihn weiterführen wollen."

"Ob du ihn weiterführen möchtest", verbesserte ich ihn, denn ich hatte damit wirklich rein gar nichts zu tun. Obwohl ich sah, dass Louis mit dieser Aussage nicht einverstanden war, nickte er mit zerknirschten Zähnen und fuhr mit seinem Finger meine Kieferkonturen entlang, während er überlegte.

"Er und Amalia würden sonst mit uns hierbleiben. Das hat er zumindest gesagt."

Ich nickte.

"Ja, dass hat sie mir auch schon gesagt." Louis' Blick wurde fragend, als er mich anschaute und ich schürzte kurz die Lippen. "Gestern, vor der Zeremonie, kam sie zu mir und hat mich gefragt, ob wir beide hier bleiben werden und im gleichen Zug gesagt, dass sie nicht von hier weggehen, wenn wir bleiben."

"Lottie will ihn wohl auf jeden Fall weiterführen.. auch alleine", sprach Louis weiter, nachdem er auf meine Aussage nur genickt hatte und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.

"Und du willst sie das natürlich nicht alleine machen lassen", stellte ich fest und Louis schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf. Seine Hand legte er nun auf meine Brust, genau dort, wo mein Herz gerade so wild schlug und er schien für einen Moment zu überlegen.

"Ich glaube nicht, dass sie das nicht schaffen würde. Das würde sie, auf jeden Fall!" Seine Stimme wurde etwas lauter, ehe er den Blick wieder senkte. "Aber.. wir haben irgendwie immer alles zusammen gemacht. Es war wir beide gegen den Rest der Welt, weißt du? Das haben wir unserer Mum damals versprochen."

"Und du hast dir versprochen, dass du diesen Zirkus zu dem machst, wie deine Mutter ihn haben wollte. Voller Liebe und Freude.. Familie", fügte ich noch hinzu und konnte sehen, wie die Augen meines Mannes von den Tränen etwas schimmerten. "Alle anderen zählen auf dich."

"Aber ich habe Angst..", seine Stimme war nur flüsternd, als er das sagte und dann schluckte. "Wir können hier wir selbst sein, wir haben einen Weg gefunden. Wir haben Jobs und Menschen um uns herum, die uns unterstützen und für uns da sein würden. Wir hätten so etwas wie eine gemeinsame Zukunft, ohne uns andauernd verstecken zu müssen. Und jetzt, wo Mary uns das Haus vererbt.." Er stoppte erneut und ich wischte ihm die Träne von der Wange, die sich mühsam hervor gekämpft hatte. "Ich weiß doch gar nicht, was alle anderen von uns denken. Lottie meinte zwar, dass die Arbeiter die jetzt noch da sind nichts dagegen haben, aber wer gibt uns die Sicherheit?"

"Haben wir diese Sicherheit denn jemals, mein Engel?" Mein Daumen fuhr über seine Wange und ich versuchte mich an einem sicheren Lächeln. "Auch hier kann es passieren, dass jemand Verdacht schöpft und dann sind wir geliefert. Es ist wundervoll hier, keine Frage. Ich liebe es hier, mit dir zusammen.. in diesem Haus. Aber der Zirkus ist deine Bestimmung, deine Familie. Und du bist meine Bestimmung und meine Familie. Ich werde dir überall hin folgen. Ich möchte nur das du glücklich wirst."

"Aber wenn ich es nicht so hinkriege, wie meine Mum das wollte? Wenn ich sie enttäusche?" Noch mehr Tränen fanden den Weg über seine Wangen und ich schüttelte den Kopf. Das sollte er niemals denken.

"Das könntest du niemals", ich setzte mich etwas auf und zog ihn zu mir in meine Arme. "Du bist so ein toller Mensch, mein Engel. Du hast schon jetzt versucht, alles so zu machen, wie sie es gewollt hätte, doch da wurdest du zurückgehalten. Du und Lottie, ihr werdet diesen Zirkus zu dem schönsten Ort auf dieser Welt machen."

"Werdet? Steht das jetzt fest?", fragte er und musste doch tatsächlich etwas lächeln, als ich ihm die Tränen von der Wange küsste und nickte.

"Ja. Denn du würdest bereuen, es nicht gemacht zu haben und da ich jetzt dein Mann bin, gehört es zu meiner Aufgabe, dich vor solchen Fehlern zu bewahren und dich darin zu unterstützen, dass zu tun, was für dich das Beste ist."

"Ist es denn auch das Beste für dich?"

Ich nickte und zog ihn zu mir, um ihn nun endlich richtig küssen zu können. Sanft strichen meine Lippen über seine und dann verbanden sie sich zu einem hingebungsvollen Kuss, den ich vollständig dazu nutzte, um ihm all die Zweifel zu nehmen, die womöglich noch in seinem Kopf vor sich her schwirrten. Seine Hand fand in meine Haare und fuhr zu meinem Hinterkopf, um mich noch ein wenig näher zu sich zu ziehen, ehe wir uns langsam voneinander lösten und ich meine Nasenspitze an seine legte.

"Du bist das Beste für mich, also ist überall wo du bist, das Beste für mich. Für immer, erinnerst du dich?" Meine Stimme klang fest aber leise, als ich dies sagte und Louis lächelte, bevor er mich noch einmal küsste und dann gegen meine Lippen flüsterte.

"Für immer."

*****

Die nächsten Tage zeigten deutlich, wie schnell Mary abbaute. Sie nahm immer weniger Essen zu sich und auch zum Trinken, mussten wir sie mehr oder weniger zwingen. Meistens half es, wenn wir zusammen mit ihr aßen oder ein Gespräch führten, weswegen sie vergaß, dass sie eigentlich gerade aß. Doch bald mussten wir ihr schon bis zur Toilette helfen und auch ihr Gedächtnis, wurde immer schlechter. So kam es des öfteren zu Verwirrungen, wer von uns jetzt wer war, doch Louis und Lottie, vergaß sie nie. Wenn keiner mehr an sie ran kam, konnten die Zwillinge sie immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen und so schön dies auch anzusehen war, desto herzzerreißender war es auch.

Es wurde öfter, dass ich Louis Abends fest in meinen Armen hielt, wenn er weinen musste. Jeden Abend ging man mit dem Wissen ins Bett, dass es das letzte Mal gewesen sein könnte, mit Mary gesprochen zu haben und man nie wusste, wann es wirklich zu Ende war. Deswegen schlief auch niemand so wirklich gut und Louis' Albträume spielten immer wieder eine große Rolle, obwohl er nie genau wusste, worum sie jetzt gehandelt hatten.

Als ich an diesem einen Morgen wach wurde, hatte ich sofort ein schlechtes Gefühl im Bauch. Doch da Louis noch schlief, blieb ich einen Moment länger liegen und hörte kurz darauf ein leises Klopfen an unserer Tür. Nach ein paar Sekunden, stand Lottie im Raum und sah ebenfalls besorgt aus, weswegen ich sie zu mir rief und sie zu Louis und mir ins Bett krauchte. Sie kuschelte sich an den Rücken ihres Bruders, welcher daraufhin ihre Hände in seine nahm und mir somit zeigte, dass auch er wach geworden war.

Ich wandte meinen Blick zur Tür, in welcher Calum stand und mich ebenfalls beunruhigt anblickte, weswegen ich seufzte und für einen Moment zu meinem Engel sah, welcher tief durchatmete.

"Ich habe Angst", sagte Lottie leise und vergrub ihr Gesicht in Louis' Nacken, welcher daraufhin nur nickte.

"Calum und ich gehen nachschauen", sagte ich dann und wechselte einen Blick mit dem schwarzhaarigen, welcher sofort nickte. Louis' jedoch ließ eine Hand seiner Schwester los und hielt mich vom aufstehen ab, weswegen ich mich zu ihm drehte und einen Kuss auf seine Stirn drückte. "Ihr könnt euch ja auf die Treppe setzen, aber lasst uns nachschauen, okay?"

Nun war es an Lottie, zu nicken, ehe sie sich von ihrem Bruder löste und die beiden Hand in Hand aufstanden, um hinter mir und Calum herzugehen. Mein Herz klopfte unangenehm in meiner Brust, nicht schnell, aber tief. Es schien mir auf den Magen zu schlagen, als ich als erster die Treppe herunter ging und einen Blick in das Wohnzimmer wagte, in welchem alles so normal schien. Calum und ich schauten uns einmal an, ehe ich die freie Hand von Louis noch einmal drückte und mich dann zu Mary begab.

Meine Schritte wurden langsamer, je näher ich kam, dabei war gar nicht so viel Platz. Ich hatte viele Menschen sterben sehen, vor allem auch jene, die mir etwas bedeuteten. Doch bei diesen war es absehbar gewesen, sie waren krank. Und sie waren auch nicht mit einem Lächeln eingeschlafen.

Ich wusste, dass sie tot war, als ich neben ihr stand. Es war nicht mal die fehlende Hebung des Brustkorbes, sondern die Tatsache, wie losgelöst sie aussah. Trotzdem, beugte ich mich einmal vor und legte mein Ohr an ihre Lippen, um zu schauen, ob sie noch atmete, während Calum ihren Puls kontrollierte. Von ihrem Körper ging noch ein wenig Restwärme aus, weswegen ich vermutete, dass sie noch nicht sehr lange tot war. Als wir beide mit dem Kopf schüttelten, sah ich einmal an die Decke und schloss meine Augen, um ein paar Mal tief durchzuatmen. Mein Herz pochte immer noch unangenehm in meiner Brust, als mir auf einen Schlag bewusst wurde, dass ich nie wieder ihre zarte Stimme hören würde. Das sie mir nie wieder zur Seite stehen konnte und das sie mich nie wieder 'Darling' nennen würde. Sie würde mich nicht mehr in den Arm nehmen können und mir dabei helfen, mein Leben auf die Reihe zu kriegen. Sie war nicht mehr da.

Ich schluckte einmal hart und senkte meinen Blick dann wieder, um in schnellen Schritten zu Lottie und Louis zu gehen, welche immer noch genauso auf der Treppe standen, wie vorher. Mein Gesichtsausdruck schien bereits alles zu sagen, denn wie auf's Stichwort, stiegen beiden Zwillingen Tränen in die Augen und sie gingen gemeinsam die Stufen nach unten, um sich ebenfalls zu Mary zu begeben.

Calum's Hand strich beruhigend über Lottie's Rücken, während ich einfach nur daneben stehen und für einen Moment zu begreifen versuchte, was jetzt tatsächlich passiert war.

"Sie hat ihr Leben gelebt", sagte Calum dann und übernahm nun auch meinen Job, Louis ebenfalls etwas Komfort zu vermitteln. "Sie hat immer eine Familie gehabt. Sie hat geliebt, sie hat alles machen können, was sie wollte. Und sie hat so vielen Menschen dabei geholfen, ihre Liebe zu finden. Sie konnte in Frieden gehen."

Er sah zu mir und ich nickte, als Louis sich plötzlich zu mir umdrehte und ich meine Arme öffnete, damit er sich in diese legen konnte. Sein Körper fest an meinen gedrückt, wusste ich, dass alles gut werden würde. Wir durften trauern, aber wir alle wussten auch, dass es nicht das war, was Mary gewollt hätte. Sie war so glücklich gewesen, die letzten Tage mit den Menschen verbracht zu haben, die ihr auf dieser Welt am wichtigsten waren und das hatte sie uns mehr als deutlich klar gemacht.

"Sie ist jetzt bei ihnen", sagte ich leise und küsste Louis' Schläfe. "Sie ist jetzt bei deiner Mum und deinen Großeltern."

"Sie passt jetzt auch auf uns auf", stimmte er mir zu und ich nickte. "Sie ist immer noch da."


Margaret hatte sich darum gekümmert, die Beerdigung stattfinden zu lassen. Alle wichtigen Menschen waren bereits da und wir beschlossen, sie in ein Gemeinschaftsgrab zu geben, da dies das war, was sie gewollt hätte. Zwar bekam sie so keinen Stein, aber sie würde niemals alleine sein. Auch nicht im Tot. Es war eine wundervolle Wiese mit vielen Bäumen drum herum, auf welcher wir standen und dabei zusahen, wie ihre Urne in die Erde gegeben wurde. Der Pfarrer sprach ein paar Worte und wir durften alle ein paar Blumen hineinwerfen, ehe wir im Halbkreis davor standen und uns an den Händen hielten.

Zayn und Louis hielten sich besonders fest. Es war klar, dass die beiden eine enge Beziehung zu Mary gehabt hatten und das sie sich jetzt brauchten. Ich hatte Zayn vorher nie weinen sehen und es brach mir das Herz, da es schien, als könnte er gar nicht mehr damit aufhören. Sein Körper bebte die ganze Zeit und Louis versuchte, ihn zu beruhigen, doch letztendlich wussten alle, dass es einige Tage dauern würde, bis alle darüber hinweg waren, dass sie nicht mehr auf dieser Welt verweilte. Vielleicht sogar Wochen oder Monate, wer wusste das schon. Wir mussten uns auf jeden Fall nicht hetzen, denn wir hatten einander, auch, wenn die anderen es noch nicht wussten.

Amalia's Hand legte sich auf meine Schulter und ich drehte mich zu ihr, woraufhin sie mir ein paar Tränen von der Wange wischte und mich dann für einen Moment in den Arm nahm. Nach und nach kamen alle anderen dazu und am Ende befanden wir uns in einer Gruppenumarmung, an der Stelle, wo die Person begraben war, die uns alle zu dem gemacht hatte, was wir waren.

Eine Familie.

[...]

Mit ziemlicher Verspätung kam hiermit mein letztes Kapitel für diese Geschichte online. Etwas emotional, vor allem auch für mich, aber ich werde euch mehr beim Dankeschön nach dem Epilog dalassen. Ich möchte mich trotzdem bei allen bedanken, die noch immer bei dieser Geschichte dabei sind, kommentiert haben und uns einfach immer mit Liebe überschüttet haben. Die Story war sehr lang, aber es gab für die beiden einfach einen extrem langen Weg, den wir euch nicht vorenthalten wollten. Danke auch an alle, die noch dazu kommen oder dies Tage, Wochen, Monate oder Jahre später lesen. Wir sind jedem dankbar, der diesen Weg auf sich genommen hat ❤️

Jetzt folgt noch der Epilog von Carina in zwei Tagen.. seid gespannt auf ihren weiteren Weg 🌞

Lasst mir gerne nochmal etwas kleines da ❤️

Lots of Love
Michelle &' Carina xx

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