❄️215❄️-Die Cooperzwillinge (Bitte Hinweis beachten!) 🔞
„Hello, hello
Anybody out there?
'Cause I don't hear a sound
Alone, alone
I don't really know where the world is
But I miss it now"
Achtung: Dieses Kapitel enthält gewalttätige Szenen und ist nicht für Personen unter 18 Jahren bestimmt. Wenn jemand darauf empfindlich reagiert, empfiehlt es sich, dieses Kapitel nicht zu lesen.
Danke für euer Verständnis. <3
Sven POV
Die Kapuze meiner beigen Daunenjacke lag tief über meinen Kopf gezogen, während ich mit extremer Vorsicht über das rutschige Pflasterstein lief. Das alte Firmengelände der Lucianos, es musste hier irgendwo sein, denn eigentlich war ich schon einmal da gewesen, damals wo ich kaum einen Meter überragte und der Duft von scharfen Menthol, mir schmerzhaft in den eisblauen Augen brannte. Gequält blinzelte ich die ankommenden Tränen hinfort, wobei ich die verkrampften Hände in die maßgeschneiderte dunkelblaue Anzugshose krallte, zeigte ein wahrer Cooper doch nie einen Anflug von nutzlosen Gefühlen. Nein ein Cooper war steht emotionslos und brachte höchstens sadistische und arrogante Züge mittels eines überheblichen Grinsen von sich und auch wenn mein Rücken immer noch kritzeblau von seinen hellbraunen Moschinoflippers war, wollte ich meinen Vater nichts als stolz machen....
In der Luft lag das staubige Mehl, was meine schmale kurze Nase zu kräuseln brachte. Die Maschinen gaben kontinuierlich den selben quietschenden Ton von sich, währenddessen die Arbeiter immer dieselbe monotone Bewegung ausführten. Alles in allen, befand ich an der Herstellung nichts ungewöhnliches und verstand beim besten Willen nicht, was uns hierher trieb. „Na sieh mal einer an, wer sich hierher wagt." Die dunkle Stimme ließ mich erzittern, als ein mir fremder Mann, sich schlendernd zu uns bewegte. Seine hellbraunen halblangen Haare waren akkurat zurückgekämmt, zwischen den perlweißen Zähnen prangte ein stinkende Zigarre und das grelle Grün seiner Augen, ließ den Blick starr auf mich nicht gerichtet. Ich wusste nicht was es war, doch irgendetwas an ihm, ob es jetzt der permanente Duft des ausdünstenden Qualms, das zurechtrücken den faltenfreien camelbraunen Anzuges oder alleine seine bloße Anwesenheit war, es führte zu einer ausgeprägten Gänsehaut, die ich so wohl noch nie empfunden hatte, zu meinem Leidwesen meines Vater, der strafte mich daraufhin nämlich mit vernichtenden Blicken, wovon ich wusste, dass der Tag nicht gut für mich ausgehen würde.
„Deine Tage sind gezählt Joseph, ich weiß ganz genau dass das alles hier mehr Schein als Sein ist."
„Ach und das weißt du woher? Sieh dich doch nur einmal um, meine Fabrik ist bekannt für die besten italienischen Pastaspezialitäten in ganz England, aber was erzähle ich dir da, du hungerharken wusstest noch nie was anständiges Essen ist." Hungerhaken? Meinen Vater so zu bezeichnen, war alles nur noch wahrheitsgemäß, er war muskulös und sehr hoch gewachsen, was ich sogar heute noch behaupten würde, war ich wohl von meinem Geschwister der größte, aber wesentlich kleiner wie er, ein Hohn wer falsches dabei dachte. Aber gegen den stark überwichtigen Kerl vor mir, sah wohl jeder wie eine klägliche Eintagsfliege aus. „Als ob ich dir meine Quellen verrate. Eins ist aber mit Sicherheit klar, du kannst dich von deinen Drogenhandel schon einmal verabschieden."
„Willst du das wirklich vor den Jungen besprechen Hugo?" Man hätte meinen können, es wäre eine liebe Geste von diesen mir so fremden Menschen gewesen, doch als er mit seinen Nikotin verseuchten breiten Händen, mein zartes Kinn erfasste und es brutal hochzog, empfand ich nicht mehr wie bloße Widerwärtigkeit. Aber anmerken tat ich mir nichts. war es mir schlichtweg nicht gestattet. Ich sah diesen giftgrünen Augen einfach nur entgegen. Wie man es interpretieren konnte blieb jedem selbst überlassen, nur eines wurde mir klar, irgendetwas schien mein gegenüber zu stören, konnte er doch nicht schnell genug, seinen überbreiten Treter von mir bewegen.
„Er sieht deiner Cooperschlampe zum verwechseln ähnlich."
Sicher wusste ich schon was das bedeute und dass es aufkeinenfall als eine Bewunderung angesehen werden sollte. Doch warum er dass über meine Mutter sagte, ich verstand es einfach noch nicht. Zu sehr manifestierte ich die schnelle Bewegung meines angeblichen Erzeugers Hugo Cooper, welche mich schmerzhaft das harte Gestein begrüßen ließ, die
hallende Schreie bis heute noch in den klitzekleinen jungen Ohren.
„Wie hast du sie genannt? Das nimmst du sofort zurück!..."
Wild schüttelte ich meine silberblonden Schopf, wobei sich meine Kapuze verabschiedete. Wie konnte ich das nur vergessen? Diese Aussage meines angeblichen Erzeugers, war das Anzeichen, was ich damals noch nicht verstand und jetzt wie das verlorene Puzzleteil in meinen Gadankenspielen auftauchte. Gefrustet krallte ich meine ausgekühlten Finger in die umgemachten Locken. Wenn ich es damals schon gewusst hätte, wer wirklich mein Vater war? Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Meine Kindheit hätte einen positiven Verlauf genommen und die ständigen gewaltsamen Schikanen, würden ein jähes Ende nehmen. Doch wäre ich bereit dazu gewesen, meine Geschwister sich selbst zu überlassen? Ganz sicher nicht. Denn nichts hielt mich wohl mehr am Leben, als Katrin und Nilo. Ohne sie, wäre ich untergegangen.
„Joni..."
„Nilo" seicht lehnte ich mich nach hinten, ohne überhaupt die Möglichkeit zu erwägen, ins Bodenlose zu fallen, stand doch er direkt hinter mir und nahm mich schützend in die Arme. Der warm pudrige Duft von Zuckerwatte, weißer Schokolade und frisch gepflückten roten Früchten stieg mir in die Nase. Ich lächelte traurig vor mich hin. Wie sehr hatte ich dies alles vermisst. Die kleinen zarten Hände, die meine Hüfte umspielten, die kurze Stupsnase, die sich gegen meinen muskulösen Rücken drückte oder sei es einfach die ausströmende Wärme, die die Kälte davon trieb. Mein kleiner Bruder, er war wirklich hier und wenn ich vor Freude gerade in die Lüfte springen könnte, wusste ich doch, das dieser Moment, nicht mehr als ein Trugbild war.
„Bitte geh da nicht rein! Versprich es mir Juni"
„R-rein?" Verwirrt blickte ich mich um, von rechts nach links gingen meine vor sich hin zuckende Pupillen, aber ein genaues Ziel fand ich nicht. Nur ein altes baufälliges Gemäuer, was Risse aufwies, die einen die Bestätigung gaben, bloß keinen Schritt weiter zu gehen. Aber den Eingang dieses blaugrauen Monstrums fand ich nicht. Resigniert, fuhr ich mir wiederholt über das silberblonde Haupt, war schon bereit meinen Blick endgültig abzuwenden, als mir plötzlich etwas auffiel. Ein Licht, es flackerte durch eine zersprungene Scheibe, so dumpf dass ich es kaum wahrgenommen hätte. Wie ein Lichtfall der Sonne. Nur das die Sonne sich zurzeit eher im Winterschlaf befand und es sowieso mittlerweile viel zu spät sein musste, um auf den leuchtenden Himmelskörper zu hoffen. Nachdenklich biss ich mir in die Unterlippe. Es schrie mal wieder alles danach, das Weite zu suchen. Das kleine kratzende Männchen Vernunft, es versuchte es ein letztes Mal, mir den richtigen Weg zu weißen, genauso wie die eiskalten Stupser, der mir so bekannten Finger. Aber der Drang ihn zu finden, er war wesentlich größer, sodass ich wie in einer sogenannten Hypnose, unfähig die Kontrolle zu erlangen, einen holprigen Schritt vor den nächsten setzte. Gummierte Sohle die auf Kieselsteine traf, gefolgt von einem heftigen unkontrollierten Ein- und „Ausatmen?"
„Knack" flugs in diesem Moment trat ich auf zersplittertes Glas. Feurige blaue Augen trafen auf mich. Eine junge Frau, die mir wohl fremd war und trotzdem ein Unbehagen auslöste, sodass ich ihr nicht zu nah kommen wollte. Ihr mittelblondes kinnlanges Haar, lag ihr völlig verstrubbelt auf den Kopf, das schmal geformte Gesicht, war von Schmutz übersäht und die eher günstig erworbene Kleidung, enthielt unzählige Löcher. Skeptisch zog ich die die hellen Brauen hoch. Auch wenn es durch langes Abtragen des Textils durchaus möglich war, glaubte ich doch eine ganz andere Ursache herausgefunden zu haben. Das Ganze hier, es stank schon regelrecht nach einen Kampf um Leben und Tod...
„P-pulcino..."
Jedes noch feinsten Nackenhaar stellte sich geradewegs nach oben auf, als ich seine markante Stimme hörte, die so schwach wie die eines kleinen Jungen klang und mich fordernd die Hände nach vorne ausstrecken ließ. Wie ein Häufchen elend, zusammengekauert auf einen alten knarzenden Holzstuhl saß er da, voller blutenden Schnitten und Blessuren, mir stockte der Atem, währenddessen ich zeitgleich zitterte. Wie in einer Schockstarre befand ich mich, unfähig mich zu bewegen. „Sven Jone Cooper, beweg endlich deinen arroganten Arsch! Verdammt mach was, irgendwas!" Brüllte ich mir selbst in die schraubenden Hirnwindungen meines Verstandes. Ohne es verhindern zu können, traten mir dicke Tränen in die eisblauen Augen hervor. Doch nicht vor Trauer oder Angst, nein es war pure Wut. Wut auf mich selbst, hilflos hier einfach rumzustehen, nicht auf meine hundert Prozent sicheres Bauchgefühl gehört zu haben und den irrsinnigen Familientreffen zugestimmt zu haben. Ich war so ein Idiot. Ein Schwachmat der sich immer noch nicht bewegte. Fest ballte ich meine Hände zu Fäusten, bis das weiß an den Fingerknochen heraustrat, biss mir so tief in die Zunge, dass ich Eisen schmeckte und schaffte es endlich ein Bein schwerfällig anzuheben.
„Luci..."
„Ah ah ah nicht so schnell Schnucki!"
Mir blieb schlichtweg die Luft weg, als sich der Arm dieser Frau wie eine Schraubzwinge um meine Hals legte. Wie sie so eine Kraft entwickeln konnte, es war mir unbeschreiblich. Wild schlug ich um mich, aber das Glück dieses Aß zu erwischen, blieb mir verwehrt. Das Einzigste was ich erntete, war das fieseste Grinsen, was ich jemals gehört hatte und das sollte schon etwas heißen, ertrug ich doch Jahrelang Luke das stinkende Frettchen um mich. „Jetzt bin ich aber erschüttert. Da lernen wir uns endlich kennen und du dankst es mir mit Schlägen und Tritten Großcousin?"
„G-großcousin?" Mir fiel wohl alles aus dem Gesicht, währenddessen mir ein Gemisch aus kalten Schweiß und getrockneten Blut entgegen schlug. Das konnte nicht stimmen. Niemals! Die Coopers hatten wohl einige Verbündete aber auch sehr viele Feinde, wozu es auch dazu kam, dass sie unsere Familie immer weiter verkleinerte. Es gab inzwischen nur noch meine Eltern, wobei ich diesbezüglich nur noch meine Mutter diesen Namen geben konnte und Katrin. Es musste also alles erstunken und erlogen sein. Also das dachte ich jedenfalls, ganz sicher war ich mir mittlerweile aber nicht mehr.
„Ja hast du das nicht gewusst Hübscher?" Ich keuchte erschrocken auf, als sie sich von mir abwand. Oh Himmel, endlich konnte ich Luft holen, zog schon fast panisch den Sauerstoff durch die Nasenflügel. Doch als sich ihre schmierigen Finger um mein kurzes Kinn legten, hielt ich abrupt inne. Zu sehr schockierte mich dieser Wahnsinnige Blick, die prägnanten Wangenknochen, die schon fast krankhaft wirkten.
„Wir sind verwandt. Meine Schwester und ich, tragen Denselben Nachnamen wie du!"
„S-Schwester?" gab ich hustend von mir, währenddessen meine zitternden dunklen Pupillen den Schatten folgten, der sich rechter Hand vor mir auftat. So eine Scheiße! Warum war mir das nicht sofort aufgefallen? Mir, Sven Jone Cooper, der Jahrelang als Leader agierte, hatte schlichtweg seine Umgebung nicht richtig wahrgenommen, weil mein Eisblau schließlich nur eines sah, Luci Luciano und genau diesem, hielt das mir so schwarze Phantom, eine 9 Millimeter an die blutige Schläfe.
„Nein!!!"
Ich stieß sie mit aller Kraft von mir und rannte los, einfach nur dem knarzenden Geräuschen entgegen. Mir war in diesem Moment völlig egal, ob ich direkt in die Falle tappte und völlig ungeschützt ins Fegefeuer geriet. Er war hier und das war die Hauptsache. Hilflos holte ich Luft, mein Herz schlug völlig unkontrolliert auf, währenddessen ein Rauschen in meinen Ohren stattfand, was mein Reize völlig überstrapazierte. Aber ich versuchte alles auszublenden, um nur den vor Schmerzen stöhnenden Körper anzuvisieren. Meine Hände spreizten sich weit in die Lüfte aus. Nur noch Millimeter war ich von diesem unsagbar weichen glänzenden schwarzen Haar entfernt, als mich etwas so brutal aus den Takt brachte, dass ich mit voller Wucht, in das Geröll voll Gestein und Glas fiel.
„Sven! Lass ihn in Ruhe du hinterlistiges Weib!"
Schmerzverzerrt blinzelte ich auf. Alles war vernebelt. Ob es jetzt vom aufgescheuchten Staub kam wusste ich nicht. Ich jedenfalls für meinen Teil fühlte mich sie von einen LKW überrollt. Meine Arme brannten wie die Hölle, der silberblonde Schopf dröhnte schrille Töne und bei den Versuch, wieder auf die Beine zu kommen, schob ich mich noch tiefer in das Spitze Material, was mich scharf die Luft einziehen ließ.
„Ich will doch nur spielen." Ihr bloßer, vor purer Gier erhitzter Atem, ich spürte ihn imposant auf meiner verschwitzen Haut. Meine Augen flackernden Zeitversetzt auf. Sie hatte mich ohne große Mühe auf den Rücken gedreht und sah mir so intensiv entgegen, was mich zum fröstelnd brachte. Wenn mir eins am meisten Angst machte, waren es Personen, die ich nicht einschätzen konnte und genau so ein Buch voller leerer Seiten kniete gerade direkt vor mir und zog lasziv ihr Blut verschmiertes Messer über meine empfindliche helle Haut. „Ich bin übrigens Eleonora"
Damit stach sie gnadenlos zu und brachte mich so laut zum schreien, dass ich glaubte, die poröse Fabrik würde endgültig in sich zusammenfallen.
Aber so schnell würde das Ende nicht erfolgen. Diese Schlacht hatte gerade erst begonnen, ohne überhaupt ein Gespür dafür zu haben, wie sie ausgehen würde.
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Louis POV
„Und ich dachte Babyni ist eine wandelnde Katastrophe. Aber wenn ich euch beide so sehe, zweifele ich langsam daran."
Zuckend fuhren wir beide auseinander, wobei sich das auf uns niedergelassene Mehl Richtung Boden aufmachte. Ich blinzelte wiederholt auf. Durch jede ruckartige Bewegung, hatte ich immer mehr das Gefühl, mich im Nebel des Grauens zu befinden. Es fehlte wohl nur ein achtloser Schritt und die blutrünstigen Klauen, würden sich um mein dünnes Handgelenk legen, um mich brutal zu verschlingen. Seufzend schüttelte ich mit den Kopf, wobei meine eher mittlerweile weißlich wirkenden wuscheligen Strähnen wild umherflogen. Meine Fantasie war anscheinend wieder auf Hochtouren und trotzdem ein Fünkchen Wahrheit stand aufjedenfall dahinter. Es war klein, wohl nicht so klein wie ich, aber wandelnde eindeutig in durchschnittlich tieferen Ebenen, trug fast genau dieselbe Beschaffenheit der Haare durch die Gegend, stammt aus Australien und zählte zu den Besitzern, von zwei verschiedenen Augenfarben. Das eine intensiv Blau und das andere in einen samtigen Braun.
Joshua Lenni Black, Mitbewohner, nicht biologischer kleiner Bruder meines festen Freundes und der Mensch, der uns eindeutig einen Kopf kürzer machen würde, wenn er sehen würde, was wir aus seinen Heiligtum erschaffen hatte. „Er wird mich umbringen" Ja ich meinte es so wie ich es fassungslos wiedergab, mich! Denn ich hatte es geschafft, die Küche das zweite Mal, innerhalb weniger Wochen, in eine künstlich hergestellte Schneelandschaft zu verwandeln, unfreiwillig verstand sich und das nur, weil ich mal wieder zu stolz war, um jemanden zu fragen, mir das passende Werkzeug herunterzuheben. Knurrend wie ein kleiner süße Hundewelpe, sah ich der weiß-grünlichen Dose entgegen, die jetzt so gut wie leer auf den rutschigen Boden lag. Manchmal hasste ich meine geringe Körpergröße so extrem, denn nur deshalb würde ich den Tag wohl nicht vor dem Abend überleben.
„Jetzt mal den Teufel nicht an die Wand!"
Wiederholt zuckte ich zusammen und verfluchte meine Schreckhaftigkeit, als ich endlich meinen Blickwindel, zu der anscheinenden Lärmquelle änderte. Denn diese war nicht wie gedacht Liam, der mittlerweile genauso interessiert zum Türrahmen sah, sondern sein bester Freund und Wegbegleiter. Und als ob das noch nicht reichen würde, auch noch fester Freund unseres wildgewordenen Koalas, Harry Edward Styles. Wo ich gerade darüber nachdachte.
Wie konnte er das so locker sehen? Völlig gelassen mit seinen lila-karierten Pullover an den dunklen Holzrahmen lehnen und verschmitzt mit der wilden unbändigen Lockenmähne spielen? Hatte er Joshi noch nie in seiner Bestzeit erlebt? Mit gnadenlosen knurrenden Tönen, die an eine hungrige Hyäne erinnerten. Fliegende Fäuste, die den Kopf zum kreisen brachten und nie endete Diskussionen, von denen man irgendwann nicht mehr wusste, wer man überhaupt war. Ich schluckte, eins war ganz sicher, dieses heillose Chaos, Joshi durfte es nie mit seinen unterschiedlichen Augen zu Gesicht bekommen...
„C-cupake?"
Schockstarre, innerliches Gebrüll, wobei sich die Höllenglut mit glühenden spritzenden Funken öffnete. So fühlte es sich an, als genau der Teufel über den man sprach, völlig überraschend an mir vorbei huschte. Mir lief es heiß und gleichzeitig kalt den Rücken herunter. Sah schon das grelle letzte Licht, was brennend sich in meinen blau-grauen Augen kristallisierte vor mir. Genauer gesagt, saß ich gründlich in der Scheiße, hielt das Din A3 große Schild direkt vor meine kräuselte Stupsnase. Doch auch als nach Minuten, die sich wie Stunden vor den bröckelnden Abgrunds anfühlten nichts passierte, da nahm ich meine Umgebung erst wieder völlig klar wahr, mit einer Menge vor staubigen weißen Wölkchen, natürlich.
Der sonst so temperamentvolle Koala, er war so ungewohnt still, krallte sich mit seinen kleinen Händen in den kunterbunten Pullover seines Freundes und wimmerte leise vor sich hin. Unruhig knabberte ich auf meiner in Mitleidenschaft gezogenen Unterlippe herum, merkte ich doch sofort, dass etwas passiert sein musste. Nur was? Es blieb mir verborgen, ließ mich stattdessen nur noch intensiver, die Lippe durch die Zähne ziehen...
„Hab ich dir nicht gesagt, dass du das lassen sollst?"
Seine erotische animalische Stimme, sie klingelte mir schon fast schmerzvoll durch die Ohren. Das goldenen Rehbraun, es ließ mich selbst in Gedanken, die Nackenhaare aufstellen, während das Aroma von frisch geernteten Äpfeln mit angepusteten Zimtpulver mich schwärmerisch aufseufzen ließen. Kichernd streckte ich die Arme nach ihm aus, wollte gierig mit den Fingernägeln durch die Muskelfasernde Haut kratzen. Doch nichts als Leere empfing mich, nichts was ihn ähnlich sah und das Nichts, was mir endlich die Türe der Erkenntnis öffnete, von der ich eigentlich schon längst das Wissen hatte und es doch krankhaft ignorierte.
Der aufgelöste Karamell duftende kleine Mensch, der sich die strahlende kunterbunte Knallerbse fast einverleibte. Es gab einen ganz wichtigen Grund für sein Handeln und dieser hieß...
„Z-Zaddy!!!!"
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Sven POV
Es waren dumpfe Geräusche die zu mir an die Oberfläche drangen, als ich das nächste mal die Augen aufschlug. Ich wusste im ersten Moment nicht wo ich mich befand und was passiert war, doch die schrillen Schreie in meiner unmittelbaren Umgebung, ließen mich unweigerlich zusammenzucken.
„Ahh...Shit!"
Ein elektrisierender Schmerz durchfuhr meine komplette Seite, während ich mich nur leicht dazu aufraffte meine liegende Position zu ändern. Augenblicklich hielt ich inne und drehte zögerlich meine Kopf in dieselbe Richtung, wobei mir sofort jedes winzige Gramm an restlicher Farbe entwich. Ich konnte den bekannten schwarzen Griff erkennen, den sie vorhin noch mit ihren schmierigen Händen umfasste. Von den glänzenden Edelstahl war allerdings wenig beziehungsweise nichts mehr zu erkennen, steckte dies doch knietief in mir drin.
„Verdammter Mist!" gab ich hauchend von mir, währenddessen ich meinen mittlerweile viel zu schweren Kopf zurück auf den Boden sinken ließ. Erst da spürte ich es. Das warme rötliche Lebenselixier, was kontinuierlich aus mir heraus sprudelte und mich zum Schwindeln brachte. Egal wie ich es drehte, ich konnte hier nicht verweilen, ich musste etwas unternehmen, sonst würde das Ganze böse ausgehen und zwar nicht nur für mich.
„P-Pulcino h-halte d-durch i-ich b-bin g-gleich..."
„L-luci" hauchte ich schwach, als ich im Augenwinkel war nahm, dass er von den zwei angeblichen Cooperfrauen gnadenlos überrannt wurde. Mein Herz holperte bei diesen Anblick schmerzhaft auf, sah er doch noch schlimmer aus, wie das letzte mal, als er fast leblos auf den verschlissenen Stuhl prangte. Wie er überhaupt noch die Kraft besaß, sich gegen die Beiden zu behaupten, es blieb mir schleierhaft. Sein petrolfarbendes Seidenhemd, hing nur noch in Fetzten am blutenden Körper, wobei es gab kaum noch eine Stelle, die unversehrt geblieben war. Ganz im Gegenteil, ich hatte sogar das Gefühl, eine Schusswunde erkennen zu können, als er endgültig klirrend und scheppernd auf den Boden krachte.
„Genug gespielt kleiner Luciano. Ich finde man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist."
„N-nein!!!" Schrie ich panisch auf. Die 9 Millimeter, sie kam den perfekt gemeißelten Gesicht immer näher, wobei mir das bekannte Klacken verriet, dass die Verriegelung entfernt worden war. Ein Lachen was sich brennend bis zum letzen bitteren Knochen frass, es ließ mich wimmernd aufschluchzen. Mir blieb keine andere Wahl, ich musste dazwischen gehen, auch wenn das bedeutete den größten Fehler meines naiven jungen Lebens zu begehen. Ohne groß nachzudenken, ergriff ich zitternd den wackelnden Griff des Messers und zog es in einem Stück heraus. Ich wusste, dass es schmerzhaft sein würde, aber so sehr, dass mir würgend die Galle bis in den Rachen stieg, damit rechnete ich nicht. Ächzend stützte ich mich mit der rechten Arm ab, wobei ich mehrfach auf den Boden spuckte. Mein kompletter Magen schien zu rebellieren und dafür zu sorgen, wie mir das letzte bisschen Energie aus den schwächlichen Körper trieb. Ohne es kontrollieren zu können, flackernden meine Lider verräterisch zu. Ich war so kurz davor mich der androhende Ohnmacht einfach hinzugeben, als ich eine Stimme vernahm, die ich mir einfach nicht einbilden konnte. Ich hoffte es jedenfalls so sehr, dass ich dafür wirklich alles verwetten könnte.
„Keinen Schritt weiter!"
Der persönliche Rotweiler auf zwei Beinen. Nie war ich dankbarer ihn zu sehen. Der nervtötende Aufpasser, der mir ständig am knackigen Hintern klebte. Aber auch wenn mir eine Riesen Last von den verspannten Schultern fiel, meine Aufmerksamkeit konnte ich nur auf einen lenken. Den Menschen, den schon längst mein Herz gehörte und dieses schon fast schmerzhaft an sich zog. Erschöpft legte ich den wirren silberblonden Kopf in den Nacken, atmete ein letzten Mal tief durch bevor ich mich einarmig nach vorne bewegte. Wie eine Robbe auf gestrandeten Ufern, durchquerte ich den Raum, wobei ich an mehrfach an scharfkantigen Dingen hängenblieb, die nicht nur mit meiner getragene Kleidung kurzen Prozess machten. Doch mir war alles egal, ich wollte nur noch bei ihm sein, in seien starken Armen liegen und den markanten holzigen Moschusduft durch die schmale Nase ziehen. „G-gleich bin i-ich bei d-dir!" hauchte ich über die aufgerissenen Lippen, stöhnte dabei bei jeder ungewöhnlichen Bewegung immer wieder auf, als ich dachte von den mittlerweilen intensiven Schmerzen, übermannt zu werden und während ich glaubte endgültig den Kampf mit der drohenden Erschöpfung verloren zu haben, spürte ich endlich seinen so perfekten Körper unter mir.
Wie zerbrechliches Porzellan, berührte meine erkaltete blutige Hand, sein kalkweißes Gesicht. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Aber tat das Luci wirklich? Leicht stupste ich mit tauben Fingerkuppen seinen erschlafften Körper an, aber eine Reaktion darauf erhielt ich nicht. Mein liebeskranker Muskel, er fing an zu rasen, zog die unnormale erhöhte Atmung mit sich und griff nach allem, was mir half nicht in das bodenlose Nichts zu fallen. Eisen, überall haftete dieser widerliche Geruch an ihm, wie eine zweite Haut, was meinen Magen wieder zum verkrampfen brachte. Krallend hielten meine spreizenden Hände sich an seinen muskulösen Nacken fest, wobei ich erschöpft zur Seite kippte. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich fühlte mich gebrochen und winselte wie ein kleines Baby, das nach seiner Mutter verlangte und wenn ich auch noch nie so einen Drang verspürt hatte, einfach aufzuhören zu existieren, war es doch genau dieser Augenblick. Ich musste einfach der Dunkelheit folgen und den halb verschleierten Blick für immer aufgeben. Ein letztes Mal sah ich mich um, hörte Menschen die mir eigentlich etwas sagen mussten und doch von völliger Unwichtigkeit für mich erschienen. Alles war so anstrengend und ich viel zu müde...so verdammt müde. Flackernd schlossen sich die Lider immer weiter, nur noch ein winziger unbedeutender Schlitz, trennte mich von der Welt, wo die Wirklichkeit kein Thema mehr war. Ich sah die gierige nach mir lechzende Hand direkt schon vor mir, aber im letzten Moment, da vernahm ich es. Das regelmäßig kontinuierliche Geräusch...
„Badum...Badum...Badum"
Er lebte!!! Luci lebte!!!
Nicht weniger melodramatisch geht es weiter, mit einem Happy End? Who knows? Wenn man mich aber kennt, dann wohl eher weniger.
Bis dahin, lass ich euch grübeln.
Manu ❤️
„I'm out on the edge, and I'm screaming my name
Like a fool at the top of my lungs
Sometimes when I close my eyes, I pretend I'm alright
But it's never enough"
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