❄️229❄️- Ich brauche deine Hilfe Theo!

„I wish you weren't the best, the best I ever had
I wish that the good outweighed the bad
'Cause it'll never be over (it never be over)
Until you tell me it's over (until you tell me it's over)"

Daniel POV

Der Ton des Herzalarm schrillte weit über die Gänge hinaus, wenn ich hätte wetten sollen, würde ich behaupten jeden einzelnen Mitarbeiter an diesem Klinikbett hantieren zu sehen und auch wenn dies der ganz normale Alltag eines jeden Krankenhauses war, kam ich nicht darüber hinweg, wer in diesem Bett lag. Die nackte Brust, verziert von unzählige Tätowierungen zuckte unkontrolliert nach oben....

1...2...3"

Das aufladenden Geräusch, es verursachte in mir eine Gänsehaut, wie ich sie wohl nie wieder ablegen würde. Kaltes Metall was knisternd auf unschuldige Haut schlug, immer und immer wieder und ich? Ich stand einfach bewegungslos vor dem kompletten Schlachtfeld welches mir mehr bedeutete, als es eigentlich sollte und wobei ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Noch immer trug ich seinen viel zu großen grau-melierten Pullover, dessen Ärmel mir weit über den Fingerkuppen ragten und ich war froh darüber. Dieser intensive Duft des Cappuccino voll Wärme und Besinnlichkeit, ich klammerte mich Krampfhaft daran fest, als wäre es das letzte was ich tat. Aber was sollte ich auch anderes tun? In diesem Moment sah ich es als letzten Halt den ich noch hatte, wo doch die letzte Hoffnung, die ich im Leben schien zu haben, dabei war endgültig zu versiegen. Wie in Zeitlupe umschlang ich mich selbst, den Blick starr auf das vor Menschen überflutete Zimmer gerichtet und auch wenn alles in rasend schneller Geschwindigkeit vonstatten ging, wirkte alles für mich in völliger Zeitlupe, mit nur einer einzigen Person scharf verfolgend im Visier.

Graublaue Augen, braune verstrubbelte Haare die den Empfang zum Himmel suchten und ein kleiner schmächtiger Körper, der voller Emotionen erzitterte. Ich erkannte ihn sofort und auch wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, alleine zu sehen wie das kleine Menschlein mit seinen Gefühlen kämpfte, schnürte mir in binnen von Sekunden erdrückend den Kehlkopf zu. Es passierte ganz automatisch, als ich meine steifen Finger nach ihn ausstreckte, ohne fähig dazu zu sein, meine wackelnden Beine vom quietschenden Erdboden zu erheben. Zu tief saß der Schock, was hier gerade passierte und obwohl ich ihn so dringend helfen wollte, eine innere Stimme es mir mittlerweile brüllend in die Ohren schrie, passierte nichts von alledem. Ich war mittlerweile schon regelrecht verzweifelt und wütend zugleich. Ja wütend auf mich selbst nicht in der Lage zu sein, das Richtige zutun. Knurrend biss ich mir schon fast schmerzhaft in die Unterlippe, währenddessen dicke Tränen sich von meinem Wimpernkranz lösten und gnadenlos meine rettendes Textil trafen. Ich war kurz davor jeder Art Frust einfach aus mir herauszuschreien. Das unfaire Leben das zurückzugeben, was es meiner Meinung nur verdient hatte.

Nur quälend langsam lösten sich meine Schneidezähne von den blutschmeckenden Mund. Der beißende Geruch des Desinfektionsmittel brachte mich zu husten, wobei sich die pochenden Lippen auseinander bewegten. Tief nahm ich ein letztes Mal einen Atemzug des Angsteinflössendes Sauerstoffes, verzog für einen kurzen Moment das Gesicht, bis sich unsere Blicke endgültig trafen. Rotunterlaufen, feuchte Gefilde, auf blassen Gesicht und doch war da ein sanftes Lächeln, kaum zu erkennen, doch ich sah es. Auch wenn ich es nicht glauben konnte oder wollte, es schien wirklich so zu sein, als ob es mir galt. Ich schluckte meinen angesammelten Speichel die staubtrockene Kehle herunter. Einerseits erwärmte mir die Erkenntnis mein kleines einsames Herz, andererseits aber da hinterfragte ich mich selbst warum Lou mir so offen entgegen trat. Wusste der kleine braune Wuschelkopf etwa mehr, als er zugab und was dachte er darüber? Mit schlechten Gewissen senkte ich meinen viel zu schweren dröhnenden Kopf. Mittlerweile zeugte mir mein schwächender Körper seinen Tribut, denn eigentlich sollte ich jetzt ganz woanders sein. Einen an unsagbar gemütlichen Bett, voll liebender Wärme umgeben, währenddessen ich der fordernde Müdigkeit einen Freilaufschein gab. Also wie kam es jetzt dazu, dass ich jetzt hier stand?
Dieses Detail versuchte ich so gut wie möglich zu verdrängen und doch schaffte ich es nicht. Denn wie immer gab es eine klitzekleine Hintertür, die sich gnadenlos aufdrückte und die letzten Stunde Revue passieren ließ....


Mummy!!! Lass mich nicht alleine!!!"
Dieses Gefühl mit jedem Atemzug noch mehr den Kontakt zu der Welt zu verlieren auf der man mit kleinen Füßen draufstand, es erdrückte mich. Wie zwei unendliche in die Höhe ragende Wände die in ihrer Massivität immer weiter sich, an mich herabdrückten und mit ziemlicher Sicherheit, wenn ich nichts unternehmen würde, zu Staub zermalmten. Mit aller Kraft, die dich aufwenden konnte, schlug ich um mich. Immer wilder und wilder, die gespreizten Hände weit von mich gestreckt und als ich glaubte, eine Winzigkeit bewirken zu können, da war da eine Stimme, seine Stimme...

Shhhht Puppy es alles gut, wach auf Puppy!" Ruckartig riss ich die Augen auf, um sie in binnen von Sekunden auch schon wieder zu schließen. Zu heftig blendete das Grelle durchdringenden Licht meine Netzhaut, schon wieder. Ja schlagartig wurde mir bewusst, was in den letzten Stunden passiert war. Meine Schusseligkeit, die mich ausknockte. Der liebevolle Blick von blaugrauen Augen gemischt von aggressiv machenden Sprüchen, die ich einen gewissen Idioten am liebsten aus dem sarkastisch grinsenden Gesicht getrieben hätte. An jedes noch so kleinste Detail, konnte ich mich erinnern. Es kam mir schon fast vor, es wie ein Dejavu noch einmal zu durchleben. Nur eine gewisse Kleinigkeit war mir entfallen. Was genau passierte nachdem Weg zu dem Angeber Schlitten, Marke superreiche Eltern?

Oh nein!" krächzte ich mit meiner grellen Morgenstimme, die im Vergleich zu der sonstigen noch unweiblicher Klang auf, währenddessen sich flackernd meine Augen öffneten. Ein wunderschöne Mischung zwischen Blau und Grün, feine Gesichtszüge die mit nach oben ragenden Mundwinkel endeten und sich immer weiter in meine Richtung bewegten. Auch wenn ich hätte meinen Kopf davon distanzieren wollen, es war mir schlichtweg unmöglich, so einkesselt durch die Muskel durchzogenen Arme, direkt neben meinen empfindlichen Ohren. Ich schluckte schon fast hörbar den überdimensionalen Kloß herunter, wobei mich der Cappuccino den er kontinuierlich ausströmte, vollkommen meine Sinne vernebelte. Ich war total neben der Spur und schloss für einen kurzen Moment die noch viel zu müden Augen. Eigentlich wollte ich doch nichts anderes, als diese unsagbar warmen Lippen wieder auf den meinen spüren. Ja das war mein letzter sinnvoller Gedanke gewesen, bis sich plötzlich ein schwerer nicht durchdringender Nebel auftat und alles um verschleierte. Egal wie sehr ich doch mit der sonst allglatten Stirn runzelte, es wollte mir nicht einfallen. Dabei war ich sehr sehr sicher, dass ich das letzte Puzzleteil schon in den Händen hielt. Ich musste es nur noch zusammenfügen.

„Wumms!!!"

„Scheiße Verdammt!!!" Es war wohl eher ein Reflex, als sich meine eher zierliche rechte Hand zu einer massiven Faust formte und direkt gegen die perfekt geschwungene Nase schlug. Ach wen machte ich hier eigentlich etwas vor? Es war volle Absicht und dass es ihm wohl enorme Schmerzen bereitete, weshalb er wimmernd mit beiden breiten Händen sein verzerrtes Gesicht schützte, empfand ich als so ein eine intensive Genugtuung, dass ich wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen begann.
Na warte du kleine lästige Made!" Rote Tropfen ploppten konstant auf die über mir liegende Decke auf, als er sperrangelweit die Arme nach mir ausstreckte. Anscheinend hatte ich voll ins Schwarze getroffen, hieß soviel Mr. Starboy blutete wie ein Schwein, während er laut kreischend in meine Richtung hechtete. Doch weit kam er nicht, denn wenn ich eins als laufender Meter im Leben gelernt hatte, war es zu überleben. Besser gesagt ich schlug mit allen um mich, was mir als noch lebender Mensch zur Verfügung stand. Aber die Hoffnung, ihn damit Angst zu machen, war wohl eher ein Wunschdenken. Denn mit nur einen gezielten Handgriff, lagen meine Arme fest in das zerknitterte Kopfkissen gedrückt über mir, während er mir seinen erhitzten Atem, gegen die Nasenspitze knurrte. „Jetzt bist du dran Puppy!"

Das ich jetzt Wadentief in der scheiße steckte, wusste ich selbst wohl am besten und auch wenn meine Chancen eher 1 : 1000000 standen, das Ganze hier unbeschadet zu überstehen, nutzte ich diesen mickrigen prozentualen Anteil aus und schrie wie am Spieß „Du kranker Bastard! Was zur Hölle bist du eigentlich?" währenddessen ich weiterhin meine Beine als Wurfgeschosse nutzte...und traf...voll in die Kronjuwelen. Ich meinte jedenfalls ihn dort erwischt zu haben, als Theo aufjaulte wie ein räudiger Köder und von mir abließ. So schnell ich konnte, rutschte ich an das hintere Bettende und stand ohne groß zu überlegen ruckartig auf. Meine Beine erzitterten und gaben in Sekunden unter mir nach, sodass ich nicht gerade schmerzfrei auf den Bauch aufkam. Erdrückend keuchte ich auf, wobei ich in völliger Panik über den grauen Teppichboden robbte. Ich musste hier raus, so schnell wie möglich. Mit den genauen Ziel vor Augen, streckte ich sehnsüchtig meine rechte Hand danach aus. Ich war höchstens noch zwei unbeholfene Schritte davon entfernt, doch als ich den weißen Türrahmen an meinen Fingerkuppen spürte, da schlug sie direkt vor meinen erschrocken aufgerissenen Augen zu.
Duuuuu!!!" Es war so mit Dunkelheit durchzogen, sodass ich im ersten Moment wie ein Puppe an Ort und Stelle liegen blieb. Im nächsten Moment aber....da...

„Hyahh!!!" Zappelte ich wie ein frisch gefangener Fisch an der Leine, der wusste das sein letzten Stündlein geschlagen hatte. „Lass mich sofort los d-du...du Verbrecher...Mörder...Pädophiler!!!" Ich spürte seinen festen Griff direkt an meinen angespannten Brustkorb, der es mir fast unmöglich machte, Luft zu holen. Aber wohl hatte ich die nette fast fürsorgliche Seite Theos, die ich kein Stück für Glaubhaft eingruppierte, endgültig verspielt, als er mich mit voller Kraft, zurück auf die Matratze warf.
Pädophiler? Hach der war gut! Obwohl wenn du dich weiter so benimmst, dann schwöre ich dir, hole ich meine krankhafte Neigung aus dem stillen Kämmerlein heraus."

Ich wusste im ersten Moment nicht. was ich darauf antworten sollte, als ich vorsichtig in seine Richtung lunzte. Das braunhaarige Muskelpaket saß im hinteren Bereich des Bettes und strich sich erschöpft die nach vorne gefallenen Strähnen aus dem Stirnbereich. „Du machst es einen wirklich sehr schwer Danny!"
Ich schluckte. Erst jetzt fiel mir richtig auf, wie ramponiert sein sonst so perfekt geformtes Gesicht aussah. Die gradlinige Nase war leicht geschwollen, wobei sie zwei enorme rostfarbige Spuren bis zu Oberlippe abzeichneten, währenddessen mir einige prägnant entstandene Falten signalisierten, dass er Schmerzen haben musste. Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe, wobei ich mich vorsichtig aufrichtete und in seine Richtung krabbelte. Eigentlich widerstrebte es mir zutiefst den sicheren Abstand zu ihm zu unterbinden und doch war da eine kleine Stimme in meinen Inneren, die genau dazu führte. Fast lautlos saß ich ihm jetzt gegenüber, berührte die leichte kratzige Stoppeln seines Drei-Tage-Bartes und stammelte Wörter vor mich hin, die meine an der Oberfläche kratzenden Unsicherheit vollkommen verrieten und das ärgerte mich zutiefst.
„T-tut es sehr weh? Eigentlich wollte ich das nicht."

Oh doch und wie du das wolltest kleiner Welpe und dafür wirst du noch bezahlen glaub mir." Perplex sah ich in das Blaugrün was mich immer wieder auf neue verzauberte, während er mich mit Leichtigkeit am Handgelenk packte und auf seine Schoß zog. Dass ich nur eine Shorts und einen übergroßen grauen Pullover trug, machte das Ganze nicht unbedingt besser und als seine voluminöse rosigen Lippen, sich ganz nah an die meinen schoben, war es um mich geschehen, wieder einmal. „Ä-äh...i-ich...ich" Ich konnte überhaupt nicht sagen, was ich da vollkommen beklopptes von mir gab, aber eine Chance dazu es zu Ende zu führen, bekam ich eh nicht, denn der warme forderte Mund, er holte sich das was er wollte und ich genoss es in vollen Zügen. Genießerisch stöhnte ich auf, als ich seine forschen Hände unter den viel zu langen Textil spürte, wie sich die Finger im genausten Winkel über jeden einzelnen Wirbel hermachten und dann direkt auf dem Bund meiner Shorts liegen blieben. Mein kleines überforderte Herz schlug völlig aus dem Takt, während er sich überraschend schnell von mir löste. „So bekommt man dich also zum schweigen. Das hätte mir gleich einfallen sollen."

Mit großen Augen sah ich ihn einfach nur an, wobei ich spürte wie mein Gesicht verräterisch zu glühen bekannt und das alles nur weil meine Fantasien über den Tellerrand hinausgingen. Was wäre, wenn es wirklich so gewesen wäre, wo hätte es angefangen und wo aufgehört? Woher kamen überhaupt diese zweideutigen Gedanken und weshalb grinste dieser aufgeblasene Lackaffe plötzlich so hinterhältig, dass es mir Eiskalt den Rücken runterlief. Verwirrt schüttelte ich mit den Kopf, wobei mein mittelblondes Haar noch schräger Abstand wie bisher. Das hier war garnicht gut und ich sollte etwas unternehmen beziehungsweise ich musste etwas unternehmen. „Hey! So war das doch garnicht, du Irrer hast mich betäubt und entführt und...hyahh...h-hör sofort a-auf!" Ich spürte wie sie seine Zunge Zugang zu meinem freigelegten Hals machte. Ganz langsam als würde Zeit überhaupt keine Rolle spielen, wanderte sie immer tiefer und blieb genau, wie hätte ich es auch anders erwarten können, an meiner empfindlichsten Stelle hängen. Ich versuchte alles um mich zu kontrollieren. Dachte an kleine weißen Plüschhasen mit blaugrünen Augen. Blaugrün? Wie er? Verdammt! „Ahhh..."

„Wieso...denn...es...gefällt...dir...doch" gab er mir kichernd zu verstehen, währenddessen er sich weiterhin meine empfindliche Halsbeuge mit aller vorhandenen Geduld widmete. Lasziv kitzelte er jede blanke Hautstelle, biss leicht hinein um danach jede taktierende Stelle, mit seien ultraweichen Lippen zu verbinden. Ich keuchte überfordert auf, währenddessen sich eine unbeschreibliche Hitze in mir ausbreite. Immer mehr hatte ich das Gefühl ins Bodenlose zu fallen. Nur der beherzte Griff um seinen Nacken, gab mir etwas Halt. Ganz nah war ich plötzlich wieder seinen halb geöffneten Mund, der so einladend aussah, dass ich garnicht anders konnte, als flatternd die vor Emotionen lodernden Augen zu schließen. Ein Kribbeln was elektrisierend durch gesamten Körper ging, Stromstöße die wie Funken die gesamte Atmosphäre erfassten, als ich mich noch enger an ihn zog. Ich hatte noch nie so gefühlt und war mir auch nicht sicher ob dies so richtig war, doch gerade in diesem Moment, in dieser Sekunde, da wollte ich es. Den Drang meiner nach Liebe suchenden Lippen nachgeben und ich tat es, indem ich mich fordernd dagegen drückte. Das eine passte so gut zum anderen. Wie ein zerbrochenes Symbol, was sich endlich wieder zusammenfügte, obwohl man daran schon längst nicht mehr geglaubt hatte. Ich schmunzelte, vergrub von der Neugierde gepackt meine zierlichen Finger in sein volles weiches Haar. Auch wenn alles an ihm immer so hart und maskulin wirkte, war es doch das was mir zeigte, dass da noch viel mehr in ihn stecken musste. Nur hinter seine Fassade zu blicken, das würde eine Menge Arbeit mit sich bringen, da war ich mir sicher. Seufzend ließ ich aber diesen Gedanken erst einmal ant Acta fallen, währenddessen ein nerviges schrilles Geräusch, was einen das Gesicht schmerzvoll verziehen ließ, alles andere davor dagewesene in den Schatten stellte.
Ich muss da rangehen Puppy!"

„W-was?" Wie von Sinnen kam diese Frage krächzend aus meinen immer noch kribbelnden Mund, der wohl immer noch nicht verstanden hatte, dass er sein Dasein wieder völlig alleine fristete. Ich konnte den Drang nicht wiedersehen meinen rechten Zeige- und Mittelfinger auf diese empfindliche Stelle zu legen. Jede Millimeter der in Besitz genommen Lippen fuhr ich nach und als ich merkte, wie der wundervolle Zustand allmählich verschwand und die knallharte Realität ihren ursprünglichen Platz wieder in Anspruch nahm, ließ ich resigniert die verspannten Schultern hängen. Wie sehr man sich doch an Dinge gewöhnen konnte, die man bis vor kurzen überhaupt nicht kannte.

Bin sofort da!"
Seine markante dunkle Stimme, sie war plötzlich so ernst und sachlich und hatte jede Spur von Sarkasmus verloren. Auch wenn ich eigentlich darüber froh sein sollte, so trug es doch dazu bei, wie die verschwundene Panik von meinen vor Müdigkeit zerrenden Körper wiederholt Besitz ergriff. Ich zitterte wie Espenlaub, schlang dabei die steifen Arme um mich selbst und stand relativ unsicher auf. Meine Kniekehlen zuckten verräterisch. Mehrfach hatte ich das Gefühl direkt an Ort und Stelle zu Boden zu gehen, konnte es aber gerade noch so verhindern. Erleichtert atmete ich jedoch aus, als der mir schon bekannte Türrahmen in meine Sichtweite kam und ich mich schützend daran festklammerte. Kurz ließ ich die Augen zuflattern, wobei die Strömung des unverwechselbaren Duftes, dies nicht lange zuließen. „Oh nein, das kannst du ganz schnell wieder vergessen Kleiner!"

Warum meinst du ständig mich bevormunden zu müssen?" Ich hatte nicht einmal einen Ton von mir gegeben, schon blies sein erhitzter Atem mir direkt in das verwirrte Gesicht und auch wenn die Schwäche in meinen schmerzenden Gliedern, mich nicht alleine stehen ließ und der Gedanke ihn hier nur halb begleitet Gegenüber zu stehen, alles andere als angenehm wirkte. War es doch das, was ich in seinen blaugrünen Augen sah, was mir die Gewissheit gab. Nannten wir es einfach ein inneres angeborenes Gespür, welches dazu führte, dass ich mich forsch gegen den muskulösen Körper warf und nur mit Hilfe der samtweichen warmen Hände, dort sicher verweilte.
Er ist mein Halbbruder verdammt!..."



Dass ich ausgerechnet ihn mein größtes Geheimnis offenbarte, was mir sonst wie tonnenschwere Sandsäcke im leeren Magen hing, es war wohl eher ein Ausrutscher meiner nicht mehr kontrollierenden Emotionen und doch führte es zu dem Ort, wo ich jetzt in seinen viel zu großen Kleidung stand. Physisch entblößt und verletzbar, den Blick der blaugrauen Augen weiterhin hilflos ausgesetzt. Warum Louis mir in diesem Moment seinen volle Aufmerksamkeit schenkte, obwohl neben ihm einer seiner Liebsten mit dem Leben kämpfte? Blieb mir schleierhaft. Herrgott ich wusste doch noch nicht mal was sie füreinander waren, genau genommen wusste ich überhaupt nichts von ihnen, außer den Namen. Völlig durcheinander faste ich mir an den schwindelnden Kopf, wobei ich leicht auf der Stelle torkelte.

Wir haben eine Sinusrhythmus."

Viel zu schnell ging mein Blick zurück zu den wilden Geschehen, immer noch nicht in der Lage einen vernünftigen Schritt nach vorne zu tun. Ich bemerkte aber, das der Trubel ein wenig abgenommen hatte. Das gewohnte Geräusch des piepsenden regelmäßigen Herzsignals erfüllte den Raum und der auf mich gerichtete Blick des kleinen wuscheligen Braunhaarigen, war plötzlich verschwunden? Ich regte mich weiter nach vorne, verlor dabei ein wenig das Gleichgewicht sodass ich schlitternd Richtung Zimmer stolperte und fast mit der halb geöffneten Tür korrodiert wäre, wenn sich nicht etwas allzu bekanntes, um meine zierliche Hüfte geschwungen hätte. „Theo i-ich..." kam es abgehakt flüsternd über meine Lippen, bis er mich mit eine direkten Gegendruck seines Zeigefingers, daran hinderte weiterzusprechen. „Ich hab jetzt keine Zeit für dich Danny!"

Dass er mich nicht wie Tierbaby ansprach, sprach genauso für seinen derzeitigen Gefühlszustand, wie der verschwitzte Körper, der nahezu an meinem klebte. Sein immer ruhig schlagendes Herz, schlug mittlerweile die reinsten Purzelbäume, sodass ich das Gefühl bekam, im nächsten Moment, es in meinem feinen Handinnenflächen zu halten. Auch wenn es Theo nicht gern zugab, das Ganze hier nahm auch ihn ziemlich mit und dass ich ihm wiederholt in die Arme fiel, tat uns beide irgendwie gut. Denn der Stress der bei der geringsten Berührung auf mich überging, verflüchtigte sich allmählich. Nur noch die reine warme Brust, an die ich mich wie selbstverständlich anschmiegte, blieb bestehen. Ich schmunzelte vor mich hin und streckte meinen Kopf weit nach oben um ihn direkt in die blaugrünen Augen zu blicken. Doch was ich da sah, ließ mich jede Euphorie vergessen. Denn das eben ein klein wenig geöffnete Fenster seiner Seele, knallte so schnell wieder zu, sodass ich gerade noch die dazwischen eingefangenen Finger entwenden konnte.

Kalt war es aufeinmal zwischen uns, Eiskalt, währenddessen er mich, als würde ich nix wiegen von sich schob. Doch dieses Mal würde ich dies nicht mit mir machen lassen. Dieses Mal zerrte ich den schüchterne kleine Halbweise Namens Danny Malik in den Hintergrund und nahm so fest ich konnte, seine rechte Hand in die meine...

„Hör mich verdammt nochmal zu du Idiot! Ich brauche deine Hilfe Theo!"
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Louis POV

Der Schock saß mir immer noch tief in den Knochen, als ich mich zu seinen schlafend wirkenden Gesicht herunterbeugte. Er sah so entspannt und friedlich aus, als wären die letzten Minuten niemals geschehen und auch wenn meine schwer pochendes Herz immer noch schmerzend gegen meinen Brustkorb drückte, war es wohl genau das, was mich zu einen kurzen Lächeln brachte, währenddessen ich unsere Lippen miteinander verband. Ich wusste, dass ich von ihm keine Erwiderung erwarten konnte. Genauso fehlte mir das intensive Brummen, was er ausspie, wenn ich ihn durch seine volles gelocktes dunkles Haar strich und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass er hier war und jede meiner Handlungen, ganz genau spürte.

Seine Lippen waren viel kälter, als ich es gewohnt war. Der komplette Körper wirkte viel dünner und das gebräunte Gesicht, war blass und ausgemergelt. Und wo das Haar sonst top gestylt in Reih und Glied nach hinten gekämmt getragen wurde, lag es jetzt völlig gestruppelt und um einiges länger auf seinen Kopf. Ich seufzte nachdenklich auf, währenddessen ich mich langsam von ihm entfernte und am seitlichen Rahmen des Bettes stützend stehen blieb, ohne aber nur eine Hand von den wundervollen weichen Gefühl der schwarzen Locken einzubüßen. Was Zayn wohl davon halten würde, wenn er wüsste was ich hier tat? Ganz sicherlich nicht sehr viel. Er war und blieb eine Dramaqueen und legte jedes Gramm gleich Kiloweise auf die Goldwaage und auch wenn mich diese Eigenschaft sonst extrem die blaugrauen Augen verdrehen ließ, war es doch eins der Dinge, die ich am meisten vermisste, sowie die feinlinige Stupsnase die mit dem leichten Leberfleck auf der Spitze, sich schmollend an meine Halsbeuge vergrub und meinen für ihn ganz besonderen Duft genießerisch einatmete, als ob sein Leben davon abhängen würden. Bei dieses Gedanken kicherte ich für mich völlig ungewohnt laut auf. Ich hatte wirklich gedacht, nie jemand kennenzulernen mit so einen Merkmal, bis jetzt jedenfalls.

Es war der gestrige Tag, als ich wie immer wie in einen Tunnelblick einfach nur voran Schritt. Den Weg hatte sich so in mein Hirn eingespeichert, ich hätte ihn sogar mit verbundenen Augen und 20 durchlebten Loopings gefunden. So wahr es mir auch ziemlich egal, wie die gewohnten Schritte von Zayns Familie hinter mir verstummten. Auch wenn ich mehr als froh war, dass sie mich bei sich aufnahmen und alles versuchten das Leben etwas leichter für mich zu machen, war es doch ganz alleine er, den ich zum Leben brauchte. Es wirkte wie die dringende Luft zum Atmen, die erst ohne Schwierigkeiten nahezu möglich war, wenn ich sein Zimmer betrat. Tief zog ich also die Luft ein, während ich vorschnell die Tür öffnete und...

..."Wah!!!"

„Ob es ihm gut geht?" Säuselte ich kaum hörbar vor mich hin, als ich den Weg des Ganges genauestens fixierte. Ich war mir ziemlich sicher, nein ich spürte es, ich musste ihn gesehen haben. Direkt hier vor der Tür, als ich glaubte Zayn für immer verloren zu haben. Da blickte ich zu den mittelblonden kleinen Jungen mit schimmernden Türkisfarbenen Augen und einen winzigen kleinen Leberfleck auf seiner Nase, wie nur mein liebster ihn hatte. Eigentlich zerfraß mich dieses Gefühl verloren zu haben so sehr und gleichzeitig konnte ich nicht aufhören ihn anzulächeln. Die fremde Person, die gerade so hilflos wirkte und mit jeder verstreichende Sekunde mir immer bekannter vorkam.

Nur woher? Ich runzelte mit der Stirn, währenddessen ich nachdenklich über meine Unterlippe knabberte. Eine Angewohnheit die ich für Zayn nahezu abgelegt hatte und jetzt so gut wie stündlich wieder an die Oberfläche rügte. Ich müsste doch wissen, wenn ich diesen Jungen schon einmal gesehen hätte und böse wirkte er für mich auch, sodass er mit der unheimlich Crew zutun gehabt hätte. Bei diesen Gedanken schüttelte es mich augenblicklich durch und doch ließ mir das keine Ruhe. Denn mein Bauchgefühl sagte mir, dass er noch eine große Bedeutung haben würde, für alle für uns...

Lou!!! Lou sie haben eine!!!"

Welcome back zu einen weiteren Kapitel wo sich langsam die Puzzleteile zusammenführen.
Na habt ihr schon eine Vorahnung?

Wenn nicht, seid gespannt!

Eure Manu ❤️

These battle scars, don't look like they're fading
Don't look like they're ever going away
They ain't never gonna change
These battle scars, don't look like they're fading
Don't look like they're ever going away
They ain't never gonna change
This battle"

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