❄️189❄️ - Nilo gibt sich die Ehre!
„We were speeding together
Down the dark avenues
But besides all the stardom
All we got was blues
But through all the sorrow
We were riding high
And the truth of the matter is
I never let you go, let you go"
Sven POV
Das zarte Streicheln über meinen verschwitzten Kopf, ließ mich langsam den Döszustand verlassen, wenn auch nur widerwillig, denn alles fühlte sich so rein und leicht an. Jeder negative Moment war verschwunden und ich konnte nichts anderes tun, als eine kontinuierliche Grimasse zu ziehen, wobei kleine feine Fältchen unter meinen eisblauen Augen entstanden....
„Was ist dein verdammtes Problem Josi?"
....Doch als ich wieder diese Stimme vernahm, die eher knurrend ganz tief aus dem Inneren der Kehle zum Vorschein kam und alles enthielt nur nicht einen liebevolle Eigenschaft, fing mein Körper wie aus Zauberhand an zu zittern. Die Kälte, die mich schon als kleiner Junge jeden Tag begleitete, sie war wieder da und saugte sich fest wie ein Schwamm, der mir das letzte bisschen Energie versuchte zu stehlen.
Aber jetzt in Panik verfallen, tat ich nicht, denn da war noch etwas, ein wärmendes, weiches Gefühl, was sich von meinen klammen Rücken hinauskristallisierte und mich unbewusst daran schmiegen ließ.
„Was mein Problem ist? Ich fasse es nicht, dass du so etwas noch fragst. Siehst du nicht, wie es den Jungen geht? Er hat Fieber Luci und das nicht zu knapp."
Eine Frau? Ganz sicher, diese Stimme war so anders, die ganz unerwartet direkt über mir entstand, jedensfalls dachte ich es, war das liebkosen meiner Haarspitzen doch immer noch spürbar. Aber sollte ich es wagen? Für einen klitzekleinen Moment Licht ins dunkel lassen? Ich wusste ja noch ganz genau zu was mich diese Coopermanier gebracht hatte. Genau! In diese verhängnisvolle Situation. Trotzdem könnte es mir auch helfen? Vielleicht fand ich eine Schwäche, eine ganz kleine Unachtsamkeit oder Fehler des Spiels, das mir den Arsch retten könnte, wie so oft. Deswegen seufzte ich nocheinmal tief aus mich raus, bevor sich Schlitze des strahlenden Blaus öffneten, in der Hoffnung das Rabenschwarz würde es nicht finden.
„Was hast du mit ihm angestellt?"
Lange voluminöse rothaarige Mähne und intensive grüne Augen, die mich einen kurzen Moment an die müffelnde Morchel erinnern ließen, aber doch so anders waren. Ich wusste nicht, was es genau war, vielleicht das sommersprossige Gesicht, was fast kindlich wirkte? Die Wärme, die mir half nicht komplett den Verstand zu verlieren und von ihr auf mich überging, wie ich jetzt bemerkte. Oder wie sie sich schützend vor mich gegen Luci stellte? Ja der Dämon, er stand direkt vor meinen liegenden Körper, erfasste ich seinen atemberaubenden Duft doch bis hier. Mein Gott Sven, der Kerl war gemeingefährlich und du Idiot streckst deinen Riechkolben auch noch nach ihm aus. Gab ich mir selbst die größten Schimpftriaden zum besten, als ein kühler von Schwärze erfasster Schatten, plötzlich über mir lag.
„Wie redest du überhaupt mit mir? Der Kleine markiert, das sieht man doch."
Klein? Klein? Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt? Nah warte! Fast lautlos sammelte ich den ansammelten Speichel in meinen Mundraum, um nur im nächsten Moment zuzuschlagen. Dieser arrogante Lackaffe würde sehen was ich von ihm hielt. Nämlich soviel, wie meine schmierigen Spucke direkt in seiner allwissenden Fresse.
„Ach wirklich und warum fiel er mir dann bewusstlos vor die Füße?"
„Schluck" meine einzige Waffe hatte sich gerade in Luft bzw. zum Ausflug in den Magen begeben, als die Brutalität seiner Hände, ergreifend auf meiner bebenden Brust lagen. Wobei mir nur eine einzige Chance blieb, um meine Überlebenschancen zu steigern. Schlafen, stell dich verdammt nochmal schlafend Cooper!
„Luci? Hallo? Ich rede mit dir! Du wolltest doch diesen Jungen, also warum zeigst du es ihm nicht? So wirst du ihn schneller verlieren, als dir lieb ist."
Mooooment wollen? Niemand hatte hier was von Wollen gesagt. Ich wurde brutal aus meiner Freiheit entrissen, mit Drogen betäubt und beinah erwürgt. Also von Freiwilligkeit sprach hier wohl keiner.
„Nicht du Idiot, sondern er Jone! Er hat irgendetwas vor, was mir nur verborgen bleibt"
Was? Wer war das denn jetzt? Diese Stimme? Sie schrie mir doch schon vorhin quälend in die Ohren, ohne dazu ein Bild zu bekommen? Was zu Hölle ging hier nur ab? Ja Hölle war das richtige Wort und diese wurde mit jeder Minuten unerträglicher, als ich mich plötzlich völlig unerwartet in der Höhe befand und zwar genau dort, wo ich am allerwenigsten sein wollte. Kopfüber, an den muskulösen angespannten Rücken, der sich brutal gegen meine schweißnasse Brust drückte.
„Sag mir nicht, was ich zutun habe Josi, du bist nicht meine Mutter!"
Ich intensivierte die Festigkeit meiner zugekniffenen Augen, stellte jede Art von Atemtechnik ein und ließ mich starr wie eine Puppe verschleppen, dachte ich doch endgültig verloren zu haben.
Das Knurren seines Kehlkopfes, ließ mich krampfend die Finger in seinen dunkelblauen Pullover klammern. Ich war so voller Angst, in meiner eigenen Unheilkugel gefangen, dass ich zu spät bemerkte, was ich da tat. Das ich mich damit mehr als verriet und als meine Augen, das dunkle Braun in völliger Schärfe vor mir sahen, da war Game Over garkein Ausdruck mehr dafür, sondern völlige Kapitulation.
Wie Wasser, was bis zum Siedepunkt erhitzt und fortan nach oben in die Lüfte stieg, so spürte ich es an jeder Pore meines gerötetes Gesichtes, während seine Lippen immer näher den meinen Kamen. Ich drückte den schmerzenden Rücken tief in die Matratze, lag ich doch wieder darauf.
Ließ die übergroßen Pupillen weit nach außen treten. Denn die Situation, wir hatten sie eben schon einmal. Nicht unbedingt dieselbe aber ähnlich und dieses Mal fehlte mir die Kraft, mich dagegen zu wehren. Dieses Mal würde ich nichts dagegen tun können, wenn seinen unmenschlich weichen Lippen auf meinen Lagen. Der beinah harte Kontakt, mich zum Keuchen brachte. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, schloss ergebend die Lider und wartete auf den Moment, wo sich Luci das nahm, was er sollte. Nur was ich daran nicht verstand, warum hatte ich keine Angst davor?
Und dieser kam früher als erwartet, ließ leichte Stöhner aus mir hervorschnellen, während der Kontakt unserer Haut zu leichten Stromstößen führte. Doch als ich endlich verstand, was passiert war. Die Stelle, die sich plötzlich so elektrisierend wirkte, garnicht mein temperamentvoller Mund war, konnte ich nicht schnell genug die Augen aufreißen. Sorgenfalten lagen auf der leicht gebräunten Stirn, ließen die dunklen Augenbrauen ungesund vorschnellen, als die so männliche Stimme, vor sich hinbrüllte.
„Josi ruf sofort Dr. John!"
Damit stand er ruckartig auf, blickte mit den schwarzen Augen in das Eisblau, was dieses Mal aber in keinster Weise bedrohlich wirkte, sondern völlig Überfordert.
„Scheiße!"
Ob er mich damit meinte, wusste ich nicht. Nur dass ihn wohl etwas so aus der Fassung brachte, dass Luci nur noch eine Möglichkeit sah. Die Flucht! Ob jetzt durch meine Anwesenheit oder war es der Raum, der plötzlich viel zu eng wirkte? Es verwirrte mich zunehmend, als die Zimmertür mit einem erschütterten Knall zuflog und nur noch die reine klare Stille zurückließ. Wäre da nicht das Flüstern in meinem Ohr, was so plötzlich kam, wie es verschwand und log bis sich die Balken bogen. Denn sie klangen fast, wie die einer Person, die ich schon längst verloren hatte. Die meines kleines Bruders. Nilos!
„Kann man dich nicht eine Sekunde alleine lassen Joni?"
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Niall POV
„Und du bist sicher, dass das so richtig ist?" keuchend gab ich diese Worte von mir, während ich auf und ab hüpfte. Warum ich das tat? Der aufkommende Luftwirbel mein violettes Haar nach oben manövrierte? Also das war eigentlich recht verständlich, wenn man ganz genau hinsah. Den ich hüpfte nicht mit einem Springseil oder auf der übergroßen Matratze meines Bettes, sondern auf Kleidung, die nicht darein wollte, wo ich sie gerne haben wollte.
„Na klar Babyni. Einfach Wäsche und Pulver rein und anschalten. Den Rest macht die Maschine von Ganz alleine."
Mittlerweile strampelte ich zusätzlich mit den nackten Koboldfüßen auf das kugelartige muffige Ding, was einfach nicht in die Öffnung passen wollte.
Als ich aber dann fluchende irische Worte, dem Gegner entgegen schrie, war der Sieg endlich mein und die Masse an Klamotten in den Toplader verschwunden. Wohl fast inklusive mir, aber perfekt lief bei mir wohl nie etwas, oder?
Erschöpft wusch ich mir den entstanden Schweißfilm mit der rechten Hand von der Stirn, währenddessen ich die andere davon nutzte, aus den mir so fremden Ding zu klettern. Argwöhnisch beäugte ich die blinkende Knöpfe am hinteren Ende, als ich belanglos und ohne zu Dosieren die Packung mit Waschpulver hinein kippte. Also ich meinte wohl, dass es welches war, denn Joshi mein mittlerweile selbsternannter zweiter nicht biologischer großer Bruder, nahm es immer. Doch wieviel und für was? Ich hatte doch nicht die geringste Ahnung.
Mit einem lauten „Wumm" schlug ich die Klappe zu und drückte willkürlich mit flinken Fingern, auf alles, was ich zu fassen bekam, bis ein Brummen mir bestätigte, das irgendetwas geschah, was mich zufrieden aufseufzen ließ. Doch als ich mich umdrehte, in das mir so ähnliche Eisblau blickte, wurde mir ganz anders.
„Was denn?"
Ok es war schon seltsam sich mit einen Geist zu unterhalten und ja, ich konnte seit freches Gesicht gefühlte Wochen studieren, käme aber zu keinen Entschluss. Doch das, in diesem Moment vor Blässe gezeichnete, zu Grimasse geformte Exemplar, sagte mir sofort, das etwas nicht stimmte. Mit verschränkten Armen unterbrach ich den wenigen Abstand zwischen uns, streckte meinen violetten strubbeligen Schopf etwas weiter nach oben, war Nilo doch etwas großer geraten und scannte jeden doch so kleine Merkmal, wonach ich nicht lange warten musste, versuchte mein Geisterfreund mir doch konstant auszuweichen.
„N-nichts! G-garnichts! Mach einfach weiter."
War das Unsicherheit? Ja definitiv. Ich runzelte mir der Stirn, denn wenn ich eins herausbekommen hatte, dann war es, dass der strahlende Mensch vor mir, kein Stück ängstlich war. Er schritt immer als erstes voran, durchbrach Mauern, ohne mit der Wimper zu zucken und warf sich zwischen werfende Gegenstände, mit keinen Gedankengang, sie könnten den vorlauten Menschen treffen. Ja Nilo war mir sehr ähnlich, wenn nicht sogar zu sehr, aber wo mich meiner Naivität lockte, befand ich es bei ihm eher zu einer Art Übermut. Die Fähigkeit die Sven perfekt beherrschte, Katrin noch steigerte und Nilo war....Nachdenklich biss ich mir in die zuckende Unterlippe. Nilo war darin Meister. Deswegen befand ich das Ganze doch für so verquer und erzielte nur eines. Der kleine irische Kobold aus Mullingar, wurde radikal angelockt. Wie die Mücke das Licht fand und nur noch auf die Chance wartete, gnadenlos zuzustechen.
„Ich sehe sofort wenn du flunkerst Nilo, also gib lieber gleich auf!"
Hatte ich es nicht gesagt? Volle Kanne erwischt hatte ich ihn. Festgebissen wie ein Insekt und würde solange dort verweilen, bis ich die Wahrheit erfuhr. Denn ich war wohl verpeilt, aber noch lange nicht dumm. Siegessicher strampelte ich mit den kurzen irischen Zehen, als ich den Halt verlor und mit den Hintern den weißen Fliesenboden des Badezimmers begrüßte.
„Au!"
Ja verdammt! Das hatten wir heute schon einmal passiert und ja, ich müsste mittlerweile daran gewöhnt sein, oder schon soviel Hornhaut entwickelt haben, dass es mir garnicht mehr auffiel? Moment bekam man überhaupt Hornhaut auf den Hintern? Warum machte ich mir darüber eigentlich Gedanken? Frustriert über meine Dummheit, griff ich mit den verkrampften Fingern in mein violettes Haar, als es mir plötzlich auffiel. „W-was?"
„Also wenn du es genau wissen möchtest du wandelnde Katastrophe, genau das wollte ich dir mitteilen"
„Ach halt doch die Klappe!" Mehr als genervt blies ich es den blonden Besserwisser, der sich immer mehr zu einen Cooper herauskristallisierte, meinen Unmut entgegen. Es knisterte, währenddessen bei den Kontakt mit meinen wilden Haarspitzen,verräterisch aufploppte. Wild fuchtelnd richtete ich meine Handinnenflächen direkt vor die hochgestreckte Nasenspitze, als ich endlich erkannte, was da auf meinen Kopf lag. Wer der Übeltäter war, auf den ich ausrutschte. Denn dieses Mal, schien es nicht meine Schusseligkeit alleine geschuldet zu sein.
Feines wolkenartiges weiß, was so extrem nach Seife roch und sich beim kleinsten Widerstand in Luft auflöste? Meine eisblauen Kulleraugen weiteten sich aufs extremste. Sowie das aussah, war das Schaum und der einzige Grund, die denkbare Möglichkeit, die ich sah, um es entstehen zu lassen. Stand direkt hinter mir und gab ganz seltsame Geräusche von sich. Nicht das ich wüsste, wie sich das Teufelsding sonst anhörte, aber ich hatte ein ganz mieses Gefühl, während ich zaghaft meinen Kopf auf halb drehte....
....um das gesamte Ausmaß des Ganzen, wie auf den Präsentierteller, vor dem offen starrenden Mund gestellt zu bekommen. Weißer bis Regenbogenfarbiger duftender Schnee im gesamten Raum und ich saß mittendrin.
„Niloooo!"
Ja ich war panisch, oder wütend? Eher panisch wütend, während ich mit abstützenden Händen, auf spiegelglatten Boden mich versuchte hochzustemmen. Was fast ein Ding der Unmöglichkeit war, schob es mich noch nur noch weiter auseinander. Immer wieder schrie ich in den höchsten Oktaven, was bekanntlich hallte wie in der größten Konzerthalle, quietschende Töne von mir und als ich endlich stand, knallte ich im nächsten Moment volle Kanne auf die Nase, vergaß ich doch immer wieder, die Beschaffenheit des Bodens.
„Aus aus aus!!!" Mit letzter Kraft und pochenden Schmerzen an Stellen, von den ich nicht mal wusste, dass es sie gab, rutschte ich die letzten Meter bäuchlings zur Maschine und schlug so lange mit den ausgesteckten Händen dagegen, bis ich nichts mehr hörte.
Endlich ich hatte es geschafft. Der Horrortrip war beendet und ich würde nicht als Schaumleiche von meinen Mitbewohnern irgendwann gefunden werden, wenn die duftende Masse durch die Tür sickerte und die komplette WG zur Nichte machte. Nein, dieses Mal hatte ich es ganz alleine geschafft, dieses Mal brauchte ich niemanden der mich rettete. Ja Niall James Horan, der irische Ire aus dem grünen Lande, hatte endlich die große silberne Tür des erwachsen Seins durchschritten. Nur eins blieb mir dabei schleierhaft.
Vorsichtig hob ich den schaumbedeckten knackenden Körper in die Höhe, stand nach etwas schwierigen humpelten Momenten, endlich aufrecht, als mir das Chaos direkt ins Gesicht knallte....
„Was hatte ich denn falsch gemacht?"
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Louis POV
Meine Lunge brannte, währenddessen ich schwerfällig die so benötigte Luft durch die feine Stupsnase einsog und stoßartig durch den trockenen Mund entließ. Langsam aber sicher verschwand der benebelte Zustand meines Kopfes, aber das Bild vor mir veränderte sich kaum. Da saß er, direkt vor meinen Augen, wippte Völlig gelassen hin- und her, während er seine Knie eng an seinen geistigen Körper gezogen hatte und pfiff ein Lied, was ich nicht kannte. Ich runzelte die Stirn. War ich auf den Kopf gefallen, oder endgültig durchgeknallt, dass ich mir schon Personen einbildete, die garnicht mehr existierten? Geschweige dem, das ich Nilo zu seinen Lebenszeiten nie begegnet war. Wieso also sollte der blonde Chaot, der unserem WG-Baby wirklich zum verwechseln ähnlich sah, ausgerechnet meine Nähe suchen?
Unauffällig ruhte mein graues Blau auf seinen zappelten Körper, rutschte meine rechte Hand mit der Innenfläche in seine Richtung. Denn eines musste ich mir jetzt selbst beweisen. Auch wenn ich das kalte Gefühl immer noch bis zum pochenden Herzen spüren konnte. Ich brauchte den beweis, dass da wirklich etwas war. Denn nur wenn man es spürte, die Haut den Widerstand in sich aufnahm, war es wirklich da.
Aber bevor ich überhaupt in seiner Nähe ankam, bevor ein kleiner zuckender Finger sich in die Höhe spreizte, da umschloss etwas kühles meine komplette Hand. Ein Gefühl, was ich nicht beschreiben konnte und noch nie so erlebt hatte. Doch war es echt, als sich der Kopf des grinsenden Jungen in meine Richtung drehte.
„Du kannst mich ruhig anfassen kleiner Lou."
Klein, ein Wort was ich so verabscheute, gerade wenn es mit mir in der Verbindung stand. Aber ihn deswegen einen Ansage zu machen, das traute ich mich nicht. Schlotterten mir doch unbewusst die Knie, ohne einen Möglichkeit zu haben, dies zu verhindern. Man könnte es mit einer Katze vergleichen, die voller Panik, die Haare so in die Höhe aufstellte, dass es von weitem wie ein überdimensionaler Fellknäul aussah.
Ja ein wuscheliges Knäul voller Gefühle und Emotionen, die nicht mehr wussten wohin mit sich, oder eher ich wusste es nicht. Mit geweiteten Blick, betrachtete ich das lachende Gesicht vor mir. Die eisblauen Augen strahlten eine Zufriedenheit aus, die ich von mir nie kannte. Das blonde Haar, stand wohl genauso wild ab, wie Nialls, aber es kam so rüber, als wäre es genauso gewollt. Alles in allem, saß hier kein Geist der verbittert und wütend über seinen zu frühen Tod war, nein wenn man es genau betrachtete, kräuselte sich die Stupsnase fast neugierig mir entgegen.
„Niedlich"
Fragend sah ich ihn weiterhin an. Ich verstand nicht was er mir mitteilen wollte, als er sich ein zweites Mal an dieses Tag frech zu meiner linken Ohrmuschel entgegen streckte und wie selbstverständlich das kund gab, was er dachte. Denn Direktheit schien Nilos zweiter Vorname zu sein.
„Deine Gedanken sind niedlich Loubaby"
„Gedanken?" murmelte ich, währenddessen meine rostigen Zahnräder meines Stammhirn zu rattern begannen. Quietschend, dass sich Falten in meinem Gesicht bildeten, nahmen sie ihre Tätigkeit wieder auf, bis der Groschen so laut mir vor die Füße viel, dass mein Körper zusammenzuckte. „Großer Gott!" kam es überraschend Laut aus meinen Mund, bevor ich ihn quasi mit meinen zarten Handinnenflächen zuklebte. Nilo, der eigentlich verstorbene Bruder von Sven, der aber mehr als lebendig viel zu nah vor mir saß und wissend mit den Kopf nickte. Er hörte jeden meiner verqueren Gedanken. Schlimmer noch, die kleine Made, hatte mich wohl schon viel länger ausgespäht, als ich glaubte und wenn er wirklich alles wusste, dann würde...
„Scheiße! Scheiße! Scheiße!"
Schlitternd, auf dem Boden, mit Hilfe meines Hinterns, wobei meine nackten Sohlen als Fortbewegungsmittel dienten, versuchte ich mich so weit wie nur möglich von der Spürnase zu entfernen. Erstens hatte ich nicht die geringste Lust, dass er noch mehr von meinen wirren Gedanken einsaugte, wobei ich nicht mal wusste was für welche. Augenblicklich stieg mir die Röte in das panische Gesicht und außerdem musste ich zu Zaddy! Zu meinem Zaddy! Obwohl war er das überhaupt und wenn dies so war, würde er es immer noch sein? Nachdem der schwarzhaarige Egomane alles wissen musste und keins der Dinge, hörte er von meinem Mund.
Frustriert schlug ich mir den Fußsohlen auf den harten Holzboden auf. Zayn musste extrem enttäuscht sein, schlimmer noch, er würde mir wohl nie wieder vertrauen und unsere Beziehung in Frage stellen. Bebend fing mein gesamter Körper an zu zittern, war im Begriff wieder den Fluss der Einsamkeit zu erreichen und den Tränen freien Lauf zu lassen, als etwas mit extrem fiel Schwung an den duftenden Textil zog, was seinen Apfel-Zimt Duft verlor und das süßliche Aroma von Zuckerwatte aufnahm. Obwohl irgendetwas war da noch? Tief zog ich die angrenzende Luft durch die Nase. Konnte es möglich sein? Es roch doch nach Schokolade?
„Lou beruhige dich! Zaddy weiß garnichts!" Zartbitter mit Kokos. Ja genau, ich überlegte fieberhaft. Ging die kompletten Produktpalette vor meinen geistigen Augen durch, bis es mir endlich klar wurde. Warum der Duft hier plötzlich vorhanden war. Aber wenn ich es mir wirklich eingestand, war es mir schlichtweg egal. Denn diese Liebkosung, der süßliche Duft in der juckenden Nase, der an strahlende Kinderaugen erinnerte, ich wollte ihn ganz eng bei mir haben, krallte wie aus Reflex meine verkrampften Händen, um den kalten Körper und seufzte seit gefühlten Ewigkeiten erleichtert auf. Bis, ja bis Nilo, den ersten Stein, der porösen Mauer herauszog und damit alles zum Einsturz brachte. Das war wohl eines seiner Spezialgebiete.
„Du solltest es ihm sagen Lou!"
Schlagartig riss ich meine blau-grauen Augen auf, krallte meine verkrampften Finger in seine definierte Schulterpartie. Wie dies möglich war, darüber dachte ich in diesem Moment nicht nach. Denn die Angst zerfraß mich zunehmend, hallte mir doch die Drohung permanent durch die Ohren.
„A-aber d-das g-geht n-nicht...d-das k-kann n-nicht"
„Merkst du nicht dass du dich damit immer mehr von ihm entfernst?"
Sicher wusste ich es. Es lief wie eine Wiederholungsfolge, meiner Lieblingsserie, die man schon gefühlte Millionen mal gesehen hatte und trotzdem nicht umschalten konnte, an mir vorbei. Ich hatte endlich das was ich mir immer gewünscht hatte und niemals überhaupt traute, in meinen angeknabberten Mund zu nehmen. Einen Menschen, der mir zeigte, was Liebe bedeuten konnte und trotzdem musste ich ihn fern halten sonst...
„A-aber sie bringen ihn um!"
...ja ich sprach es endlich deutlich aus. Denn warum sollte ich es gerade vor Nilo verschweigen? Er wusste es doch sowieso schon. Jede noch so kleines Bröckchen, was durch meinen Blutkreislauf lief und dabei war die lebenswichtige Zufuhr meines Herzens zu verstopfen, war ihn schon längst bekannt und trotzdem traf ich auf Unverständnis. Jedenfalls sagten es mir die winzig kleinen Fältchen seines Nasenrückens, die die Sommersprossen tanzen ließen, bevor er stur seine Meinung dazu, mir ins Gesicht blies. Denn das letzte Wort, hatte immer noch er.
„Eher bringen sie dich um Kleiner!"
Ja auch das war ein Ding des möglichen und ja ich spekulierte sogar darauf, mit ihm den Platz zu tauschen. Doch aus meinen zitternden Lippen, dessen Kontrolle ich schon beinah verlor, kam kein Sterbens Wörtchen. Aber das brauchte ich auch nicht. Denn wie schon so oft gesagt oder gedacht. Ach mittlerweile war es schon fast dasselbe, wusste der kleine blonde Cooper mit seinen stechenden eisblauen Augen, doch jeden meiner Schritte.
„Denk so etwas bloß nicht!"
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Niall POV
„Niall James Horan, was treibst du bitte da Drinnen?"
„Fester Nilo, du musst fester Drücken!"
Mit meinen vollen Gewicht, was wohl eher einer Mücke als einen Elefanten glich, drückte ich mit den Kopf voran meine Handinnenflächen Richtung Tür, wobei meine Füße immer weiter nach hinten rutschten. Heilige Potato! Dieser elende Schaum war wirklich überall. Von der violetten Haarspitze bis zur nassen Pobacke. Ja nass und nicht durch das was sich jetzt jeder vorstellen würde. Wenn der Schaum auf unseren nackten Körpern lag. Die perfekt geformten Hände meiner Sonne an mir hinabwanderten und mich Dinge fühlen ließen, sodass die Kobolde im Dreieck tanzten und das konnte sie lange, heilige scheiße sehr lange.
„Leidet da einer unter Sexentzug?"
„W-was?...d-das geht dich garnicht an!" Vor Schreck des gesagten, was natürlich nur von den schwebenden Ding neben mir stammen konnte, verlor ich endgültig das Gleichgewicht und landete durch die schmierige Beschaffenheit, auf meinen zu Zeiten liebsten Platz, was ironisch zu sehen war, denn von dieser Schaumwelt hatte ich wirklich genug.
„Dann denke gefälligst nicht so laut!"
Bitte? Aufplusternde pustete die weißen Flocken, die auf meiner kompletten Nase zu finden waren, in seine Richtung. Was nur zu unnötigen Tönen und noch mehr Schaum führte. Aber das würde ich Nilo nicht unter die Nase reiben, lieber motzte ich ihm sein besserwisserisches Getue direkt ins Gesicht, denn für mich war er an allen Schuld.
„Wer sagt, dass du meine Gedanken lesen sollst? Hilf mir lieber mal!"
Abwartend sah ich den Geist entgegen, dessen Gesichtszüge sich schlagartig wandelten. Vom überraschten Blick, wobei das bekannte Eisblau weit hervorstand, entwickelte sich ein Grinsen, was wohl alles aussagen sollte, nur nicht Lustig gemeint zu sein....
„Mach sofort die Tür auf du wilder Kobold!"
....und genau das erkannte ich in diesem Moment. Als Joshis wildes Gefluche, was sich nach Zayns Muttersprache anhörte, gegen die Tür prallte. Worauf Nilo wohl nur gewartet hatte. Denn mein blonder Zwilling, beugte sich zu mir runter, so nah das sich mein Antlitz, schon fast in seinen Augen spiegeln konnte. Ich schluckte, irgendetwas hatte er vor und auch wenn er schon längst nicht mehr lebendig war, konnte der kleine gerissen sein und wusste genau, wie er einen Traf. Denn wenn klein Cooper eines liebte, dann mich zu ärgern, das hatte ich mittlerweile auch verstanden.
„Mach's gut du Baby. Sowie es aussieht, schaffst du den Rest ganz gut alleine"
„W-was?" Schrie ich schrill auf, wobei es wie eine Tröte klang, drückte Nilo mir doch die Nase zu. Aber bevor ich ihn dafür umbringen konnte, ging das überhaupt? Naja egal. Jedenfalls bevor ich meine streckende Hände um seine dünnen Hals legen konnte und ihn ein zweites Mal das Leben nahm, sagen wir jetzt einfach mal das ginge, war die nervige Grinsebacke mit einen kurzen Winker verschwunden und ließ mich hier, im Bad des lebendigen Waschmittels, worin ich gerade wehleidig ertrank. Ganz zum schweigen von den wildgewordenen Koala, der an der Tür nagte. Schöne Scheiße! Völlig von Sinnen, knallte ich mir die schaumbedeckten Hände, auf die bloße Stirn. Den hatte ich ja voll vergessen.
„Führt du jetzt schon Selbstgespräche Niall? Ich zähle jetzt bis drei. Wenn du dann nicht aufmachst, dann hole ich meine Geheimwaffe. Ist das klar?"
„G-Geheimwaffe?" Panisch krabbelte ich an die hämmernde Stelle, drückte mit letzter Kraft dem Unheil entgegen, währenddessen sich meine Augen reflexartig schlossen. Hörte ich doch schon die erste Ziffer, die nichts gutes bedeuten konnte, direkt vor mir.
„eins!"
And Back Again! Mit einen neuen Part, in der ersten Arbeitswoche nachdem Urlaub. Naja ich hoffe wenigstens euch kann ich mit den Kapitel ein wenig versüßen?
Eure Manu ❤️
„You go down just like Holy Mary
Mary on a, Mary on a cross
Your beauty never ever scared me
Mary on a, Mary on a cross"
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