Game - Der erste Schritt zur Veränderung
Titel: Game - Der erste Schritt zur Veränderung
Autor: Booktown15
Klappentext: Alle zwei Jahre gibt es ein 'Spiel' aus der tausende Tode herausgehen. Eine Prüfung durch verschiedene Galaxien. Eine Aufgabe, die es heißt zu bewältigen, ansonsten büßt du mit deinem Leben. Ein Spiel, das deine Zukunft verändert und deine Vergangenheit ans Licht bringt. Ein Buch voll Abenteuer, Thrill und Rätsel
Es herrschte eine miese Stimmung, man konnte beinahe die Trauer in der Luft spüren. Überall standen die Eltern mit ihren Kindern da, sie heulten sich alle die Seele aus dem Leib, nur ich nicht. Meine Eltern waren gestorben als ich fünf war, daher bin ich im Waisenheim aufgewachsen.
Vor einer Woche bin ich fünfzehn geworden, das Alter in dem die meisten Kinder sterben.
Da es im Jahr 2033 eine Überbevölkerung gab hatte sich die Regierung etwas einfallen lassen müssen, seitdem gibt es alle zwei Jahre ein Spiel, das alle Fünfzehnjährigen bestreiten müssen. Aber kein Spiel, wie man es im Kindergarten spielte, nein, hier geht es um Leben und Tod.
„Liebe Damen und Herren, willkommen zum diesjährigen Game", die Stimme der Frau, die auf der Bühne mit einem Mikrofon in der Hand stand, klang hocherfreut.
„Ich denke ihr alle kennt die Regeln? Nein?", ein lächeln huschte über ihre dünnen Lippen und ihre spitze Nase kräuselte sich vergnügt. „Dann werde ich sie euch hier noch mal aufzählen:
1. Es sind keine Schusswaffen oder ähnliches erlaubt.
2. Jeder, der sich drücken will, wird auf der Stelle getötet.
3. Hilfsmittel, wie Zelte, Essensvorrat, Handys oder ähnliches sind nicht erlaubt. Bei auch nur einem kleinen Verstoß der Regeln droht euch der Tod! Noch irgendwelche Fragen?", ihr letzter Satz klang amüsiert, da sie wusste dass sich keiner trauen würde. etwas zu fragen. Diese Frau war nämlich unsere Königin und ihr Ziel war, so viele zu töten wie es auch nur möglich war.
Nach und nach wurden nun unsere Namen aufgerufen, manche kamen schluchzend und fluchend auf die Bühne, andere waren bleich, als wären sie bereits tot.
„Tiara Ross." Ein Stich fuhr durch mein Herz, das war mein Name, jetzt musste ich auf die Bühne. In meinem tiefsten Inneren hatte ich immer noch gehofft, sie hätten mich vergessen, aber ich wusste, dass das nicht der Fall sein würde. Zitternd schleifte ich mich auf die Bühne neben die anderen. Ich wagte einen Blick zu meiner Rechten, jeder versuchte stark zu wirken, schaute stur nach vorne, doch jeder wusste, er würde sterben.
Nachdem die übrigen Namen aufgerufen wurden und alle Prüfungsteilnehmer in Reih und Glied standen, drehte sich die Königin zu uns um. Sie verengte ihre Augen, während sie jeden einzelnen von uns beäugte, ihr Blick blieb bei mir hängen und sie lachte vergnügt auf.
Ich schätze es war meine Körpergröße die sie zum Lachen brachte, denn mit meinen 15 Jahren war ich gerade mal zarte 1,55m groß.
Voller Hass starrte ich die Königin an, als plötzlich ein stechender Schmerz durch meinen Nacken drang. Sofort fuhr ich herum und schaute in zwei große, ausdruckslose, schwarze Augen.
„Wir haben dich gechipt, so können wir überprüfen ob du noch lebst oder bereits gestorben bist. Dass hier ist dein Profil", die dunkle Stimme eines, komplett in weiß gehüllten Mann, lies mich erschaudern, aber bevor ich etwas antworten konnte drückte er mir eine Art Pass in die Hand und ging zu dem Jungen neben mir. Diesem richtete er ein Pistolenartiges Gerät an den Nacken und wiederholte danach die gleichen zwei Sätze, die er auch zu mir gesagt hatte.
Verwirrt schaute ich auf die Karte, die mir der Mann in die Hand gedrückt hatte, dass meinte er wohl mit 'Profil'. Darauf abgebildet war ein Bild von mir, indem meine roten Harre mir strähnig in das Gesicht hingen und meine blauen Augen ausdruckslos in Richtung Kamera gerichtet waren.
Daneben stand mein Geburtsdatum, meine Körpergröße und mein voller Name.
„Tiara, richtig?" Ein Mädchen, doppelt so groß wie ich, blickte zu mir herab. Ich nickte nur.
„Meine Eltern haben mich schon seit meinem fünften Lebensjahr auf diesen Tag vorbereitet." Sie versuchte sich an einem Lächeln, doch ihre grünen Augen wirkten nervös, vermutlich versuchte sie sich nur abzulenken, indem sie mit mir redete.
„Ich habe keine Eltern." Mein Ton klang kälter, als gewollt, ich versuchte noch ein Lächeln.
„Oh", sie zuckte entschuldigend mit den Schultern und wand sich schließlich wieder von mir ab. Ich konnte einfach nicht mit Menschen umgehen.
Zwei Stunden waren nun vergangen, und wir standen immer noch alle regungslos in einer Reihe. Doch langsam merkte ich eine Bewegung von hinten. Ich lies mich einfach mittreiben. Bis wir zu einem großen Portal kamen.
„So, das wird der Eingang zu eurem Anfangs Planeten sein", die Königin stand wieder hinter uns und sprach in ihrem belustigten Ton. Wieder durchströmte mich eine Welle voll Hass, doch ich ließ mir nichts anmerken und blieb ruhig stehen.
Ein Mann in weiß näherte sich mir von der Seite, er packte meinen Hals und stach mir einen Schlauch vorne in den Hals. Sofort riss es mich aus meinen Gedanken und ich keuchte auf und schnappte nach Luft, zeitgleich heulten auch ein paar der anderen auf. Mir wurde ein Rucksack auf den Rücken geschnallt, an dem der Schlauch befestigt war.
„Durch diesen Schlauch wird Sauerstoff in eure Lunge gepumpt, der Vorrat reicht für genau zwei Stunden, danach werdet ihr auf dem Planeten ersticken, ausser ihr solltet das Rätsel innerhalb der zwei Stunden lösen." Die Königin winkte mit der Hand, als wäre das nichts besonderes.
„Was für ein Rätsel fragt ihr euch? Der Planet auf dem ihr euch befindet ist Liúshā." Ich konnte förmlich spüren, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich. Ich hatte schon oft von diesem Planeten gehört, er solle anscheinend nur aus Treibsand bestehen, wenn der Treibsand dich verschluckt stirbst du allein umgeben von Sand, an den giftigen Gasen die auf dem Planet in der Luft schweben.
„So wir sehen uns dann beim nächsten Portal. Viel Spaß", ihre grelle Stimme verklang und wir wurden von mehreren der weißgekleideten Männer näher an das Portal heran gedrängt. Völlig apathisch ließ ich es zu, ohne irgendetwas ausser dem Stechen des Schlauches in meinem Hals und den baldigen Tod zu spüren.
Ohne uns groß wehren zu können wurden wir allesamt in das riesige Portal geschoben, einer nach dem anderem verschwand sobald er die blauen Blitze des Portales berührte, auch ich wurde letztendlich von den Blitzen erfasst. Ein Schlag durchfuhr mich bevor auch ich verschwand.
Umgeben von Sand wachte ich wieder auf. Mein Mund war trocken und der Boden staubig und hart, langsam hob ich meinen Kopf.
Plötzlich wurde mir bewusst wo wir waren, voller Panik richtete ich mich auf, doch ich steckte nicht in dem angekündigten Treibsand fest. Vorsichtig setzte ich meinen Fuß einen Zentimeter nach vorne und gab langsam Gewicht darauf, nichts passierte.
„Du wirst nicht einsinken", eine helle Stimme drang in mein rechtes Ohr. Schlagartig drehte ich mich um.
„Halt nicht so schnell." Ich blickte in das Gesicht eines blonden Mädchens, ihre Locken kräuselten sich um ihre Ohren und sie strich sie nach hinten.
„Wer bist du?", meine Stimme war immer noch rau.
„Ich bin Amelia", freundlich streckte sie mir ihre Hand zur Begrüßung hin. Ein Wunder wie sie so ruhig bleiben konnte.
Sie schaute auf eine Armbanduhr, die sie um ihr linkes Handgelenk trug.
„Wir sollten weiter gehen, wenn wir nicht sterben wollen." Ihre grünen Augen forderten mich zum gehen auf. „Ich würde vorschlagen wir bleiben zusammen." Sie streckte mir die Hand aus und ich nahm sie dankend an.
„Ich dachte, der ganze Planet wäre aus Treibsand?", verwirrt schaute ich Amelia an.
„Nein, die wollen uns nur Angst machen, glaub mir", sie zuckte mit den Schultern.
„Wir müssen bloß vorsichtig sein, die Sandschicht ist wie eine Art Eisschicht, bricht sie, versinken wir im Treibsand, natürlich nicht auf einmal. Brechen wir ein haben wir genau...", sie machte eine Pause und blickte auf ihre Uhr.
„Genau 16 Minuten und 57 Sekunden, bis uns der Treibsand verschluckt hat. Wir müssen einfach vorsichtig sein", wiederholte sie.
Langsam setzten wir uns in Bewegung, schritt für Schritt.
„Wo ist das nächste Portal?" Wir waren bereits eine halbe Stunde durch die sandige Landschaft gelaufen, meine Füße schmerzten bereits durch das ewige Wandern in Zeitlupe.
„Ich schätze wir müssen jetzt noch eine weitere viertel Stunde laufen", mitleidend schaute sie mich an.
„Geht schon, ich mache nur nicht oft Sport", versuchte ich ruhig zu wirken, ich lächelte und sie lächelte zurück. So lange war ich schon Ewigkeiten nicht mehr mit jemanden zusammen, aber ich fühlte mich sicher bei ihr, auf jedenfall für den Moment.
„Hey Tiara, du wirst zu schnell." Sie blieb stehen. Woher kennt sie meinen Namen? ich hatte ihn ihr doch nicht gesagt.
„Tiara, bleib stehen." Ihr Ton wurde bedrohlich, ich blieb stehen, doch alles um mich herum schien sich weiter zu bewegen. Sofort stürzte ich mich aus Reflex auf den Boden.
Ich merkte ein knacksen wie bei Eis, bevor es schlammig wurde und ich mich nicht mehr rühren konnte.
„Tiara", verschwommen hörte ich die Schreie von Amelia.
„Ich komme zu dir!", ihre Stimme drang wie ein Echo in mein Ohr. Schon wieder fing alles an sich zu drehen und alles schien wie in Zeitlupe zu geschehen.
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