13. Für immer mein Baby

Für immer mein Baby

»Hör auf, Rafe«, Alec schaute schmunzelnd zu seinem ältesten Sohn herunter, der an seinen Beinen stand und seine Arme zu ihm ausstreckte. Er wollte auf den Arm genommen werden, doch Alec hatte alle Hände voll zu tun. Er stand an der Küchentheke und schnitt Paprika für das Abendessen, was er vorbereitete, auf dem Herd standen bereits jegliche Töpfe und er musste nur noch die Soße zubereiten. Neben ihm auf der Theke saß Charlotte, die hin und wieder nach einer Paprika oder einem Stück Karotte griff, die Alec bereits geschnitten hatte.

Rafael ließ immer noch nicht locker und griff schließlich nach Alecs hinterer und vorderer Hosentasche, um daraufhin leicht an diesen zu ziehen und Alec weiter zu nerven. Dieser verdrehte daraufhin die Augen und legte das Messer kurz beiseite, um eine Hand auf den Rücken seines Sohnes zu legen. »Du kannst nicht auf meinen Arm«, wiederholte sich Alec, woraufhin Rafael dramatisch seufzte.

»Biiiitte«, bettelte er und zog das Wort extra in die Länge. Normalerweise gab Alec schnell auf, doch nun gab es absolut keine Möglichkeit, dass er seinen fast sieben Jahre alten Sohn auf seinem Arm tragen und gleichzeitig das Essen vorbereiten konnte. Er schüttelte also den Kopf und widmete sich wieder den Gemüsestückchen, die er in eine Schale kippte. Charlotte nutzte diese Möglichkeit; kleine Finger griffen nach einem Stück roter Paprika, das sie sofort in ihren Mund steckte. Als Alec ihr daraufhin ein Lächeln zuwarf, verzog sie ihr Gesicht zu einem niedlichen Grinsen, das die wenigen Zähne zeigte, die sie bereits besaß.

Alec hielt eines der Stücke auch Rafael entgegen, der jedoch den Kopf schüttelte und frustriert zu seinem Vater schaute, der nur mit den Schultern zuckte und das Stück Paprika selbst aß. Er versuchte auch die Karotten in eine Schale zu tun, als Rafael sich plötzlich an sein Bein hängte und dabei fast seine Hose mit herunter zog. Geschockt griff Alec reflexartig um den kleinen Körper seines Sohnes und hob ihn wieder auf seine Beine.

»Rafael, jetzt nicht!«, zischte Alec nun ernster und auch Rafael schien zu merken, dass sein Vater langsam genervt war. Er ließ von seinem Bein ab und verschränkte beschämt seine Arme hinter seinem Rücken. Alec wollte nicht der strenge Vater sein und obwohl er behaupten würde, dass er ein sehr geduldiger Mensch war, schafften es seine Kinder oft ihm den letzten Nerv zu rauben. Er beneidete Magnus, der in jeglichen Situationen unheimlich ruhig bleiben konnte, als hätte er Nerven aus Drahtseil.

Alec warf einen prüfenden Blick auf Charlotte, die sicher auf der Theke saß, bevor er ihr den Rücken zuwandte, um Paprika und die Karotten in die Soße zu rühren. Rafael schien tatsächlich Ruhe zu geben und als er sich umdrehte, konnte er ihn nicht mehr sehen, weshalb er annahm, dass er wohl die Küche verlassen hatte. Er stellte die leeren Schalen neben den Herd und ging nur wenige Schritte rückwärts, wobei er mit einem kleinen Körper zusammenstieß, der sich dicht hinter ihm befand.

»Rafael, es reicht!«, schimpfte Alec und griff nach dem Arm des kleinen Jungen, der erschrocken quiekte. »Willst du nicht schauen, ob Papa für dich Zeit hat? Ich habe gerade keine Zeit für dich«, schlug er genervt vor, worauf Rafael seinen Blick mied und einige Schritte zurückwich. Seufzend wendete sich Alec zu Charlotte und hob sie von der Theke. Ganz vorsichtig setzte er sie auf dem Boden ab, wo sie auf wackligen Beinen zum Esstisch tapste.

»Aber du hast Charlie auch hochgehoben«, sprach Rafael so leise, dass Alec es fast überhört hatte. Er wünschte, er hätte es, denn aufgrund der Worte seines Sohnes spürte er, wie er immer wütender und ungeduldiger wurde, obwohl er es nicht wollte. Tief atmete er ein und schloss die Augen für einen Moment. Vorerst war er vollkommen sprachlos gewesen, da Rafael eigentlich noch nie diskutiert hatte. Rafael hatte schon immer gut verstanden, wo seine Grenzen waren, und war nie die Art Kind gewesen, die diese Grenzen immer wieder austesten musste.

»Du bist fast sieben Jahre alt, benimm dich auch so. Irgendwann ist man zu alt, um auf den Arm genommen zu werden«, erklärte Alec genervt und Rafaels Augen weiteten sich, als er die Worte seines Vaters hörte. Seine Mundwinkel glitten nach unten und Alec ahnte schon was als nächstes passieren würde, doch so weit kam es nicht.

»Rafael«, er war Magnus, der in der Küchentür stand und den kleinen Jungen leise rief, als ob es Alec nicht hören sollte. Sofort drehte sich der Kleine zu seinem anderen Vater um und lief ohne zu Zögern in dessen Richtung. Alec verdrehte die Augen, als Magnus Rafael unter die Arme griff und ihn auf seinen Arm hob. Dieser klammerte sich wie ein Äffchen um seinen Vater und vergrub sein Gesicht an dessen Hals.

Ein sehr konsequentes Verhalten.

»Magnus«, zischte Alec leise, doch Magnus zwinkerte ihm bloß zu und verschwand aus der Tür. Toll, Magnus war nun endgültig zu Rafaels Lieblingselternteil geworden, während Alec diesen Rang wohl für immer verloren hatte... zumindest für den heutigen Tag – Kinder waren nicht besonders nachtragend, vor allem nicht Rafael.

Nur wenig später saßen alle zusammen am Esstisch; Alec und Magnus auf der einen Seite, gegenüber von ihnen Rafael und Max. Am Kopf des Tisches saß Charlotte in ihrem hohen Stuhl und versuchte die Spagetti, die Alec vor sie gelegt hatte, mit den Händen zu essen. Schmunzelnd beobachtete dieser, wie sie die Soße in ihrem kompletten Gesicht verteilte und war froh, dass Magnus die Sauerei mit einer einfachen Handbewegung beseitigen konnte, wenn es so weit war.

Rafael schien wieder besserer Laune zu sein, doch Alec hatte nichts anderes erwartet, schließlich hatte es sein Lieblingsessen gegeben und nun hatte jeder von ihnen sogar eine Kugel Eis bekommen. Zufrieden löffelten beide Kinder das Vanilleeis und zum ersten mal seit langem herrschte in der Wohnung komplette Ruhe, was Alec erleichtert ausatmen ließ. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Schale mit Eis in seiner Hand, bevor es Magnus war, der das Schweigen brach.

»Wisst ihr, was wirklich toll zu Eis passt?«, fragte er eher an seine Kinder gewandt, die ihn daraufhin aufgeregt musterten. Alec verdrehte unbemerkt die Augen, als sich sein Verlobter von seinem Platz erhob und auf einen der Küchenschränke zuging und diesen öffnete.

»Kekse!«, löste Magnus auf und hielt eine Box mit verschiedenen Kekssorten in der Hand, woraufhin vor allem Max laut vor Freude quiekte. Eigentlich hatte Alec nicht vorgehabt den Kindern noch mehr Zucker zu geben, bevor sie ins Bett gingen, doch vielleicht sollte dementsprechend Magnus heute damit zurechtkommen. Er schwieg und sah seinem Partner dabei zu, wie dieser die Box auf den Tisch stellte und den Deckel öffnete. Sofort beugten sich beide Kinder vor und schauten in den Inhalt und Alec wusste genau was nun kommen würde.

Rafael und Max hatten viele gemeinsame Interessen und Vorlieben, was sich eigentlich schön anhörte, aber für Eltern der absolute Albtraum war. Weihnachten und Geburtstage wurden zu Torturen, da die beiden Brüder immer eifersüchtig aufeinander sein würden, egal was man ihnen schenkte. So war es nicht nur mit Spielzeug sondern auch mit Süßigkeiten. Alec hätte die Keksdose also niemals einfach so vor die beiden Kinder gestellt, da in wenigen Sekunden wohl der dritte Weltkrieg ausbrechen würde. Er wusste genau, was die Kekssorte war, die die Kinder am liebsten mochten und genau diese Sorte gab es nur noch einmal. Das Geschrei würde also beginnen und das, obwohl die Atmosphäre doch gerade so friedlich gewesen war. Alec warf Magnus einen tödlichen Blick zu, woraufhin dieser unschuldig mit den Schultern zuckte.

»Daddy!«, empörte sich Max, als es Rafael gelungen war den letzten Keks zu erhaschen. Es war der rechteckige Schokoladenkeks mit Vanilleglasur, den Alec das letzte mal vor circa drei Jahren gegessen hatte, da er sich nicht traute seinen Kindern irgendetwas wegzuessen. Wenn es um ihre Kekse ging, wurden sie zu Sherlock Homes und Watson. Sie würden es merken.

Natürlich war es also Daddy, der sich um diese Situation kümmern musste. Wenn es um so etwas ging, war immer nur Alec gefragt und nie Magnus. Er hatte schon früh beobachten können, dass Rafael und Max beide dem gleichen Muster folgten, wenn es zu ihren Eltern kam. Wollten sie jemanden, der mit ihnen spielte, oder jemanden, der ihnen heimlich Süßigkeiten aus dem Schrank holte, dann gingen sie zu Magnus und glaubten, dass Alec davon nichts mitbekommen würde. Dieser konnte natürlich nicht mit einem Warlock mithalten, der jeden Wunsch seiner Kinder im Handumdrehen erfüllen konnte. Zu Alec kamen Rafael und Max vor allem, wenn sie weinten – so makaber dies auch klingen mochte. Alec musste vermutlich schon dreimal so viele Umarmungen verteilen, Tränen trocknen und Schmerzen wegpusten, wie Magnus es bis jetzt gemusst hatte.

Rafael schaute mit großen Augen zu seinem Bruder, als dieser auf ihn zeigte und seine Unterlippe verdächtig anfing zu zittern. Fast musste Alec lachen, da ihn dieses Szenario zu sehr an ihn und Isabelle erinnerte. Es war der Blick voller Angst, wenn das jüngere Geschwisterkind anfing zu weinen und man wusste, dass man so oder so Schuld daran hatte.

»Könnt ihr den Keks nicht in der Mitte durchbrechen?«, schlug Alec vor, doch beide Kinder schienen alles andere als begeistert zu sein. »Nein, Rafe hatte viel mehr von den Keksen als ich!«, empörte sich Max und verschränkte seine Arme vor der Brust.

»Das stimmt gar nicht!«, wendete Rafael ein, der seine Stirn in Falten legte. Er hielt den Keks immer noch in seiner Hand und zog ihn zu sich, als sein kleiner Bruder danach greifen wollte. »Entweder ihr teilt den Keks oder keiner von euch bekommt ihn«, meldete sich nun Magnus zu Wort, woraufhin ihn beide Kinder grimmig musterten.

»Nein, ich hab ihn zuerst gehat«

»Gehabt«, verbesserte Alec aus Reflex, was er damals oft gemacht hatte, als Rafael die Sprache neu gelernt hatte. Der kleine Shadowhunter sagte daraufhin nichts, sondern warf seinem Vater nur einen genervten Blick zu, bevor er den Keks wieder betrachtete. Die Glasur schmolz bereits zwischen seinen Fingern und schon an seinem Gesichtsausdruck konnte Alec sehen, was er als nächstes vorhatte.

»Rafael«, mahnte Alec deshalb und verschränkte seine Arme ebenfalls vor der Brust. Er musterte seinen ältesten Sohn genau. Schon wieder beugte sich Max zu seinem Bruder und wollte ihm den Keks aus der Hand reißen, doch dieser war zu schnell gewesen; vor Max' Augen steckte er sich den gesamten Keks in den Mund.

»Rafael!«, riefen Alec und Max empört im Chor, während Magnus sehr leise kicherte. Alec rammte seinen Ellenbogen in seine Schulter, woraufhin sein Gesichtsausdruck wieder ernst wurde und er seinen Sohn streng musterte. Natürlich fing Max an zu weinen, doch Rafael sah nicht so aus, als würde er seine Taten bereuen. Zufrieden schaute er zu seinem Bruder, der ihm wütend auf den Arm schlug, jedoch verfehlte.

»Hey, Max, hör auf«, sprach Magnus ruhig, viel zu ruhig Alecs Meinung nach. Max weinte weiter und seine Haut färbte sich leicht lila, als das Blut vor Wut in seinen Kopf schoss. Alecs Herz brach, obwohl die Situation so unglaublich lächerlich war und beide Kinder selbst schuld waren. Manchmal hasste er es ein Elternteil zu sein.

»Warum hast du das gemacht?«, fragte er an Rafael gewandt, der bockig mit den Schultern zuckte. »Was ist heute los mit dir?«, Alec legte seine Stirn in Falten und lehnte sich ein Stück vor. Er versuchte Augenkontakt aufzunehmen, doch Rafael schaute stur auf seinen Teller, während er den Keks herunterschluckte.

»Entschuldige dich bei Max«, forderte Alec, doch sein Sohn schüttelte den Kopf. Am liebsten wollte Alec laut schreien, in die Tischkante beißen und seinem Sohn den Kopf abreißen, doch er versuchte sich zu beherrschen. Er hatte nicht gedacht, dass sich Rafael nun zu so einer Art Kind entwickeln würde, obwohl es sonst immer so liebevoll gewesen war.

»Dann steh auf und geh in dein Zimmer«, seine Stimme hob sich, woraufhin Rafael tatsächlich aufschaute. Mit großen Augen musterte er erst seinen Vater, danach das Eis in der Schüssel vor ihm. Für eine Zeit war es vollkommen leise; Max hatte sich beruhigt oder versuchte zumindest sich zusammenzureißen und auch Magnus schien kaum zu atmen. Es war nur Charlotte zu hören, die hin und wieder auf den Hochstuhl klopfte oder sich in ihrem Sitz wandte.

»Rafael, steh auf und geh in dein Zimmer!«, schrie Alec so laut, das selbst Magnus neben ihm zusammenzuckte. Er spürte den Blick seines Partners auf sich und schämte sich plötzlich für sein Verhalten. Es war komisch die Kinder in seiner Anwesenheit zurechtzuweisen, da er seine Handlung dabei viel mehr hinterfragte, als wenn der Warlock nicht dabei war.

Langsam erhob sich Rafael mit gesenktem Kopf von seinem Platz. »Du bist fast sieben Jahre alt, du kommst dieses Jahr in die Schule! Im Moment benimmst du dich immer noch wie ein Baby!«, fügte er wütend hinzu und spürte, wie Magnus eine Hand auf seinen Oberschenkel legte.

»'Ist o.k., Alexander«, murmelte er leise, Augen immer noch auf Rafael, der sich in Richtung Tür bewegte. »Nein, nichts ist o.k.!«, unsanft schob er Magnus' Hand von seinem Bein. »Er darf nicht denken, dass das o.k. ist!«

»Aber er hat es verstanden, du brauchst ihn nicht noch weiter fertigmachen«, erklärte Magnus ruhig, als Rafael die Tür hinter sich schloss und im Flur verschwand. »Fertigmachen?! Ich erziehe ihn Magnus. Wenn man ihn ständig in Watte packt, so wie du es tust, siehst du doch, was passiert!«

»Es war ein verdammter Keks, Alexander!«, schrie Magnus zurück und Alec realisierte, dass es wirklich albern klang, doch er war immer noch auf Hundertachtzig. »Es geht mit nicht um den Keks! Es geht darum, dass er so unreif reagiert!«

»Er ist ein Kind!«

»Er ist fast sieben Jahre alt!«

»Hörst du dir überhaupt selber zu, wenn du redest?«, fragte Magnus schließlich und Alec schwieg. Vielleicht war heute einfach nicht sein Tag und vielleicht war es auch nicht Rafaels Tag. Seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen für einen Moment. Er konnte nicht zugeben, dass er falschgelegen hatte, dafür war er definitiv zu stolz. Magnus schüttelte den Kopf und atmete genervt aus, bevor er sich aus seinem Stuhl erhob. Er ging herüber zu Charlotte, um diese aus ihrem Hochstuhl zu heben. Fröhlich lachte sie dem Warlock entgegen, der ihr ein freundliches Lächeln zuwarf.

»Komm Max, lass Daddy Zeit, um sich abzuregen«, sofort sprang Max aus seinem Stuhl und folgte seinem Vater. Fassungslos schüttelte Alec den Kopf aufgrund von Magnus' Kommentar. Wenn er die Kinder nicht etwas strenger erziehen würde, würde es garantiert kein anderer in diesem Haushalt machen und er wollte nicht wissen, wie seine Kinder dann enden würden.

Als Magnus mit Max und Charlotte den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, wurde es plötzlich komplett still im Esszimmer. Zögernd lehnte sich Alec in seinem Stuhl zurück und hörte das leise Ticken der Wanduhr hinter ihm, was ihn langsam verrückt machte. Das dreckige Geschirr stand immer noch auf dem Tisch, zusammen mit dem Eis in den Schalen der Kinder, das langsam schmolz, die Keksdose war immer noch geöffnet und Charlottes Hochstuhl war komplett beschmiert mit Tomatensoße. Seufzend richtete sich Alec auf und stapelte die Teller, bevor er sie in die Küche trug und in die Spülmaschine sortierte.

Warum musste er immer der Böse sein? Warum konnte es nicht einmal Magnus sein, der etwas falsch machte, sodass Alec gut dastand? Er fragte sich, ob seine Schwester jemals die gleichen Probleme hatte und ob man als Elternteile über so etwas redete. Er hatte schon früh gemerkt, dass Eltern untereinander nie von eigenen Fehlern sprachen. Jedes mal wenn sie erzählten, klang es so als wären sie Super-Mütter und Super-Väter und Alec hatte das Gefühl, als wäre er der Super-Versager, wenn es zum Thema Kindererziehung kam. Er konnte nicht anders als an Jace und Clary zu denken, die dies wahrscheinlich nie durchmachen mussten, da Charlotte die meiste Zeit bei ihm und Magnus verbrachte. Noch nie hatte er ein Problem damit gehabt, dass sein Parabatai und seine Freundin Charlotte täglich zu ihnen brachten, außer jetzt als er realisierte, dass schon wieder alles an ihm hängen blieb.

Er wischte die komplette Küche und saugte das Wohnzimmer, um sich auf andere Gedanken zubringen, doch es gelang nicht. Am Ende setzte er sich wieder an den nun sauberen Esstisch und stützte seinen Kopf in seine Hände. Das Ticken der Uhr brachte ihn erneut fast um den Verstand, weshalb er sich umdrehte und auf die starrte. Es war fast neun Uhr, was bedeutete, dass die Kinder vermutlich schon von Magnus ins Bett gebracht wurden und Magnus entweder im Wohnzimmer oder in seinem Büro saß.

Erschöpft schliff sich Alec den langen Flur entlang, bevor er bei Max' Zimmer ankam. Ganz vorsichtig öffnete er die Tür und erkannte in der Dunkelheit tatsächlich den kleinen Körper seines Sohnes. Er lag in seinem Bett und nur das kleine Nachtlicht neben seinem Bett erleuchtete den Raum so weit, dass Alec seine Umrisse erkennen konnte. Charlotte lag ebenfalls auf der anderen Seite des Raumes in ihrem Kinderbettchen. Sie lag auf dem Bauch, den Kopf zur Wand gedreht, sodass Alec nur die kurzen erdbeerblonden Haare erkennen konnte. Schmunzelnd schloss er die Tür wieder und drehte sich zur anderen Seite des Flurs, auf der Rafaels Zimmer lag.

Tief atmete er durch, bevor er die Tür seines ältesten Sohnes langsam öffnete. Auch Rafael lag im Bett, seine Nachttischlampe war jedoch angeschaltet, sodass Alec ihn genau er erkennen konnte. Schnell schloss der kleine Shadowhunter seine Augen, als er seinen Vater erblickte und tat so, als würde er bereits tief und fest schlafen. Alecs Mundwinkel zuckten leicht aufgrund dieser Reaktion und er betrat leise den Raum. Angekommen bei Rafaels Bett, ließ er sich zögernd auf der Matratze nieder und beugte sich über seinen Sohn. Als Alec mit dem Handrücken sanft über Rafaels Wange strich, drehte sich dieser ruckartig von ihm weg und zog die Bettdecke über seinen Kopf. Enttäuscht schaute Alec noch für einen Moment auf den kleinen Jungen hinunter, der nun vollkommen bedeckt war, bis er sich schließlich schweren Herzens erhob.

Er wartete noch einen Moment für den Fall, dass Rafael es sich doch noch anders überlegen würde, doch der kleine Junge blieb vollkommen still und rührte sich nicht. Alec konnte es verstehen, schließlich war er selbst sauer auf sich, doch trotzdem wünschte er sich, dass sein Sohn doch noch nachgab. Vielleicht würde es morgen anders aussehen. Zögernd verließ Alec den Raum und ging in das Schlafzimmer von ihm und Magnus. Tatsächlich musste dieser wohl entweder in seinem Büro oder im Wohnzimmer sein, denn das Schlafzimmer war komplett leer. Alec wusste nicht, was er heute noch mit Magnus reden sollte, weshalb er sich träge aus seiner Kleidung pellte und ins Bett fiel, in der Hoffnung, dass der morgige Tag wirklich besser verlaufen würde.

Er wurde geweckt von kleinen Händen, die leicht an seinem Arm schüttelten, und hätte beinahe laut geflucht, da er immer noch so unglaublich müde war. Es fühlte sich an, als hätte er noch kein Auge zugemacht. Wie sollte er den heutigen Tag überleben? Als er seine Augen jedoch öffnete, musste er feststellen, dass es vermutlich noch nicht Morgen war, sondern eher mitten in der Nacht; das Zimmer war stockdunkel und er konnte die Person vor sich nur schemenhaft erkennen, doch es waren eindeutig Rafaels dunkle Locken, die er ausmachte.

»Rafael?«, fragte er verschlafen und warf kurz einen Blick über seine Schulter. Magnus war noch nicht neben ihm im Bett, sein Seite war immer noch gemacht. Es konnte also noch nicht all zu spät sein, wenn der Warlock immer noch auf war und arbeitete. Rafael schien hellwach und musterte ihn mit großen braunen Augen, die in der Dunkelheit leicht glitzerten.

»Daddy?«, flüsterte er, obwohl Alec sich schon geäußert hatte. »Hm?«, gab er deshalb noch einmal von sich und bemühte sich seine Augen offen zu halten. Rafaels kleine Hand lag immer noch auf seinem Arm und zwischen ihnen lag Benni, den Rafe wohl dort platziert haben musste.

»Hast du mich noch lieb?«, fragte der kleine Junge unschuldig, woraufhin Alec seine Augen weit aufriss und jegliche Müdigkeit schlagartig verflog. »Aber natürlich«, antwortete er sofort und richtete sich in seinem Bett auf. Rafael ließ von ihm ab und sah ihn unsicher an; Alecs Herz brach in tausend Teile. Niemals würde er mit Worten ausdrücken können, wie sehr er seine Kinder liebte, jedes einzelne von ihnen. Dass sich eines von ihnen also nicht geliebt fühlte oder daran zweifelte, konnte Alec beim besten Willen nicht verstehen.

»Oh, Rafe«, Alec schluckte hart und beugte sich zu seinem Sohn. Vorsichtig griff er ihm unter die Arme und hob ihn zu sich auf das große Doppelbett. Sofort drückte er ihn an seine Brust und legte eine Hand auf seinen Hinterkopf, um ihn näher zu halten. »Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe«, flüsterte er dem kleinen Jungen zu, der nach Benni griff und die Stoffkatze fest an sich drückte. Alec spürte die Tränen in seinen Augen brennen und er vergrub sein Gesicht in den Locken seines Sohnes. Der Award für den schlechtesten Vater des Jahres ging wohl an ihn.

»Nichts auf dieser Welt könnte dafür sorgen, dass ich dich weniger lieben würde«, versicherte er ihm und war immer noch nicht zufrieden mit seiner Antwort. Es gab keine Worte die beschreiben konnten, wie sehr er Rafael tatsächlich liebte und der kleine Junge würde es vermutlich auch niemals erfahren, zumindest nicht bis er selbst Kinder haben würde.

»Auch nicht, wenn ich Max nochmal einen Keks klauen würde?«, hakte Rafael nach und wand sich in Alec Armen, sodass er seinen Vater anschauen konnte. Er lag auf seinem Rücken auf Alecs Schoß und starrte zu ihm hoch, große braune Augen glitzerten in der Dunkelheit. Er sah plötzlich so jung aus; Rafael war allgemein ein sehr kleiner Junge und fast kleiner als Max, der über ein Jahr jünger war als sein großer Bruder. Obwohl Rafael in den letzten Jahren – Gott sei Dank – an Gewicht zugenommen hatte, war er immer noch sehr zart und leicht, sodass Alec jedes mal einen Herzinfarkt bekam, wenn Magnus und Max beim Spielen und Herumalbern etwas wilder mit ihm umgingen, als Alec es tun würde.

Dieser lachte leise und spürte die Tränen, die eben noch in seinen Augen gebrannt hatten, nun seine Wangen herunterlaufen. »Nein, auch wenn du ihm hundert Kekse wegessen würdest, würde ich dich immer noch gleich lieben«, gab Alec zu und hoffte, dass er den kleinen Jungen nun nicht auf falsche Gedanken gebracht hatte. »Das bedeutet nicht, dass du es tun sollst, denn sauer wäre ich trotzdem«, fügte er deshalb hinzu und löste eine Hand aus dem Griff um Rafael, um sich kurz über das Gesicht zu wischen und die Tränen zu trocknen.

Rafael lachte albern und Alecs Herz zog sich bei diesem Klang schmerzhaft zusammen. Er dachte an den kleinen Jungen, den er auf den Straßen von Buenos Aires gefunden hatte, vollkommen verwahrlost und verängstigt. Er erinnerte sich daran, wie er an seiner Seite gesessen hatte und aus seiner Flasche getrunken hatte und wie sich dabei die kleine Hand des Jungen auf seine eigene gelegt hatte. Wer konnte ihn nicht lieben?

Wie konnte Rafael denken, dass Alec ihn nicht lieben würde, wenn er das Kind war, was man am einfachsten lieben konnte? Rafael war unheimlich liebevoll; die Art wie er Charlotte an die Hand nahm, wenn sie draußen waren, wie er sie damals durch die Wohnung geführt hatte, als sie noch nicht richtig laufen konnte und die Art, wie er Chairman Meow streichelte, sodass der Kater sogar freiwillig zu ihm kam (und das tat er noch nicht einmal bei Alec). Rafael war ruhig, geduldig und so unglaublich gutherzig, dass Alecs gesamte Brust schmerzte, bei dem Gedanken, dass der kleine Junge dies selbst nicht realisierte. Alec würde alles und jeden in Stücke reißen, die seinem kleinen Sohn schaden wollten und nun war es es selber, der den kleinen Jungen so traurig gemacht hatte.

»Mein kleines Baby«, flüsterte Alec und strich sanft mit dem Handrücken über Rafaels Wange. »Ich bin aber schon fast sieben!«, protestierte dieser und wiederholte somit Alecs Worte von vorhin, was einen bitteren Beigeschmack auf Alecs Zunge hinterließ. Da bei Alec erneut der Damm brach, beugte er sich vor und drückte seine Lippen an Rafaels Schläfe, damit dieser seine Tränen nicht sehen konnte.

»Du wirst für immer mein Baby sein; egal ob du sieben, siebzehn, siebenundzwanzig oder siebenunddreißig bist«, stellte er flüsternd klar und drückte einige Küsse auf die Wange seines Sohnes. Wann ist er so groß geworden? Alec hatte immer gedacht, dass Eltern diesen Satz immer nur so dahin sagten, doch nun wusste er, wie viel Wahrheit dahinter steckte. Er bereute es Rafael gesagt zu haben, dass er zu alt oder zu groß war. Alec würde ihn so lange in seinen Armen tragen, wie er nur konnte, egal wie viele Runen er dafür verwenden müsste.

Langsam löste er sich von ihm und schaute auf den kleinen Körper, der Alecs Nähe suchte. Rafael hatte eine Hand auf Alecs Nacken gelegt und ihn somit bei ihm gehalten. Vorsichtig griff Alec nach dieser Hand und nahm sie in seine, damit er sich wieder aufrichten konnte. Tatsächlich sah Rafael wirklich sehr jung aus, als er in seinem Onsie-Schlafanzug vor ihm lag, der mit kleinen Häschen bedruckt war, außerdem konnte er sehen, dass die Augen des Jungen langsam schwer wurden und er Mühe hatte sie offen zu halten.

Alec rutschte etwas vor, um sich schließlich hinlegen zu können, woraufhin sich auch Rafael bewege. Er kletterte an Alecs Seite und legte sich in seine Arme, die sein Vater für ihn ausgebreitet hatte. Dieser schmunzelte, als Rafael seinen Kopf schließlich über seiner Schulter ablegte und mit einer Hand vermutlich vollkommen unbewusst in Alecs Haare fuhr. Er hatte dies damals oft mit seinen eigenen Haaren gemacht, wenn er kurz davor gewesen war einzuschlafen. Es tat nicht weh, aber Alec spürte wie sein Sohn einige Haarsträhnen von ihm fest zwischen seinen Fingern hielt. Eigentlich konnte er nicht wirklich glauben, dass die Position bequem war, in der sich Rafael befand, doch er beließ es dabei und strich ihm sanft über den Rücken.

Schon wenig später konnte er spüren, dass Rafaels Atem an seinem Hals regelmäßiger wurde und ging davon aus, dass sein Sohn eingeschlafen sein musste. Dennoch stoppte er nicht verschiedene Muster auf seinen kleinen Rücken zu zeichnen und war so darin vertieft, dass er fast nicht bemerkt hatte, dass Magnus den Raum betreten hatte. Er konnte nur seine Silhouette erkennen, doch er hörte ein liebevolles Lachen seinerseits, als er die beiden erblickte. Bevor er zu ihnen ins Bett krabbelte, betrat er noch kurz das anliegende Badezimmer.

»Große Jungs schlafen aber nicht mehr bei ihren Eltern im Bett«, kommentierte Magnus, als er später die Decke zurückschlug und sich neben Alec legte. Dieser wusste, dass es eine Anspielung auf das vorherige Streitgespräch war, dass er mit Rafael geführt hatte, außerdem war der Unterton in Magnus' Stimme stark neckend gewesen. Spielerisch verdrehte Alec die Augen und zog die Bettdecke dichter um Rafaels Körper.

»Ich hab's verkackt«, seufzte Alec und hoffte, dass Rafael wirklich schlief. Magnus atmete amüsiert durch die Nase aus. »Sieht nicht so aus«, antwortete er und rückte näher an Alec heran. Dieser schmunzelte daraufhin, spürte jedoch den Kloß in seinem Hals, der sich langsam formte.

»Ich bin der schlechteste Vater der Welt«, er hatte eigentlich vorgehabt dies mehr als Scherz zu sagen, doch seine Stimme klang erstickt. »Mach dich nicht lächerlich«, lachte Magnus und fuhr mit seiner Hand über Alecs Wangen, um seine Tränen zu trocknen. Alec hatte gar nicht bemerkt, dass diese wieder aus seinen Augen geflossen waren.

»Du brauchst doch nicht weinen«, sprach Magnus und lachte immer noch leise. Erst dann realisierte Alec erst, wie erbärmlich und albern es eigentlich war über so etwas zu weinen. Auch er lachte über sich selbst, doch die Tränen wollten nicht aufhören zu laufen. Immer wieder wischte Magnus sie weg und jedes mal versuchte sich Alec zusammenzureißen, doch es gelang ihm nicht.

»Er hat mich gefragt, ob ich ihn noch lieb habe«, hauchte Alec und brach erneut in Tränen aus, worauf Magnus seine Stirn in Falten legte. »Du bist der beste Vater, den sich ein Kind wünschen kann, hör auf etwas anderes zu denken«, sagte Magnus streng und Alec atmete tatsächlich tief durch.

»Das... Du hattest nur einen schlechten Tag, oder? Bekomme ich schon wieder irgendetwas nicht mit? Liegt es an mir?«, hakte Magnus irgendwann nach, weshalb Alec nun derjenige war, der seine Stirn in Falten legte. »Was meinst du?«, fragte er und schaute seinen Partner irritiert an. Rafael bewegte sich im Schlaf und trat leicht in Alecs Rippen, woraufhin dieser nach dem Fuß des jungen Griff und ihn sanft streichelte.

»Es ist nicht so wie damals... damals mit Max, als ich dir nicht so geholfen habe, wie ich es eigentlich hätte sollen«, versuchte Magnus zu erklären und langsam ging Alec ein Licht auf.

»Was? Nein! Alles ist gut, mach dir keine Sorgen«, sagte Alec ehrlich. Magnus sprach von einer Situation, die Alec schon längst verdrängt hatte. Max war damals noch nicht einmal zwei Jahre alt gewesen und auf irgendeine Weise war Alec alles über den Kopf gewachsen. Magnus war nur selten zu Hause gewesen und allgemein hatten sich die beiden immer weiter voneinander entfernt gehabt. Es hatte vermutlich an Max' Alter gelegen, da er sehr viel Aufmerksamkeit gebraucht hatte und Alec kein soziales Leben außerhalb des Apartments gehabt hatte. Lange hatte er geheim gehalten, dass er eigentlich vollkommen unzufrieden gewesen war.

»Ich frag ja nur«, äußerte sich Magnus und legte seinen Kopf an Alecs Schulter. Nun schlief Rafael an seiner linken und Magnus an seiner rechten Schulter. Schmunzelnd schloss Alec seine Augen und tatsächlich schaffte auch er es langsam einzuschlafen.

**

»Hast du das gesehen?«, rief Rafael aufgeregt und deutete auf die Ente vor sich, die eines der Brotstücke geschnappt hatte, die der kleine Shadowhunter ihr hingeworfen hatte. Ein eifriges Quaken ertönte um sie herum, als Rafael erneut ein Stück von dem Brot in seiner Hand abriss und in die Menge der Tiere warf.

Schon früh am Morgen hatte Magnus Alec und Rafael geweckt und sie beinahe aus dem Haus geschmissen. Aufgrund des gestrigen Vorfalls hatte sich Magnus überlegt, dass es das beste wäre, wenn Alec einen Tag nur mit Rafael verbringen würde, was er nun tat. Er war mit ihm in den Park gegangen, obwohl das Wetter zu Wünschen übrig ließ. Es war ein eher regnerischer Frühlingstag, aber Rafael stampfte mit seinen bunten Gummistiefeln fröhlich auf der matschigen Wiese umher. Im Moment hatte er Gefallen an den Enten gefunden, mit denen er nun sein Brot teilte, weshalb sie ihn freudig umzingelten. Alec hatte sich zu seinem Sohn gehockt einen Arm um seinen kleinen Körper gelegt. Er glaubte spüren zu können, dass Rafael es tatsächlich genoss nur mit ihm alleine zu sein und auch Alec hatte es wirklich benötigt, allein um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Er hielt Rafaels Hand, als dieser in jede Pfütze sprang, die ihnen auf dem Nachhauseweg begegnete. Sie hatten zwar nicht viel Zeit im Park verbracht, aber die Wolken am Himmel zogen sich immer weiter zu und der Nieselregen wandelte sich in einen immer stärker werdenden Regen, den Alec eigentlich vermeiden wollte. Kurz ließ er von seinem Sohn ab, um den großen roten Regenschirm aufzuspannen, den Magnus ihm mitgegeben hatte.

»Können wir bald nochmal in den Park gehen?«, fragte Rafael und schaute zu seinem Vater hoch. Dieser ließ von seiner Hand ab und zog ihm die Kapuze seines gelben Regenmantels über den Kopf. Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Rafaels Locken nun vollkommen bedeckt waren. Normalerweise lenkte sein dickes Haare leicht von seinem Gesicht ab, doch nun konnte man es genau erkennen; Rafael hatte wirklich schöne Gesichtszüge, doch das war Alec nicht zum ersten Mal aufgefallen. Vielleicht konnte er Magnus überreden die Haare des Jungen noch ein wenig kürzer zu schneiden, denn gerade in diesem Moment sah er wirklich zu niedlich aus.

»Wenn du möchtest, können wir das machen«, antwortete Alec und nahm erneut die Hand seines Sohnes.

»Und wir müssen Max nehmen!«

Alec lachte, »Mitnehmen meinst du?«, hakte er nach, obwohl er genau wusste, was Rafael meinte. Dieser nickte eifrig und auch Alec stimmte zu. »Ja, wir können auch Max mitnehmen«, sagte er schließlich und schaute zu seinem Sohn herunter, der dafür sorgte in jegliche Pfützen zu stapfen, die er sehen konnte.

Es fing immer stärker an zu regnen und Alec seufzte leise, da das Apartment doch noch einige Straßen entfernt war, doch daran konnte er nichts ändern. Irgendwann bemerkte er, dass der Schirm Rafael nicht wirklich viel brachte, da Alec ihn durch seine eigene Körpergröße viel zu weit oben hielt. Er blieb stehen, woraufhin ihn der kleine Junge verwirrt musterte. Alec hockte sich zu Rafael und legte einen Arm um seinen kleinen Körper, bevor er sich wieder aufrichtete und seinen Sohn auf seinen Arm hob. Sofort klammerte sich Rafael an Alecs Jacke, während dieser versuchte ihn nur mit einer Hand sicher auf seine Hüfte zu setzten. Tatsächlich war Rafael schon ziemlich schwer, sodass es ihm nicht leicht fiel, aber irgendwie musste sich das harte Training im Institut doch auszahlen.

»Aber ich bin schon fast sieben!«, sagte Rafael geschockt, woraufhin Alec leise lachte. »Auch große Jungs werden manchmal noch getragen«, versicherte er ihm und hörte auch Rafael kichern.

Er würde seine Söhne für immer tragen, auch wenn es seine Arme nicht mehr konnten.

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(06.06.2018)

Auch wenn meine Geschichte eher auf den Büchern basiert, hänge schon ziemlich sehr an der Serie und bin sehr traurig, dass sie abgesetzt wird :-(

Also keep trending #SaveShadowhunters und #PickUpShadowhunters auf Twitter, damit wir vielleicht doch noch eine Chance haben mehr von den wundervollen Schauspielern zu sehen und von dem, was die Writer der Serie neues schaffen werden!

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