Vertrauen
Es war jetzt drei Tage her, als ich erfuhr, dass ich gar keine Bellefleur war. Man hatte mich im Institut einfach stehen lassen, nachdem so viele Fragen noch offen im Raum waren. Allein in Alecs Zimmer war auch ich dann nach Hause gegangen. So als hätte man mich vergessen, übersehen. Ich war ja noch nie etwas besonderes oder wichtig...
Es war wiedermal Abend, als ich Zuhause ankam. Ich konnte meine Hand nicht ruhig lassen. Minuten hatten es gedauert, bis ich endlich die Haustür, mit unserem Ersatz Schlüssel, der auf dem Tür Sims lag, aufschließen konnte.
Die Zimmer waren allesamt verwüstet, aber wer hätte denn auch aufräumen sollen.
Seit dem ich in Alecs Zimmer aufgewacht war, konnte ich kein Auge mehr schließen.
Maia hatte ein Dutzend mal versucht mich anzurufen, doch noch keine einzige Nachricht von meiner Mum, falls ich sie überhaupt noch so nennen konnte.
Ich hatte mich kaum bewegt, immer nur mit einem Messer in der Hand, auf die Tür geschaut. Seit das Wesen hier eingedrungen war, hatte ich solche Angst, vor der Dunkelheit, plötzlichen Geräuschen, alleine zu sein...Es war, als wäre ich plötzlich paranoid geworden.
Ich saß nun in dem verwüsteten Wohnzimmer und starrte schon eine gefühlte Ewigkeit die weiße Wand an, als es plötzlich an der Tür klopfte. Erschrocken fuhr ich zusammen. Ich umklammerte den Griff des Messers fester und ging dann so leise wie möglich zur Tür. Auf einmal ging diese mit einem leisen klicken auf. Hastig versteckte ich mich hinter der Tür. Als die Person eintrat, wollte ich diese attackieren, doch er war schneller. Alec riss mir das Messer aus der Hand und schaute mich völlig entgeistert an.
》Was zur Hölle soll das?《, fragte er entsetzt.
》Ich-ich dachte du wärst ein Einbrecher, oder wieder so ein komisches Monster! Und was willst du hier?《
》 Als wir zurück ins Institut kamen warst du nicht mehr da. Und deshalb hab ich mir Sorgen um dich gemacht und bin...《
》Bist du fertig mit deinen Erklärungen, Alec?《, platzte Jace auf einmal rein.
Wie immer triefte seine Stimme vor Arroganz.
》...mit Jace hergekommen《, beendete Alec leicht genervt seinen Satz.
》Ich habe mich drei Tage, hier verkrochen, drei Tage! Und da kommt ihr erst jetzt auf die Idee nach mir zu sehen!? Wer weiß was hätte passieren können!? Ich hätte dir vor Angst fast ein Messer in den Bauch gestochen!《
Jace musste sich mal wieder sein blödes arrogantes grinsen verkneifen.
》Warum bist du nicht im Institut geblieben?《 fragte Alec etwas entspannter.
》Ich soll bei einem Haufen Menschen bleiben, die ich allesamt nicht kenne?! Nein danke. Danke dass ihr nach mir geschaut habt, und jetzt auf Wiedersehen.《 motze ich wütend herum.
Ich wollte gerade nach der Türklinke greifen, als Alec mich plötzlich am Handgelenk griff. 》Du zitierst. Und zwar nicht nur ein bisschen! Was ist los?《
》E-es geht mir ausgezeichnet. Da ist die Tür.《
》Die Lady hat gesprochen, ihr geht es gut, lass uns endlich gehen.《 mischte sich Jace wieder ein.
》 Jace! Sei mal etwas netter.《 jetzt wandte sich Alec wieder zu mir. 》Lealynn, bitte, hör einfach zu. Du hast Dinge gesehen, die ein Mundie nicht sehen kann, du kannst mit ins Institut kommen, und dich ausruhen. Lass mich dir helfen.《
Es dauerte eine weile, bis ich meine Worte wieder fand.
》Warum tust du das?《
》Was?《
》Mir helfen, dir sorgen machen. Warum?《
Alec schien auf diese Frage keine Antwort zu finden. 》Ich weiß es nicht. 《 sagte er schließlich.
Vielleicht würde es mir ja wirklich helfen unter Menschen zu sein. Vielleicht könnte ich mal wieder ruhig schlafen. Alec vertraute, mochte ich ja, aber Jace...ich weiß nicht was schlimmer war. Allein hier zu bleiben oder in der nähe eines arroganten Arschs zu bleiben.
Ich beschloss also wieder mitzukommen.
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