꧁ Chapter Fourty-Four ꧂
Sternchen nicht vergessen ❤️
Louis POV
Die erste Woche in der neuen Stadt verlief soweit ganz gut. Harry konnte sich dazu überwinden die Liebesshow mit Davina durchzuziehen, auch wenn er dabei nicht besonders zufrieden aussah. Nachdem er Niall mit den Hunden geholfen hatte, konnte auch dieser seine Show problemlos vorführen. Zumindest konnte man nicht genau sagen, ob alles nach Plan lief, da das Publikum sowieso durchgehend lachend musste und vermutlich alles als Show durchgegangen wäre. Die Trainings mit den Jungs, Harry, Davina, Lottie und mir waren sogar ziemlich lustig, auch wenn Davina sich eher weniger am Spaß beteiligte und eigentlich nur wollte, dass wir die Show probten. Wir ließen uns den Spaß von ihr nicht nehmen.
So kam es dann auch dazu, dass die Jungs sich bei unserem letzten Training in dieser Woche unbedingt aus dem Trapez ausprobieren wollten. Lottie war gerade dabei Calum zu zeigen, wie er sich positionieren musste und als ich Lottie zu zwinkerte sah sie beschämt weg und wurde rot. Der Anblick brachte mich wirklich zum Lachen und ich hörte, wie auch die anderen amüsiert waren. Es war irgendwie süß wie unbeholfen beide waren und ich versuchte den Gedanken daran, dass sie so nicht vom Direktor gesehen werden sollten einfach zu ignorieren.
Da an diesem Tag Show-Pause war, gab es schon etwas früher Abendessen. Lottie, Harry und ich waren wieder zu dritt auf dem Weg zum Speisewagon.
„Na Lottie, Calum scheint ziemlich...interessiert zu sein." Harry wackelte mit seinen Augenbrauen, während Lottie ihm in die Seite boxte.
„Harry! Hör auf, ihr macht das alle so unangenehm, er ist doch nur nett zu mir." Sie verdrehte die Augen und er grinste sie an.
„Oh ja, nett. So nett wie ich zu Louis bin meinst du?" Nun musste ich auch lachen. Die Arme, man konnte ihr deutlich ansehen, dass es ihr unangenehm war. Ich wusste aber, dass sie das vermutlich auch irgendwie etwas genoss, auch wenn sie das nicht zugeben wollte. Aus diesem Grund hielt ich Harry auch nicht dabei auf sie zu ärgern.
Beim Abendessen saßen Harry und ich wieder nebeneinander und wir konnten es nicht lassen uns ab und zu ganz unauffällig zu berühren. Ich vermisste es mit ihm zu kuscheln, wir hatten beschlossen uns die Woche abends nicht zu sehen, um nicht so auffällig zu sein. Um so mehr freute ich mich heute Abend endlich wieder neben ihm zu liegen und seinen Duft einzuatmen, während meine Finger seine weiche und warme Haut berühren. Die Vorfreude wurde mit jeder unschuldigen Berührung unserer Beine oder Hände immer größer. Als es dann endlich soweit war und wir drei uns auf den Weg zu unseren Wagons machten spürte ich wie mein Herz in meiner Brust fast zu explodieren drohte.
„Ich geh noch kurz in mein Abteil und dann komme ich, ja?", flüsterte ich Harry leise zu als wir bei seinem Wagon ankamen.
„Okay, mein Engel, bis gleich."
Lottie und ich liefen noch das kurze Stück rüber zu unserem Wagon und sie lächelte mich an als sie die Tür hinter uns schloss.
„Eure Zuneigung zueinander ist wirklich schön zu sehen Lou." Ich wusste nicht so recht, was ich darauf antworten sollte, also lächelte ich einfach und nickte kurz. Während ich mir gemütlichere Klamotten anzog, setzte sie sich auf mein Bett und sah auf ihre Hände.
„Du, Lou?" Ihre Stimme klang nachdenklich und irgendwie weit weg. Ich drehte mich zu ihr um und setzte mich neben ihr aufs Bett.
„Ja Lotts?"
„Tut mir leid ich will dich gar nicht aufhalten, aber... ich... ähm... denkst du... denkst du wirklich Calum ist... interessiert an mir?" Aha, es schien sie also tatsächlich sehr zu beschäftigen das ganze Thema.
„Es sieht sehr danach aus Lotts, magst du ihn denn auch bisher?" Sie blickte auf ihre Hände und fing an diese nervös zu kneten.
„Ich weiß nicht... also er ist sehr lieb und nett und sieht auch echt hammer gut aus, aber ich... ich... Vater..." Den letzten Teil ihres Satzes nuschelte sie fast undeutlich, doch ich verstand sie trotzdem. Mein Körper spannte sich ganz automatisch an bei der Erwähnung von ihm und ich spürte, wie ich etwas wütend wurde. Wütend darauf, dass es diese bescheuerte Regelung gab und alle sich erstmal Sorgen machen mussten, was der Direktor tun würde, bevor sie sich auf ihr Glück einlassen können. Bei Harry und mir war das Ganze noch etwas komplizierter, weil die Zuneigung, die wir beide füreinander haben gesellschaftlich einfach nicht akzeptiert wurde. Aber, dass meine Schwester hier sitzt und sich nicht traut sich ernsthaft für jemanden zu interessieren, nur weil mein geldgeiler Vater es nicht gestattet, machte mich einfach nur sauer. Ich atmete tief durch und versuchte mich dann nicht zu sehr aufzuregen.
„Lotts... er sollte überhaupt nicht das Recht haben uns sowas vorschreiben zu dürfen. Bitte versuch dich davon nicht zu sehr beeinflussen zu lassen okay? Ich möchte, dass du glücklich bist." Sie nickte schwach ehe sie ihren Kopf auf meine Schulter ablegte.
Nach ein paar Minuten stand sie auf und deutete zur Tür.
„Okay Lou, danke dir. Aber jetzt geh und hab Spaß." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und hüpfte voller Vorfreude darauf Harry gleich wieder in den Arm nehmen zu können aus dem Wagon.
Meine Vorfreude verschwand schlagartig als ich meinen Vater wutentbrannt auf mich zu laufen sah. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich vergaß, wie man nochmal atmete.
„In mein Büro, SOFORT!" Er schrie mich an und in seinen Augen loderte die Wut. Ich schluckte und folgte ihm mit schnellen Schritten zu seinem Büro. Ich spürte, wie sich die Angst in meinem Körper breit machte und versuchte irgendwie diesen wieder unter Kontrolle zu bekommen, als meine Hände anfingen zu zittern.
Er knallte die Tür hinter uns zu und sah mich an.
„Was hab ich dir gesagt, über Beziehungen zwischen Angestellten?!" zischte er während er einen Finger an meine Brust drückte. Ich spürte das Pochen meines Herzens und versuchte mich zu beruhigen, um ihm antworten zu können. Doch er gab mir gar nicht erst die Chance dazu. „Ich dulde keine Beziehungen in diesem gottverdammten Zirkus! Kannst du einmal deinen beschissenen Job machen und darauf achten, dass meine Regeln auch befolgt werden! Du wirst auf der Stelle dafür sorgen, dass diese beiden bescheuerten Artisten aufhören miteinander rumzumachen, oder und das schwöre ich dir, wird es nicht nur Konsequenzen für die beiden geben! Keiner soll es wagen auch nur daran zu denken, sie könnten hier heimlich eine Beziehung haben, wenn ich noch von irgendwem mitbekomme, dass er sich nicht an meine Regeln hält, könnt ihr alle euer blaues Wunder erleben, das garantiere ich dir!" Er spuckte so sehr beim Reden, dass ich blinzeln musste, um nichts ins Auge zu bekommen.
Ich war mir sicher, dass ich ihn noch nie so in Rage erlebt hatte wie in diesem Moment und ich traute ihm wirklich alles zu. Er packte mich grob am Arm und zog mich näher an ihn ran.
„Hast du das verdammt nochmal verstanden? Das ist der letzte Warnschuss den ich euch gebe. Beim nächsten Mal seid ihr alle dran ihr Nichtsnutze! Nicht mal an Regeln könnt ihr euch halten, denkt ihr wirklich ihr seid nicht austauschbar?" Jetzt lachte er höhnisch auf, nur um mich augenblicklich wieder wütend anzusehen. Obwohl ich langsam verstand, dass er nicht von mir und Harry sprach, sondern Shawn und Camila meinen musste, war ich wie gelähmt vor Angst und geschockt darüber, dass es tatsächlich noch eine Steigerung seines ekelhaften Verhaltens gab. Ich blieb also unfähig etwas sagen oder tun zu können einfach stehen und sah ihn an. Das schien ihn noch wütender zu machen, denn er packte erneut meinen Arm. Dieses Mal stieß er mich aber so heftig nach hinten, dass ich gegen die Tür knallte und eigentlich dachte, sie hätte bei der Wucht durchbrechen müssen. Schmerz durchzog meinen Rücken, doch ich nahm ihn nur gedämpft war. Ich nickte ihm zu und drehte mich dann zur Tür, um diese zu öffnen. So schnell wie meine Beine mich trugen lief ich davon und blieb irgendwann zwischen zwei Wagons stehen. Ich stütze meine Arme auf meine Beine und spürte, wie Tränen versuchten auszubrechen. Doch ich schluckte den Kloß in meinem Hals so gut es ging runter. Ich hatte eine klare Aufgabe bekommen und ich wollte wirklich nicht wissen, was geschieht, wenn ich meinem Vater jetzt nicht gehorche. Seine Drohung war eindeutig. Es würde Konsequenzen für uns alle geben, wenn es erneut zu einer Beziehung unter uns kommt. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, wie mein Vater reagieren würde, wenn er das mit Harry und mir erfährt. Shawn und Camila waren vorsichtiger als wir, ihnen merkte man bei Abendessen absolut nichts an und trotzdem hatte mein Vater irgendwie Wind davon bekommen.
Mein Herz fing an zu schmerzen und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen, als mir der Gedanke kam, der mir komplett den Boden unter den Füßen wegriss. Das mit Harry musste ein Ende haben, wir konnten das nicht mehr weiterführen, viel zu viel stand nicht nur für uns beide, sondern für alle anderen auf dem Spiel. Der Schmerz wurde so groß, dass ich das Bedürfnis hatte zu schreien. Doch da ich nicht wusste, ob mich irgendwer hören würde, trat ich stattdessen gegen die Wand des Wagons, um wenigstens kurz einen anderen, ertragbareren Schmerz zu empfinden. Es brachte nichts, noch immer hatte ich das Gefühl, mein Herz würde in tausend Teile zerbrechen.
„Fuck, Fuck, FUCK!" Nun war es mir egal, wenn mich jemand hörte. Sollte doch jeder hören, wie schmerzvoll es war, wenn man verdammt nochmal nicht glücklich sein darf. Ich ließ mich auf den Boden sinken und lehnte mich an die Wand, gegen die ich gerade noch getreten hatte. Mein Fuß pulsierte unangenehm, doch lenkte mich nicht einmal ansatzweise von dem Schmerz in meinem Inneren ab. Plötzlich hörte ich ein Räuspern über mir.
„Louis? Ist alles in Ordnung mit dir?" Ich öffnete meine Augen und sah Zayn, der sich über mich gebeugt hatte. Ich atmete tief durch und stand dann auf. Plötzlich war ich ruhig, mein Puls raste noch immer, doch meine Hände hörten auf zu zittern. Ich wusste nicht woran es genau lag, doch ich beschloss in diesem Moment, dass es das Beste wäre keine weiteren Personen mit reinzuziehen. Ich musste mit Shawn und Camila reden. Und dann mit Harry. Erst dann konnte ich mich voll und ganz dem Schmerz hingeben, doch jetzt musste ich ihn kurz runterschlucken.
„Ja, weißt du zufällig wo Shawn ist? Ich... ähm... ich muss was mit ihm besprechen." Zayn sah mich fragend an, doch dann nickte er.
„Ja, er war gerade noch auf unserem Übungsplatz, Louis, wieso-" Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern lief einfach sofort los, ohne ihn noch einmal anzusehen. Ich atmete erleichtert aus als ich keine Schritte hinter mir hören konnte, ich wollte ihn gerade wirklich nicht erklären müssen was los war.
Als ich beim Übungsplatz ankam konnte ich Shawn auf dem Boden sitzen sehen. Camila saß zwischen seinen Beinen und lehnte sich an ihm an, während er mit ihren Händen spielte. Gott verdammt, ich wollte ihr Glück wirklich nicht zerstören müssen, genauso wenig wie mein eigenes. Doch ich hatte keine Wahl, das hatte man mir klar und deutlich gesagt und auch gezeigt. Ich schluckte und atmete tief durch, ehe ich langsam auf beide zulief.
„Hey ihr beiden." Ich flüsterte um die beiden nicht zu sehr zu erschrecken. Doch sie fuhren trotzdem sofort auseinander und sahen mich erschrocken an.
„Alles gut, sorry ich bins nur..." Ich konnte die Traurigkeit in meiner Stimme nicht verbergen, so sehr ich es auch versuchte. Ich setzte mich zu ihnen auf den Boden und sah beide traurig an.
„Wir... wir müssen reden... der Direktor... er hat irgendwie von euch beiden erfahren und er schickt mich, um euch zu sagen, dass ihr es beenden müsst...es wird dieses Mal keine Konsequenzen geben, aber... er war sehr deutlich, dass es nicht erlaubt ist..." Nun war beiden der Schock ins Gesicht geschrieben. Einen Moment lang sagte niemand etwas.
„Aber... aber... wie?" Shawn durchbrach die unangenehme Stille.
„Ich weiß es nicht... und es tut mir so leid für euch... ich weiß nicht was ich sagen soll..."
„Schon gut Louis es ist nicht deine Schuld... danke, dass du derjenige bist, der es uns sagt...", unterbrach mich Camila. Shawn und sie warfen sich einen traurigen Blick zu und Shawn nahm ihr Gesicht in seine Hände. Ich beschloss ihnen den Moment zu geben und verabschiedete mich leise.
Ich lief ziellos durch die Gegend, da ich irgendwie nicht bereit war zu Harry zu gehen. Ich konnte ihn gerade nicht sehen, zu sehr schmerzte mein Herz bei dem Gedanken daran ihm zu sagen, dass wir das zwischen uns beenden müssten. Ich wusste nicht mal, ob ich ihm alles erklären sollte. Würde er überhaupt verstehen, dass ich das tun muss, dass ich keine Wahl habe? Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen und ließ es einfach zu. Hier war gerade sowieso keine Menschenseele und selbst wenn ich wollte, konnte ich es nicht mehr lange zurückhalten.
Ich fand mich am Pferdestall wieder und als ich mich daran erinnerte, wie Harry und ich uns hier zum ersten Mal geküsst haben, fing ich an zu schluchzen. Ich setzte mich auf einen Heuballen und ließ meinen Gefühlen einfach freien Lauf. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Jede Faser meines Körpers schrie nach Harry und wollte ihn nicht verlassen. Ich hatte das Gefühl schon alleine der Gedanke ohne ihn leben zu müssen, zerreißt mich innerlich komplett. Wie sollte ich jemals ohne ihn glücklich sein, wenn er mir erst gezeigt hat, was es überhaupt bedeutet glücklich zu sein.
„Lou? Was ist los, was machst du hier? Ich hab dich überall gesucht." Harrys sanfte und besorgte Stimme riss mich aus meinen Gedanken und holte mich zurück in die noch schmerzhaftere Realität. Ich konnte mich nicht dazu zwingen ihn anzusehen.
„Das mit uns geht nicht mehr." Meine Stimme brach, als ich ihm das völlig emotionslos sagte, ohne ihn dabei anzusehen.
[...]
Oh oh.. Shawn und Camila wurden entdeckt und Louis sagt Harry jetzt, dass es nicht mehr geht.. 😶
Locken oder glatte Haare?🤔
M: Glatt
C: Lockig
Lasst uns was kleines da ❤️
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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