꧁ Chapter Fifty-Three ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Harry POV

Die letzten Stunden waren wie eine Blase, in der ein Schleier von Nebel ihr Unwesen trieb. Ich bekam zwar mit, wie Louis auftauchte und ich ihn im Gegenzug anfauchte, doch all das, passierte eher unterbewusst. Ja, natürlich war ich wütend auf ihn, aber in diesem Moment, war ich einfach nur kränklich und nicht in der Lage, richtig über meine Gefühle nachzudenken. Umso überraschter war ich, als er trotzdem nach der Show wiederkam und sich weiterhin um mich kümmern wollte. So wie ich mit ihm gesprochen hatte, wäre es kein Wunder gewesen, wenn er damit weiter gemacht hätte, mich zu ignorieren.

Als ich mitten in der Nacht wach wurde, ging es mir schon um einiges besser. Mein Magen krampfte nicht mehr so sehr, doch ich merkte, dass mir die Kraft fehlte. Immerhin hatte ich, außer dem Tee den Louis mir gebracht hatte, nichts zu mir genommen und selbst den, bin ich relativ schnell wieder losgeworden. Mein Körper ächzte nach Nahrung, die ich ihm aber einfach noch nicht zutraute. Stattdessen spürte ich die Nachwirkungen dessen, dass ich mich so viel übergeben musste davon, dass meine Speiseröhre brannte und ich einen ekligen Geschmack im Mund hatte, den ich unbedingt loswerden musste.

Ich drehte mich nach Rechts und war überrascht, Louis neben mir liegen zu sehen. Vage erinnerte ich mich daran, ihm die Erlaubnis gegeben zu haben, sich ebenfalls hinzulegen, doch ich hatte nicht mehr mitbekommen, wie er dem gefolgt ist. In dem gedämmten Licht, konnte ich seine offenen Augen sehen, die mich sofort alarmiert anschauten, ehe er sich aufsetzte und nach dem Eimer greifen wollte, der zwischen uns lag.

"Musst du dich wieder übergeben?", fragte er vorsichtig und leise, woraufhin ich den Kopf schüttelte und mich ebenfalls aufsetzte.

"Ich gehe kurz ins Bad. Ich muss mich frisch machen." Meine Stimme klang rau und kaputt, genau so, wie ich mich fühlte.

"Soll ich dir helfen?"

Ich schüttelte den Kopf und meine Hände stützten sich auf der Matratze ab, ehe sie mich nach oben drückten und ich mich so drehte, dass meine Beine wieder den Boden berührten. Nach einem tiefen Atemzug hievte ich mich nach oben, geriet ins Schwanken und landete mit meinem Po wieder auf dem Bett. Ich meinte ein kurzes Kichern hinter mir wahrzunehmen, weswegen ich mich zu ihm drehte und er dieses hinter einem husten verbarg. Danach krabbelte er über das Bett und stellte sich hin, damit er mir nun seine Hand reichen konnte.

"Lass mich dir helfen, Harry." Er trug ein leichtes Lächeln auf den Lippen und obwohl die Situation noch angespannt war, wusste ich, dass ich es ohne ihn wahrscheinlich nicht ins Bad schaffen würde.

Deswegen griff ich nach seiner Hand, eine Berührung, die meine komplette Haut sofort wieder unter Strom stellte. Mir kam wieder in den Sinn, wie gut sie in meine passte und ich nahm einen tiefen Atemzug, ehe seine andere Hand nach meinem Ellenbogen griff und mich so nach oben zog. Ich wankte zwar, doch dieses Mal blieb ich stehen und Louis' Lächeln wurde ein wenig breiter.

"Na siehst du, geht doch." Ich wusste nicht so Recht, ob er das zu sich selbst oder doch zu mir sagte, weswegen ich einfach nicht antwortete und mich lieber darauf konzentrierte, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern.

Ich schwitzte und ich stank, das merkte ich selbst und ich fragte mich, wie Louis nicht schon total angewidert von mir sein konnte, da waren wir an der Tür angekommen und ich stütze mich im Türrahmen ab, um Louis dann wieder anzusehen.

"Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte ich ihn und er nickte sofort, während seine blauen Augen warm leuchteten. "Es wäre toll, wenn du mir vielleicht einen Waschlappen fertig machst. Ich würde mich gerne etwas frisch machen."

Erneut nickte er und seine Haare wippten hin und her, ehe er sich kurz verabschiedete und meinen Wagon verließ. Ich hingegen atmete einmal tief durch und schaffte es mit zitternden Beinen zum Waschbecken, wo ich mir erstmal meine Zähne putzte. Nicht einmal oder zweimal, sondern direkt drei mal, um auch ja den Rest des ekligen Geschmacks in meinem Mund loszuwerden. Danach spritzte ich mir noch etwas Wasser ins Gesicht, ehe ich nach dem Handtuch griff und mich wieder trocken machte.

Später wie erwartet, kam Louis wieder in meinen Wagon, mit einem Waschlappen und einer kleinen Schüssel in der Hand. Er sah mich entschuldigend an und gerade als er etwas sagen wollte, machte ich einen Schritt auf ihn zu und verlor das Gleichgewicht.

In Windeseile hatte er den Lappen in die Schüssel geschmissen und dies auf dem Boden abgestellt, um auf mich zuzulaufen und mich noch schnell zu halten, während meine eine Hand, Gott sei dank, noch schnell nach dem Türrahmen gegriffen hatte.

"Tut mir leid, ich habe erst nicht alles gefunden und musste Mary kurz wecken. Ist alles okay? Hast du dich verletzt?" Seine Stimme klang panisch und mir wurde doch glatt etwas warm ums Herz, als ich ihn so sah. So besorgt über mich. Etwas, was ich mir in der letzten Zeit gewünscht, aber nicht bekommen hatte.

"Du hättest sie doch dafür nicht wecken müssen", murmelte ich nur und Louis winkte ab, ehe er mir dabei half, wieder sicher zu meinem Bett zu kommen. Dort setzte ich mich an die Wand und Louis legte die Decke über meine Beine, ehe er die Schüssel vom Boden aufhob und den Lappen darin auswrang. Danach gab er mir den kalten Lappen und ich wischte mir damit durchs Gesicht, ehe ich damit unter mein Shirt schlüpfte und meinen Körper ebenfalls kurz damit abschrubbte. Louis hatte in diesem Moment den Blick abgewandt und mir kam in den Kopf, was er mir noch gesagt hatte, kurz bevor ich eingeschlafen war, weswegen ich den Lappen erneut auswrang und ihn mir dann auf die Stirn legte. "Louis?"

"Hm?" Er sah wieder zu mir und ich klopfte auf das Bett, woraufhin er sich hinsetzte und den Blick wieder abwandte.

"Erzählst du mir jetzt, was los war?" Ich wusste, dass es da noch etwas anderes gab, worüber wir reden mussten, doch obwohl ich es so unbedingt nochmal hören wollte, mussten wir erst etwas anderes klären. Etwas, das der Grund für all den Schmerz gewesen war. Zu meinem Erstaunen, nickte Louis sofort und knetete seine Hände, bevor er tief durchatmete und die Augen schloss.

"An dem Abend, als ich zu dir kommen wollte, hat mich mein Vater abgefangen. Er hat mir gesagt, dass er von dem Pärchen Bescheid weiß, welches hier sein Unwesen treibt und erst bekam ich es mit der Panik zu tun, dass er uns beide meinte. Doch dann hat er gesagt, dass ich dafür sorgen soll, dass die Sache zwischen den beiden ein Ende nimmt und ich wusste, dass er nicht mich meinen konnte."

"Er hat von Shawn und Camila geredet?" Die Antwort auf meine Frage war klar, doch ich wollte trotzdem sichergehen. Nicht überraschenderweise, nickte Louis.

"Dann ist er laut geworden und meinte, dass dies meine Aufgabe wäre und das ich meinen beschissenen Job machen soll, sonst wird es Konsequenzen geben. Aber nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen. Das Gespräch wäre der letzte Warnschuss und wenn ich es nicht schaffen sollte, dass allen für ein und alle Mal klar wird, dass hier keine Beziehungen geduldet werden, dann können alle ihr blaues Wunder erleben. Er war sehr deutlich." Zum Schluss wurde Louis' Stimme immer leiser und er rieb sich den Oberarm.

Ich spürte die Wut in mir aufkommen, doch mit ihr kam auch der Schwindel, weswegen ich versuchte, mich zurückzuhalten.

"Hat er dir weh getan?" Ich presste diesen Satz zwischen meinen Zähnen hervor und wusste die Antwort noch, bevor er genickt hatte. Sofort spannte sich mein ganzer Körper an und ich atmete tief durch, während meine Hand sich zu einer Faust ballte.

"Ich musste es machen, Harry. Ich musste dir sagen, dass wir das nicht mehr machen können! Ich wollte dir nie weh tun, das musst du mir glauben. Aber der Zirkus ist deine Familie und ich dachte..Wenn er die Sache zwischen den beiden schon so schlimm findet, was würde er dann sagen, wenn er das mit uns herausfindet? Ich will nicht, dass er dir weh tut." Tränen liefen seine Wangen herunter und ich zuckte nach vorne, hielt mich jedoch zurück, als er sie sich selbst aus dem Gesicht wischte und vergeblich versuchte, Luft zu holen. "Es war..so verdammt schwer, es dir nicht zu sagen. Aber ich wusste, dass du es mir ausreden würdest, sobald du es weißt. Ich wusste, dass ich alles über den Haufen werfen würde, wenn du mich ansiehst und mir sagst, dass wir das schon hinkriegen. Deswegen wollte ich auch nicht, dass du mich berührst. Ich bin dann immer so verdammt egoistisch, weil ich nur dich will und mein Glück über das aller gestellt habe, sogar über deins."

Mein Herz wurde schwer, als Louis' immer mehr schluchzte und sein Körper bebte. Er vergrub das Gesicht in seinen Händen und ich spürte den Klos in meinem Hals, als ich versuchte, mich in seine Situation zu denken um dann festzustellen, dass ich wahrscheinlich sehr ähnlich gehandelt hätte. Jedoch fand ich ihn absolut nicht egoistisch, sondern stark. Nur verstand er etwas ganz falsch.

"In den letzten Tagen habe ich immer versucht so zu tun, als sei alles in Ordnung, doch das war es nicht. Im Gegenteil, es hat mich zerrissen, dich so zu sehen. Nicht an deiner Seite zu können und dir zu sagen, dass ich dich auch liebe. Das war das schlimmste.. es nicht erwidern zu können, weil ich wusste, dass du dann nicht gegangen wärst." Seine Stimme brach erneut und ich verzog schmerzlich das Gesicht, als ich ihn ansah. Mein Herz wollte seinem am liebsten entgegenspringen, doch da war diese unsichtbare Barriere zwischen uns, die mich noch davon abhielt.

"Darf ich dich trösten, mein Engel?" Nach seiner Zurückweisung war dies etwas, was ich geklärt haben wollte, bevor ich meinem Instinkt einfach folgte und ihn womöglich überrumpelte. Zu meinem Glück, nickte er sofort und ich schlug die Decke von meinen Beinen, um zu ihm zu krabbeln und ihn in meine Arme zu ziehen.

Sein Gesicht vergrub sich in meiner Brust und seine Hände krallten sich in mein Shirt, während er immer wieder vor sich her sagte, wie Leid ihm alles tat. Ich schüttelte daraufhin nur den Kopf und versuchte ihm den Halt zu geben, den er brauchte, um zu wissen, dass ich nicht mehr wütend war. Im inneren hatte ich die ganze Zeit gewusst, dass mehr dahinter steckte, wie er mir gesagt hatte, doch ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Das die Welt so gegen uns war und es für uns nicht mehr gab, wie Liebe hinter Gittern.

"Es tut mir Leid, dass ich dich so wütend war", flüsterte ich nach einer Weile, in welcher Louis sich langsam beruhigt hatte und ich ihn immer noch in meinen Armen wiegte. Es fühlte sich einfach zu gut an, ihm wieder nah zu sein und ich beschloss, ihn nie wieder loszulassen und vor allem Bösen auf dieser Welt zu beschützen. "Aber ich war einfach so verletzt und ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken." Ich löste mich ein wenig, hatte meine Arme jedoch immer noch um ihn geschlungen, bevor ich einen löste und meine Hand um seine Wange schloss. "In der letzten Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, was ich für dich fühle und was das eigentlich bedeutet. Ich habe an meine Mutter geschrieben und mich dafür entschuldigt, bis mir klar wurde, dass ich gar nicht wirklich wusste, wofür ich mich überhaupt entschuldigen sollte. Ich will mit dir zusammensein. Ich will jede Sekunde meines Tages mit dir verbringen, Louis. Ja, die Leute hier bedeuten mir unglaublich viel, aber nichts macht mehr Sinn, wenn du nicht an meiner Seite bist. Und das ist Liebe, da kann und will ich mich nicht gegen sträuben. Ich liebe dich und natürlich, hätte ich dich umstimmen wollen, denn ich kann einfach nicht ohne dich sein." Louis' Augen füllten sich wieder mit Tränen und glitzerten, als sich seine Hände noch fester in mein Shirt krallten. "Und ja, ich sage dir jetzt, dass wir das hinkriegen. Denn es ist die Wahrheit. Du bist mein Zuhause, Lou."

"Ich liebe dich", Louis hob den Blick und sah mich fragend an, woraufhin ich ihm die Antwort gab, ohne das jemand von uns sprechen musste.

Seine Lippen legten sich auf meine und mein Körper schien wieder alle seine Funktionen zu erhalten, die in der letzten Zeit abgeschaltet worden waren. Mein Bauch kribbelte und ich zog ihn noch näher an mich heran, bevor wir uns lösten und ich meine Stirn an seine legte. Unsere Augen waren noch geschlossen, ehe Louis mit seiner Nasenspitze über meine fuhr und dann seine Lippen wieder für eine kurze Zeit auf meine legte. Unser Atem ging schwer und ich merkte, wie mir wieder schwindelig wurde, weswegen ich meine Hand auf dem Bett abstützte und mich leicht von Louis weg lehnte.

"Haz? Ist alles okay?", Louis' Stimme klang alarmiert und ich nickte, bevor ich ein wenig zur Seite kippte und Louis mich sofort geschnappt hatte, um mich komplett nach hinten zu lehnen. Dann legte er sich neben mich und schlang seine Arme um meinen Körper, bevor er mir sanft durch die Haare strich und meinen Kopf auf seine Brust bettete. "Du musst noch schlafen."

"Du musst auch schlafen", nuschelte ich. Meine Augen waren geschlossen, da ich mir sicher war, dass sich alles drehen würde, wenn ich sie wieder öffnen würde.

"Ich passe auf dich auf. Ich kann morgen noch genug schlafen." Ich hörte das Grinsen in seiner Stimme, was mein Herz einen glücklichen Hüpfer machen ließ.

"Danke das du hier bist, mein Engel", war das letzte, was meine Lippen verließ und ich war mir nicht einmal sicher, ob er mich verstanden hatte.

"Immer", ich spürte einen Kuss auf meinem Kopf und dann seine Hände, die in meinen Nacken wanderten und dort mit meinen Locken spielten. "Ich liebe dich, Haz."

Noch bevor ich seine Worte erwidern konnte, überkam mich das Glücksgefühl von Louis' Präsenz neben mir und mein kaputter Körper ließ mich in ein Traumland eintreten, welches seit einer gefühlten Ewigkeit mal nicht traurig und trist war, sondern leuchtete wie die Sonne in Louis' Augen.

[...]

Alles wieder gut im Larry Land 🥳 wobei das Problem ja nur verschoben nicht behoben ist 🥺❤️

Welchen Star gäbe es, den ihr gerne live (Konzert) sehen würdet, es aber noch nie getan habt? 🤔
M: James Arthur
C: NF

Lasst uns was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle &' Carina xx

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