Prolog

Alles war still nicht der kleinste Windhauch, bewegte das helle, vertrocknete Sommergras auf der Ebene Néahl. Nur der junge Mann schritt in der prallen Mittagssonne über das Gras, seine schwarze Kampfmontur funkelte und seine Hand ruhte auf dem Heft seines schimmernden Schwertes. An einem der vielen, kleinen Hügel, welche sich in der weiten nur von Gras bewachsen Ebene erhoben, hielt er an. Er fiel auf die Knie und ein Schluchzen erschütterte seinen Körper, er verbag das Gesicht in den Händen, währen er sich zusammenkrümmte und seinen Tränen freien Lauf ließ. Nichts erinnerte mehr an den selbstbewussten Krieger, der eben noch über die Ebene geschritten war. Die Zeit verging und die Sonne sank tiefer am Himmel und immer noch kauerte der Mann dort in seiner Trauer versunken. Er bemerkte die Frau nicht die sich ihm von hinten näherte. Als sie eine Hand auf seine Schulter legte zuckte er zusammen, schreckte aus seiner Trauer hoch. Seine Hand zuckte automatisch zum Schwert, doch als er die Frau sah entspannte sich seine Mine ein wenig. „Alexai, ich weiß das du trauerst. Doch vergiss niemals, dass nicht nur du trauerst. Alle haben Ajax geliebt, nicht nur du hast einen Bruder verloren, auch ich habe einen Sohn verloren, das gesamte Königreich trauert um seinen Kronprinzen. Du musst ihn gehen lassen. Das Schicksal von Néahlan liegt jetzt in unseren Händen, wir haben nur noch uns beide. Du bist jetzt der Kronprinz. Hör zu auf trauern, nächstes Jahr wirst du 18 und zum König gekrönt, du brauchst eine Frau an deiner Seite, deswegen werde ich alle Prinzessinnen deines Alters einladen mehrere Wochen bei uns im Schloss zu Gast zu sein. Du wirst dir eine Braut suchen!", sagte die Frau. Alexai blickte sie an und seine Mine wurde hart und undurchdringlich, als sich etwas in ihm verschloss, bevor er lächelte und nickte. Seine Mutter entfernte sich, während er stehen blieb und am Grab seines Bruders verweilte, bis er den ganzen Schmerz und die Trauer in sich verschlossen hatte. Dann ging er in der Abenddämmerung zurück über die Ebene , zurück in sein Leben, welches nie wieder das selbe sein würde.

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