꧁ Chapter Eighteen ꧂

Sternchen nicht vergessen ❤️

Louis POV

Nachdem Harry, Mary und ich wieder am Platz ankamen und ich Mary zu dem Direktor gebracht hatte, entschied ich mich dazu, Lottie beim Training zu besuchen und ihr davon zu erzählen, dass Mary gerade dabei war, mich von den nächsten Shows zu befreien. Ich wusste selber noch nicht so recht, wie ich das Ganze finden sollte. Es kam mir nicht richtig vor, so lange nicht zu trainieren und ich konnte mich nur an eine einzige Situation erinnern, als mich meine Mutter einige Wochen nicht trainieren lassen hat. Nachdem ich mir einmal irgendeinen Virus eingefangen hatte, ließ sie mich mindestens zwei Wochen lang praktisch gar nichts tun. Aber abgesehen davon habe mich noch nie länger als einen Tag lang nicht irgendwie in der Luft bewegt. Lottie unterbrach ihr Training als sie mich sah und kam auf mich zu.

„Was ist los Lou? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen."

„Mary hat mir ein Show- und Trainingsverbot gegeben." Sie sah mich mit großen Augen an.

„Aber... wie? Wie... wie stellt sie sich das vor?" Ich konnte ihr ansehen, dass sie bereits Panik bekam, denn heute Abend war die Show und nun müsste sie mich wohl kurzfristig noch irgendwie rausnehmen und gleichzeitig mit ihren Darbietungen ersetzen. Ich zweifelte nicht daran, dass sie das schaffen würde, es war allerdings doch schon sehr kurzfristig.

„Ich weiß, es ist ziemlich blöd jetzt so kurz vor der Show... Sie hat gesagt, sie tritt dem Zirkus nur wieder bei, wenn ich in dieser Stadt komplett pausiere. Sie ist gerade bei Vater und sie war ziemlich deutlich nicht einverstanden mit der aktuellen Situation. Tut mir so leid Lotts, ich will dich echt nicht so hängen lassen."

„Nein, nein Lou! Du lässt mich nicht hängen. Für deine Hand ist es wahrscheinlich wirklich das Beste, erstmal zu pausieren, auch wenn ich es natürlich schade finde. Ich bin am liebsten mit dir in der Luft und nicht alleine. Aber deine Gesundheit hat Vorrang Lou! Bitte fühl dich nicht schlecht ja? Und hilf mir lieber dabei die Show heute Abend neu zu planen." Sie schenkte mir aufmunterndes Lächeln, doch ich fühlte mich nicht wirklich besser.

„Klar Lotts, das ist das Mindeste, was ich tun kann." Ihr zuliebe zwang ich mich ebenfalls zu lächeln.

Während Lottie mir gerade zeigte, wie sie die Lücke von meinen Parts überbrücken wollte, kam plötzlich ein Arbeiter rein gestürmt, dessen Name mir leider entfallen war. Völlig außer Atem blieb er vor mir stehen und sagte mir das der Direktor mich jetzt sprechen wollte. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich machte mich auf eine Menge Ärger bereit. Lottie stieg vom Trapez runter und sah mich fragend an. Ich erklärte ihr kurz, dass ich erwartet werde, woraufhin Sie mir einen schnellen Kuss auf die Wange gab und mir viel Glück wünschte, ehe ich mich umdrehte und mit schnellen Schritten in Richtung seines Büros aufmachte.

„Und bleib ruhig sonst wird er noch wütender Lou!", hörte ich Lotties Stimme noch hinter mir rufen.

Ich konnte schon einige Meter vor dem Wagon laute Stimmen hören und entschied mich deshalb gar nicht erst anzuklopfen, sondern sofort reinzugehen.

„Denkst du, ja? Ich sage dir mein Lieber, ich werde das nicht -" Mary stoppte, als sie mich wahrnahm. „Louis, Schätzchen, schön, dass du da bist", begrüßte sie mich und versuchte zu lächeln, doch ich konnte ihr ansehen, wie wütend sie gerade war. Sie war fast noch wütender als in dem Moment, als sie von meiner Hand erfuhr.

„Seiner verdammten Hand geht es gut! Ich bin hier der Direktor nicht du, ich weiß was meine Leute können und was nicht! Das bisschen Handverdrehen! Da muss er sich doch nicht gleich wochenlang ausruhen, wo wären wir hier bitte, wenn ich mich bei jedem kleinen Wehwechen so anstellen würde! Das ist hier ein Zirkus und kein gottverdammter Kindergarten. Sag ihr, dass du auftreten kannst Louis!" Er war sogar noch wütender als Mary und sah mich nun aus zusammengekniffenen Augen an, während er auffordernd eine Braue hochhob.

„Ich... ich..." Völlig überfordert wechselte mein Blick zwischen den beiden hin und her und ich wusste nicht was ich sagen sollte.

„Wieso um alles in der Welt kannst du nicht das tun, was ich dir sage?" Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er meine verletzte Hand packte und sie nach oben riss um sie Mary hinzuhalten. Schmerz bereitete sich in meinem Handgelenk aus und ein gequältes Seufzen verließ meinen Mund. Ich versuchte meine Hand wegzuziehen, was den Schmerz nur verstärkte. Er machte keine Anstalten den Griff, um meine Hand zu lockern geschweige denn sie loszulassen. Ich gab ein leises Wimmern von mir und konnte nicht verbergen, wie weh er mir gerade tat. Mary sah ihn entsetzt an, ehe sie seine Hand wegschlug und mich so aus seinem Griff befreite. Ich ging einen Schritt zurück und hielt meine Hand, während ich die Tränen in meinen Augen versuchte wegzublinzeln.

„Ich fass es nicht! Bist du jetzt komplett von allen guten Geistern verlassen worden Troy! Es ist mir absolut gleich, ob du der Direktor bist oder nicht! Du hast ihn sowieso schon so unter deine Fittiche genommen, dass er nicht einmal mehr zum Mediziner gehen möchte und wenn er könnte jetzt verneinen würde, wie sehr seine Hand schmerzt. Louis kann und wird in diesem Zustand nicht trainieren, geschweige denn auftreten! Und ich schwöre dir, diese Stadt und jede weitere Stadt in die du deinen Zirkus bringen willst, wird erfahren, was für ein abgrundtief schlechter Direktor bist und dass du deine Artisten verletzt auftreten lässt, hauptsache das Geld kommt weiter rein. DU hast die Verantwortung für deine Leute und glaub mir keiner wird diesen Zirkus noch weiter unterstützen wollen, wenn du schon für deinen Sohn so wenig übrighast, wie sind dann wohl die Bedingungen für alle anderen? Ich werde deinen Ruf schneller zunichte machen, als du gucken kannst Troy, wenn du diesem Jungen jetzt keine verdammte Pause gibst, dass verspreche ich dir." Nun sah ich sie entsetzt an, ich hatte nicht erwartet, dass sie sich so sehr einsetzen würde. Sie musste es wirklich ernst meinen und meinen Sturkopf beiseiteschieben, damit meine Hand die Chance hat zu heilen. Ich wollte wirklich, dass sie bei uns blieb und gleichzeitig wollte ich auch nicht, dass jeder erfährt, wie mein Vater wirklich war, ich hatte zu viel Energie und Arbeit in diesen Zirkus gesteckt und mein Ziel war es ihn so bald wie möglich zu übernehmen, dafür sollte er einen guten Ruf haben. Mein Vater schien auch sprachlos zu sein nach dieser Ansprache. Er ging zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinen Stuhl. Er raufte sich durch die Haare und sah mich dann eindringlich an.

„Schön, aber die letzte Show nächste Woche, machst du mit, da gibt es kein Aber. Und erwarte nicht, dass du dich jetzt zu sehr entspannen kannst, ich werde schon genug Aufgaben für dich finden die nächsten Tage." Mary warf ihm einen bösen Blick zu, den er erwiderte. „Aufgaben, die du mit einer Hand erledigen kannst", fügte er dann noch hinzu. Ich nickte einfach nur zustimmend.

„Gut, dass wir das geklärt haben, komm Schätzchen wir gehen, die Luft hier drin droht sonst zu explodieren." Sie legte ihren Arm um meine Hüfte und schob mich zur Tür. Als wir endlich aus dem Wagon raus waren, atmete ich tief durch. Ich hatte gefühlt die ganze Zeit meinen Atmen angehalten. Sie sah mich besorgt an. Ich wollte nicht, dass sie sich jetzt noch weiter Sorgen machte also ergriff ich schnell das Wort.

„Danke Mary, tut mir leid, dass du so wütend werden musstest wegen mir. Ich verspreche ich werde meine Hand schonen. Ich gehe jetzt in meinen Wagon und lege mich etwas hin ja? Danke nochmal Mary, du hast mir gefehlt."

„Bedank dich bitte nicht Louis, irgendwer muss sich für dich und all die anderen Artisten einsetzen. Geht es dir gut mein Junge?" Sie musterte mich genau und eigentlich wusste ich, dass sie es mir sowieso ansehen konnte, aber ich brauchte jetzt einfach einen Moment für mich, um das zu verarbeiten, was gerade geschehen ist.

„Ja, ich... ich-"

„Ich versteh schon, na geh schon, aber ich werde dich trotzdem später noch ausfragen, so leicht kommst du mir nicht davon Schätzchen."

Nachdem ich mich eine Weile lang ausgeruht und vor allem beruhigt hatte, wollte ich unbedingt Harry von einer Idee für unsere Show berichten, die mir währenddessen gekommen ist. Ich fand ihn mit Mary in der kleinen provisorisch eingerichteten Küche. Die beiden waren gerade dabei zu kochen. Natürlich war Harry sozusagen ein Naturtalent in allem. Was konnte er eigentlich nicht? Mary befahl mir fast schon, heute Abend nach der Show ebenfalls mit allen zusammen zu essen und mir wurde bei dem Gedanken daran schon ganz unwohl. Es war ewig her, dass ich irgendwie in einer Gruppe war und so groß wie jetzt, war unsere Zirkustruppe sowieso ja noch nie. Es machte mir etwas Angst, da ich mir auch gut vorstellen konnte, dass nicht jeder so erfreut darüber sein wird, mich zu sehen.

Es war mehr als ungewohnt, nicht an der Show teilzunehmen und nur zuzuschauen. Aber Lottie meisterte alles so gut, dass vermutlich niemand erwartete, dass wir eigentlich nur als Duo auftraten. Nach Ende der Show, umarmte sie mich freudig und wollte wissen wie sie sich alleine so geschlagen hat. Als wir dann beide zu unserem Wagon liefen, wusste ich, dass sie mich nun vermutlich gleich mit zu diesem Abendessen schleifen wird. Sie brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um sich frisch zu machen und ich fragte mich, wofür sie sich eigentlich so eine Mühe gab. Die meisten saßen schon an den Tischen als wir beide dazu stießen. Ich spürte einige Blicke auf mir und merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg, langsam aber sicher. Lottie unterhielt sich bereits aufgeregt mit Camila über die Show und ich spürte plötzlich eine Hand die sanft meine Schulter berührte. Es war Harry, der mich nun anlächelte.

„Komm, setz dich zu uns." Er zeigte mit seiner Hand auf einen Tisch, an dem Liam, Niall, Shawn und Zayn bereits saßen. Alle begrüßten mich kurz, als ich mich zu ihnen setzte und unterhielten sich dann weiter. Alle, außer Zayn. Der warf mir nur einen skeptischen Blick zu während ich mich, natürlich genau ihm gegenüber, auf dem noch leeren Platz niederließ. Ich hörte den Gesprächen der anderen erst einmal nur zu. Oder eher gesagt versuchte ich es. Es war ziemlich ungewohnt, so viele Gespräche auf einmal zu hören und ich wusste nicht so recht worauf ich mich konzentrieren sollte. Zayn beteiligte sich ebenfalls nicht an den Gesprächen, stattdessen sah er mich hin und wieder an. Und seine Blicke gaben mir definitiv nicht das Gefühl willkommen zu sein. Ich war so angespannt, dass ich nicht mehr als zwei Löffel, von dem Eintopf, den Mary und Harry zubereitet hatten, runterbekam. Mary würde das allerdings so gar nicht gefallen, es war ungeschriebenes Gesetz, dass ihr Essen aufgegessen werden musste. Ihr war unsere Ernährung sehr wichtig. Ich glaubte sogar, dass Harry ein wenig beleidigt sein würde, wenn er sehen würde, dass ich sein zubereitetes Essen nicht aß. Während ich mich in meinen Gedanken fragte, wie ich diese ganzen Schlüssel bloß leeren sollte, stupste Harry mich an.

„Hey, alles gut?" Er sprach gerade so laut, dass ich ihn verstehen konnte. Nicht das die anderen uns zugehört hätten, sie waren viel zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Ich spürte allerdings wieder Zayns Blicke auf mir.

„Ähm, ja die Situation ist nur etwas ungewohnt gerade." Ich hörte ein verächtliches Schnauben aus Zayns Richtung. Harry wandte ihm seinen Blick zu und kniff seine Augen leicht zusammen, woraufhin Zayn nur mit den Schultern zuckte. Mir war gar nicht bewusst, wie böse er mir scheinbar noch immer war. Ich sollte vielleicht mit ihm sprechen und versuchen die Wogen zu glätten. Allerdings nicht heute und nicht hier, denn mir war wirklich nicht danach, das vor so vielen zu Menschen zu tun. Also entschied ich mich dazu, ihn für den Moment einfach zu ignorieren und räusperte mich kurz.

„Du hast übrigens sehr leckeres Essen gekocht, Harry. Danke dafür."

„Ach ja? Wieso rührst du dein Essen dann kaum an?" Harry hob eine Augenbraue und sah mich fragend an, ehe er zu lachen begann. Ich musste ebenfalls lachen, als ich merkte, dass meine Bemerkung tatsächlich an Glaubhaftigkeit verloren hatte, nachdem man meine Schüssel betrachtete.

„Die zwei Löffel, die ich bislang zu mir genommen habe, waren jedenfalls sehr köstlich", antwortete ich ihm, noch immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Den Rest des Abendessens verbrachte ich dann damit, meine Schüssel zu leeren und den Gesprächen der anderen zu lauschen. Hin und wieder band mich Harry in das Gespräch mit ein, ich war allerdings nicht gerade talentiert darin Gespräche zu führen, vor allem mit mehreren Menschen gleichzeitig. Dementsprechend kurz waren die Konversationen, was mich aber nicht weiter störte, mir reichte es einfach nur zuzuhören.

Harry begleitete mich zu meinem Wagon. Er hatte festgestellt, dass sein Kostüm bei uns besser aufgehoben wäre, als bei ihm, da er nicht wirklich einen Ort zum Lagern hatte und beschloss direkt, es selbst hinzubringen. Ich war zwar der Meinung, dass ich das auch hätte alleine rüber tragen können, aber gut es störte mich auch nicht, nicht alleine laufen zu müssen.

„War der Abend wenigstens ein bisschen schön für dich, oder nur eine reine Überforderung?"

Ich stupste ihn spielerisch in die Seite während ich so tat, als hätte er, was sehr Lustiges von sich gegeben.

„Ha, Ha, so überfordert, war ich nun auch wieder nicht."

„Ich bitte dich, zwischenzeitlich dachte ich, du fällst gleich vom Stuhl, so blass wie du aussahst." Er schmunzelte während er sprach und ich schüttelte meinen Kopf, während ich ebenfalls grinsen musste.

„Ich fand es wirklich nett, dich auch mal in der Runde dabei zu haben, Louis."

„Fand ich auch", antwortete ich und hatte tatsächlich das Gefühl, dass es nicht so schlimm war, wie ich es mir hatte vorgestellt.

[...]

Halli hallo an all die alten und neuen Leser - willkommen :) Ich hoffe euch hat die Reise bis hier hin gefallen, beziehungsweise ihr seid immer noch gerne dabei 🥰❤️

Strand oder Stadt-Urlaub?🤔

Lasst uns was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle xx

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