❄️35❄️ - Unstable

„I tried to scare you, scare you away
Showed you the door, you adored me anyway
When I was broken in pieces, you were my peace of mind
You were my peace of mind"

Louis POV

Die Rollen über den quietschen PVC Boden, war das einzigste Geräusch, was zwischen uns statt fand. Immer wieder knabberte ich an meiner geschundenen Lippe, während ich schützend den pochenden linken Arm auf meinen Schoß betete. Die Schuld nagte immer mehr an mir, knabberte schmerzhaft über meinen gesamten Körper. Meine Mutter hatte mich anders erzogen, als dass es was ich diesen süßen Koalagesicht Undankbar entgegen warf. In den letzten 24 Stunden war soviel auf den zarten Wuschelkopf niedergeprasselt und im Gegensatz zu mir, behielt er den Überblick. Zog die Verantwortung an sich, auch wenn man ihn ansah, wieviel Kraft es ihn kostete. Das braun und blau wirkten abgestumpft und müde. Ich sollte dem kleinen zeigen, dass er auf mich zählen konnte, dass ich ihn unterstützen würde. Doch vor allen stand was ganz anderes im Raum, die vier Worte, die mir auf der Zunge lagen und dringend herausgebrüllt werden wollten. „E-es t-tut...mir l-leid!"
Es war stotternd und leise, als es meinen aufgeplatzten Mund verließ, nicht wie es sein sollte, aber besser als nichts.

Schokoladenbraun und Meeresblau blickten mir zeitgleich entgegen. Diese Farben so wunderschön, einerseits so unterschiedlich und doch eine Einheit. Völlig in Trance zuckte mein kalter Körper zusammen, als seine kleinen Hände, meine Wangen in Beschlag nahmen, die kurzen weichen Daumen vereinzelte Tränen aus meinen Wimpernkranz strichen. „Och Babylou, es ist alles gut, ok? Der Tag war für uns beide alles andere als einfach-..."

N-nein...h-hör m-mir...h-hör mir zu, bitte!" Schluchzte ich bittend auf, den Blick aus den bunten Farben nicht abwendbar. „I-ich w-war undankbar und das t-tut m-mir l-leid. S-so b-bin i-ich n-nicht und w-will s-so a-auch n-nicht s-sein" Intensiv strahlten meine Augen seinen entgegen, hofften darin Erlösung zu finden.
„Komm her Lou" Ganz zart umarmte der zierliche Körper meinen, aus Angst mir weh zutun. Der Duft von flüssigen Karamell durchflutete die Umgebung, brachte die Wärme, die mir so dringend fehlte. Seufzend schmiegte ich mich enger an seine Schulter, verkroch die Stupsnase in seinen weichen Pullover. „Ich verzeih dir Lou, wenn du ab sofort auf die Ärzte hörst, verstanden?" Leicht drückte mich Joshi von sich, was mich leicht grummeln ließ. Ich brauchte diese Aufmerksamkeit, die Nähe zu jemanden anderen. Doch verstand ich auch seine Absicht. Er wollte sicher sein. Erschöpft nickte ich ihm entgegen, wollte ihm antworten, die bebenden Lippen öffnen, als sich die große Edelstahl hinter uns aufschob. „Mr. Tomlinson bitte!"
Joshi wollte gerade hinter mich laufen, die Griffe in seine kleinen Hände nehmen als eine bekannte Stimme seinen Namen rief. Neugierig streckte ich meinen Hals aus, lehnte meinen Körper mehr zur Seite, was meinen linken Arm noch mehr zum Pochen brachte, scharf zog ich die Luft ein, als Rafael plötzlich vor uns stand.
Joshua, Zayn ist soweit stabil und wird stationär aufgenommen. Wenn du willst, zeig ich dir, wo er liegt?"
Die kleinen Hände fuhren sich durch das wuschelige braune Haar, er schien im Zwiespalt zu sein. Doch das musste er nicht. Wichtig war jetzt einzig und allein Zayn und Joshi sollte jetzt bei ihm sein und nicht hier bei mir. Fest griff ich meiner rechten Hand in den Kuschelpulli, zog ihn etwas mehr zu mir. „Jetzt geh schon Joshi!"

A-aber-.."

Blau sahen in Braun und Blau. Versuchten den Sturm in den Augen darin etwas zu mindern. „Ich schaff das schon, dein großer Bruder braucht dich jetzt!" Verwundert über die plötzlich wirkende Sicherheit in meiner Stimme, sah ich den Wuschelkopf zaghaft nicken und sich zu Rafael drehen, dabei warf er ein letztes Mal einen Blick zu mir. „Ich komme so schnell wie möglich zu dir Lou, ok? Denk an dein Versprechen!"
Damit ging sein Weg in die andere Richtung, während eine fremde Frau meinen Rollstuhl ergriff und mich in den kahlen sterilen Raum fuhr.

„So da wollen wir mal. Ich werde Ihren Arm so vorsichtig wie möglich auf die ausgerichtete Stelle legen. Die Aufnahmen gehen relativ fix. Danach können Sie im Nebenzimmer auf Dr. Melt warten. Er ist spezialisiert, wenn es um Knochenbrüche geht."

Ok das waren zu viele Informationen. In meinen Hirn ratterte es, als ein stechender Schmerz, durch den kompletten Mittelknochen mich aufstöhnen ließ.

Tut mir leid, Mister Tomlinson, ich werde ihnen gleich danach etwas gegen die Schmerzen verabreichen"

Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah ich dieser Frau dabei zu, wie sie meinen dick geschwollen Arm auf die Edelstahlplatte legte, sie tat es wohl sehr vorsichtig, aber schon die kleinste Bewegung reichte aus um das Gefühl eines abreißenden Arm zu verursachen. Mit zusammenbeißenden Zähnen, ertrug ich dies irgendwie, bekam kaum mit, wie sie aus dem Zimmer ging, auch das mehrfache Klacken war eher uninteressant. Was mir, außer natürlich den Schmerzen, in meinem Hirn rumgeisterte, waren die rehbraunen Augen, die wahnsinnig langen Wimpern und dieser köstliche Apfel-Zimt Duft. Wie es ihm wohl ging?....

Sehen sie Mister Tomlinson, ihr Mittelknochen, welcher die Hand mit den Ellenbogen verbindet, ist gebrochen. Das ist an sich kein Problem, aber ihrer hat sich leider so verschoben, dass wir ihn erst neu ausrichten müssen, bevor wir andere Maßnahmen ergreifen."

Gebrochen? Verschoben? Sofort schossen mir die eisblauen Augen von Sven in den Kopf. Wie dieser Typ ohne Gnade meinen Arm immer weiter verdrehte. Augenblicklich fröstelte es mir. „W-was meinen Sie mit neu ausrichten?"

Der grau-melierte Schopf des Arztes, beugte sich zu mir runter, da ich mich immer noch im Rollstuhl befand.
Das wird ambulant durchgeführt. Wir werden sie in eine kurze Vollnarkose setzen, den Knochen wieder richtig ausrichten und mittels eines Gipses fixieren."

Nickend sah ich Dr. Melt entgegen. Na super, ein gebrochener Arm, dabei war ich doch eigentlich hier um mein FSJ anzufangen. Genervt blies ich die Luft aus, während mich der Arzt neugierig musterte. „Moment, sagten Sie Vollnarkose?" Sofort spannte ich jeden freien Muskel an. Ich musste noch nie...was wäre...wenn ich nie wieder aufwachen würde?

Ganz ruhig Mr. Tomlinson, Sie werden davon garnichts mitbekommen." Aufmunternd legte er seine große faltige Hand auf meinen Kopf. „Miss Chings wird Sie gleich abholen und soweit vorbereiten. Das Knochenwachstum in Ihrem Alter ist sehr rasant, wir wollen den Knochen doch nicht nochmal brechen müssen..."

Schluckend sah ich wie die Schiebetür hinter mir aufging und mich jemand rausschob. Kurze Zeit später befand ich mich auch schon in den allzu bekannten OP Hemdchen und wartete auf meine Hinrichtung. Hatte ich vorhin im Park schon gedacht, es könnte nicht schlimmer werden, dass hier übertraf es noch.

Ihnen könnte es jetzt etwas schwindelig werden. Zählen sie einfach von 10 langsam runter"

Die Atemmaske roch nach alten Gummi, als ich langsam anfing zu zählen. „10...9...." meine Umgebung befand sich immer mehr in Schieflage „8...7..." dann wurde alles schwarz.
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Schwerfällig schoben sich meine Lider nach oben, doch wie von selbst klappten diese immer wieder zu. Sie waren so schwer wie Stein, sowie der Rest von mir. Mehrfach nahm ich alle Kraft zusammen, versuchte mein Glück immer wieder, bis meine Augen endlich wieder Licht sahen. Verwirrt sah ich mich um. Alles Weiß, wohin man auch sah und der Geruch von Desinfektionsmittel lag in der Luft. Eindeutig ein Krankenzimmer. Mit Schwung richtete ich mich auf, ertrug die Welle von Schwindel und Übelkeit, die über mich hereinbrach. Mehrfach musste ich würgend die rechte Hand auf meinen Mund drücken, den Drang mich hier und jetzt zu übergeben kontrollieren. Doch es funktionierte, kurze Zeit später, war mein Körper wieder mehr mir selbst. Die baumelten Beinen, rutschte ich Richtung Seitenende, zum Glück befand sich das Gitter unten, sodass das Hinstellen kein Problem sein würde, doch kurz vor den ansetzten Sprung, zog etwas tierisch an meinen unverletzten Arm. Wütend fixierte ich diesen nervenden Schlauch, zog die Nadel, ohne darüber nachzudenken und ignorierte die rote Flüssigkeit die leicht herausfloss.

Wackelnd ging es nach links und rechts. Der schwere Gips zog mich immer mehr in seine Richtung. Als ich eher rutschend als gehend an der Tür ankam. Zum Glück stand diese ein Spalt offen, die Kraft diese aufzuschieben fehlte. Nur wohin sollte ich-...

Bringst du das bitte zu Zimmer 804? Der Neuzugang? Mr Malik? Ja sicher kein Problem..."

Malik? So hieß doch Zayn mit Nachnahmen und es waren nur zwei Türen weiter. Fest klammerte ich mich an die Zimmertür und wartete bis die Luft rein war. Mit nackten kleinen
Schritten, watschte ich Richtung 804, schwankte immer wieder Gefährlich und verlor die klare Sicht. Aber irgendwie erreichte ich mein Ziel, schob die schwere Tür japsend auf, während diese mich beinah erdrückte und rutschte hindurch. Mir blieb kaum Zeit mich sicher umzusehen, zu vergewissern ob ich richtig lag. Der Kreislauf wollte sich verabschieden, die brennenden Lampen ausknipsen. Stöhnend krabbelte ich auf den blauen Stuhl neben einem Bett und sackte endgültig zusammen.
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Das Summen einer allzu bekannten Melodie und die leichten Berührungen an meinen Haaren, ließen mich langsam zurückfinden. Doch ich war noch nicht bereit die Wirklichkeit zu empfangen. Lieber gab ich mich den tiefen Klängen der männlichen Stimme hin. Erst dachte ich, ich wäre wieder bei Mum, dass ganze nie passiert, denn schließlich kam diese Melodie von ihr. Aber es war Zayns beruhigendes Summen, der liebliche Duft und die warmen Hände, die mich streichelten. Ich könnte mich gerade der Müdigkeit nochmals hingeben, die Dunkelheit empfangen-....

Das darf doch nicht wahr sein" knallend ging die Tür, was es schwierig machte nicht zusammen zu zucken. Aber die Liebkosungen waren zu schön, um sie missen zu müssen.

Pscht, lass ihn schlafen!" Fest griff ein Arm um meine Hüfte, zog mich enger an sich.

Pscht, lass ihn schlafen!" Äffte die andere Stimme Zayn nach, die sich definitiv nach Joshi anhörte. „Das ist alles, was du mir zu sagen hast? Wie wäre es mit, danke, dass du mir das Leben geredet hast Joshi und außerdem ist der kleine Mann da frisch operiert, unterkühlt und anscheinend ohne Erlaubnis hier. Warte mal!"
Ein Druck auf meinen rechten Arm lies mich kurz die Luft anhalten, er durfte definitiv nicht mitbekommen, dass ich wach war, damit würde ich endgültig mein Todesurteil unterschreiben. „Er hat sich doch nicht selber die Infusion gezogen? Jetzt reichts!" Das schnauben an meinen rechten Ohr wurde immer lauter.

Hilf mir mal Joshi!" Kam es schwach aber bestimmend von den schwarzhaarigen. Jedes Wort vibrierte über mich hinweg, musste ich doch ganz nah an seiner Brust liegen.

Was hast du-... Oh vergiss es Zaddy, er gehört-..."

„In ein Bett und besser er bleibt hier, als wenn er wieder abhaut. Das tut er schließlich ständig, wie ein kleines Äffchen."

Äffchen also?" Joshi kicherte, bevor seine Hände, ihren Weg zu mir fanden. „Seit wann interessieren dich andere Zaddy? Sag nicht-..."

Halt die Klappe und hilf mir!" Knurrend kam es dunkel von dem Körper neben mir. Ja neben mir, den plötzlich befand ich mich genau da. Der Apfel-Zimt Duft in der Nase und einen starken Arm der mich umschlang.

Ich werde trotzdem die Schwester holen" Quietschend gingen die Sohlen von den knuffigen Koala zur Tür.

„Joshi? Danke!"

„Kein Problem Zaddy, hab euch beide gerne zusammengebracht." Damit verließ er kichernd den Raum.

„Idiot" Die zarten Lippen berührten mein wuscheliges Haar. „Damit das klar ist, ich mach das nur, um mich zu entschuldigen, denn wegen mir liegst du im Krankenhaus."

Das regelmäßige Pochen, was immer schneller wurde, sich mit der summenden tiefen Stimme verband und mich in dem Schlaf zog, schwer wie eine Decke über mich warf, ließ mich immer mehr schwarz sehen. Doch dieses Mal, gab ich mich hin, akzeptierte die Bedürfnisse meines Körpers. Denn ich fühlte mich geborgen und sicher. Bei einem Fremdem, den ich eigentlich nicht kannte, den ich nicht vertrauen sollte. Doch genau das tat ich. Von der ersten Sekunde an. Ich, Louis William Tomlinson, der Bindungen schon lange nicht mehr eingehen konnte.
Noch enger kuschelte ich mich an das summende Geschöpf, schwebte aus der Wirklichkeit immer mehr heraus. Nur ein Satz ließ mich mein Bewusstsein noch kurz benutzen, weil er mich so verwirrte, dass ich mir später dachte, ich hätte ihn nur geträumt, ihn mir aus vollen Herzen gewünscht. Aber dies war unmöglich.

„Was machst du bloß mit mir?"


Tja Zaddy das wirst du wohl noch erfahren, oder?
Vielleicht Morgen bei der süßen _chey_19

Bis dahin bleibt Gesund Eure Manu ♥️♥️♥️🫂🫂🫂

„These memories have been toxic (oh)
I tried to ween and get off it (I did)
Through everything, you been my rock
I think you're the only thing I didn't get wrong
Oh, I know God was listening, every night when I would pray
You're an angel watchin' over me (oh)
All I need"

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