❄️227❄️ - Voller Arroganz nicht zu übertreffen...

There's a possibility
There's a possibility
All I gon' get is gon' be yours then
All I gon' get is gon' be yours still"

Danny POV

Das erste was ich wahrnahm, war Licht, grelles durch jede Pore durchdringendes Licht, was sich gnadenlos durch meine noch verschlossenen Lider kämpfte und mich genervt aufstöhnen ließ. Erschöpft drückte ich meine Arme auf jede freie Stellte meiner Augen und drehte mich brummend herum. Denn eigentlich war ich noch viel zu müde und wollte nicht eine einzige wertvolle Minute meines erholsamen Schlafes opfern. Viel zu schnell hatte mich der Alltag wieder und die zickenden Hyänen warteten nur auf mein Eintreffen, um mich hemmungslos niederzurennen.
Willkommen zurück unter den Lebenden!"
In mir ratterte es quietschend, die Zahnräder drehten nur mühsam ihre Kreise, bis in meinem Oberstübchen das Ankam, was eben direkt vor mir ausgesprochen wurde. Warum ich dem Ganzen soviel Aufmerksamkeit schenkte, obwohl ich die Wahl hatte noch einmal schmatzend über die scheiß egal Seite zu Rollen? Mir blieb es nahezu schleierhaft, aber irgendetwas regte sich in mir, als ich die Stimme vernahm. Wie eine winzige Spur von Bekanntschaft, wenn auch nur ganz ganz wenig.
Findest du nicht du hast genug von mir geträumt Puppy?" Puppy? Ich runzelte mit der Stirn, wobei sich ein unbekannter Druck am Hinterkopf pochte. Doch ich versuchte dies zu ignorieren. An irgendetwas sollte mich dieser Begriff erinnern oder an irgendwen? Nachdenklich biss ich mir auf die ungewöhnlich trockene Lippen. Lippen? Verdammt  der Kuss!
Wie unter dringenden Zeitdruck saß ich aufrecht und bereute es in wenigen Sekunden schon wieder zutiefst.

Aua!"

Als würde ein Presslufthammer sich direkt durch meine Schädeldecke pressen und jeden einzelnen Knochen im Nu zerschmettern, fühlte es sich an. Die eben noch scharfen Umrisse verschwammen immer mehr bis schwarze Punkte vor meinem tränenden Augen tanzten.

„Liegenbleiben du kleiner Idiot!"

Verwirrt blinzelte ich auf, währenddessen sich bestimmend eine flache Hand auf mein schmächtiges Brustbein drückte und mich zurück in eine liegende Position brachte. Blau oder Grün? So genau konnte ich es nicht sagen, als meine Augen die seinen trafen, doch egal welche Farbe sie wirklich beschrieben, sie waren wunderschön.

So und jetzt folge bitte den Licht!"

„L-Licht?...w-was?...ah" schrie ich theatralisch auf, währenddessen der Strahl einer Lampe meine Pupillen traf. Fuchtelnd versuchte ich ihn von mir zu drücken. Hatte schon jemals einer versucht eine Planierraupe von einen porösen Gemäuer fernzuhalten? Nein? Ich auch nicht, bis jetzt jedenfalls nicht und es fühlte alles andere als schön an. Genauso wie das Gefühl von Augenkrebs oder ätzende Säure in den Sehnerv gekippt zu bekommen, bei vollem Bewusstsein!!!
Mein Gott stell dich nicht so an Prinzessin! Ich werd dich schon nicht umbringen." Prinzessin? Wie vom Schlag getroffen, blieb ich plötzlich starr. Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt? Wer hatte hier denn ein Ego was so groß war, wie der höchste Wolkenkratzer Shanghais? Genervt blies ich die Backen auf.
„Scheint alles ok zu sein."

W-was ist passiert?" Fragend sah ich ihm entgegen, während Dr. Sexy etwas entfernte und sich an meinen linken Arm zu schaffen machen. Ein leichtes Ziehen konnte ich daraufhin spüren und ich zuckte automatisch daraufhin zusammen. Ich konnte wirklich nichts dafür. Schon immer war ich sehr empfindlich was die Schmerzresistenz betraf, aber als wehleidig würde ich mich trotz alle dem nicht bezeichnen, da gab es ganz andere Kandidaten.
Weißt du das etwa nicht mehr Liebling? Du warst von meinem Antlitz so geblendet, dass du dich schlichtweg in meine Arme geworfen hast."
Sein sarkastisches Grinsen ließ mich die feine Härchen meines Nackens aufstellen. Dieser Kerl, egal was auch immer mit mir los war und seine Art mich anlockte, wie die Schmeißfliege das Licht, brachte noch ganz andere Gefühle an die Oberfläche. Aggressionen die ich schon seit Jahren versuchte für immer zu verschließen. Ich merkte, wie sich meine kalten Hände zu Fäusten bildeten. Fest drückte ich die Fingernägel in die Handflächen. Dieser Schmerz, er war wie das Triebmittel, der letzte Funke, den ich so dringend brauchte, um den Angeber endgültig an den Hals zu springen und ihm seinen sehr schönen Kopf abzureißen. „Bitte!!! Was bildest du dir eigentlich ein? Du mieses...m-mieses..." Ja ich schrie es ihm regelrecht gegen das attraktive Gesicht, mit den schimmernden Augen, der perfekt geschwungenen Nase, dem markant geformten Kinn und den rosigen voluminösen Lippen...äh...mein Mund blieb keuchend offen stehen...was wollte ich nochmal?

Komm mal wieder runter junger Welpe." Shit...shit...shit!!! Er war so nah, zu nah. Das Aroma von Kaffee, nein eher Cappuccino mit süßlichen Zusatz beflügelten meine Atemwege. Ich schluckte Laut, währenddessen ich eher hilflos in meinem Blickwinkel vernahm, wie er mit seiner rechten Hand, die zu Fall gebrachten Strähnen, aus meiner verschwitzen Stirn strich. Dieser himmlische Mund, nur einen Atemzug von mir entfernt. Wie gern würde ich ihn mit den meinen berühren, sowie ich es schon einmal tat. Doch da war ich nicht darauf vorbereitet und viel zu überrascht und überhaupt zu registrieren, was eigentlich vor sich ging. Aber jetzt da wollte ich ihn, ja mein ganzer Körper verzerrte sich danach und ich hatte keinerlei Chance dies zu unterdrücken. Schon fast unterbewusst neigte ich mich nach vorn, berührte mit meinen Oberkörper fast den seinen, bis...ja bis er sich plötzlich völlig überraschend von mir entfernte? Fassungslos schüttelte ich mich den Kopf, was spielte dieser Typ für ein Spiel mit mir?

Du scheinst dir bei der Bekanntschaft mit den harten Boden eine ganz schöne Beule am Hinterkopf zugezogen zu haben. Diese Schwellung hat wohl dazu geführt, dass dir das Licht ausgeknipst wurde. Heisst soviel wie du hast dir eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen Puppy. Das Ganze ist nicht melodramatisch aber auch nicht unbedingt angenehm. Ist dir Schwindelig oder Übel?"

„Bisschen" murmelte ich die Antwort auf seine gestellte Frage vor mich hin. War er eben noch der Großkotz vom Dienst, schienen seine Handgriffe jetzt eher Routiniert und Sachgerecht. Also eher nur noch halb so großkotzig. Neugierig folgten meine Augen jedem Schritt den er machte, wie er behutsam meine Kopf in seine warmen samtigen Hände nahm. Fest biss ich mir auf die Unterlippe. Mir war diese Seite von ihm überhaupt nicht aufgefallen. Jede Neigung führte er sehr vorsichtig durch, sodass ich kaum noch einen Schmerz verspürte. Beinah hätte ich genussvoll aufgestöhnt, konnte es aber gerade noch so verhindern. Am liebsten würde ich für immer so verweilen und einfach an seinen himmlischen duftenden Körper einschlafen. Denn plötzlich verspürte ich eine unsagbare Müdigkeit wie schon lange nicht mehr. Kaum noch konnte ich die Augen aufhalten und merkte wie sich die Lider flackernd schlossen, doch als sich diese endgültig nachgeben wollten, da spürte ich einen Stich, der mich jede Erschöpfung in den Boden stampfen ließ.
Was tust du da?" Böse funkelte ich ihn an, während sich die spitze Nadel, in meinen Zugang bohrte. Ich konnte es nicht fassen. Dieser Kerl hatte mich eiskalt ausgetrickst und ich war auch noch so naiv und fiel darauf rein.

„Ganz ruhig Tiger. Leg dich einfach wieder hin und schlaf ein bisschen. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus."

Morgen? M-o-r-g-e-n? Ich musste mich verhört haben. Ganz sicher hatte ich nur Augen für sein strahlendes Lächeln, was er mir gerade schenkte, als wäre nichts gewesen. Aber da hatte er sich mit den falschen angelegt. Da konnte er noch so toll aussehen, wie gerade aus den nächstbesten Modelmagazin entsprungen. So wahr es auch keine Überraschung, jedenfalls für mich selbst, als ich wie selbstverständlich, die Kanüle aus meinen linken Arm zog und torkelnd aufstand. Ja der Schleudergang lief noch auf höchsten Touren und ja mein Hintern hielt ich als Stabilisator am Rande des Bettes gedrückt, um nicht wieder umzufallen. Aber keines dieser Dinge; musste Herr Neunmalklug wissen.

„Spinnst du jetzt komplett oder was? Was soll das überhaupt werden?" Die mir eben noch so wohlgesonnten breiten Hände, sie legten sich so fest um die meinen, dass mir ungehindert die Tränen in die Augen stiegen, aber wer wäre ich, wenn ich das aufhalten würde? Naja eigentlich der Danny, den man sonst gefühlte 24 Stunden zu Gesicht bekam. Ein kleiner wehrloser Junge, der durch seine Schusseligkeit und zu geringer Körpergröße schon so gezeichnet war, dass er jeden Ärger aus den Weg gehen wollte, was eher so semi funktionierte und auch jetzt keine Option war. Zu sehr hing mir der Gedanke nach, so nah an meinem Wunsch zu sein, die klaffende Wunde meines Herzens endgültig zu verschließen. Ausruhen konnte ich mich auch noch später. Jetzt war es wichtig, jemanden das Leben zu retten. Ob Doktor wichtig dass jetzt wollte, oder nicht.

„Sieht man doch, ich gehe!" Ich würde es nicht zugeben wollen, aber mir lief es mittlerweile eiskalt den schmächtigen Rücken herunter. Alleine sein Blick, den er mir kontinuierlich zuwarf und der schnaubende erhitzte Atem, der ihn über die Lippen kam, wirkten so dunkel, dass ich meine Aussage kurz noch einmal überdachte, aber dann doch Stur umsetzte. Jedenfalls war es mein Plan gewesen, bewegen tat ich mich aber in keinster Weise. „Guter Witz Junior. Falls dir es in deine süßen Kopf nicht entgangen ist, du hast eine Gehirnerschütterung und dass heißt, du bleibst schön über Nacht hier. Morgen früh sehen wir dann weiter."

„Vergiss es!" Keine Ahnung woher ich die Kraft noch nahm mich gegen ihn zu stellen, aber ich tat es. Normalerweise wäre jetzt der Zeitpunkt wo ich seinen giftigen Blick, der einen mit einem Wimpernschlag splitterfasernackt vorkommen ließ, ausgewichen wäre wie ein scheues Reh. Aber nichts war der Fall, ich trat noch näher an ihn heran, sodass sich unsere Nasenspitzen fast berührten und sah ihn intensiv in die Augen. Das schien selbst ihn zu überraschen, denn das kurze Zucken, was durch seine wärmenden Finger ging, ich spürte es vibrierend auf meiner Haut, bis sich dieses Gefühl in puren Schmerz verwandelte und ich wehrlos mitgezogen wurde. „Ok komm!"

„Ä-äh was? Hey!!!" Egal wie sehr ich mich dagegen stellte, als mich Mr. Ihm-gehört-alles-und-jeder wie selbstverständlich durch die Gänge schliff. Mit meinen freien Finger versuchte ich mich unter seine Hand zu schieben, die zu einer Schraubzwinge mutiert war, doch alles was ich erntete, war ein lautes Lachen was nur aus seinen aufgeblasenen Mund hätte stammen können. „Ich fahre dich Puppy! Aber wehe du kotzt mir ins Auto." Hatte ich das jetzt richtig in meiner pochende Hirnwand vernommen, die mit jeder viel zu schnellen Bewegung wimmernd nach Hilfe schrie? Der Kerl wollte mich fahren? Also hatte er seine Meinung genauso schnell geändert wie das bekannte Englische Wetter? Mit jeder Minute verwirrte mich dieser Kerl mehr. Was brachte ihn dazu und warum ging er davon aus, dass ich einfach so bei ihm einsteigen würde? Er war mir schließlich wildfremd. Ok ok so fremd auch nicht. Unsere Lippen kannten sich mittlerweile ziemlich gut und allen Anschein nach, war er bis dato mein behandelter Arzt, wenn auch eher unfreiwillig. Ziemlich genervt darüber, blies ich die Backen auf.

Steig ein kleiner Welpe!" Meine Augen wurden groß wie überdimensionale Bauklötzchen. Was war das bitte für ein Gefährt von Auto? Aufjedenfall musste er saumässig Teuer sein und auch wenn man als Arzt nicht unbedingt wenig verdiente, das hier, dieses matte weiße Luxusmodell, übertrumpfte wohl jedes andere Fahrzeug was in dieser Tiefgarage stand und das sollte schon was heißen, immerhin parkte hier das Who is Who des St. Lukes. „Auf was wartest du denn? Jetzt beweg endlich einen deinen hübschen Hintern!" Quietschend zuckte ich zusammen, als sich eine seiner Hände forsch auf das eben genannten Objekt legte. Wie selbstverständlich fuhr er mit seinen Fingerspitzen auf- und ab, bis es ihm wohl zu langweilig wurde und er beherzt hineinkniff, wobei ich etwas unkoordiniert auf dem Beifahrersitz landete. Bissig verschränkte ich die Arme, wich aber ein wenig zurück, als er sich immer tiefer zu mir herunterbeugte, bis sein rosiger Mund, fast wieder den meinen traf, nur nicht so wie gewollt. Sein Ziel war ein völlig anderes. Mein rechtes Ohr, was völlig frei lag. „Ach übrigens, ich bin Theo. Den Idiot, hab ich nicht vergessen." Ich erzitterte. Ob es jetzt von dem erhitzten nach Kaffee dufteten Atem lag, der auf mir niederprasselte, oder das was er mir gerade zugeflüstert hatte? Ich war völlig ratlos und merkte deshalb auch überhaupt nicht, wie er wohl mit viel zu hoher Geschwindigkeit losfuhr. Erst als der Schrille Ton eines viel zu knappen Bremsmanövers an einer roten Ampel mich nach vorne rutschen ließ, wachte ich allmählich von meinen wilden Träumen des inneren Kampfes auf. Was meinte er bitte mit Idiot? Wann hatte ich ihn so genannt? Nicht dass er einer war oder noch viel mehr als das, aber ich wüsste doch wenn ich..."oh shit!" ich erstarrte in der Bewegung und hielt mich krampfend mit meinen Fingern an den Kniescheiben fest. Natürlich der kleine Lou, direkt vor ihm schoss mir dieses Schimpfwort aus meinem vorlauten Mund. Was sollte er denn jetzt von mir denken? Ich meinte warum war mir das überhaupt so wichtig? Vielleicht weil er irgendetwas mit Zayn zutun hatte? Erschöpft stöhnte ich auf, als ich seinen grinsende Visage auf mir spürte und meine dröhnenden Kopf in seine Richtung drehte.
Anscheinend ist es dir wieder eingefallen. Das war übrigens nicht nett von dir Puppy."

Dein Ernst Theo? Was ziehst du hier eigentlich für eine Scheiße ab und behandelst mich wie ein kleines Kind was nicht mal bis drei zählen kann?"

„Ach kannst du das denn?" Ich wusste nicht dass ein Grinsen noch breiter werden konnte, doch seines tat es, sogar so breit, dass ich glaubte sein komplettes Gesicht würde nur noch daraus bestehen. „Jetzt pass mal auf Doktor Allwissend, ich weiß ja nicht wie du sonst mit den Mitmenschen in deiner Umgebung umspringst, aber bei mir kannst du das getrost vergessen, hast du mich...äh...wo fährst du überhaupt hin? Kehr...kehr sofort um!" Erst jetzt realisierte ich überhaupt wo er hinfuhr. Pro laufenden Kilometer wurden die Wolkenkratzer höher und die Wohnungen Luxuriöser und auch wenn ich wirklich nichts dagegen hätte, dort eine Bleibe zu haben, trieb es doch die mittlerweile brodelnde Panik voran, die feuerrot leuchtend durch die Decke ging. Glasklar er war ein Entführer, Pädophiler oder sogar Mörder und ich dummer naiver Idiot, war ihm direkt in die Falle getappt. Sehnsüchtig sah ich auf den Türgriff neben mir, ob ich das bei voller Fahrt überleben würde?
Ich sagte ich fahr dich, ich hab niemals gesagt wohin und jetzt hör auf an der Tür zu rütteln und entspann dich!"

„Entspannen? Entspannen? Du kranker Bastard hast mich gewaltsam mitgeschleift. In das Monstrum an Auto gedrückt, während du mich unsittlich berührt hast und zu allem Überfluss, führst du auch noch eine Entführung durch? Halt sofort an oder ich schreie!"
Tief holte ich Luft, bis die Lungenflügel schon bis zum Brustbein drückten. Mein Mund zuckte leicht zum öffnen, doch bevor ich meine Androhung in die Tat umsetzten konnte, blies ich jedes Gramm des wertvollen Sauerstoffes wieder hinaus. Alles drehte sich, sodass ich blinzelt Halt an der angelaufenen Windschutzscheibe suchte. „W-was hast d-du mit m-mir gemacht?" Wumm, wie ein knallrotes Schild mit dem dicken fetten Stop, was volle Pulle einen ins Gesicht knallte. So kam es mir vor, als die vorherigen Szenen im Krankenhaus, vor meinem geistigen Augen im viel zu schnell Rückwärtsgang, abgespult wurden. Es war klein, pickste und verwandelte alles in blass rosane Komponente. „Verdammt die Spritze!" Fassungslos griff ich mir in das verschwitzte Haar. Wie konnte ich das nur vergessen?

Mein Gott bist du Melodramatisch, es war etwas gegen die Übelkeit und wird dich nicht umbringen. Es könnte nur sein, dass du eine leichte Müdigkeit verspürst. Ob du das jetzt hören willst oder nicht Kleiner, du obliegst meiner Verantwortung und dem werde ich nachkommen." Nachkommen? Was meinte er damit jetzt schon wieder? Stöhnend legte ich den Kopf in den Nacken, der plötzlich Tonnenschwer zu werden schien. Ich war so erschöpft und kaum noch in der Lage einen kläglichen Muskel zu bewegen. Flackernd flogen mir immer wieder die Augen zu und als die viel zu gemütliche Rücklehne meinen ausgelaugten Körper streifte, war es um mich geschehen. Hilflos ließ ich mich dagegen sinken und gab endgültig auf. Ich wollte nur noch schlafen, kichernd hüpfend die Wolke Nummer 7 in Empfang nehmen und alles oder jeden vergessen. Jeden? Ein plötzlicher tiefer verwundeter Stich in meinem Herzen, ließ mich innehalten. Einen konnte ich nicht mehr vergessen, denn zu sehr blieb sein Schicksal an meiner Seele haften. Wie Fäden die miteinander verknotet waren und vielleicht genau diese Situation hier im Auto, neben dem Ego auf zwei Beinen heraufbeschworen hatte? Wahrscheinlich spielte mir dass Ganze noch in die Karten? Ach was wusste ich denn? Ich war schon im halben Delirium und versuchte nicht gänzlich durchzudrehen. So merkte ich auch nicht mehr, wie ich mich sabbernd an seinen Unmenschlich breiten Oberarm klammerte und schmatzend ins Schlummerland abtriftete. Jedenfalls wurde mir an späteren Tagen, genau das zugetragen.
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Louis POV

Das musst du probieren Loubaby. Mach ganz laut aaaahhhh!" Ich war völlig perplex woher das Mädchen diesen Spitzname kannte, sodass ich erschrocken die Augen aufriss. Mittlerweile saß ich in gemütlicher Familienrunde. Der mittelgroße recht helle Raum, der in einen pastelligen Fliederton daherkam, wurde durch Zickerreien und hell quietschenden Gekicher ausgefüllt. Was wohl bei so vielen Mädchen im Teeniealter kein Wunder war und ich durch meine chaotischen Truppe Namens Tomlinson, nur all zu gut kannte. Eigentlich hatte man in so einen Fall schon fast verloren wenn man nur den Mund aufmachte, denn egal was ein Kerl dazu beitrug, recht hatte immer das weibliche Geschlecht und war eben noch der Krieg der Lipglosse und bunten Lidschatten ausgebrochen, ja ich kannte diese Begriffe zu meinem Leidwesen, verbündete man sich kurzerhand gegen das männliche Wesen. Denn Männer hatte doch keine Ahnung.

Loubaby?"

Äh...wo...wie...was?" Zerstreut schüttelte ich mit den Kopf. Ich war doch tatsächlich in eine Gedankenwelt abgetriftet, die keine komplette schlecht Wetter Front enthielt. Sogar ein winzig kleiner Lichtfall, schaffte es, ein kleines Loch hindurchzubohren, von dem ich ziemlich überzeugt war, das der Grund dafür direkt vor mir saß und mich mit leuchtend blauen Augen erwartungsvoll fixierte. Gestern noch, da war es mir noch so, als hätte ich die Fähigkeit verloren, den mir so lebensnotwendigen Sauerstoff in die Lungen zu manövrieren. Ich hatte aufgegeben. Jede kleinste Bewegung, erforderte soviel Energie, die ich beim besten Willen nicht bereit war zu opfern. Wozu denn auch? Der Grund warum ich überhaupt noch existierte wurde jeden Tag schwächer. Seine Wangen zeichneten sich Hager von seinen sonst so makellosen Gesicht ab. Das ich sonst so bewunderte glänzend fluffige schwarze Haar, lag jetzt ungewöhnlich lang und stumpf dar und auch wenn alle glaubten, es von mir fernhalten zu können, spürte ich es doch am allermeisten. Zayn kämpfte nicht den Kampf seines Lebens, sondern um sein Leben. Die immer leicht gebräunte Haut, sie unterschied sie kaum noch vom schneeweißen Bettlaken und sein wohlig temperierter Körper, war plötzlich eiskalt. Auch wenn ich kein Mediziner war, wusste auch ich, ihn lief die Zeit davon und ich war nicht in der Lage ihm zu helfen. Wozu also sollte ich noch kämpfen, wenn ich nicht mal dazu fähig
war ihn zu retten? Warum hatten sich unsere Wege so ungewöhnlich gekreuzt?

Der Tag an der Tür, als er mich über den Haufen rannte. Der erste Kuss, verletzt und eng an ihm gekuschelt in seinem Klinikbett oder der erste Moment in dem wir uns vollständig verzerrten, obwohl ich ihn eigentlich hätte die wundervollen Golden schimmernden Augen auskratzen können? Alles geschah doch aus einen bestimmten Grund. Doch egal wie oft ich mir pochend meine Hirn zermarterte, die zu kurz geratenen Finger in mein strubbeliges braunes Haar festigte, es wollte mir nicht einfallen.
So verschloss ich mich endgültig vor der Außenwelt. Das Goldgelb des Zimmers, es verblasste immer mehr und als ich glaubte von der Schwärze fest umschlungen und mitgeschleift zu werden, da war da plötzlich ein Licht am Ende des Tunnels, so blau wie der nie endende Ozean. Ich schmunzelte ungewollt auf als sie der rundliche Gegenstand in ihren Händen forsch in meine Richtung schob und auch wenn mir der Appetit gänzlich versagt blieb, war es doch ihre Art in den jungen Jahren durch das Leben zu gehen, warum ich jetzt weit meinen Mund öffnete. Pappsüß mit einer Mischung aus klebriger Substanz, völlig ungenießbar in meinen Augen und doch Zayns Geschmack so unfassbar ähnlich, sodass ich einfach nicht anders konnte, als es mutig mit hervorstehenden Adamsapfel herunterzuschlucken. Erwartungsvoll sah mich die Kleinste in der Runde an. Kein Ton drang gegen meine auf Strom stehenden Ohren, bevor ich ein leises „hmmm" gespielt aus mir herausbrachte.

Das brauch wohl alle Dämme. Denn plötzlich lagen die dünnen Ärmchen um meinen schmalen Hals, währenddessen sich ihr Kopf an meiner Brust anschmiegte. Es roch nach den wärmenden Gefühl der letzten Spätsommertage des Jahres, wenn die letzten Sonnenstrahlen die bittere Nacht begrüßte und je sehr man sich auch wünschte, diesen Moment des Spätsommers für immer Abspeichern zu können, mit einem Wimpernschlag war es schlagartig dunkel, so dunkel wie mein schmerzendes Herz. Doch dieses Mal war es anders. Dieses Mal da überwand ich die letzten Zentimeter und legte meine zitternden Arme um die zierliche Teile und zog das kleine Mädchen noch enger an mich. Der schwache Muskel in meiner Brust, er fing laut an zu pumpen und die Gefühle, die starr wie Stalaktiten herunterhingen durchfluteten mich unablässig, wodurch ich ihren Lächeln mit einstimmte. Kurz hielt ich inne. War es falsch in so einer Situation so ausgelassen zu sein? Ganz sicher nicht, Zayn hätte es so gewollt und irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass er gerade schmunzelnd mit einstimmte.
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Erholsam sollte die Nacht werden, was an sich bei der Schlafstätte des jüngsten Malik Sohnes, eigentlich kein Problem darstellen sollte. So wohlig kuschlig warm und geborgen hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt, wären da nicht die inneren Dämonen, die schon längst als vergessen galten und sich jetzt gnadenlos durch seine Träume kämpften....

Daniel POV

Zusammengekauert saß ich auf den Boden des Ganges,
die hellblaue Latzhose wies etliche grünliche Flecken an den Beinen auf. Darüber gefrustet ließ ich den strubbeligen mittelblonden Kopf Hängen, der die Stützte der auf angezogene Knie nur allzu gern willkommen hieß. Langsam aber stetig brach die Dunkelheit herein. Das seichte Spiel des Wasser, klatschte gnadenlos an die meterlange Fensterfront über mir, doch ich wagte es nicht, mich mit einen Millimeter zu bewegen. Zu sehr hing der Tag mir heute nach. Erst vor kurzem war ich an diese Schule gewechselt und glaubte endlich die alten Lasten loszuwerden. Ich war gerade mal 10 Jahre alt und schon gefangen voll Ängste und Wiedersprüche die ich eigentlich nicht an mich ranlassen wollte. Denn ich bekam soviel Liebe und Geborgenheit, dass es für zwei ausreichen würde. Doch trotzdem klebte die Aussage meines Klassenkameraden wie Blutekel an mir. Denn Jungen den ich die dunkelgrünen Grasflecken auf blauen Textil zu verdanken hatte und chancenlos liegenblieb. Eine Aussage, die Verletzten sollte. Hilflos kratzte ich mit meinen kurzen Fingernägeln über die rauen Baumwolle, währenddessen sich die ersten Tränen über die blassen Wangen kämpften. So sehr ich es auch nicht wahrhaben wollte, war da doch diese eine kleine Hintertür, die sich egal wie oft man sie verschloss, von selbst öffnete.

Er wollte dich nicht!!!"

„H-hör auf!"

„Er wollte dich nicht!"

„Aufhören hab ich gesagt!"

Wimmern verschloss ich meine Lider, die flachen Hände fest an die freien Ohren gepresst. Doch egal wie sehr ich auch dagegen drückte, die Stimme von Brett wollte einfach nicht verschwinden. Mit dem kompletten zitternden Körper schaukelte ich hin- und her, immer und immer wieder bis mich plötzlich etwas daran hinderte. Eine seichte Berührung, voller Wärme und Zuversicht, sie ließ mich ganz abrupt meine Kopf nach hinten fahren.

Liebling?" Auch wenn die Sicht verschwommen war, als ich flackernd die türkisfarbenen Augen öffnete, wusste ich sofort welcher Mensch da vor mir stand. Hellblondes gelocktes Haar, türkisfarbene Augen und ein stetiges Lächeln auf den schmal geformten Lippen. Ich warf mich regelrecht in Ihre ausgebreiteten Arme, wo mein schlurfendes Selbst perfekt hineinpasste. Ich seufzte erleichtert auf, während sich meine verschnupfte Nase an ihre Halsbeuge quetschte. Sie hatte mich gefunden, sowie sie es immer tat. Hielt mich beschützend fest, wobei die länglichen bunten Fingernägel über meine Hinterkopf strichen und einen leichten Schauer auslösten. Eigentlich hätte ich in diesem Moment nicht glücklicher sein können. Ich hatte alles was ich wollte und doch wieder nichts, denn ein ganz besonderer Teil fehlte, der mich wohl dazu trieb, endlich das auszusprechen, was mir schon seit jüngster Kindheit auf der vorlauten Zunge lag.

„Wo ist mein Vater Mummy?"


Und weil es so Spaß macht, schon frühzeitig ein neues Update mit zwei Mensch die sich ganz besonders lieb haben, Louis der langsam aus seiner Trauer erwacht und Danny der wohl noch vieles nicht verarbeitetes mit sich herumschleppt. Ob ihm jemand helfen wird?

Xoxo Manu ❤️


So tell me when you hear my heart stop
You're the only one that knows
Tell me when you hear my silence
There's a possibility I wouldn't know"

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