꧁ Chapter One hundred ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

Mit pochendem Herzen lief ich rüber zu Margrets Haus, dicht gefolgt von Harry. Ich nahm den Hörer mit zittrigen Händen entgegen und räusperte mich kurz.

„Hallo?"

„Lou? Hey, ich bins Lottie", ich konnte ihre Stimmlage nicht deuten, was mein Herz dazu brachte kurz auszusetzen, ehe es noch schneller anfing zu schlagen.

„Lotts! W-was-"

„Tut mir leid Lou ich kann nicht so lange sprechen, ich hab Angst, dass Vater das sonst mitbekommt... Mary hat mir Margrets Nummer dagelassen, damit ich euch schnell erreichen kann, wenn es sein muss... Ich wollte euch nur sagen, dass Mary bald ankommen müsste, genauer gesagt in ungefähr zwei Stunden, wenn ich das alles richtig durchgerechnet habe und alles so geklappt hat. Damit ihr Bescheid wisst." Ich atmete erleichtert aus, irgendwie hatte ich fest damit gerechnet, dass sie mir schlechte Nachrichten mitteilen würde.

„Okay danke Lottie... wie, wie geht es dir? Und den anderen? Ist alles gut bei euch?"

„Alles okay soweit Lou... bei euch auch? Ich schreibe euch die Tage wieder einen Brief, ja? Ich vermisse dich Lou... wir vermissen euch." Ich hörte, wie sie am anderen Ende der Leitung leise schniefte.

„Hier auch... Lottie, bleib stark, wir werden uns wieder sehen, ja?"

„Mach ich, du auch Lou. Ich muss los, passt auf euch und auf Mary auf!" Noch bevor ich antworten konnte, hatte sie die Verbindung bereits getrennt. Ich seufzte laut und legte den Hörer ab, ehe ich Harry ansah. Er sah besorgt aus und blickte mich fragend an, während ich ihm ein trauriges Lächeln schenkte.

„Mary kommt in ungefähr zwei Stunden hier an...", verkündigte ich schließlich und Margret klatschte in ihre Hände.

„Ohhh schön! Ich werde mich dann mal in die Küche begeben und was leckeres zaubern, sie wird bestimmt hungrig sein!"

„Wir gehen dann so lange rüber und räumen ein wenig auf", erwiderte ich, während Margret schon in der Küche verschwand.

Drüben angekommen zog Harry mich in eine liebevolle Umarmung und drückte mir ein paar sanfte Küsse auf den Kopf.

„Es war schön mir ihr zu sprechen... auch wenns nur kurz war... ich vermisse sie...", murmelte ich leise an Harrys Brust. Er strich mir sanft über den Rücken und zog mich noch ein Stückchen näher an sich.

„Ich weiß Lou..."

Als wir uns schließlich voneinander lösten, stellte ich mit einem Blick auf die Uhr erschrocken fest, dass ich schon sehr bald zur Arbeit müsste. Etwas enttäuscht darüber, dass ich Mary nicht in Empfang nehmen konnte, lief ich in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen.

„Oh, stimmt du musst ja arbeiten... Dann muss ich Mary ja alleine vom Bahnhof abholen..."

„Ja, ich habs auch schon vergessen... tut mir leid Haz ich muss gleich schon los jetzt musst du alleine aufräumen." Harry nahm sich ebenfalls ein Glas und füllte es mit Wasser.

„Alles gut mein Engel, mach dir keinen Kopf. Du hast ja zum Glück die Frühschicht, dann bist du nicht ganz so lange weg." Ich nickte und kuschelte mich noch für einen Moment an ihn.

„Ich freue mich auf Mary, aber... ich habe auch Angst irgendwie..."

„Ich auch, aber versuch nicht zu viel drüber nachzudenken, okay? Wir werden uns noch eine schöne Zeit mit ihr machen Boo." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und verband unsere Lippen miteinander. In diesem Moment durchströmte wieder das Gefühl von Geborgenheit meinen Körper und ich konnte noch immer nicht begreifen, dass ich tatsächlich das Glück hatte gleichermaßen zu lieben und geliebt zu werden.

Auf dem Weg zur Bar schweiften meine Gedanken immer wieder zum letzten Abend und ich konnte nicht anders als einfach nur Mitleid mit Troye zu empfinden. Ich hoffte für ihn, dass er irgendwann jemanden finden würde, der für ihn genauso empfand wie er, auch wenn dieser jemand nicht Cole sein würde.

Als ich die Bar betrat, noch immer in Gedanken versunken, spürte ich plötzlich einen Blick auf mir. Troye saß anders als sonst heute an einem der Ecktische und sah gerade von seiner Zeitung auf, mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Ich blieb neben der Theke stehen und erwiderte sein Lächeln.

„Hey." 

„Hey Louis, ähm ich soll dir von Cole sagen, dass er heute ein paar andere Dinge für Mike erledigen muss und erst später kommt, wenn etwas ist kann aber Maria kommen und helfen, sie wohnt direkt gegenüber." Ich schluckte, ich war also alleine? Das war das erste Mal, dass ich ohne Cole arbeitete und obwohl es sich gut anfühlte, dass er mir das anscheinend schon zutraute, fühlte ich mich etwas unvorbereitet.

„Oh... okay, also bin ich alleine heute", stellte ich fest und sprach dabei eigentlich eher zu mir selber. Er stand auf und kam zur Theke rüber, ehe er sich auf seinen üblichen Platz setzte und mich erneut anlächelte.

„Das schaffst du, ist ja auch nicht so viel los um die Uhrzeit. Und ich bin ja praktisch immer hier, also kann ich dir vermutlich auch helfen, wenn etwas ist, sag einfach Bescheid."

„Danke Troye... und ähm... also wenn... du reden möchtest oder so... ähm-"

„Schon verstanden, danke Louis", unterbrach er mich und sah dann etwas verlegen zum Boden. Ich wollte gerade in den Personalbereich laufen, um meine Jacke dort abzulegen, als er plötzlich wieder anfing zu sprechen. „Ich denke... ich denke es ist offensichtlich, oder?" Er klang traurig und hatte seinen Kopf noch immer gesenkt.

„Ich... ich denke auch ja... tut mir leid, wirklich..."

„Naja, so ist das wohl manchmal im Leben..." Er zuckte mit seinen Schultern, ehe er aufstand und zurück zu dem Tisch in der Ecke lief und sich wieder der Zeitung widmete.

Meine erste Schicht alleine verlief ohne Probleme und obwohl Cole erst auftauchte als diese schon fast vorbei war, musste ich weder Maria noch Troye um Hilfe bitten. Viele verbrachten ihre Mittagspause hier und so war es in der Zeit relativ voll. Allerdings hatte ich nicht wirklich viel zu tun, außer das Essen zu den Tischen zu bringen und anschließend wieder abzuräumen und hin und wieder ein paar Getränke zu machen. Johnny wollte keine Hilfe in der Küche und nachdem ich ihn ein paar Minuten beobachtete hatte war mir auch klar wieso. Er hatte sein ganz eigenes System, was für mich ehrlich gesagt einfach nur aussah wie das pure Chaos, in dem ich sowieso nicht durchgeblickt hätte.

„Hey, danke, dass du alleine die Stellung gehalten hast, war alles okay?" Cole klopfte mir zur Begrüßung kurz auf die Schulter, während ich gerade einen Tisch abputzte.

„Hi, nein alles gut, was hattest du denn so Wichtiges zu erledigen?"

„Mike hatte irgendwas außerhalb der Stadt zu erledigen und ich musste dann spontan seine Termine heute übernehmen. War eigentlich nichts Spektakuläres, ein paar Gespräche mit Lieferanten und so was, hat sich nur ganz schön gezogen irgendwie. Tut mir leid, du hast was gut bei mir!"

„Ach, alles gut Cole, ich glaube ich habs ganz gut gemeistert und so konnte ich mir vorher nicht den Kopf zerbrechen darüber, ob ich alleine klar komme", lachte ich, als ich plötzlich erneut eine Hand auf meiner Schulter spürte.

„Oh, ja das hat er. Es ist nichts kaputt gegangen, niemand hat sich beschwert und er sah keinen Moment lang überfordert aus. Erfolgreiche erste Schicht alleine, würde ich behaupten." Troye lächelte mich an und ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Ach, das war ja auch nur die Frühschicht, da ist ja auch gar nicht so viel los...aber... danke...", erwiderte ich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Cole fing an zu lachen und nahm mir dann den Lappen ab, während er zur Tür deutete.

„Na los du kannst gehen, wir sehen uns morgen."

Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte, machte ich mich mit schnellen Schritten auf den Weg zu Marys Haus. Mittlerweile war die Vorfreude darauf Mary wiederzusehen so groß, dass ich mein Grinsen schon nicht mehr unterdrücken konnte und es kaum abwarten konnte.

Als ich die Haustür öffnete, kam mir schon sofort der Geruch von Essen entgegen und ich hörte Harrys herzhaftes Lachen, was mir mein Herz augenblicklich erwärmte. Ich lief ins Wohnzimmer und erblickte die beiden, lachend, eingekuschelt in zwei Decken auf dem Sofa. Als Mary mich anstrahlte und ihre Arme ausbreitete, fiel ich ihr wortlos in die Arme und drückte sie an mich. Sie fing an zu lachen und strich mir behutsam über den Kopf.

„Hallo Schätzchen, wie war denn die Arbeit?", fragte sie mich noch immer lachend, während ich nur ein zufriedenes Seufzen von mir gab.

Wir verbrachten den Abend damit von den letzten Wochen zu berichten und obwohl Mary erschöpft aussah und ich immer wieder bemerkte, wie ihre Hände zitterten, versuchte ich die negativen Gedanken so weit wie möglich wegzuschieben. Dass sie hier noch saß und eigentlich so wie immer fast durchgehend quatschte, gab mir die Hoffnung, dass sie noch einige Zeit bei uns bleiben würde. Sie erzählte uns, wie gut Lottie alles im Zirkus meisterte und es erfüllte mich mit Stolz und gleichzeitig auch Schuldgefühlen, die ich aber ebenfalls versuchte zu verdrängen, da sie meine Stimmung nur trübten und ich den Abend genießen wollte.

Nachdem Mary sich schon in ihr Bett gelegt hatte, waren Harry und ich gerade dabei uns ebenfalls bettfertig zu machen. Er umarmte mich von hinten und legte sein Kinn auf meiner Schulter ab, während er mich durch den Spiegel eindringlich musterte.

„Alles gut, mein Engel?"

„Ja, es war nur ein anstrengender Tag irgendwie... ich glaube ich frage Cole morgen, ob ich erstmal nur die Spätschichten oder Nachtschichten machen kann, damit immer jemand von uns hier ist, oder was meinst du?" Harry überlegte einen Moment, ehe er nickte.

„Hm... ja vielleicht wäre es gut, wenn Mary nicht alleine ist... ich glaube sie hat heute versucht zu überspielen, wie schwach sie sich eigentlich wirklich fühlt... aber bist du dir sicher Lou, die Nachtschichten sind doch immer anstrengender oder und dann musst du immer tagsüber schlafen?"

„Es ist mehr los ja, aber trotzdem machbar... vielleicht kann ich das mit Cole ja abklären, dass ich dann nicht bis zum Ende bleibe, dann kann ich auch aufstehen, wenn du wegmusst..."

„Okay, du fragst morgen nach und dann klären wir das, vielleicht kann ich nur abends bei Arthur aushelfen, dann kannst du die Frühschichten machen. Komm wir gehen jetzt erstmal schlafen." Er zog mich am Arm hinter sich her in unser Schlafzimmer, wo ich schließlich schnell an Harrys Brust gekuschelt einschlief.

Am nächsten Morgen frühstückten Harry, Mary und ich gemeinsam, ehe ich mich etwas eher zur Bar aufmachte, um noch mit Cole sprechen zu können. Ich wusste, dass er vermutlich sowieso schon da ist und als die Tür nicht mehr verschlossen war und ich ihn an einem Tisch sitzen sah, bestätigte sich meine Vermutung. Ich begrüßte ihn und ließ mich gegenüber von ihm nieder. Es fiel mir schwer, so kurz nachdem ich hier angefangen habe zu arbeiten schon irgendwie Sonderwünsche zu äußern und ich spürte die Nervosität in mir aufkeimen.

„Warum bist du denn schon so früh hier?" Ich blickte auf meine Hände, die ich nervös knetete. „Alles in Ordnung Louis?" Er klang besorgt und legte den Stift aus seiner Hand. Ich spürte seinen Blick auf mir, traute mich aber erst nach ein paar Sekunden ihn ebenfalls anzusehen.

„Ähm... ja also... Mary ist gestern wieder gekommen... und sie naja, sie ist schon älter und ich glaube... sie ist nicht mehr so fit, auch wenn sie das niemals zugeben würde und wir sind uns nicht sicher, ob sie alleine sein sollte... falls etwas passiert oder so..."

„Oh scheiße Louis, tut mir leid... Willst du frei haben oder-" Ich schüttelte meinen Kopf.

„Nein, nein... ich wollte nur fragen, ob es vielleicht möglich ist, dass ich erstmal die Spätschicht mache? Dann kann ich solange bei Mary bleiben, bis Harry wieder von der Arbeit kommt."

„Klar Louis, absolut kein Problem! Du kannst um 5 oder 6 kommen, so wie es passt und ich klär das ab, dass du dann der erste bist der geht, ja?" Ich lächelte ihn dankbar an und spürte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel.

„Danke Cole, ich weiß, ich bin noch nicht lange hier und habe eigentlich gesagt ich kann immer arbeiten..."

„Ach, mach dir keinen Kopf, ich weiß es schon zu schätzen, dass du eigentlich jede Schicht machen würdest. Das kriegen wir schon hin, keine Sorge. Du hast ja noch was gut bei mir, geh nach Hause, ich mach die Schicht heute alleine und dann kannst du morgen Abend kommen, was hältst du davon?"

„Das ist nicht nötig Cole, ich kann bleiben du musst nicht alleine arbeiten, Harry ist heute zuhause."

„Nein nein, geh ruhig und verbring Zeit mit Mary." Er schenkte mir ein Lächeln, was ich erneut dankbar erwiderte. „Und mit Harry, natürlich", fügte er noch mit einem Augenzwinkern hinzu. Ich spürte, wie ich rot wurde und räusperte mich verlegen. Damit war die Frage, ob er von uns beiden wusste also ebenfalls geklärt. Ich beschloss nicht näher darauf einzugehen und stand stattdessen auf, ehe ich ihm eine Hand hinhielt um ihn ebenfalls hochzuziehen und dann zu umarmen.

„Danke", hauchte ich leise.

„Nichts zu danken, Freunde helfen sich nun mal oder? Grüß die beiden von mir, ja?" Ich nickte und machte mich auf den Weg zurück, erleichtert darüber, dass Cole anscheinend ebenfalls kein Problem mit mir und Harry zu haben schien. Was für ein Glück wir hatten, dass so viele Menschen uns unterstützten und hinter uns standen.

[...]

Mary ist wieder da 😍😍

Wie viele Fotos habt ihr auf eurem Handy?🤔
M: 3588
C: 19'550 (😳)

Lasst uns was kleines da❤️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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