Hyunjin fühlte die Nachtluft um sich herum. Kühl aber erfrischend. Sein Blick war schwarz. Verschlossen von einer Augenbinde, die man um seine Augen gelegt hatte. Er spürte seine eigen Hand in einer anderen. Wahrscheinlich Changbin. Er lies sich führen, um nicht zu fallen. Hyunjin hörte das Knirschen seiner Schuhe auf dem Boden. Er war hart und eben. Eine Straße. Andere Geräusche gesellten sich in sein Ohr, breiteten sich dort aus. Das Hupen des Seoulers Nachtverkehrs. Irgendwo wurde gebrüllt. Es würde keine Minute geben an den Hyunjin in seiner Stadt Stille vernehmen können, da der Geräuschpegel niemals endete. 

„Ist es noch weit?", fragte Hyunjin vorsichtig und umklammerte seiner Meinung nach Changbins Hand fester. Er hatte etwas Angst, weil er sich mit den Augenbinde so aufgeschmissen fühlte. Als könnte man ihn hier und jetzt angreifen. „Keine Sorge, wir sind gleich da", antwortete Minho mit einem frechen Grinsen, dass Hyunjin allerdings nicht sehen konnte. „Macht es nicht so spannend. Erzählt mir jetzt wo wir hin gehen", schmollte Hyunjin. „Dann wäre die Überraschung doch kaputt und das wäre doch schade. Nicht wahr, Binnie?", fragte Minho seinen Kumpel und schaute ihn amüsiert an. Changbin grinste über beide Ohren. „Aber wegen euch musste ich jetzt meinen K-Dramenmarathon unterbrechen! Ich war gerade an einer so spannenden Szene! Jee hat endlich herausgefunden, wer ihr heimlicher Verehrer war. Außerdem hab ich mein Eis nicht gegessen. Leute, das ist Kekseis! Kekseis! Und es wartet auf mich", schmollte Hyunjin weiter. Changbin schüttelte grinsend den Kopf. Wenn Hyunjin überdramatisiert, dann steigerte er sich besonders rein. Typisch Hyunjin.

„Das kann warten. Außerdem ist es Freitagnacht und es ist Zeit zum Feiern. Du sitzt schon zu lange Zuhause rum", sagte Minho und legte seine Hand auf Hyunjins Rücken. „Aber mein Eis....". Changbin gab Hyunjin einen kleinen Klaps auf den Hintergrund. „Jetzt denk nicht immer an dein Eis. Außerdem wirst du es eh gleich vergessen. So was von vergessen." Minho und Changbin tauschten sich dreckige Blicke aus. Sie konnten den exklusive Laden schon von weitem sehen. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir gleich rein gehen", sagte Changbin. „Ich auch nicht. Es hat auch seine gute Sachen Geld zu haben." Und Minho hatte viel Geld. Er könnte in eine Eliteuniversität gehen, wie jeder seiner Brüder und Schwester, aber er bevorzugte es mit Changbin und Hyunjin in die Universität zu gehen. Er könnte seine Unizeit nicht ohne seine beiden besten Freunde vorstellen. Wo blieb dann dort der Spaß? Richtig. Irgendwo im Erdkern. 

Vor allem wird es heute lustig werden. Hyunjin musste unbedingt wieder nach draußen, nachdem er seit Monaten kaum etwas unternommen hatte, außer in die Universität zu gehen. Hyunjin musste mittlerweile einen Eisvorrat haben und jede K-dramen angeschaut haben, den er nur finden konnte, dabei war es genau der falsche Weg. Die Trennung von Seungmin hatte ihn sehr zugesetzt, ihn kaputt gemacht, weil er ihn sehr geliebt hatte, aber jetzt war es Zeit wieder aufzustehen und sich jemanden besseren zu suchen. Hyunjin war zerbrochen, aber es bedeutet nicht, dass es so bleiben musste. Es gibt immer jemand der die Scherben aufsammelt und sie versucht zusammen zu setzen. „Von was redet ihr die ganze Zeit?", fragte Hyunjin, wusste aber, dass er dazu keine Antwort bekommen wird. Seine Freunde schwiegen wie Gräber. „Wie hast du deine Eltern gebeten dir so viel Geld zu geben? Hast du deine Minhocharme eingesetzt? Tell me your scerets, mister." Minho grinste wieder. „Ach, ich habe nur gesagt, dass es ein neues Programm in der Universität gibt, dass ich gerne unterstützen will. Ich bin schon in so vielen involviert und du weißt doch, wie sich mein Vater freut, dass ich immer so umweltbewusst und mich für Menschenrechte einsetze. Deswegen hat er mir wieder Geld gegeben." Changbin lachte kurz. „Du spielst mit bösen Mitteln, Lee."

„Das hier ist aber auch irgendwie eine Rettungsaktion also sei leise", erwiderte er grinsend. Changbin hob die Braue. „Und dafür hast du extra das Spezialprogramm gewählt?" Minho klopfte Hyunjin anerkennend auf dessen Rücken. „Für meinen lieben Hyunjin kommt nur das Beste in Frage." Immer noch hatte Hyunjin keinen Plan was seine Freunde mit ihm vor hatten. Er wollte es aber langsam wissen.

„Minho und Changbin, wenn ihr jetzt nicht sofort sagt, wo wir hingehen, dann werde ich die Augenbinde wegreißen", sagte Hyunjin jetzt ungeduldig. Changbin blieb stehen, worauf auch Hyunjin seine Schritte stoppte. „Du bist echt ein Dramalama. Keine Sorge wir sind da. Du kannst die Augenbinde abnehmen." Kaum gesagt und Hyunjin zog die Augenklappe von seinen Augen. Was er vor sich sah, konnte er nicht glauben. Es handelte sich um Pacemaker, der exklusive Schwulenstripclub. Dort eine Nacht zu verbringen kostet ein kleines Vermögen. Geschweige von den anderen Features, die der Club anbietet. Er hatte gehört, dort traten nur die besten und schönsten Männer auf. Hyunjin wusste aber auch, dass er sich das niemals leisten könnte mit dem wenig Geld, was er sich nebenbei verdiente. Er müsste mindestens ein paar Wochen sparen, um sich eine Nacht dort zu gönnen. Außerdem hatte er ja Seungmin gehabt. Seungmin, der ihn für Jeongin verließ. Dabei wusste er nicht mal, was er falsch gemacht hatte. Schon wieder driftete seine Gedanken zu seinem Ex, den er immer noch vermisste. „Was denkst du schon wieder?", fragte er sich leise, während er den Blick auf den exklusiven Club gerichtet hatte. 

Felix als Stripper ist schon was Tolles, oder? :')

Alle Ideen in der FF stammen von mir und sind von keiner anderen FF übernommen worden. Da es sich hier um eine normale Story handelt, kann es vorkommen, dass sich meine FF mit anderen ähneln kann

-Fén