No. 8

Okay, irgendwie hatte Niall recht. Mit allem!

Hier auf dem Weihnachtsmarkt, war es nicht so voll wie ich es vermutet hatte. Klar ist es gut besucht, allerdings wird nicht  wie von mir vermutet von allen  Seiten gedrängt. Zudem haben wir wirklich spaß, aber das hat wenig mit der Tatsache zu tun, dass wir auf einen Weihnachtsmarkt sind, sondern viel mehr damit, dass Niall und ich immer viel gemeinsam lachen. 

"Schau mal das könnte der nächste Stand von den Gutscheinen sein.", gebe ich von mir und zeige auf den Stand vor uns. Mittlerweile hatte ich schon eine schwarze Weihnachtskugel mit meinem Namen, eine überdimensional große Tüte gebrannter Mandeln und Weingummi, eine Tüte himmlisch duftender loser Früchtetee und einen Graviertes Brettchen bekommen. Bisher haben wir die Ständer auch immer relativ schnell  gefunden und lagen bloß einmal Falsch, wobei ich immer noch der Meinung bin, dass dieser unfreundliche Typ uns einfach nur verascht hat - schade das ich dies nicht weiter geben kann oder jemals heraus finden werde. 

"Na dann bitte, versuch dein Glück.", gibt meine Begleitung von sich, der sich komischerweise ziemlich zurück halt und bisher nicht einmal mit an einem der Stände war - vielleicht ist ihm die ganze Sache ja doch ein wenig Peinlich..... 

"Also gut.", stimme ich zu und mache mich auf den Weg zu dem Stand, welcher Unmengen von warm aussehenden Schals, Socken und Mützen und anderes Zeug hat. "Entschuldigung. Ich habe einen paar Gutscheine Geschenkt bekommen, weiß allerdings nicht von wo und was sich dahinter verbirgt. Laut der Karte auf der Rückseite dieses Gutscheines, könnte er von von ihrem Stand sein.", gebe ich von mir. Die ältere Dame dreht sich mit einem breiten lächeln im Gesicht um. "Dann bist du wohl Finnja, habe ich recht?" Überrascht schaue ich ihn an. "Ähm ja, woher wissen Sie das?", will ich von ihr wissen und schüttle im nächsten Moment den Kopf. "Vergessen Sie es, das war eine blöde Frage." 

Etwas belustigt dreht sie sich dann um, um eine Kiste aufzuheben. "Schau mal, der junge Mann wusste nicht welche Schuhgröße du hast und welche Wolle du wohl am Liebesten magst ich habe dir hier einfach mal ein paar Modele zusammen gesucht.", erzählt sie mir und breitet einige Socken vor mir aus. Ich runzle die Stirn und höre nur mit einem Ohr zu, wie sie mir erklärt, wo genau der Unterschied zwischen den Schafs- und Alpakasocken ist. Für mich ist die Tatsache, dass der Gutschein von einem jungen Mann organisiert wurde viel interessanter. Bisher hat keiner der Verkäufer oder Verkäuferinnen auch nur mit einem Wort etwas über den Organisator dieser Gutscheine lauten lassen - vielleicht habe ich hier ja noch mehr Glück. "Hörst du mir zu liebes?", will sie plötzlich von mir wissen und holt mich aus meinen Gedanken heraus. Überrascht schaue ich sie an. "Äh ja.....", flunkere ich, während sie mich Fragend ansieht. Kurz schaue ich die Socken an. "Alpaka. Ich würde gerne Alpakasocken nehmen.", lasse ich sie wissen. Keine Ahnung, ob diese gerade bei ihrer Erzählung die Nase vorn hatten, aber wenn ich daran denke wie weich und warm die Socken von Niall waren, kann man mir über die anderen erzählen was man will. "Er meinte schon, dass dies wahrscheinlich dein Favorit sein wird, wollte dir aber dennoch die Wahl lassen - deshalb habe ich in dieser Kiste verschiedene Farben. Du kannst dir zwei verschieden aussuchen. Wenn du magst kannst du auch zwei dieselben nehmen", lässt sie mich wissen, allerdings schüttle ich denk Kopf und entscheide mich für zwei paar Alpakawollsocken. Kurz schaue ich in die Kiste hinein und entscheide mich für ein helles Beige und ein dunkles Braunes Paar. Sie packt die Socken in eine Tüte und halt mir verschiedene plüsch Überzogene Wärmflaschen hin. "Das geht auch noch auf den Gutschein.", teilt sie mir mit. Überrascht schaue ich ihn an. "Du bist wohl eine kleine Frostbeule.", stellt sie fest und ich zucke mit den Schultern. "Manchmal, aber eigentlich bin ich immer nur falsch angezogen.", antworte ich ihr.

Sie reicht mir die Tüte. "Danke. Sie....sie können mir nicht zufällig noch mehr über diesen ominösen Gutschein Organisator erzählen, oder?", will ich von ihr wissen. Überrascht sieht sie mich an. "Ich dachte, der junge Mann wäre dein Freund!", gibt sie von sich. "Mein Freund?", will ich überrascht wissen und sehe sie nicken. "Ja. Es hat den Anschein gemacht. Er war irgendwie aufgeregt und hat ziemlich von dir geschwärmt und meinte du hättest immer zu kalte Füße. Ich fand seine Idee irgendwie niedlich, weshalb ich ihn mit Freude unterstützen wollte. Vielleicht ist er auch mittlerweile dein Exfreund und hat etwas gut zu machen?!", gibt sie nun von sich, woraufhin ich mit den Kopf schüttle und ihr in Kurzfassung erzähle, dass ich seit dem ersten Dezember, jeden Tag ein Päckchen voller kleinen Überraschungen erhalte und nicht weiß von wem diese stammen und das es sicherlich aktuell weder einen Freund noch einen Exfreund gibt, welcher etwas gut machen muss. "Oh meine Liebe, dass ist ja trotzdem schon irgendwie süß. Da hast du wohl einen heimlichen Verehrer und da er dir Unbekannt ist, sind meine Lippen auch versiegelt - wobei ich dir noch nicht mal sooo viele Informationen geben könnte.", schlägt sie meine Bitte nun aus. Ich unterdrücke ein Augenverdrehen. Das wäre auch zu schön gewesen. 

Ich verabschiede mich und gehe wieder zurück zu Niall, der mittlerweile an einem Stand steht, welcher Crêpes verkauft.  "Und was gab es diesmal schönes?", will er von mir wissen und reicht mir einen hauchdünnen Pfannenkuchen mit Schokocreme. Mhm... Er kennt mich einfach zu gut. "Socken, Mütze und eine Wärmflasche.", lasse ich ihn wissen und beiße hinein. "Du klingst ja nicht gerade begeistert.", lässt er mich wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Bisher waren es alles nur Kleinigkeiten. Weißt du wie teuer Alpakasocken sind?", frage ich ihn. "Alpakasocken? Dann kannst du mir meine ja zurück geben!", kommentiert er und geht überhaupt nicht auf mein Einwand ein. Irgendwie sind seine Socken seit letzten Freitag treue Begleiter, wenn ich Zuhause bin. "Ich habe sie noch nicht gewaschen.", informiere ich ihn. Belustigt schüttelt er den Kopf. "Von denen kann ich mich wohl verabschieden, was?" Ich zucke mit den Schultern und erinnere ihn noch einmal daran, dass diese Socken verdammt gemütlich und warm sind. 

"Okay und wieso hält sich deine Begeisterung über deine neuen Socken, deiner neuen Mütze und der Wärmflasche dann trotz alledem in Grenzen, wenn du meine doch soo gemütlich findest.", fragt er mich nun widerholt. "Das es einfach ein ziemlich teurer Spaß ist und ich mich noch nicht mal Bedanken kann, weil ich nicht die leiseste Ahnung habe wer er ist.", stelle ich nun klar. "Er?" Ich zucke mit den Schultern. "Die Dame vom Stand, hat gedacht dieser Typ wäre mein Freund.", lasse ich ihn wissen. "Okay, und....und was hat sie dir sonst noch so erzählt?", will er von mir wissen. "Nix. Leider."

"Gut.....Ich mein Schade..... Irgendwie, oder?" Ich zucke mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung was ich darüber denken soll.", gebe ich von mir und habe einfach noch immer keine Idee wer dahinter stecken könnte. Aktuell finde ich die ganze Aktion noch seltsamer als sowieso schon. 

Schweigend essen wir unseren Crêpe. "Hey", gibt Niall plötzlich von sich und stupst mich an. "Lass mich an deine Gedanken teilhaben." Ich zucke mit den Schultern und überlege wie ich das ganze Formulieren soll. "Es ist einfach seltsam zu wissen, dass hinter der ganzen Packet Aktion tatsächlich ein Typ steckt." "Wieso?" "Wieso? Ist das nicht offensichtlich?", hake ich nach und sehe wie er mit den Kopf schüttelt. "Na weil.... Ich habe keine Ahnung. Er weiß anscheint ziemlich viel über mich. Ich mein ein neuer Regenschirm? Woher wusste er, dass ich seit Wochen einen neune benötige?" Meine Begleitung zuckt mit den Schultern. "Vielleicht hat er es einfach beobachtet?", schlägt er vor. "Gruselig.", ist das einzige was ich dazu sage. 

Ich schüttle den Kopf. "Genauso wie die Tatsache mit den gebrannten Mandeln. Diese große Tüte. Er weiß anscheint, dass ich diese Teile liebe genauso wie die Zimtschnecken aus meinen ersten Packet.", gebe ich nun weiter von mir. "Die ganze Sache wird einfach immer gruseliger. Auch wenn du, meine Mum oder auch Penny es ganz anders seht. Meine Mutter meinte auch schon so etwas, wie Heimlicher Verehrer....", lasse ich ihn weiter wissen. "Was wäre daran so schlimm? Es ist doch eigentlich ganz süß, oder nicht?" Skeptisch sehe ich ihn an. "Na ich weiß ja nicht. Offen und ehrlich sein, ist meiner Meinung nach viel besser." "Vielleicht traut er sich noch nicht. Ich meine dir offen und ehrlich zu sagen, dass er dich mag ist schon eine kleine Herausforderung, zumindest dann wenn man nicht weiß wie der jeweils andere zu diesem Thema steht.", meint er Schulterzuckend. "Dir wäre es dann also lieber, wenn du lauter kleiner Geschenke bekommst und nicht weißt von wem diese sind?" "Ich würde es ja eher Aufmerksamkeiten nennen. Vielleicht steckt ja die Absicht dahinter, dass du dir wirklich Gedanken drüber machst, wer es sein könnte. Vielleicht will er einfach ein wenig Aufmerksamkeit von dir. Vielleicht will er dir aber auch wirklich nur den Advent versüßen und hat keinerlei Hintergedanken bei der ganzen Aktion.", erwidert er nun. 

Kurz denke ich drüber nach. "Du meinst also, dass ich mitunter niemals erfahren werde, von wem die ganzen Päckchen sind?", will ich von ihm wissen und bin mir nicht ganz sicher, ob ich dieser Variante so gut finden würde. Niall zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich finde einfach du solltest aufhören immer nur das schlechte in dem ganzen zu sehen und dich auch mal drüber freuen - dich einfach darauf einlassen. Du wirst schon noch früh genug sehen ob er nun Preisgibt wer er ist oder nicht." 

Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange. "Vielleicht." "Wirklich überzeugt klingst du ja nicht.", stellt er erneut fest. Ich zucke erneut mit den Schultern. "Auch wenn es auf der einen Seite gruselig ist - bin ich dennoch auch ein wenig neugierig. Ich kann das ganze einfach schlecht einschätzen. Was wenn dieser Typ gefährlich ist?", gebe ich von mir. "Das glaube ich nicht." Ich runzle die Stirn. "Wieso, weiß du mehr?", hake ich nach und sehe wie er den Kopfschüttelt - vielleicht bilde ich es mir bloß ein, allerdings fand ich es ein kleinen wenig zögerlich. "Du hast doch selber erzählt, dass die Nachrichten immer gleich klingen und alles andere als aufdringlich sind.", begründet er nun seine Vermutung. "Da hast du allerdings recht." 

Ich seufze laut. "Ich glaube ich warte einfach noch ein bisschen ab - vielleicht zeigt er sich ja doch irgendwann mal. Denn bedanken will ich mich schon!"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top