Panda
Ich war nicht gerade begeistert davon, als es hieß, dass ich mit meinen Eltern nach Südkorea ziehen musste. Ich wollte nicht von China weg. Alles was mir am Herzen lag war auch dort. Gut, nicht mehr ganz alles, aber fast alles. Das wichtigste hatte ich schon vor langer Zeit verloren. Als es hieß, dass er nach Südkorea zog und sich bei einem Casting bewarb. EXO hieß die Gruppe in der er jetzt war. Ich wusste nicht mal warum, aber ich hasste die Gruppe dafür.
Für mich war die Gruppe immer daran Schuld, dass ich nie eine Chance bekommen hatte. Zudem war der Kontakt nach zwei Jahren mehr oder weniger abgebrochen.
Dennoch hing ich an ihm wie ein Kleinkind an seinem Stofftier. Oder ein Gamer an seinem Computer, oder eine Tänzerin an ihren Schuhen. Es spielte keine Rolle, dass ich ihn höchstens noch alle zwei Monate über Skype sehen konnte. Die Gefühle waren immer noch echt.
"Lynn? Würdest du endlich mal aufstehen?", Meine Mutter hämmerte gegen meine Tür.
Ich hätte nicht mit sollen. Immer wieder fragte ich mich warum ich überhaupt hier war. Volljährig, einen guten Job als Journalist und voller eigener Pläne war ich ja.
Warum also war ich mit mach Seoul? War es wegen ihm? Hatte ich wirklich die Hoffnung ihn hier wieder zu sehen? Ausgerechnet in so einer Stadt?
"Mom, es ist erst halb 8 und ich hab frei, das ganze Wochenende", beschwerte ich mich lauthals und wollte mich schon wieder unter der Decke verkriechen.
"Nichts da. Keine zweite Runde Schlaf. Du hast Besuch", ohne zu zögern riss meine Mutter meine Decke weg.
"Warte, was? Ich und Besuch? Heute? Samstagmorgen?" Verwirrt rappelte ich mich auf und starrte sie verpeil, wie ich morgens war, an.
"Ja, Besuch. Also beeil dich. Dein Vater und ich müssen schließlich gehen. Wir sind mit umseren Nachbarn heite in Seoul unterwegs."
Ich blinzelte den Achlaf aus den Augen und sah sie immer noch entgeistert an. Was glaubte dieser Besuch eigentlich? Vor allem, wer sollte es sein? Von der Arbeit konnte es schlecht jemand sein, schließlich war ich immer noch in China angestellt. Der Vorteil am meinem Job war, dass ich auch von hier Artikel schreiben konnte. Klar, es war nur eine Übergangslösung, aber besser als nichts, und entweder ich zog zurück, oder ich fand hier etwas.
Da es also niemand von der Arbeit sein konnte, wen hatte ich dann kennengelernt? Eigentlich ja niemanden seit ich hier war. Wer also war dieser verdammte Besuch?
"Mach dich jetzt. Und wir sehen uns erst morgen früh wieder", meine Mutter warf mir einen letzten Blick zu.
Wieder einmal fragte ich mich warum ich überhaupt war.
...Ach ja, ich liebte meine Familie eigentlich und half ihr Finanziell. Was ich gerne tat. Nur in diesem einen Augenblick verfluchte ich mal wieder meine Entscheidung.
Eilig sprang ich schließlich aus dem Bett und zog mich schnell um. Ich war mittlerweile schon neugierig wer da wartete. Im Bad zog och mich um und richtete mich für den Tag. Ich wollte nicht zweimal da rein. Was definitiv am meiner Faulheit lag, die ich immer an den Tag legte wenn es Wochenende war.
Als ich fertig war lief ich schließlich eine Etage nach unten. Meine Eltern waren wirklich schon weg. Als ich das Wohnzimmer erreichte blieb ich abrupt stehen.
"Tao?", mir klappte ungewollt der Mund auf.
Vor mir auf dem dunkelblauen Sofa saß Tao und sah auf. Er hatte sich verändert. Seine Haare waren mittlerweile wieder dunkel -letztes Mal waren sie blond als wir geskypt hatten, und er war nicht mehr der selbe, der mich damals mehr oder weniger verlassen hat.
Ohne zu zögern sprang er auf, lief auf mich und zog mich in eine Umarmung. Ich schlang meine Arme um ihn und hielt ihn einfach nur fest.
Alles war noch da. Das Herzrasen, die Aufregung, der Atem, der nicht mehr ganz wollte wie er sollte, und mein Verstand, der sich abschaltete.
"Warum hast du nicht gesagt, dass du hier lebst? Warum hast du mir nicht geschrieben?", fragte er ohne mich loszulassen.
"Ich weiß nicht... Wir haben kaum nich Kontakt. Ich dachte nicht, dass es so wichtig ist, wenn du Bescheid weißt."
"Bist du verrückt?", er schob mich leicht von sich und sah mich an. "Nur weil ich weniger Zeit für alles habe, heißt es nicht, dass du mir nicht mehr so wichtig bist. Im Gegenteil..."
"Und wie hast du es jetzt herausgefunden?"
"Dein Profilbild hat dich verraten. Dann hab ich ein paar Leute von früher angerufen, bis mir endlich jemand sagen konnte, wo genau du lebst!", Tao grinste leicht.
"Du hättest mich auch fragen können?"
"Ich wollte dich überraschen", wieder zog er mich an sich.
Ich vergrub mein Gesicht in seinem Pulli und klammerte mich an ihm fest. So lange hatte ich ihn vermisst. Viel zu lange hatte ich ihn nicht wirklich gesehen.
"Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen hierher zu kommen?"
"Ich bitte dich. Ich hätte dich schon viel früher besucht, wenn ich nicht andauernd etwas anderes zu tun gehabt hätte...", er ließ mich los und sah mich wieder an.
Wieder musste ich einfach nur lächeln. Es war lächerlich auf der einen Seite. Ich grinste wie ein Idiot vor mich hin und wusste eigentlich genau, dass es für ihn nichts mehr als unsere Freundschaft gab. So sah das ganze aus.
Es verging mehr als nur eine Stunde in der Tao bei mir auf dem Bett saß und wir redeten. Es gab zu viel zu sagen, auch wenn ich das wirklich wichtige nicht laut aussprechen konnte. Ich wusste genau, dass ich es auch nicht tun sollte.
"Lynn, sei jetzt nicht sauer, aber ich muss wieder gehen", Tao warf einen Blick auf sein Handy. "Ich war schon viel zu lang weg..."
"Ich kann dir doch nicht sauer sein, oder? Ich bin nur froh, dich nach all den Jahren mal wieder gesehen zu haben. Ob du es glaubst oder nicht", ich grinste ihn an.
Er stieß mich in die Seite und stand auf. Ich folgte ihm zum Ausgang unserer Wohnung.
"Ich schreibe dir wenn ich wieder Zeit hab, okay? Wir haben noch einiges aufzuholen", Tao sah mich verlegen an.
"Versprochen?"
"Versprochen."
Er zog mich in eine weitere Umarmung, dann ließ er mich entgültig los.
Für mich war klar, dass die vergangenen Stunden die besten waren seit langem. Und dieser Abschied störte mich jetzt schon wieder.
Das Wochenende verging schneller als erwartet. Am Montag war ich wieder am Arbeiten. Ich recherchierte für einen Artikel in der Bibliothek. Bis Freitag musste alles sitzen. Ich hatte kaum Zeit über andere Dinge nachzudenken. Auch wenn mir eine Sache nie ganz aus dem Kopf ging. Tao. Die ganze Zeit nur Tao. Ich vermisste ihn. Nach schon zwei Tagen. Und das obwohl wir wieder schrieben. Täglich. Wenn nicht schon fast stündlich.
Ich bekam immer mehr von allem mit. Wie sein Leben mittlerweile war und wie es mit der Gruppe war.
Schließlich kam endlich der Freitagabend.
Tao: Bist du Zuhause? :)
Lynn: Japp. Gerade Heim gekommen. Warum? :D
Tao: Wir haben ein Konzert morgen. Willst du mit? :)
Lynn: Ich kenne doch eire Lieder gar nicht. Ist das nicht etwas peinlich dann? ^^'
Tao:
Bitte?
Lynn: Oh, du hast endlich deinen Doppelgänger gefun
gefunden. Freut mich. 😊😂
Tao: Der ist für dich, du Held. :D
Lynn: Naw! :3 Wie süß von dir.
Tao: Darf ich dich also abholen? :)
Lynn: Okay. Von mir aus. :)
Ich legte mein Handy neben mich auf das Bett und starrte an die Decke. Auf der einen Seite hatte ich Glück mit ihm, auf der anderen Seite wusste ich, dass es nie mehr sein konnte als Freundschaft.
Am nächsten Tag stand Tao tatsächlich am Nachmittag vor meiner Tür. Ich wusste nicht genau wie ich reagieren sollte. Wie ich reagieren konnte. Ich freute mich extrem ihn bei mir zu haben, vor allem, dass er mich tatsächlich mitnahm.
"Wir müssen leider noch etwas fahren. Ich hoffe dich stört das nicht", meinte er mit einem schiefen Grinsen.
"Passt schon. Ich hab Zeit", ich winkte ab.
Draußen schlug mir erstmal die Kälte ins Gesicht. Es war wieder so richtig kalt geworden. Zudem war es schon wieder am dunkel werden. Ich regte mich mehr oder weniger richtig darüber auf. Je früher es dunkel wurde, desto eher wurde ich müde.
Im Taxi setzte ich mich neben Tao und starrte eine Weile aus dem Fenster heraus. Wir waren nach einer knappen Stunde endlich aus Seoul draußen und ich wurde immer nervöser.
"Ist dir kalt?", fragte Tao mich.
"Nein warum?", ich sah kirz zu ihm rüber.
"Du zitterst", er deutete auf meine Hände.
"Passt schon", ich winkte ab.
"Wie du meinst", er zwinkerte mir nur kurz zu, dann sah ich schnell weg.
"Mist. Das darf doch nicht wahr sein", fluchte der Taxifahrer auf einmal los.
Ich zuckte zusammen. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir langsamer wurden. Im Taxi verbreitete sich der unangenehme Geruch von Benzin. Der Fahrer stoppte abrupt.
"Was ist denn jetzt los?", fragte Tao.
"Das Auto gibt den Geist auf. Das ist los." Der Fahrer blieb stehen und stürmte aus dem Wagen.
Verwirrt saß ich da und wusste nicht ganz was gerade passierte. Tao stieg ebenfalls aus und ich war alleine.
"Ich glaube wir sollten zum nächsten Ort laufen...", Tao machte die Tür auf meiner Seite einen Spalt auf.
"So schlimm?"
"Japp. Und Hilfe kommt erst in zwei Stunden. Wir sind mitten im Nirgendwo. Kommst du?"
"Logisch", sofort sprang ich aus dem Wagen.
Nach zwei Minuten loef ich schließlich Tao hinterher. Es war stockdunkel mittlerweile, und außer unsere Taschenlampen von unseren Handys gab es kein Licht.
"Das tut mir wirklich so leid", meinte Tao bedrückt nach einer Weile. "Ich hatte mir das alles anders vorgestellt..."
"Ach was. Das ist nicht deine Schuld. Es hätte jedem passieren können", ich winkte ab, dann hielt ich inne. "Ist das Schnee?"
Tao blieb ebenfalls stehen. Tatsächlich. In dem weißen Licht tanzten einzelne Flocken und blieben auf der eiskalten Straße liegen. Ich begann zu grinsen. So liebte ich die Weihnachtszeit. Schnee. Wenn wir Glück hatten, dann blieb er auch in Seoul liegen.
"Das hat sich nie geändert, was?", Meinte Tao amüsiert.
"Was genau?", ich sah auf und sah wie Tao grinste.
"Schnee, du liebst ihn immer noch", erklärte er leise.
Ich nickte nur leicht. Schnee war selten hier. Also liebte ich ihn noch mehr, wenn es mal dazu kam.
"Gehen wir weiter?", mit einem schwachen Lächeln sah ich zu Tao auf und er nickte leicht.
Bevor ich allerdings voraus laufen konnte nahm er meine Hand in seine und zog mich mit sich. Ich war verwirrt. Soetwas hat er in all den Jahren nicht getan. Nicht einmal.
"Ich bin wirklich froh, dass du mot mir hier festhängst. Auch wenn es ja eigentlich blöd ist", meinte Tao nach einer Weile.
"Kannst du ja nichts dafür", ich ließ mich von ihm mitziehen und sah immer wieder auf.
Hier lag der Schnee schon, als hätte es viel früher angefangen. Auf der Straße konnte man auch eindeutig erkennen, dass hier wenige Autos fuhren.
"Wo wäre euer Konzert eigentlich?"
"Das? Das können wir vergessen. Es wäre in der nächsten größeren Stadt. Wir hätten mindestens noch eine Stunde gebraucht... Aber wie es gerade aussieht müssen sie ohne mich auf die Bühne. An ein Vorweihnachtswunder glaube ich nicht wirklich in dieser Situation", Tao zog mich wieder näher an sich, dann stoppte er abrupt.
"Was ist denn jetzt?", fragte ich verwirrt.
"Ich wollte dir vorhin noch etwas geben... Oder eigentlich ja nach dem Konzert, aber für uns beide fällt das offentsichtlich ins Wasser... Also... Ich gebe es dir jetzt", er ließ meine Hand los und zog seinen Rucksack aus.
Ich wartete geduldig und fing mit meiner freien Hand die Flocken auf. Es war so verdammt schön. Jetzt konnten die Feiertage kommen.
"Lynn?"
"Mh?", Mein Blick flog wieder zu Tao.
Er lächelte mich nur verlegen an und hielt mir den Pandabär hin, den ich schon von seinem Bild kannte.
"Der ist wirklich für mich?", ich grinste los.
"Denkst du ich lüge dich an?", er schüttelte amüsiert den Kopf.
"Nein. Eigentlich ja nicht...", ich nahm den Panda entgegen und lächelte vor mich hin. Den Spaß ihn mit einem Panda zu vergleichen hatte ich mir schon früher erlaubt.
"Lynn..."
"Ja?"
"Du kannst aich beide haben...", Tao legte seine Hand unter mein Kinn und schob meinen Kopf leicht hoch sodass ich ihn ansehen musste.
Ich schaltete erst gar nicht. Verwirrt sah ich ihn an.
"Ich meine nur wenn du willst."
Ich starrte ihn an. Sekunden später machte es endlich Klick. Mein Herz raste wie verrückt.
"Natürlich will ich, du Idiot", ich hatte schon fast Tränen in den Augen.
"Warum wusste ich jetzt, dass du das sagst?", er grinste mich an.
Bevor ich Konter geben konnte lagen seine Lippen auf meinen. Ich erwiderte den Kuss ohne zu zögern.
Wie lange hatte ich davon geträumt? Wie lange hatte ich ihn vermisst? Wie lange ging er mir schon nicht mehr aus dem Kopf?
"Ist das jetzt auch gleich mein Weihnachtsgeschenk?", witzelte ich.
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und schüttelte dann seinen Kopf.
"Ich muss noch die ganzen letzten Jahre gut machen, also nein."
"Tao?"
"Mh?"
"Musst du nicht."
"Ich kenne dich immer noch zu gut. Mir war klar, dass das wieder kommt, aber ehrlich? Als meine Freundin solltest du dicj daran gewöhnen, dass ich nicht auf dich höre was ich ja eh nie hab. Also leb damit."
"Okay, weil es du bist. Und nur weil wir hier gerade im Schnee stehen, ich jetzt deine Freundin bin und ich sowieso keine andere Wahl hab."
"Nein, hast du nicht", er grinste, küsste mich nochmal und zog mich dann mit sich. "Und jetzt komm. Vielleicht schaffen wir es noch zum nächsten Lied. Ich muss dich noch zum Fan machen!"
"Träum weiter!" Ich lachte los und stolperte ihm hinterher.
Hello again meine liebsten Kekse 💕
Zweiter One Shot. :3 Ich hoffe er gefällt euch. Yay. Und ich bin wirklich sehr kitschig. Was da nur los? :o
Diesen One Shot widme ich der wohl wichtigsten Person in meinem Leben. Elementarier 💕 Ohne dich wäre ich wohl ziemlich lost. Hab dich so unendlich doll lieb. 사랑해! Dir hab ich ja auch zu verdanken, dass ich K-Pop Trash geworden bin. ;D und wegen dir feier ich Tao und wegen ihm hab ich unter anderem angefangen die alten Lieder zu mögen, was dazu geführt hat, dass ich auch die neuen feier und jetzt auch noch EXO Trash bin. Ahhhh! Du bist schuld. 😊💕
💕 Bis zum nächsten One Shot.
xoxo eure Luna 💕
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