Das Wiedersehen (Christian)
Nachdem Jessica mich fast zerdrückt hatte, überhäufte sie mich nun mit Fragen. Doch aus den Augenwinkeln beobachtete ich Oliver Sabel. Olli. Der Mann,der mich vom Hetero zum Homo bekehrte. Der loyalste und liebste Mensch den ich kannte.Mein ehemaliger Partner. Meine große Liebe.
Jessica kniff mich in den Arm. "Au,was soll das?" beschwerte ich mich bei mir. "Wo bist du denn,antwortest du mir mal?" sagte sie abwartend. "Achso, ja natürlich" antwortete ich immer noch leicht perplex. "Ähm, mein Vertrag als Pferdetrainer in England ist ausgelaufen" log ich gekonnt. Dass ich gekündigt hatte, weil ich Düsseldorf vermisste, Olli vermisste, sollte niemand wissen.
Aber Moment, Jessica hatte ja noch mehr gefragt. "Also,ich hatte vor, erstmal einen Drink zu bestellen, der Flug war etwas anstrengend" scherzte ich. "Ein Bier" orderte ich beim Barkeeper. Meine Augen wanderten zu Olli. Mein Herz raste. Dennoch schaffte ich es ruhig zu bleiben. "Aber jetzt mal zu euch. Wie geht es dem kleinen Maxi? Er ist doch jetzt schon 3 Jahre alt, oder?" fragte ich Jessica, um mich von Olli abzulenken. "Ja, der Kleine ist gerade im Kindergarten. Er ist der bestangezogenste und so lieb und.." begann sie zu schwärmen.
Doch meine Gedanken schweiften ab zu all den Momenten,die ich mit Oliver erlebt hatte. Unsere erste Hochzeit, unser erster Kuss. Wie konnte es nur so weit mit uns kommen?
"Christian, Alter was machst du denn hier?" kam plötzlich eine mir allzu bekannte Stimme von hinten. "Andi, hey!" begrüßte ich ihn gut gelaunt. Kurz wiederholte ich, warum ich hier war. Auf einmal sprang Jessica auf. Sie hatte irgend etwas wichtiges vergessen. "Sorry, ich muss los. Wir sehen uns, hau ja bloß nicht wieder so schnell ab, wie du gekommen bist" verabschiedete sie sich von mir und drückte mich nochmal fest.Da war sie auch schon weg.
"Ähm, es also, könnte ich vielleicht heute in der WG schlafen?" fragte ich Olli und Andi gleichermaßen. Hätte ich eine andere Option, hätte ich nicht gefragt. Ollis Nähe machte mich verrückt. "Alter, klar. Was für eine Frage" sagte Andi sofort. Typisch Andi Fritzsche. Ich blickte fragend zu Olli. Er nickte leicht. Kurz blickte ich ihn in die Augen. Es war unfassbar intensiv. Olli war wirklich meine Große Liebe. Erneut bereute ich, dass es vorbei war.
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