❄️19❄️ - Cross Your Mind

„If you leave me
Like a message in a bottle
And you don't come back tomorrow
At least you came tonight
It's easy
To pretend that I'm not caught up
But when you get hot and bothered
I can't give up the fight"

Louis POV

„Ich mach uns Tee" Zu mehr als ein Nicken war ich nicht fähig. Hatte sich doch meine bessere Hälfte ganz eng um mich geschlungen, dass mir sprichwörtlich die Luft weg blieb, als der braune wuschelige Kopf, meine Wange streifte und der Karamellduft langsam verflog. Auch wenn mich dies enttäuscht aufseufzen ließ, denn der kleine Joshi, gab einen das Gefühl von Heimat, doch ich sah dies auch für eine Art Chance. Die Chance zu erfahren, was zum Teufel hier los war. Dachte ich schon, dass unser Streit am Handy das schlimmste gewesen war. So fand ich Niall bei sich in der Wohnung völlig aufgelöst wieder. Doch schien dies nicht alles zu sein, er sah krank aus. Seine Haut zierte eine ungesunde Blässe, die Wangen waren eingefallen und die wunderschönen blauen Augen wurden von dunklen, fast schwarzen Schatten umrandet.

Noch enger drückte sich sein Oberkörper an meinen, zog die Wärme quasi auf, als mich die nächste Erkenntnis wie ein Schlag traf. Niall hatte so extrem an Gewicht verloren, dass jeder Knochen hervorragte. Was war nur mit meinen kleinen irren Kobold passiert? Wo das Grinsen quasi eingemeißelt Stand, befand sich jetzt nur noch pure Traurigkeit.
Sanft strich ich über das blonde wirre Haar, was so stumpf wirkte.
Was ist bloß mit dir passiert Ni?"

I-ich w-weiß n-nicht w-was d-du m-meinst"
Ich spürte sofort wie mein kleiner blonder Ire jeden einzelnen Muskel verspannte. Mit seinen blauen Augen alles fixierte, nur nicht die meinen. Dabei liebte er meine Augen. Wenn man einmal sich darin verlor, war man abhängig. Das hatte er mir all die Jahre viel zu oft mitgeteilt. Fand ich es öfters nervig, wäre ich heute froh, die Worte nochmal aus seinen Mund zu hören. 

Jeder hätte in diesem Moment gemerkt, dass er log. Viel zu verdächtig verhielt er sich. Jedenfalls für jemanden der ihn in und auswendig kannte. Ich glaubte es an wenigsten.
Allerdings das Wissen darüber, dass er mir direkt ins Gesicht log, traf mich mehr, wie es vielleicht sollte. Schwer seufzte ich auf, während ich, unter genervten Murren, die Enge zwischen uns unterbrach, meine kleinen Hände dazu nutzte, die nassen Wangen von Niall zu berühren, um ihn endlich in die geröteten Augen zu sehen. Wo der abenteuerliche Drang komplett verschwunden war.

Nialler wir sind die besten Freunde und hatten nie Geheimnisse voreinander." Was ist zwischen uns passiert? Nah zog ich sein Gesicht zu meinen, berührte meine Stupsnase doch jetzt die seine.

I-ich....Ich" Doppelt so groß schienen die Augen zu werden, als die klammernden Arme plötzlich das weite suchen wollten, mich versuchten wegzudrücken. Immer merkwürdiger war sein Verhalten. Aber er hatte nicht mit meinen Äffchengriff gerechnet, fest umschlang ich seine Hüfte, ließ keine Bewegung mehr zu. War er mir sonst immer überlegen gewesen, wirkte sein schwacher Körper mittlerweile chancenlos.

Lass mich los! Sofort Tommo!"
Dunkel und Laut kamen die Wörter plötzlich aus ihm. Der Stimmungswechsel kam so unerwartet, dass anscheinend auch Joshi erschrak. Hörte man doch irgendetwas auf den Boden der Küche aufkommen und zersplittern.

Babyni, ich bin hier. Ich kann dir helfen. Aber du musst mir schon sagen was los ist...." Vorsichtig fing ich an, zarte Kreise an seiner Hüften zu ziehen. Das tat ich früher immer. Es war ein besonderes Ritual zwischen uns. Doch das war wohl ein Fehler.
Fang du nicht auch noch an!" Paffte er mich an. Seine blauen Augen schienen zu brennen.

Mein bester Freund sammelte anscheinend seine letzen Kräfte, riss sich los, wobei er sich direkt vor den Wohnzimmertisch auf die Nase legte, sich wackelnd aufraffte, um in den Flur zu torkeln.
Er wollte doch nicht? Schnell war ich auf den Beinen, griff nach seinen rechten Arm.
Was meinst..."
Da wurde es mir klar, schnell ging mein Blick zu den beiden unterschiedlichen Augen, die traurig in unsere Richtung sahen. „Du hast es Joshi erzählt" hauchend kam es über meine Lippen. Nichts gegen den kleinen Wuschelkopf, ich mochte ihn, von der ersten Sekunde an. Aber dass er mehr von Ni wusste wie ich, schmerzte zutiefst.

Und wenn es so wäre, du hast mich doch ignoriert Lou" Mit zitternder Stimme schmetterte er mir diese Worte entgegen, riss die blutenden Wunden noch mehr auf. Schmerzhafte blaue Augen sahen mich an, zeigten mir soviel Schmerz, während sich die stützende Hand von der Wand entfernte, die Rechte solange zog, bis sie sich von mir befreite.

Mir kann keiner Helfen!" laut waren die letzten Worte, als er unsicher, nicht Herr seines Körpers und mit nackten Füßen, aus der Wohnung stürmte.

Nialler!"

Kam es zeitgleich von uns beiden, während ich drauf und dran war ihm nachzustürmen, die Haustüre aufzureißen. Doch mich hielt etwas davon ab. Braun und Blau sahen ich flehend an. Joshi hatte seinen Arm um mich geschlungen. Ganz zart war seine Berührung, als hätte er Angst ich würde zerbrechen. „Tu das nicht Lou, du kennst diese Stadt nicht, manche Gegenden sind nicht ungefährlich"

A-aber was ist wenn Ni genau da ist? Draußen in der Kälte? Barfuß ohne Jacke? Er wird mit Sicherheit krank. Zitternd umarmte ich Joshi stürmisch, was so garnicht meine Art war. Aber ich brauchte jetzt Trost, jemanden der mich stützte und der kleine Wuschelkopf schien nichts dagegen zu haben. Der Karamellduft, den er ausströmte, lullte mich ein. Hielt die Tränen zurück, die meine Augen feucht werden ließen. Nur ein leises Schnuppen der Stupsnase meinerseits verriet mich. Er entfernte sich etwas, um mir prüfend in die Augen zu sehen. Gott, diese Augen, kein Blick konnte ich von ihnen lösen.
„Lass mich gehen und du bleibst hier, falls der Idiot zurückkommt. Ich verspreche es dir. Ich komm nicht ohne ihn zurück. Schließlich kann er für seine Unvernunft noch was erleben."

Skeptisch war mein Blick. Sollte ich ihn wirklich vertrauen? Niall war wie ein Bruder für mich und ohne ihn? Das konnte und wollte ich mir nicht vorstellen. Leicht knabberte ich an meiner spröden Unterlippe, als ein Nicken, Joshi die Bestätigung gab. So schnell er konnte, waren Schuhe und Jacke angezogen und die Türe hinter ihm fest verschlossen, während ich nur stumm da stand.

Mit den schlimmsten Gedanken, die man sich nur machen konnte.
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Niall POV

Der Nachmittag schien sich schon langsam zu verabschieden, war die Sonne doch schon kaum noch zu sehen, als ich torkelnd die Straße herunter lief. Zitternd und mit schniefender Nase nahm ich meine Umgebung kaum war. Wieso war ich nur immer so blöd? Keine Jacke, nur im T-Shirt und ohne Schuhe. Das würde definitiv nicht gut für mich ausgehen. Aber Lou hatte mich zu sehr bedrängt, ich konnte und wollte nicht wieder an diesen Abend erinnert werden. Schlimm genug war es, das Wort aus Zayns Mund zu hören. Erschöpft lehnte ich mich an das Gemäuer, wenige Meter unseres Mietkomplexes. „Sehr gut Nialler, du bist ja weit gekommen" Hustend hielt ich mir die Hände vor den Mund, blies soviel Atemluft darauf, wie es nur möglich war. Aber auch dies war mit nur wenig Erfolg gekrönt. Die Kälte ergriff gnadenlos nach meinen dünnen geschwächten Körper. Ich würde erfrieren, wenn ich hier....
Die Müdigkeit übermannte mich schneller als gedacht. Wenn ich nur kurz die Augen schloss? Die Schwere einen Moment zuließ? Kurze Zeit später war ich schon eingeschlafen, als mein zitternder Körper zur Seite kippte und immer mehr auskühlte.

Eine bekannte Wärme und der Geruch von Karamell brachte meine Traumwelt immer mehr zum wanken. Irgendetwas zottelte an mir, während sich mein Körper hin und her bewegte. Meine Augen waren so schwer, das öffnen der Lider nicht möglich. Aber das wild pochende Herz direkt an meinem Ohr, die ausströmende Wärme, die meinen kalten Körper wie magisch anzog und dieser süßliche Geruch nach Heimat. Sie rissen mich immer mehr in die Gegenwart.
Nialler komm schon, halte durch mein kleiner Babykobold"

J-Joshi..." hauchend kam es aus den bläulichen Lippen, ob er es hörte, war mir nicht bewusst. Dabei war der Kraftaufwand schon enorm, dass es mich das letzte bisschen Energie kostete.

Wir sind bald da, halte durch..."

Entspannt seufzend lehnte ich meinen blonden Schopf an die pochende Brust. Das kontinuierliche Schaukeln beruhigte mich, blendete die zitternden Glieder aus. Ich war nicht mehr alleine. Joshi war hier und hielt mich fest. Damit wurde alles zum wiederholten Male schwarz.
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Louis POV

Die Tür war zu, die Stille nicht auszuhalten. Hatte ich heute Morgen, auf den Bahngleis von Doncaster noch gemeint, dass das schlimmste was mir heute bevor stand, die Aussprache mit Ni war. Brach meine Gefühlswelt jetzt endgültig zusammen. Die Tonlage am Handy, ich hatte doch gemerkt, das sie anderes war. Diese pure Verzweiflung, die einen mit verschlang und quälend aufschreien ließ. „Warum hab ich das nicht bemerkt?" Frustriert rutschte ich an der gegenüberliegenden Wand des Flures hinunter. Als er ging, war er da schon so gewesen?

Bildlich scannte ich das Gesicht. Es war ein milder Spätsommertag, Nialls Haare wirkten von der Sonne noch heller. Das taten sie zu dieser Jahreszeit immer, bleichte das warme Wetter die hellen Strähnen gnadenlos aus. Das Strahlen über beide Backen erreichte wohl die glänzenden Oceane nicht, aber wer verübelte es ihm. Lies der Ire doch seinen besten Freund zurück.
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Und du meldest dich jeden Tag Louboo, verstanden?" Die ankommende Tränen schluckte der Blonde Ire herunter, während er gnadenlos sein Lippen blutig biss. Das pfeifen des ankommenden Zuges war von weiten zu hören. „Du musst es versprechen Lou!" Zitternd umarmte Niall sein kleines Äffchen wimmernd, als die ersten Tränen ihren Weg über das Gesicht suchten.

I-ich.....i-ch....Niii" schluchzend sprang das kleine Knäuel namens Lou seinen besten Freund entgegen. Keinen einzigen Tag waren sie alleine, seit dem Vorfall in der Grundschule. Sie hatten sich versprochen immer für den anderen da zu sein. Die Siamesen Zwillinge von Doncaster, verband mehr als nur eine Freundschaft. Sie waren eins. Das zerbrochene Puzzlestück, passte in das andere. Das einer jetzt den anderen verließ, unvorstellbar.

Tommo....d-du....m-musst.....e-es...."

„Ich verspreche es!!!!"
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„Ni!" Die graublauen Augen sahen zur Tür, wo Joshi ein dünnes Bündel in den Armen hielt. Die Haut so weiß wie Schnee, nur die Lippen, sie wirkten Eisblau. Was hatte er nur getan?

Hallo zum 19. Kapitel und einen wunderschönen 4. Advent 🎄🕯
Das nächste gibt es dann wieder bei der lieben _chey_18 zu lesen.

Eure Manu ♥️♥️♥️

„If you leave me
Like a message in a bottle
And you don't come back tomorrow
At least you came tonight
It's easy
To pretend that I'm not caught up
But when you get hot and bothered
I can't give up the fight"

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