❄️49❄️ - Bird set free
„Clipped wings, I was a broken thing
Had a voice, had a voice but I could not sing
You would wind me down
I struggled on the ground, oh
So lost, the line had been crossed
Had a voice, had a voice but I could not talk
You held me down
I struggle to fly now, oh"
Niall POV
Eigentlich sollte ich sauer sein, mich auf ihn stürzen und die unschuldigen Augen auskratzen. Er war daran Schuld, dass mein wichtigster Mensch jetzt einen Gips trug und wer weiß welche Schmerzen er aushalten musste. Fest bohrten sich meine Nägel in die Handinnenflächen. Ich war mir ziemlich sicher, dass die Verletzung nicht durch einen Sturz herbeigeführt wurde. Dafür verhielt sich Louis viel zu auffällig und das Mr. ich hab keine Gefühle und regele alles alleine, jetzt weinend vor mir saß. Bestätigte die ganze Sache nur noch mehr.
Somit wieder zu den Grundgedanken, eigentlich sollte ich sauer sein. Stattdessen kroch ich mit jedem Prozent an Restenergie, umhüllt in eine Kuscheldecke, auf ihn zu. Schwerjapsend breitete ich die Arme aus und nahm das Häufchen Elend fest in mich auf. Zayn schien sich zu versteifen, rechnete wohl mit einer ganz anderen Reaktion, doch als ich auch nach Minuten nicht von ihm abließ, lagen seine Arme plötzlich auf meinen Rücken, zogen meinen kalten Körper an seine Brust. Auch wenn ich es ungern zugab, genau das war es, was ich jetzt brauchte, was ich so vermisste. Denn mit Lou lief es alles andere als rosig. Streit war zurzeit vorprogrammiert, ohne den richtigen Grund dafür zu kennen. Ich wollte doch für meinen Bruder nur das beste, er sollte glücklich werden. Die Gedanken in die hinterste Ecke schiebend, lehnte mein viel zu schwerer Kopf an Zayns rechter Schulter. Sein Duft wirkte so entspannend, ließ mich laut aufseufzen. Als ein Wort den Weg in mein Gehör fand, welches ich von ihm nie erwartet hatte. Was ihn plötzlich in ein ganz anderes Licht rücken ließ.
„Danke"
Unruhig zog er die Luft ein, während der Tränenfluss immer stärker wurde, die Tropfen von seinem Kinn auf das bekannte schwarze Shirt mit den Farbflecken klecksten. Ich sagte kein Wort, kuschelte mich einfach nur noch mehr an den warmen Körper und hörte seinen schnell schlagenden Herzen zu. Nicht weil hier Gefühle zwischen uns wären, nein es war die Situation, der Zwiespalt in dem er sich befand und die Fassade, die er als Maske jeden Tag mit sich herumtrug und Stück für Stück zu bröckeln begann.
Er würde heute nicht mit mir reden, dass er sich mit so einer Hingabe in meine Arme fallen ließ, musste ihn schon alles an Überwindung kosten, die er besaß. Wir waren bei einem neuen Level angelangt, was unsere Freundschaft betraf, wenn man es so nennen konnte. Wir hassten uns jedenfalls nicht mehr. Wenn man es genau nahm, tat ich es nie, aber das musste der schwarzhaarige ja nicht erfahren, noch nicht.
„Ni?"
Kam es wie in Watte gepackt von Zayn. Doch meine Krankheit forderte ihren Tribut, ließ mich die Augen nicht mehr öffnen. Die Unvernunft der letzten Stunden schlug mir jetzt volle Breitseite ins Gesicht. Ich merkte nur noch wie der Apfel-Zimt Duft sich verstärkte und die Kuscheldecke über uns gezogen wurde, bevor mich endgültig die Schwärze empfing.
„Schlaf gut kleiner Kobold! Heute passe ich auf dich auf..."
Diese Wörter geisterten noch lange in meinen Kopf herum, während mein Bewusstsein immer mehr abtriftete. Ob sie wirklich von Zayn stammten?
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Louis POV
Fröstelnd schob ich mir die mittlerweile blau angelaufenen Hände in die Jackentaschen. Gewissensbisse nagten an mir. Ich hatte es wieder getan. Meinen Bruder sich selbst überlassen, nur weil ich diese Diskussion nicht zuende bringen wollte. Die Gefühle offenzulegen vor Niall war das schlimmste. Warum das so war, wusste ich nicht. Vielleicht, weil er mir so wichtig war? Seine Meinung, einen ganz besonderen Stellenwert für mich hatte? Da ich nur mit Schwestern aufwuchs, ich mir immer einen kleinen Bruder gewünscht hatte, fühlte der kleine Kobold diese leere Lücke immer perfekt aus. Aber zurzeit...
Frustriert kickte ich den Schnee von meiner Schuhspitze. Zurzeit führte jedes Gespräch zur lautstarken Auseinandersetzungen, hinzu kam, dass er mir etwas verheimlichte. Er war so dünn geworden, wandelnde umher wie eine Leiche und die strahlende blauen Augen, wirkten stumpf und matt. Ich hatte immer mehr das Gefühl, meinen Halt im Leben zu verlieren und je mehr ich dagegen arbeite, schien sich der Krater immer mehr zu öffnen.
Es musste mittlerweile schon um die Nachmittagszeit sein, denn langsam wurde das wenige helle Tageslicht von der düsteren Nacht begrüßt. Doch wie im Dezember so üblich, ließen die Beleuchtungen an den Fenstern die Straße hell erleuchten. Dezember. Ich konnte es nicht glauben wie schnell dieses Jahr an mir vorbei gezogen war und was sich alles geändert hatte.
Ich war in Bradford, eigentlich nur um Niall einen Besuch abzustatten. Doch das Chaos, was mir hier um die Ohren flog.
Anscheinend hatte das Schicksal ganz andere Pläne mit mir vor.
Gedankenverloren blieb ich Mitten auf dem Gehweg stehen und starrte in den bewölkten Himmel. Wie zu erwarten, wusste ich schon wieder nicht wo ich mich befand. Warum sah auch jede Ecke wie die andere aus? Suchend ging mein Kopf hin und her. Ich sollte jemanden fragen, zur dieser Zeit traf man doch immer Menschen die von der Arbeit oder Uni auf den Heimweg waren.
Das Knistern von eingedrückten Schnee ließ mich zurücksehen.
„Gott sei Dank" murmelte ich mir selbst zu, als meine Hand sich wild wedelnd nach oben strecken wollte. Doch irgendetwas hielt mich ab, ließ meine Magen quälend rumoren. Zwei Männer kamen immer weiter auf mich zu. Der eine Top gestylte blonde Haare und eisblaue Augen, der andere das krasse Gegenteil, dunkle Kleidung, blauschwarze Haare und giftgrüne Augen.
Ich erstarrte, das konnte doch nicht sein?
„S-Sven und L-Luke" stammelte ich. Sven, dieser Name, augenblicklich fing mein linker Arm an zu pochen.
Ich musste hier weg. Wie in Zeitlupe bewegte sich mein Körper, in die einzige Gasse, die ich auf die Schnelle fand. Zitternd krabbelte ich hinter den Müllcontainer, was wohl keine Sekunde zu früh war, denn schon vernahm ich die Stimmen, die sich so in mein Gedächtnis brannten. Ich musste jegliche Farbe im Gesicht verloren haben, als ich die Augen zusammenkniff und vermiet nur ein Geräusch zu machen.
„Hey Sven, was denkst du? Ob sich der kleine Malik an die Abmachung hält?"
Ein Schnauben, was wohl von der zweiten Person stammt, war zu vernehmen. Augenblicklich breitete sich eine ungesunde Gänsehaut auf meinen Körper aus. „Er wäre schön doof wenn nicht. Wir haben genügend Mittel, um den Druck zu erhöhen. Er würde alles für seinen fetten Freund tun und das der kleine Junge mit den intensiv Leuchtenden Augen aufgetaucht ist. Besser könnte es nicht laufen." Lautstarkes Kichern ging durch die Gasse.
„Dir gefällt der Kleine oder warum schwärmst du von seinen Augen?
Redeten sie etwa von mir? Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter.
„Wir müssen los Luke, gutes Timing ist alles" Damit schien sich der blonde Schnösel zu bewegen.
„H-Hey warte Sven! Was ist denn nun?"
Das matschige Gestampfe wurde allmählich leiser, ließ mich kurz zu Atem kommen, hatte ich die Funktion doch quasi eingestellt. Doch die letzten Wörter, die Sven über die Straße rief, die Luke galten, brachte meine Panik zurück an die Oberfläche.
„Vielleicht Luke, vielleicht. Aber alles zur seiner Zeit"
Schützend zog ich den Gips an meinem Körper, während die ersten Tränen den Weg über mein blasses Gesicht fanden. Wie sollte ich aus dieser Misere wieder hinauskommen?
Augenblicklich erinnerte ich mich an Svens groben Hände, der penetrante Duft seines Parfüms, der mich zum Würgen brachte und diesen rücksichtslosen Drang jemanden wehrlosen zu verletzten. Ohne im Stande zu sein, mich zu bewegen, blieb ich schluchzend an Müllcontainer sitzen, als eine Hand meinen Kopf streifte und ich panisch und wild strauchelnd losschrie...
„H-Hey Lou, es ist alles gut. Ich bin's Joshi!"
Meine Augen weiteten sich als ich das intensive Braun und das strahlende Blau vor mir entdeckte. Tatsächlich es war der braune Wuschelkopf. Augenblicklich schmiss ich mich schluchzend in seine Arme, was ihm straucheln ließ.
„Hey Loubaby weinst du? Was ist überhaupt passiert? Warum bist du nicht bei Babyni?"
Diese Frage stach wie ein Messer in meinen Rücken, als ich die Umklammerung etwas löste.
„W-wie h-hast du m-mich gefunden?"
Das Gesicht, was unsagbar viele Sommersprossen zierte, schien von besorgt zu sauer zu wechseln.
„Mein Gott Lou, ich war einkaufen. Ich dachte Ni könnten Vitamine nicht schaden. Wäre mir die Orange nicht in die Gasse gerollt, hätte ich dich nie entdeckt. Warum bist du überhaupt hier?"
Peinlich berührt ging mein Blick auf den dreckigen Asphalt. Joshi hatte recht. Ich hatte mal wieder nicht nachgedacht und war planlos herumgeirrt.
„Na komm, lass uns Heim gehen."
Bestimmend schob er seine kleine rechte Hand in meine Richtung.
„Auf was wartest du? Oder soll ich Zaddy davon berichten?" Kam es fies grinsend über sein süßes Koalagesicht. Der Kleine hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren. Doch genau damit traf er einen besonderen Nerv bei mir.
„B-Bloß nicht" schoss es aus meinen Mund, als ich schnell die ausgestreckte Hand ergriff, die soviel Wärme ausstrahlte.
„Ach ist das so Lou? Das sah im Krankenhaus aber ganz anders aus." Das Grinsen wollte aus Joshis Gesicht nicht mehr verschwinden, während wir Hand in Hand die Straße entlang liefen. Mir war egal, wie das auf andere wirkte. Denn es gab mir Sicherheit und diese brauchte ich jetzt ganz Dringend, nachdem was ich gerade erfahren hatte. Kopfschüttelnd versuchte ich mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
„Kannst du das nicht einfach vergessen Joshi?" Gab ich wehleidig von mir.
Kurz ging der Blick des Wuschelkopfes nach hinten. „Oh nein Lou, das Thema ist noch lange nicht auserzählt, aber lass uns das Zuhause klären. Stück für Stück"
Ich schluckte, als das bekannte Gebäude, wo sich die WG befand, immer näher kam. Denn kreisten meine Gedanken heute Morgen nur um die Küsse und Zayn, gab es jetzt ganz andere Probleme. Aber es war gut so, wenn Joshi davon kein Wissen hatte. Denn dass war das schlimmste, was passieren konnte. Was nämlich er wusste, würde auch ein gewisser schwarzhaariger zugetragen bekommen....
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„Würdest du kurz die Einkäufe halten?" Abwesend streckte er mir die Papiertüte entgegen, während er zu fluchen begann. „Mist! Wo ist er nur?" Suchend tastete seine freien Hand den Körper entlang.
„Ä-äh Joshi?" Ich war mir ziemlich sicher zu wissen, was der Wuschelkopf suchte, aber er schien mich überhaupt nicht mehr zu registrieren.
„Ich hatte ihn doch heute Morgen noch. Das kann doch nicht sein" Der Verzweiflung nah geriet die Tüte immer mehr in Schieflage und drohte ihren Inhalt zu verlieren, als ich diese mit meiner rechten Hand rettete.
„Joshi?" Langsam machte ich mir Sorgen um den kleinen. War etwas vorgefallen? Die Situation zurzeit einfach zuviel oder hatte ihm jemand den Kopf verdreht?
„Nicht jetzt Lou! Würdest du die Tüte...?"
„Würde ich ja gerne, aber mit einer Hand ist das schwierig und außerdem.." Klimpernd wedelte ich mit dem Schlüssel hin und her. „Hab ich wohl das was du suchst", gab ich grinsend von mir.
„Mein Schlüssel! Stimmt ja ich hab ihn dir gegeben" erleichtert nahm er das glänzende Ding an sich, als er meinen Gips in Augenschein nahm. „Oh Gott Lou, t-tut mir leid, den hab ich voll vergessen." Peinlich berührt fuhr er sich durch das wirre Haar. „Sorry irgendwie ist heute der Wurm drin"
„Wohl eher hat dir jemand den Kopf verdreht" flüsterte ich leise, in der Hoffnung Joshi würde es nicht hören. Als wir die Wohnung betraten, ging ich zielstrebig durch die erste Tür, die sich links befand als Joshis wütende Stimme, mich schnurstracks zum Wohnzimmer führte.
„Das kann doch nicht wahr sein. Verdammt Zaddy" Als ich um die Ecke bog, konnte ich gerade noch sehen, wie der kleine Koala, Zayn fest auf den Kopf schlug, was dieser jammernd aus den Schlaf fahren ließ.
„Shit! Babyjosh, wieso hast du das getan?" Schmerzverzerrt fuhr er sich über den Kopf.
„Wieso? Wieso? Ersthaft Zaddy? Du solltest im Krankenhaus sein. Deine Wunde ist alles andere als verheilt und du hast nichts besseres zutun, als abzuhauen?" Mit jeden Wort, wurde Joshis Tonlage dunkler, was selbst mir Angst machte. „Mitkommen! Sofort!"
Schneller als ich das ganze erfassen konnte, hatte der Kleine, Zayn mit sich gezerrt und war lautstark in seinen Zimmer verschwunden. Ich war so neugierig, wollte hinterher schleichen, die Geheimnisse aufdecken, die mir verborgen blieben, als ein Husten meine Aufmerksamkeit einforderte.
Kniend ging mein Körper vor die Couch, berührte die kleine Hand, die erhitzte Stirn meines Bruders. „Hey Ni wie gehts dir?" Er wirkte so erschöpft, als er mich mit glasigen Augen ansah. Bildete ich mir das nur ein, oder wirkte er wärmer und an dem Zugang, egal woher er diesen hatte, war da vorhin nicht noch-...
„Nialler sag mir nicht du hast die..." sofort schoss mir meine Aktion im Krankenhaus in den Kopf. Niall brauchte Medizin, sonst würde das nicht gut für ihn ausgehen. „Wo ist die Infusion Ni?"
„Das frage ich mich auch"
Dunkel war die Stimme, die mich schreiend hochfahren ließ. Dachte ich doch sofort an Sven und Luke. Doch der Mensch, der mir mit verschränkten Armen entgegenblickte, war mir fremd. Vorsichtig scannte ich sein Gesicht. Wirkte er im ersten Moment bedrohlich, sagten die Augen etwas ganz anderes. Denn diese waren in einen warmen Haselnussbraun und erinnerten an einen Teddybär.
Na wer ist da wohl aufgetaucht?
Wir werden es sehen, im nächsten Kapitel vielleicht weiß die Liebe _chey_19 mehr. Da geht es morgen nämlich weiter.
Schönen Dienstag
Eure Manu ♥️♥️♥️
„And I don't care if I sing off key
I find myself in my melodies
I sing for love, I sing for me
I shout it out like a bird set free
No, I don't care if I sing off key
I find myself in my melodies
I sing for love, I sing for me
I'll shout it out like a bird set free"
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