❄️197❄️ - Josi nicht Joshi!

The world's not perfect, but it's not that bad
If we got each other, and that's all we have
I will be your lover, and I'll hold your hand
You should know I'll be there for you"

Niall POV

"Nächster Halt Dagenham East" Erschrocken zuckend kam ich aus meinen Tagtraum, zurück in die Gegenwart, wobei ich mir mit voller Wucht den Hinterkopf, an dem Fenster, direkt hinter mir, anschlug. "AU!" Gab ich lauter als gewollt von mir, währenddessen ich mit beiden Händen die pochende Stelle vorsichtig abtastete. "Shhhhh" blies ich stoßweise durch die weißen Zähne, um mich irgendwie, von den steigenden Druck in inneren meines Kopfes abzulenken. Was wohl eher semi half, aber wenigstens schien ich Glück im Unglück gehabt zu haben, war doch äußerlich nicht mehr wie ein kleiner Huppel zu spüren.

"Das ist das Karma, Kleiner. Das schlägt immer zurück. Dass es jetzt so schnell passieren würde, ist verwunderlich, aber nicht unmöglich."

Oho...da war einer aber extrem angepisst, als wären die Snikers ausgegangen und die Diva brachte ihre nächste Showeinlage zum besten. Gespannt beobachtete ich jede Gesichtsregung des Geistes, die Akrobatik über jeden Muskels war einfach nur einmalig. Traktierende Zuckungen, die das für immer jungbleibende Gesicht so in Falten legte, dass es Krumm und Schief wurde und als seine eisblauen Augen, die meinen streiften, da war es endgültig vorbei...

...mit der Ernsthaftigkeit meinte ich natürlich. Schrie ich mir meinen Frust doch quasi heraus. Nicht so wie man damit rechnen würde, sondern durch laute quietschendes Kichern, was die Tränen in Sekunden hervortreten ließ. Schützend hielt ich mir mittlerweile den schmerzenden Bauch. Die dicken perlenartigen Tropfen flogen Richtung Boden, da mein pochender Kopf sich diesen Weit entgegen streckte, aber auch nur fast, war ein schmollendes Gesicht doch mal wieder schneller.

Was? Ich möchte wissen was der irischer Herr denn so witzig findet."
Wie eine Ente, klang nicht nur der Blondschopf, dessen Haarstruktur sich bis auf die kürzeste aufrecht stehende Strähne, von meiner kaum unterschied, wenn man meine aktuelle Farbe außer acht ließ. Wobei das stark nach vorne abstehende Mundwerk, dem ganzen noch die Krone aufsetzte.

D-du...d-du...müsstest dein Gesicht sehen." Ich brauchte mehrfache Anläufe mit schnaufenden Luft einholen, um einen deutlichen Satz über die lachenden Mund zu befördern. Mein Zwerchfell hüpfte im Takt, während sich jeder noch so kleine Muskels, taktierend zusammenzog. Sogar mein Gesicht war mittlerweile so angespannt, dass jede Bewegung schmerzte und doch war mein Limit dieses lautstarken Gefühlsausbruches, was nicht unentdeckt blieb, noch lange nicht erreicht. Denn das eben noch so miesepetrige Wesen, es fing an seine Standhaftigkeit zu verlieren.

„Tik, Tik, Tik"
Gingen die zuckenden Mundwinkel im Takt nach oben, schafften es sich aber immer wieder nach wenigen Sekunden sich zu beruhigen, ja bis wohl ein ganz besonderer lauter Lacher, den ich ungefilterte an den hallenden Raum abgab, jede Art von Vernunft mit davon trug. Soll heißen, das laute Gelächter gab es als Pärchen, denn Nilo, Svens kleiner Bruder, gab mir gerade zu verstehen, dass er wirklich mit mir mithalten konnte und auch wenn das ganze schon alleine, wie ein Aufpuschmittel meiner guten Laune wirkte, war es doch wohl genau das grinsende Gesicht mit feuchten eisblauen Augen des Blondschopfes, was mich für einen kurzen Moment meine Sorgen vergessen ließ. Denn ich liebte dieses Lachen und ich würde es zu gerne mit der ganzen Welt teilen. Doch leider war dies nicht möglich. Man hörte nur die schiefe Stimmgabel meinerseits.

Moment...Dieser Gedanke ließ mich Augenblicklich den breitgeöffneten Mund verschließen und zu einen markanten Strich formen. Sprudelte ich eben noch voll Euphorie fast über, blieb ich jetzt so stumm, dass man die Mäuse auf den dreckigen Boden der Metro hätte vernehmen können. Weit schielte ich mit den zuckenden Pupillen über die Sitzreihen, wo fast jeder in meine Richtung starrte. Ich schluckte, das Ganze war schon mehr als peinlich, denn so ganz genau konnte ich garnicht mehr sagen, was ich von mir gegeben hatte.

"Oh gott" fest vergrub ich mein mittlerweile rot angelaufendes Gesicht, in meine Handinnenflächen. Am liebsten sollte sich sofort ein Loch unter mir auftun, wo ich augenblicklich drin versinken konnte. Überall war es besser als hier. Die Bradforter Leute waren dafür bekannt, Fremden gegenüber nicht unbedingt offen zu sein. Aber mit dieser Szenerie, hatte ich mich endgültig ins Aus geschossen, wenn nicht sogar als verrückt abgestempelt. Fehlte nur noch die bekannte weiße Weste mit hinteren Schnallen.

"Ach komm schon Babyni, so schlimm ist das auch nicht. Nicht schlimmer jedenfalls, als mit einen Geist Selbstgespräche zu führen, so sieht das nämlich für Außenstehende eindeutig aus."
Die Aussagen dieses kicherndes Individuums waren wieder vollkommen fehl am Platze. Scharf fixierte ich den wild umherspringenden Geist vor mir, der sein Kichern noch nicht einstellen wollte, was das Ganze für mich nur noch aggressiver machte und genauso schnell das passende zurückpfefferte. Mittlerweile war eh alles egal, wer oder was mich hörte.
"Das hilft mir kein Stück Nilo und es ist außerdem nicht..."

Aber warmfahren blieb mir vergönnt, als ich plötzlich hinter der schwebenden Silhouette, die Türen öffnete. "Shit!" fluchend sprang ich auf, hechtete mit ruderten Armen nach vorne, wobei mir die violetten Strähnen weit in alle Himmelsrichtungen ragten und ich wohl in letzter Sekunde, aus der gerade zu verschließenden Tür stieg. Für Nilo war das Ganze wohl eher kein Problem, lief er doch völlig entspannt durch den Zug hindurch. Sehnsüchtig sah ich dem Schauspiel deswegen entgegen. Das war wirklich eine Sache, wo ich den kleinen Cooper fast beneiden könnte.
Aber wirklich nur fast, gab es doch sovieles, was mich hier auf Erden hielt.

Na dann schauen wir mal.." So ganz genau wusste ich nicht mehr, wo ich jetzt hingehen sollte. Denn mehr als diese um die Tageszeit, halb verlassene Metrostation, hatte ich schlichtweg verdrängt. Aber für was lebte man im hier und jetzt? Mein Smartphone war wohl nicht unbedingt das neueste, aber Google Maps funktionierte einwandfrei. Mit gezielten Schlagwörtern und schneller Fixierung der eisblauen Augen, war das Ziel abrupt gefunden. Also ich glaubte jedesmal dass es das war. Es schien der größte Komplex im ganzen Areal zu sein und es sollte schon mit dem Teufel zugehen, wenn Sven sich dort nicht aufhielt.
Teufel...warum bekam ich alleine nur von den Begriff schlotternde Knie?

„Niall bitte Luci Luciano ist gefährlich. Zaddy wird stinksauer sein."

Schön das ich jetzt sogar seinen vollen Namen kannte. Insgeheim kicherte ich tief in mich hinein, ließ die singende Kobolde wild umherhüpfen. So schlau Nilo auch immer tat, mit seinen vorlauten Mundwerk, brachte er sich wohl genauso in Schwierigkeiten, wie ich selbst. Wobei dass würde ich ihn bestimmt nicht auf die kleine kräuselnde Nase binden, denn je weniger Aufmerksamkeit ich ihn schenkte, straight meinen Ziel entgegen lief, desto mehr geheime Information kamen ans Tageslicht. Woher Nilo diesen Namen kannte, wusste ich jedoch nicht und ob er es mir jemals verraten würde, stand 50 zu 50. Aber das Nilo gerade so in seinen Schimpftriaden vertieft war, spielte mir in die Karten. So blieben meine Gedankenpläne, für einen kurzen Moment geschützt.

Nach einigen Minuten des Schweigens, wo nur das laute Keuchen aus meinen Lungen zu vernehmen war, kam ich auf der Anhöhe zum stehen. Der Anthrazitfarbenen gläserne Block, war wohl auf den Höchsten Bereich des Viertels erbaut worden, was bestimmt kein Zufall war, hatte man von hier aus, doch die perfekte Sicht zum Tal. Staunend klappte mir die Kinnlade runter, als ich mir das Gebäude richtig ansah. Es war einfach riesig. Wieviele Stockwerke es haben musste und wieviel Zimmer? Es war mir schlichtweg unmöglich, dies von hier aus zu beurteilen. Den Baustil würde ich neumodisch beschreiben und es schien mehrere Eingänge zu haben. Überall stand Wachpersonal und die blinkenden Geräte, an den Hauswänden verrieten nur eins, hier legte einer sehr hohen Wert, auf seine Privatsphäre.

Unter Bedacht, bloß genügend Abstand zu halten, umrundete ich jede Seite, bis mir an einer plötzlich etwas auffiel. Hier standen die Türen sperrangelweit offen, während einige Leute Lebensmittel hereintrugen. Nachdenklich faste ich mir mit der rechten Hand an die Stirn. Das sah so aus, als würden die Menschen hier arbeiten und wo die reingingen, musste es auch eine Möglichkeit für mich geben. Euphorisch nickte ich mir selbst zu, währenddessen ich auf Zehenspitzen und mit klitzekleinen federleichten Minischritten zum Eingang schlich.

Lieferung für Luci Luciano!"

Ich stand so still wie ein Zinnsoldat, als ich ein fremde dunkle Stimme, direkt neben meinen Ohr vernahm. Wie in Zeitlupe sah ich nach links, wo ein Kurier ein überdimensionales Paket vor sein Gesicht hielt, was wohl Glück im Unglück war, denn so sah er mich nicht. Erleichtert blies ich die Luft aus, drehte mich rasant wieder dem anvisierten Ziel zu, was plötzlich völlig frei stand. Das musste doch ein Zeichen sein. Lächelnd legte ich einen Zahn zu, jedoch berührten meine Sohlen nicht die klatschnasse Wiese, ich blieb auf Zehenspitzen, bis ich sie passierte, die gläserne zweiteilige Tür und dann so schnell wie möglich, ein geeignetes Versteck ausfindig zu machen. Ich war drin! Ich war Verdammt nochmal drin! Jetzt würde alles gut werden. Ich, Sven ausfindig machen und mit ihm so schnell wie möglich verschwinden. Dass dies eine vollkommende Fehlentscheidung meinerseits war, bemerkte ich erst Minuten später, als mir jemand begegnete, der meinen Plan kurzerhand zur Nichte machen würde.

Mittlerweile war ich wirklich von Kopf bis Fuß völlig durchnässt, was man auch hörte, quietschte doch jeder Schritt, durch die meterlangen Gänge. Ich seufzte frustriert auf, warum ausgerechnet wählte man schwarzen hochglänzenden Marmor, als Fußbodenbelag aus? Dass ich diese Frage überhaupt noch stellte? Dieser Komplex, war alleine schon so übertrieben, dass mir nichts anderes dazu einfiel, als wild mit dem lilanen Kopf zu schütteln. Neugierig spitzte ich die Ohren und versuchte so leise wie möglich Luft zu holen. Zu meiner Verwunderung war es völlig ruhig, zu ruhig.

"Liegt vielleicht daran, dass sie von deiner Anwesenheit schon längst Wind bekommen haben. Hast du die Kameras nicht gesehen du Idiot?"

Abrupt bremste ich ab und wandte mich nach hinten. Wo der Blondschopf grinsend auf mich herabsah, ja herab, war doch Nilo bis dato um einiges Größer, was mich ziemlich wurmte, doch sein Besserwisserisches Gehabe, war gerade das was mich extrem aus der Fassung brachte. "Jetzt hör mir mal zu, zu nerviger Geist, der nicht weiss wo sein Platz ist. Entweder du hältst zu mir und unterstützt mich. Oder du kannst genauso schnell dorthin verschwinden, wo du aufgetaucht bist. Hast du mich verstanden Nilo?" Ich wartete erst garnicht seine Antwort ab, sondern drehte mich sofort wieder herum, um mich zu beruhigen. Die vor Wut zitternden Augen, ließ ich einen kurzen Moment geschlossen und atmete eine Tief durch. Mein Herz ging mir mittlerweile bis zum Hals, drückte sich durch bis zur Halsschlagader die schmerzhaft pulsierte. Es brauchte einige Minuten des einfach nur dastehens, bis ich der Meinung war, meinen Weg weiterzuführen. Ich wusste ja nicht, was mich noch erwarten würde und gerade deshalb sollte ich in vollen Beisitz meiner geistigen Kräfte sein, den Sven brauchte mich, dringend. Soviel war mir bewusst. Von diesen Gedanken neu beflügelt, krempelte ich die Arme meines blauen Parkas hoch und schlug die Lieder ruckartig auf, als mich zwei intensive grüne Augen scharf musterten. Nicht so giftgrün, wie die von Luke, aber genauso wenig leuchteten sie wie Smaragde wie die von Harry. Es lag was völlig anderes in ihnen, nur was?

"Kannst du mir mal verraten, was du hier suchst? Das hier ist kein Spielplatz für Kinder, wie du es bist. Also geh lieber nach Hause. Deine Mami wartet sicher schon."

Spielplatz? Kind? Mami? Was wollte diese vorlaute Göre bitte von mir? Das rothaarige Mädchen war mir Sicherheit nicht älter als ich und meinte mich hier herumkommandieren zu können? Die sollte mich kennenlernen.

Niall bitte! Das ist Lucis..."

Ich nahm Nilos Belehrungen garnicht richtig war, als ich mit spitzulaufenden Schmollmund ihr entgegen sah. Minutenlang passierte fast nichts, bis sie es wagte meine feuchtes violettes Haar mit ihren langen Dunkel lackierten Krallen zu berühren, denn da kam der Tiger, der eigentlich ein Katzenbaby war, fauchend zum Vorschein. "Fass mich nicht an du Hexe!"
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Sven POV

Ein kleine Flamme der Kerze, welche den benötigten Sauerstoff bekam und immer mehr zu einem Inferno heranwuchs, um am Ende alles und jeden zu verschlingen. Die breiten Hände, die bestimmend in regelmäßigen Mustern, über meinen bebenden Körper wanderten und die Schweißperlen über jeden Pore herausdrückten. Lippen der Eroberung, sie nahmen sich das, was sie wollten. Immer und immer wieder, prallte die erhitzen Körperteile aufeinander, schlangen sich meine Arme um den verschwitzten Nacken und ich machte bereitwillig die Beine breit. Warum ich mich hier wie eine sexgierige Schlampe verhielt? So genau wusste ich es auch nicht und die Alarmsignale, die lautstark durch meine Hirnwindungeb geisterten, sie wurden brutal durch das kleine kichernde Teufelchen, in die nächst möglich Ecke getreten. Denn mittlerweile war mir wirklich alles egal. Was ich wollte war er, das wurde mir mit jeden Aufeinandertreffen unserer mittlerweile spannenden Lippen immer klarer. Der Dunst der die Lust, die uns ganz tief umhüllt hatte, war in binnen von Sekunden Abgetaucht und ließ nur die klare Erkenntnis zurück.

Ich seufzte wohlig auf, als er sich immer weiter zu meiner empfindlichen Halsregion herunterküsste. Leicht fing ich an zu Kichern, kitzelten seine Bartstopeln doch unentwegt und warum sollte ich diese Gefühle noch verstecken? Ich befand mich wie in einen Art Rausch, der Strom durchblutete singend meinen Blutkreislauf und ließ alle schotten weit einladend offen stehen. Forschend griffen meine Hände in das volle lockige Haar, was so butterweich war, dass sich darin verlieren konnte. Noch enger schmiegte ich mich an den warmen muskulösen Körper, streifte seine Halsbeuge mit der Nasenspitze und atmete den so unverkennbaren Duft ein, der ihn auszeichnete und für immer das meine sein sollte.

Kleine aber nicht weniger intensive Schauer, sie kamen bei jedem Kontakt mit seiner Haut und als die flinken Finger meine Brustwarzen reizten, biss ich mir tief in die Unterlippe. Der Schmerz war nicht ohne, wirkte sich aus wie spitze Nadelstiche, doch was tat man nicht alles, um sich nicht in die Karten spielen zu lassen, beziehungsweise die stöhnenden Ausbrüche aus meinen Inneren, für mich zu behalten? Konzentrierend sah ich starr an die Decke, vergaß schon fast das Blinzeln, als sich sein wundervolles Anlitzt zu mir runterbeugte. Die fast schwarzen Augen, sie funkelten heute wie der klare Nachthimmel mit Millionen glitzernden Sternen, wobei einer es wohl nur für mich tat, dass sagte mir jedenfalls sein ehrliches Lächeln.
"Der kleine Pucino möchte also spielen?"

Ahhhh!"

Der Schrei hätte vor Schreck sein können, war er leider aber nicht. Denn Luci riss mir gierig das weinrote Oberteil vom verschwitzten Körper, dass ich das Gefühl hatte, es nur noch im klägliche Fetzen vorzufinden. Aber dies war nicht annähernd der Fall, lag es doch zerknüllt in seinen breiten Händen, während er mich mit seinen tiefschwarzen Augen geschockt musterte. Seitlich eingerollt schlang ich schützend meine zitternden Arme vorsichtig über den nackten Oberkörper, während ich kurz und abgeharkt Luft holte, hatte ich doch Angst das Pochen noch weiter zu verstärken. Durch diese Ruckartige Bewegung, taktierte Luci wohl ohne es zu wollen, die Wunde Stelle, was den Anfangsschmerz wieder aufflammen ließ. Wimmernd drückte ich die Lider zusammen, als die ersten Tropfen aus den Augen perlten, was mich so über mich selbst ärgerte. Ich wollte nicht als Schwächling dastehen, das war ich bis jetzt nie und würde es auch heute nicht ändern. Auch wenn diese Situation, in der ich mich seit, keine Ahnung wie lange befand, so anders war und mein Junges selbst ungefiltert an die Oberfläche ließ. Hicksend blies ich daraufhin die Luft aus.

Hey! Was hast du?" Zart wie eine Wolke und doch so bestimmend, das es ein meterhohes Unwetter aufziehen ließ, schoben sich seine Hände unter meine umschlungene Arme hindurch und auch wenn ich in vollen Besitz meiner körperlichen Kräfte gewesen wäre, schon alleine seine Berührungen führten nur zu eins, völliger Aufgabe. Schlapp blieben meine dünnen Ärmchen, im Vergleich zu seinen, neben meinen bebenden Körper liegen, wobei ich starr in sein in Falten gezogenes Gesicht blickte. Da war es wieder, die Mimik, die mir so garnichts verriet außer eins, man sollte ihn nicht zu nahe kommen. Ich setzte meine kurzen Atemzüge weiterhin fort und versuchte mich so wenig zu bewegen wie möglich, als der Blitzschlag des Unterwetters genau auf uns einschlug.

Au!!!"

Lange weiche Finger, sie bohrten sich direkt in das Unheil und ließen mich nichts mehr fühlen als puren Schmerz. Schmerz, dass sich mit den Giftgrün, was mich am liebsten heute vernichtet hätte verband und doch etwas an die Oberfläche ließ, was mein ganzes gelebtes Leben hinterfragte....

"Aber wie kannst du den Sohn dieser Cooperschlampe ficken?"

Er kannte sie, Lucis Vater. Auch wenn jeder cl des roten Lebenselixiers nach
Brutalität und Arschloch schrie, konnte man im Unterton eine Welle von purer Enttäuschung hören, die so stark war, dass es mir augenblicklich fröstelte, so ein Schütteln des Körpers, der nur einen Gedankengang zuließ und diese Wörter in den Mund zu nehmen, sie über die spröden Lippen hauchend zu formen, machte mir regelrecht Angst.

Sven? Wie ist das..."

Seine Stimme klang plötzlich so anders, als er seine gestellte Frage, die niemand anders als mir galt, mit abrupten verschließen seines voluminösen Mundes im Keim erstickte. Ich konnte es in seinen braunen Augen sehen, wie es in ihm zu rattern begann. Das atemberaubende Funkeln, war schon längst verschwunden und zeigte immer mehr ein dumpfes lebloses Dasein, was ich aber sofort erkannte. Denn dieses Gefühl, begleitete mich schon mein ganzes Leben.

Traurigkeit!

Egal wie hilflos ich mich gerade fühlte, ich wollte ihm helfen. Für ihn da sein. Denn dieser Moment, er zeigte mir doch soviel mehr von Luci Luciano, ließ mich schmerzend die fast leblose Arme, nach ihm ausstrecken. Doch alles was reagierte, schienen seine wild umherreisenden Pupillen zu sein, bevor er ohne große Umschweife, sich von mir weg Wand und mit schnellen breiten Schritten, über den glatten schwarzen Boden, den Raum verließ. Verwirrt sah ich ihn hinter her, verstand nicht, was jetzt genau passiert war und was ich getan hatte. War ich schuld an der ganzen Misere? Eben gerade noch, lag er genau über mir, seine Lippen, pressend auf meinen und die wundervollführenden Hände bestimmend auf meinen Körper...

Oh Gott!"

Langsam lichtete sich das Chaos in dem verdunsteten Einzelteilen meines blonden Kopfes und lies mich vorschnell  die flachen Hände auf den geöffneten Mund pressen. Wie konnte ich mich nur so gehen lassen? Verdammt Sven Jone Cooper, beinah hättest du mit ihm geschlafen, mit deinen Entführer. Den Menschen, den du eigentlich bis aufs Mark hassen müsstest aber es nicht tatest. Ich schüttelte wild mit den Kopf, als sich die nächsten Tränen wie auf Knopfdruck anbahnten und über mein gerötetes Gesicht liefen. Dieses Mal geschah dies aber nicht aus Schmerz oder Angst...

Dieses Mal, hatte ich wohl alles verraten, wofür ich stand und dafür hasste ich mich zutiefst....
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Niall POV

Wie hast du mich gerade genannt du halbe Portion?"

Ich konnte garnicht so schnell reagieren, da lagen ihre dunkelroten Krallen, um den Kragen meines dunkelblauen Parkas und zogen mich sehr schnell nach vorne. Wiederholt quietschen meine nassen Sohlen schrill auf, während der letzte klitzekleine Abstand völlig verschwand. Mit vielen Schwierigkeiten, bekam ich auf den Zehenspitzen etwas Halt, als mich das intensive Dunkelgrün dunkel fixierte. Anscheinend hatte ich es mit einem Wort geschafft, den Löwen in Aufruhr zu versetzen, wobei die rothaarige Schönheit, wohl eher als Löwin bezeichnet werden konnte. Kraft dazu, hatte sich voll und ganz.

Ich wiederhole mich nicht gerne, was suchst du hier?"

Eine berechtigte Frage, das musste ich ihr einräumen, schließlich betrat ich hier ganz unerlaubt ihre Höhle und wollte die frisch gefangene Beute ganz frech zurückerobern. Ja ich war mir mittlerweile sehr sicher. Sven musste sich hier aufhalten, warum auch sonst, schlich dieses Mädchen hier durch die Gänge, wo man sonst nur gähnende Leere ausfindig machen konnte? Ganz einfach, sie versteckte etwas, beziehungsweise jemanden.

„Hey du Knirps, ich rede mit dir. Wird's bald!"

Die strahlend weißen Zähne, sie fletschten sich mir regelrecht entgegen, als mein geschocktes Gesicht, fast an ihres drückte. Dabei löste sie den Druck um meinen Hals kein Stück, Ganz im Gegenteil. Ich hatte sogar mit jedem gemachten Atemzug Schwierigkeiten, wobei ich unregelmäßig nach Luft japste, drückte sich die Blutzirkulation immer mehr vom Rest ab.
Sodass sich im Inneren meines Kopfes, ein prägnante Drehmechanismus bildete. Himmel, war es mir aufeinmal schlecht.

Also wenn ich du wäre Ni, dann würde ich ihr eine Antwort geben. Josi kann nämlich recht schnell ungemütlich werden."

Unbewusst verdrehte ich mein Eisblau, was tief in meinen Augen schlummerte. Denn die schlauen Sprüche von Nilo, brachten mich in diesem Moment nicht viel weiter. Erstens wusste ich selbst, in welcher Lage ich mich befand, wurde doch der Sauerstoff in meinem Denkvermögen immer geringer und ließ die pinken Bonbons lautstark vor meiner kräuselten Stupsnase aufplatzen. Und zweitens, was sollte ich ihr denn Bitteschön antworten? Ein..."Äh Hallo! Ich bin hier um Sven zu befreien, kannst du mir sein Zimmer zeigen? Bitte!!!"...käme wohl eher nicht so gut an.

Wah!!!"

Meine Entscheidung wurde mir schneller abgenommen, als mir lieb war, als ich den Kontakt zum Boden verlor und wild mit den Beinen in der Luft, um mein viel zu junges kurzes Leben zappelte. Mit großen Augen, sah ich ihr entgegen, verstand nicht wie so ein zartes Wesen, hierzu in der Lage war, während meine Pupillen den gesamten Körper im Augenschein nahmen. Ich schluckte lautstark. Diese Frau war muskulös und wie. Die Oberarme, konnten die meine, mit einen Wimpernschlag vernichten und diese Bauchmuskeln, die das hochgerutschte schwarze Top zum Vorschein brachte, kein Wunder also, dass sie mich dermaßen in Schach hielt. Genervt stöhnte ich auf. Über meine bloße Dummheit, konnte ich nur rasant den violetten Kopf schütteln, wenn es mir schier möglich gewesen wäre, lag dieser doch noch fest in ihren Händen.

Hilflos versuchte ich mit wilder Fingerakrobatik, dem Abhilfe zu schaffen, blieb aber chancenlos.
Vielleicht sollte ich sie mit ihren Namen ansprechen? Dann wäre sie völlig von meiner Wahrsagertechnik überrascht und würde mich loslassen, ja genau. Ok meine wilden Fantasien, Namen kein Ende. Außerdem versuchte ich hier gerade meinen irischen Hintern zu retten, da waren Träume, auch wenn sie bei Tag waren, doch einmal erlaubt.

Trotzdem blieb bei allen, was ich jetzt entschied, ein fader Beigeschmack. Wie hieß das rothaarige Mädchen? Runzelnd legte ich die Stirn in Falten, als ich doch, welch wunder, durch extremes Ausstrecken meiner Füße etwas Grund unter mir zu spüren bekam. Räuspernd suchte ich nach Buchstaben, die zusammenpassten und ein Wort ergaben und kam nur auf einen gemeinsamen Nenner...

Joshi?"

„Ihr Name ist Josi nicht Joshi du Idiot und jetzt seh zu, dass du ihr eine glaubhafte Lüge übermittelst."

E-es w-war d-doch f-fast r-richtig" gab ich kratzig von mir, als ich bemerkte, dass ich plötzlich wieder komplett auf meinen eigenen Abtretern stand. Glück lächelte ich vor mich hin. Es hatte also doch funktioniert und der Name, egal ob er falsch war, die richtige Reaktion ausgelöst. Jedenfalls dachte ich es, bis zu diesem Augenblick. Denn Josi schien die Lunte gerochen zu haben.

Was ist hier richtig?"

Völlig eingeschüchtert zog ich den Kopf ein. Als sich die Rothaarige, Arme verschränkend vor mir aufgestellte. Ich sah es in ihrem Blick, der sich tief und brennend, in mein blasses Gesicht brannte. Ein Entkommen gab es jetzt wohl nicht mehr für mich. „I-ich..." setzte ich an, als ich unbeholfen nach hinten über den dunklen glänzenden Marmor schlitterte.

„Ja?" kam es dunkel drohend über ihre Lippen, wobei sie völlig entspannt, mit mir mithielt und mich immer weiter in die nächst beste Ecke trieb. Wo ich hinlief, ich wusste es nicht und ob sich vielleicht ein Abgrund auftat und ich ins Bodenlose fiel, vielleicht wäre das die bessere Option gewesen. Denn nur Sekunden später, hörte ich meine Schulterknochen knacken, während mir ein harter Widerstand, den Weg versperrte und die dümmste Ausrede aller Zeiten, aus mir heraussprudelte.

I-ich hab mich verlaufen!"

Leicht verspätet, hier das nächste Kapitel. Wo Ni wieder voll in die scheiße tritt. Ob er da wieder alleine herauskommt?

Manu ❤️

„Even at the end
Their love was stronger than
The day that they first met
They'd say"

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