16. Le Point Jeune
Taehyungs Haut war leichenblass und obwohl er an unzähligen Geräten angeschlossen und dennoch ohne Gegenmittel zum Tode verurteil war, wirkte er, als würde er friedlich vor sich hinschlummern und nicht im sterben liegen.
Allein bei dem Gedanken Tae für immer aus meinem Leben zu verlieren, in dem er starb, kniff sich mir der Magen zusammen.
Chanyeol sah sich seelenruhig im Zimmer um und betrachtete die Monitore, auf denen man die Vitalwerte meines besten Freundes ablesen konnte und von dem aus ein regelmäßiges Piepen durch den Raum ging.
"Es steht wirklich nicht gut um ihn." murmelte der große und dunkel gekleidete und schritt eine weitere Runde, während die Echse auf seiner Schulter, Fienchen, ruhig auf ihrem Platz sitzen blieb und sich nicht mehr rührte, als wäre sie nur eine einfache Figur und kein mörderisches Wesen mit einem viel zu unschuldigen Namen.
Einfach so konnten Chanyeol und ich über die Intensivstation und zu Taehyungs Zimmer schreiten.
Zum Glück befand sich keiner, außer die diensthabende Krankenschwester auf dem Gang.
Taehyungs Eltern mussten somit zu Hause sein.
Die Schwester auf dem Gang jedoch hätte uns unserem Plan fast einen Strich durch die Rechnung gezogen.
Ziemlich genervt merkte sie an, dass die Besuchszeiten schon lange vorbei seien und wir gefälligst Morgen wieder kommen sollten.
"Ich verstehe diese Regelung natürlich." säuselte Chanyeol in einem charmanten Ton, der seinem kompletten Dasein widersprach, aber auch ein weiteres Klischee eines blutsaugenden Wesens bestätigte.
"Dann gehen Sie gefälligst wieder." die Krankenschwester, die ungefähr in ihren Mittdreißigern sein musste, sah nicht mal von ihren Unterlagen auf.
"Bestimmt nicht." widersetzte der neben mir sich ohne mit der Wimper zu zucken, aber blieb dabei lieb und freundlich.
"Ich kann auch gerne den Sicherheitsdienst holen, wenn Sie beide nicht sofort wieder..."
Die Frau sah hoch und fasste augenblicklich Chanyeols dunkle Augen, als sie verstummte.
"Das wird nicht nötig sein."
Voller Charisma lachte Chanyeol und lehnte sich elegant über den Tresen, um der Krankenschwester besser in die Augen sehen zu können.
Ihre Pupillen weiteten sich.
"Es ist nur folgendes.
Der beste Freund von meinem kleinen Bruder lieg hier." Er hob eine Hand und wuschelte mir durch die Haare, schaffte es tatsächlich freundlich zu wirken, obwohl er definitiv das ganze Gegenteil davon war.
Am liebsten hätte ich ihn umgebracht, allein dafür, dass er diese dämliche Echse besaß, die Taehyung gebissen hatte.
"Er macht sich unglaubliche sorgen um seinen Freund, nicht mal schlafen kann er.
Ich sah es als eine gute Idee an, nochmal mit ihm hier hin zu fahren, um ihn sehen zu lassen, dass es seinem Kumpel super geht."
Demonstrativ legte ich den besten Mitleidsblick auf, den ich hatte, doch die brünette Krankenschwester hatte nur Augen für Chanyeol.
"Kein Problem. Ich verstehe Sie." säuselte die Frau bitterfreundlich und sah nun nicht mehr genervt und empört aus.
Welche Hebel Chanyeol bei der Frau gedreht hatte, wusste ich nicht, aber es reichte, dass sie seinen Worten glauben schenkte und uns einfach so ohne weiter nachzuharken über die Station laufen ließ.
Taehyung nun so verletzlich und gebrechlich in einem Krankenhausbett vor mir zu sehen, zerstörte mich innerlich.
Jegliche Leidenschaft und Lust zum Leben sah man ihm nicht mehr an.
Seine sonst immer lächelnden Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
Zu allen Mächten betete ich, dass Chanyeols Gegengift anschlagen und Taehyung unbeschadet zurück holen würde.
So dass er seinem Leben wieder mit Lust und Leidenschaft und einem Lächeln auf den Lippen nachgehen konnte und er wieder ganz der alte werden würde.
Chanyeol beendete seine Runden durch Taehyungs Raum und stand plötzlich neben mir.
"Wenn ich mich nicht beeile, hat er nur noch wenige Stunden.
Finchen hat ihn wirklich Böse erwischt." kommentierte er nachdenklich und kramte etwas aus der Tasche seines langen schwarzen Mantels hervor.
In der kleinen Ampulle, die er nun in zwischen seinen Fingern hielt und konzentriert schwenkte, befand sich eine dunkle und nicht gesund aussehende Flüssigkeit.
"Was ist das?" fragte ich leise und betrachtete das in Chanyeols Hand, als er es sich nun vor die Augen hielt und einen Mundwinkel in die Höhe zog.
"Komodowaran Gift." antwortete er mir kurz angebunden und schraubte die kleine Ampulle auf.
Er wollte Tae mit noch mehr Gift vergiften?
Dafür hatte ich meine Freiheit gegeben?!
Ich wollte wieder ein vollwertiger Mensch sein!
"Den Blick kenne ich nur zu gut." erkannte Chanyeol meine Entrüstung und schüttelte den Kopf.
"Komodowaran Gift ist vielseitig einsetzbar. Zum einen kann man mit der richtigen Menge seine liebsten Widersacher aus dem Weg räumen.
Mit einer ganz geringen Menge jedoch, kann man damit jedes erdenkliche Gift im Menschlichen Körper unschädlich machen." erklärte er mir und tropfte einen Finger von dem dunklen Gegengift auf seinen Finger.
"Wenn du davon so wenig brauchst und so viel hast, wieso musstest du mir das dann antun?" harkte ich ein wenig sauer nach und versuchte meine müden und noch immer trägen Nerven ruhig zu halten.
"Wie gesagt. Ein Leben ist nicht mit Geld du Gegenständen zu bezahlen, Baekhyun, sondern mit einem anderen Leben.
Irgendwann wirst du mich verstehen."
Brummte er und schob sich an mich vorbei zu Taehyung ans Bett.
"Aber ich will es jetzt verstehen!" meine Stimme wurde einen Ton lauter, als ich dachte.
Chanyeol hob den Kopf und blickte mich aus seinen Augen, die doch nicht schwarz, sondern unglaublich dunkelbraun waren, an.
"Newton hat auch nicht von heute auf morgen verstanden, wieso ihm ein Apfel und dem Kopf gelandet ist und Einstein hat ewig für das Verstehen und erarbeiten der Relativitätstheorie gebraucht." mahnte er mich und wandte sich wieder meinem im halben tot liegenden besten Freund zu.
Vorsichtig fuhr er mit dem Finger, auf dem der Tropfen des Gegengiftes ruhte, über seine Unterlippe und wischte ihn dann an seinem Mantel ab.
Das war es schon?
Das würde wirklich wirken?
Chanyeol betrachtete Taehyung prüfend und kratzte sich dann am Hinterkopf.
"Spätestens in zehn Minuten sollte sich das Gegengift bemerkbar machen und morgen Früh wird er ganz normal und mit allen Körperfunktionen, ohne Einschränkungen, aufwachen.
Die Ärzte werden das ganze auf eine Allergische Reaktion von irgendeiner Mücke schieben und übermorgen wird er wieder in der Schule herumspringen." erläuterte Chanyeol mir den Verlauf von Taehyungs Zustand und setzte zum Verlassen des Raumes an.
Ich jedoch ließ meinen besten Freund nicht aus den Augen.
Mein Ziel war es nun zu warten, zu sehen ob das Mittel von Chanyeol wirklich anschlagen würde.
Zwar bezweifelte ich, dass Chanyeol andere hinters trübe Licht führte, aber sicher konnte man sich nicht sein.
Immerhin ging es um mein Leben, was ich für Taes Rettung zum Teil gegeben hatte.
"Was stehst du da noch rum, wir können wieder gehen. Ich habe dir grade gesagt, dass dein Freund wieder auf die Beine kommt." murrte Chanyeol und drückte die Türklinke bereits runter.
Ich bekam seinen unheimlichen Blick zu fassen und schüttelte trotzig den Kopf.
Eigentlich war es nicht meine Art mich zu widersetzen.
Aber es ging um das Leben meines besten Freundes, und dafür würde ich Höllenqualen über mich ergehen lassen, eigentlich hatte ich das ja sogar bereits.
"Ich warte, bis das Gift anschlägt."
Klar und deutlich, ohne einen Hauch meiner sonstigen Schüchternheit brachte ich meine Worte heraus und straffte den Rücken.
Vielleicht lag es an meiner Müdigkeit und an meinem Willen Taehyung zu schützen, dass ich mich einem grimmigen unsterblichen widersetzte, oder ich war einfach nur noch Lebensmüder als an dem Tag, als ich mit Taehyung in den Cirque de la Lune ging.
"Denkst du ich habe dich verarscht?" Chanyeol nahm seine Hand von der Klinke und verengte seine dunklen und schmalen Augen.
"Hatte ich dir nicht bereits gesagt, dass ich mich an mein Wort halte, was ich gebe?
Wenn ich sage, dass das Mittel in zehn Minuten anschlägt, dann ist es auch so. Wenn ich sage, dass er unbeschadet den Weg wieder ins Leben findet, dann ist das genau so."
Er klang gefährlich genervt von mir und ich hasste mich dafür von nun an als sein Hampelmann zu spielen, sobald er mich zu sich geholt hatte.
"Außerdem kann es gut sein, dass dein Freund die Augen aufschlägt, wenn das Gift wirkt.
Er würde dann alles um sich nur als Traum wahrnehmen, aber er würde uns sehen und das wäre nicht gut. Für keinen von uns." legte er mir als nächstes Argument vor die Nase, was ich widerlegen musste.
"Dann kann ich ihm im nachhinein einreden, dass er es sich nur eingebildet hat, wenn er mich darauf anspricht.
Ich bin bald weg von hier, Chanyeol. Du kannst mir nicht verwehren meinen besten Freund zu sehen."
Selten hatte ich mich so bestimmt und kalt reden hören.
Es war wider meiner Natur so zu sprechen, aber anscheinend kam ich nun nicht mehr weit mit meiner Schüchternheit und damit Situationen so zu ertragen, wie sie nun mal verlaufen.
"Nur bis du siehst und hörst, dass sich bei ihm etwas tut." brummte Chanyeol und gab nach, bevor er sich auf einen der Stühle im kahlen Zimmer niederließ und ich mich am Bett auf den Boden setzte und Taehyung und seinen dazugehörigen Monitor mit den Vitalwerten nicht aus den Augen ließ.
Eigentlich sollte ich in diesem Moment noch nicht daran denken, aber mein Hirn schaltete auf Automodus und schweifte ab, machte sich darum Gedanken, ob Taehyung mich hassen oder mich verstehen würde, wenn ich ihm sagte, dass ich fort gehen werde.
Wie Chanyeol sich das vorgestellt hatte, wusste ich noch nicht, aber ich wünschte mir, dass er es irgendwie so hinbekam, mich aus meinem alten Umfeld zu holen, dass ich mich weder mit meinem besten Freund, noch mit meinem Vormund streiten musste.
An den beiden lag mir viel.
Minho und Taehyung nahmen einen großen Teil meines Lebens ein, da konnte ich sie nicht einfach vergessen, weil ein Vampir mich an seine Seite stellte und meinte, ich solle Junge für alles spielen und wie er werden, damit er Taehyung rettete.
Wenige Minuten später, in denen ich an Taehyungs Bett saß und Chanyeol am Fenster stand und die Aussicht genoss, piepte es auf einmal wie aus dem nichts aus dem Monitor.
Ich starrte meinen besten Freund erwartungsvoll an und wartete darauf, dass er vielleicht flackernd die Augen aufmachen würde, wenn auch nur für einen Moment.
Aber Taehyung sog nur die Luft ein, begann wieder von selber zu atmen, während seine Vitalwerte plötzlich allesamt anstiegen.
Chanyeol eilte von seinem Fenster weg zu Taehyung und nahm ihm die Atemmaske vom Mund, so dass er besser Luft bekam, doch noch immer schlug er seine Augen nicht auf.
Dafür jedoch war ich beruhigt, dass das Gegengift bei ihm tatsächlich angeschlagen hatte.
Ohne ein Wort rauschte Chanyeol wieder durchs Zimmer, fand den roten Notfallknopf und wollte ihn grade betätigen, als ich ihm dazwischen sprang.
"Nicht!" rief ich und riss ihn ihm aus der Hand.
"Noch zwei Minuten. Bitte." flehte ich mit den größten Hundeaugen, die ich aufbringen konnte, doch diesmal bekam ich den Vampir vor mir nicht klein.
Kalt, eisig blickte er mich an und schüttelte den Kopf.
"Du hast den Beweis, dass er wieder leben wird. Dein Freund brauch jetzt ärztliche Hilfe um es auch wirklich zu schaffen, Baekhyun.
Wir können hier jetzt nichts mehr tun." merkte er genervt an und entnahm mir den Notfallknopf um nun ohne zu zögern zuzudrücken, bevor er innerhalb eines Wimpernschlags meinen Arm schmerzhaft verdrehte und mich mit sich zur Tür schliff.
Mit allen Mitteln versuchte ich mich zu wehren, wieder frei zu kommen, als wir das Zimmer verlassen hatten und ich bereits sehen konnte, dass sich ein ganzer Trupp Ärzte über den Gang und in unsere Richtung schob.
Ich konnte Taehyung doch jetzt nicht einfach alleine lassen!
Freunde mussten sich in solchen Momenten beiseite stehen, selbst wenn ich eigentlich gar nicht mehr hier sein sollte.
Chanyeol durfte mich auch nicht einfach so schmerzhaft durch den Gang ziehen.
Aber niemanden, an denen er mich vorbei schliff, schien es zu interessieren, dass man mir hier grade Schulter- und Ellenbogengelenk auskugelte, was alles andere als Schmerzfrei war.
"Sag mal spinnst du eigentlich!?" Kaum befanden wir uns außerhalb des Krankenhauses, da stieß Chanyeol mich von sich und ich fuhr ihn außer mir an.
"Du hast gesagt wir bleiben, bis sich etwas bei ihm tut!" plärrte ich hinterher.
Chanyeol blieb gelassen, brachte sich nicht aus seiner Ruhe.
"Du hast gesehen, dass seine Werte gestiegen sind, dass er selber atmen konnte.
Willst du wissen was passiert wäre, wenn ihm jetzt keiner helfen würde?" er legte den Kopf schief und ich machte angepisst einen Schritt weg von ihm.
"Dein kleiner Freund würde an Herzkammerflimmern sterben, weil sein Herz von der plötzlichen Kraft überschlagen würde." legte er mir vor die Füße und blickte im dunkeln der Nacht arrogant auf mich herab.
"Und das hättest du nicht eher erwähnen können!?"
Taehyung war gar nicht aus seiner Gefahrenzone, jetzt steckte er erst recht da drin.
"Wenn er deshalb stirbt, dann kannst du vergessen, dass ich mit dir gehe!" rief ich weiter außer mir und fuchtelte wütend um mich herum
"Er wird nicht sterben und jetzt beruhige dich und komm gefälligst mit mir mit zu meinem Wagen. Außerdem musst du mit mir mit. Halbsterbliche haben keine langen Lebenschancen, wenn sie auf ihren eigenen Beinen stehen."
Ich wusste nicht was mich rasender machte.
Die Tatsache, dass Chanyeol mich einfach schmerhaft aus dem Gebäude und von meinem besten Freund weggezerrt hatte, oder dass er so abartig ruhig blieb und mich mit diesem übergeordneten Blick betrachtete, der mir zeigte, dass ich nicht mehr wert war, als eine Ratte mit drei Beinen.
"Ich werde mich nicht beruhigen!" Meine Stimme zitterte und kratzte in meinem Hals, so laut redete ich nun.
"Du hast mir noch nichts zu sagen, du verdammtes Monster. Noch bin ich in meiner Welt, noch habe ich das bestimmen über mich, du hast mir nichts zu befehlen, du beschissener Blutsauger! Ich komme ganz bestimmt auch ohne dich klar!"
Morgen würde ich nach diesem Anfall mehr als nur Heiser sein und meine Wut würde man sicherlich bis in die Innenstadt gespürt haben.
Ohne mich zu beachten, oder sich nochmal nach mir umzudrehen, ging Chanyeol von mir weg in die Richtung des Parkplatztes.
Perplex von meinem Ausraster und Chanyeols Reaktion blieb ich stehen und blinzelte.
Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er mir an Ort und stelle den Hals umdrehen würde, aber ihn hatten meine Worte nicht getroffen.
Blutsauger und Monster hatte er sich sicherlich schon oft anhören müssen, weshalb es ihn auch nicht mehr interessierte, aber wenigstens einen Tropfen hätte er aus seinem ruhigen Glas doch verlieren müssen.
"Du kannst doch nicht einfach gehen! Ich rede mit dir!" plärrte ich Chanyeol nach und rannte hinter ihm her, als er vor meinen Augen eins mit der schwarzen Nacht wurde.
"Ich habe keine Zeit mich mit tickschenden und wütenden Kindern zu beschäftigen, außerdem wird es bald hell." brummte er nachdenklich, als ich Mühen hatte in seinem Tempo mit zuhalten.
Kleinlaut hielt ich meine Klappe, bis wir an seinem Maserati standen, er ihn öffnete und mir die Tür aufhielt.
Beim einsteigen, so leise, dass er mich unmöglich hören konnte, nuschelte ich, dass ich ihn hasste.
Chanyeol schmiss die Tür zu und schüttelte mit dem Kopf.
Keine Sekunde später stieg er auf seiner Seite ein und startete den Wagen.
"Das mit dem Hassen beruht auf Gegenseitigkeit, Baekhyun, wenn ich bedenke mit was für Leuten du befreundet bist, die anderen einfach so wertvollen besitz klauen." schlug er gelassen und völlig Herr der Ruhe zurück, als er losfuhr.
Ich biss mir auf die Lippen und blickte stur aus dem Fenster.
Punkt für ihn, dass musste ich zugeben.
Doch dennoch sagte ich nichts zu seinem Kommentar.
Vermutlich hätte ich dann seine komplette Luxuskarosserie auseinander genommen und hätte mich nie wieder beruhigt. Außerdem wollte ich ihm beweisen, dass ich genau so gut ignorieren konnte wie er, selbst wenn seine Worte mich blutig getroffen hatten.
"Ich habe über viele Jahrzehnte gelernt Worte nicht zu nah an mich heran zu lassen." schmunzelte er kühl nach einer Weile, als wir wegen einem Zug an ein paar Schienen halten mussten.
"Am wenigsten treffen mich die von einem Kind, was jetzt noch meinen muss mich in diesem Punkt nachzumachen." machte er sich über mich lustig.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten, war kurz davor wie eine Atombombe zu explodieren und hatte mühe mich ruhig zu halten.
"Um sich eine solche Eigenschaft anzueignen dauert es lange. Sie in zwei Minuten perfekt zu beherrschen, dafür musst du eisiger im Charakter sein als ich, und das bist du bei weitem nicht.
Also hör mit dem Schauspielen auf." wies er mich an.
Ich schielte zu ihm herüber und verengte die Augen, wusste diesmal wirklich nicht was ich dazu noch sagen sollte.
Außerdem war ich von meinem Wutanfall noch schläfriger geworden und war zu faul mich nun nochmal aufzuregen, denn innerlich wusste ich dass er recht hatte.
"Lügen können einen kalt lassen und dienen der beruhigung, Baekhyun." gab er mir eine Lehre, die ich nun echt nicht nötig hatte, nachdem er mir wehgetan und mich auch noch beleidigt hatte.
"Aber die Wahrheit trifft immer den gelben Punkt in der Mitte der Zielscheibe und verfehlt nie.
Merke dir das für die Zukunft, denn ich werde mit meinen Worten immer ins Gelbe treffen und dir keine sinnlosen Lügen auftischen.
Wenn ich sage, dass ich dich hasse, dann ist das die Wahrheit, aber ich muss nun mit dir auskommen und du mit mir, also sollten wir das beste daraus ziehen und versuchen uns nicht gegenseitig umzubringen, um gut miteinander auszukommen."
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