❄️175❄️ - Auf den Weg zur Wahrheit!
„It's been a year, two weeks, one day, I
Knew the minute that I saw your face that
Only thing that never changed was you
Your perfume's intoxicating
You still smile when you say my name and
I love the way that you dance across the room"
Louis POV
„Sun!!!" Bevor mein Gehör diesen Wortlaut verarbeitet hatte, die Hirnwendungen, das Ganze verarbeiten konnten, sodass ich verstand, was es bedeutete, war der Gummibärchen duftende Wirbelwind schon über alle Berge.
Naja alle Berge war wohl eher relativ, denn genau genommen huschte mein kleiner Bruder Fluchs in diesem Moment durch die gegenüberliegende Anthrazitfarbenen Tür, wo von ich eben mehr als im Zwiespalt fühlend, herkam und auch wenn meine selbsternannte Aufgabe es eigentlich war, Niall aufzuhalten, rührte ich jetzt keinen Finger. Denn mein stark klopfendes Herz, sagte mir was ganz anderes. Babyni sollte bei Liam sein. Seine Sonne brauchte Hilfe, um zum Licht zu finden, was wohl nur einer wieder hinbekommen würde, die Person, der sein Herz gehörte.
Der braune Wuschelkopf vor mir, der meinen so ähnlich war, er sah das aber ganz anders, als ich gerade beobachten konnte, wie sein rechtes kurzes Bein in die Höhe ging, um es Sekunden später, lautstark wieder mit den knarzenden Holzboden zu verbinden. Joshua schien sich freie Luft machen zu wollen, bevor sich sein Körper endgültig in Bewegung setzte. Jedenfalls hatte er das vor, der etwas größere wandte sich von mir ab, doch bevor der Koala endgültig meinen Blickwinkel verließ, krallte ich meine Hände wie ein Äffchen, was keiner so gut konnte wie ich, an seinen rechten Arm. „Babylou w-was?" kam es überraschend unsicher von ihm, wobei sich das satte Braun und intensive Blau seiner Augen ungewohnt groß darstellten. Doch das konnte mir doch auch von nutzen sein, wollte ich doch endlich Klarheit. Nicht nur Brocken, die mir ab und zu mal gegen die kleine Stupsnase gehaucht wurden. Nein, ich war der Meinung, eher gesagt ich war mir sicher, dass ich ein Recht darauf hatte zu erfahren, was hier eigentlich abging. Denn schließlich schien ich schon viel zu sehr involviert in die Machenschaften dieser Crew
zu sein, schimpfte einen Mann meinen festen Freund, dessen Zeichen übermäßig groß auf der rechten Schulter prangte. Daher war meine Frage wohl nicht unbedingt zum richtigen Zeitpunkt gewählt, aber völlig gerechtfertigt.
„Wer war Nilo?" Knallhart ohne jegliche abschweife sagen was man will. Ja das war der Tommo Way. Eine Art, die nur meine Geschwister von mir kannten, denn meine Schüchternheit ließ diese Charaktereigenschaft sich tief in meinen Inneren verschließen und erst wieder in die Helligkeit hinaustreten, wenn ich mich wirklich sicher fühlte und dieser Moment, war wohl jetzt gekommen und mich selbst völlig unerwartet traf.
„Was soll die Frage, Svens kleiner Bruder, aber das weißt du doch Lou." Ok die nervige Tonlage sagte wohl alles. Joshua hatte nicht die geringste Lust darüber zu sprechen, fixierten doch seine so ungewöhnlichen Augen das Gegenüber, was ein Geheimnis verbarg, von dem der braune Wuschelkopf nichts wusste und das kam einer Todsünde gleich. Denn der kleiner Koala, musste seine feine Nase überall hinein tunken, ob es wehtat, oder nicht.
„Es gibt doch wohl jetzt wichtigere Dinge, als die Vergangenheit Lou." Schmetterte er meine Frage mit den winkenden linken Zeigefinger ab, wobei seine zappelnden Füße sich immer weiter auf die Gegenüberliegenden Seite streckten. „Was ist da Drüben passiert? Das stinkt doch zu Himmel." gekonnt zog er die Nase kraus, wobei die Sommersprossen wild umhertanzten. Aber davon ablenken lassen, würde ich mich nicht. Beruhigend atmete ich noch einmal tief frische Luft ein, bevor ich den etwas größeren direkt vor mich zog. Augenpartie zu Augenpartie. Ein Duell, was ich versuchte gewinnen zu können, wobei niemand mir sagen konnte, wie schwierig es war. Denn Joshi war im Gegensatz zu mir nicht auf dem Mund gefallen.
„Hier stinkt auch so einiges Joshua Lenni Black. Meinst du nicht wir stehen Antworten zu?" Es kostete mich sehr viel Mühe den stechenden Blick nicht auszuweichen, mich lieber auf den unebenen Rillen des Holzbodens zu verlieren, als es bei Joshi anscheinend zu rattern begann. Gezielt quälte er mit seinen weißen Schneidezähnen die Unterlippe, bevor mich sein unbewohntes dunkles Aufseufzen, zusammenzucken ließ. „Ok kleines Äffchen was genau willst du wissen?"
„Äffchen!"
„Klein!"
Voller Schlag in die Magengruppe, auf den wunden Punkt, in den diese schlagfertige Katrin tief hineingedrückt hatte. Doch auch wenn mich das unheimlich störte, ich ließ es frei in der Luft stehen und widmete mich wichtigeren Dinge „Nilo!" Stirnrunzelnd ordnete ich mein wirres Durcheinander, was sich anhörte wie ein lautes Stimmengewirr, von dem ich nicht mehr verstand, als die Art wie gesprochen wurde. Ich schüttelte leicht mit den Kopf, unter der Vorsicht, dass es nicht zuviel auffiel. Was war bitte mit mir los? Eigentlich wollte ich doch nur eins genau wissen, naja eigentlich zwei Dinge, aber direkt ins Haus fallen, war ja jetzt auch nicht gerade Optimal. Wobei diese Frage? Sie schaffte Klarheit in jedermann Hinsicht, doch taten sich dadurch nur noch mehr auf....
„Sah Nilo wirklich aus wie Babyni?"
Erst wurde das satte Braun und intensive Blau direkt vor mir, ungewöhnlich groß, bis es resigniert zuklappte und der dazugehörige Kopf leicht hin- und herschwang. „Er war etwas größer wie Ni und da unser Kobold sehr an Gewicht verloren hat, worüber auch noch Klärungsbedarf herrscht, auch etwas muskulöser. Aber sonst gleichen sie sich wirklich eins zu eins, auch vom Charakter her. Nilo war unser kleiner Babyeisbär, der sich ständig in Schwierigkeiten brachte und danach eine extrabreite Schnute zog, wenn man ihm zur Rede stellte."
Jede Charaktereigenschaft, die Joshi mir traurig lächelnd zu verstehen gab, ich kannte sie wohl fast besser, als meine eigenen, war doch mein kleiner Bruder ganz genauso und ob ich in meiner Kindheit nicht schon genügend Neid erfunden hatte, nicht wenigstens ein kleines bisschen wie Niall zu sein, stach mir der Gedanke daran, das Zayn jemanden sein Herz geschenkt zu haben, der wohl fast genauso tickte, wie mein Fabelwesen denkender Ire, kontinuierlich in mein blasses Haupt.
„Babylou? Hey was ist denn?" Plötzlich waren die tanzenden Sommersprossen ganz nah, als sich die warme Stirn an meine lehnte. Wahrscheinlich sollte es eine Geste der Hilfe vermitteln, was es in diesem Moment aber leider überhaupt nicht tat. Den das Joshi, Zayn so wichtig war, ließ die negativen Gedanken endgültig nach oben sprudeln, wie heiße sickende Lava den Boden benetzen.
„N-naja...i-ich" stammelte ich schluckend, wobei bei jeder Reizung des Kehlkopfes der Adamsapfel vielsagend hervorstach. Dieser Blick aus braun und blau, es ließ mich meine Hemmungen für einen kurzen Moment vergessen, diese Chance, die ich brauchte um mir endlich Luft zu machen. Gab mir Freiraum von allem was mich belastete, egal was danach kam....
„I-ich weiß...ich weiß nicht ob er mich wirklich liebt Joshi." krampfend verschloss ich meine steifen Finger zu Fäusten, wobei mein Blick an den nackten Füßen hing, hatte ich doch aus der Affekthandlung meinen kleinen Bruder aufzuhalten, alles stehen und liegen gelassen, was mir im Endeffekt nicht viel gebracht hatte. Nur Zweifel an mir Selbst und trotzdem musste diese Last aus mir raus, krabbelte wie kleine Ameisen stetig hinauf und sprang dem Licht entgegen.
„Vorhin als Sven Nilos Namen erwähnt hat...du hättest sein Gesicht sehen sollen. W-warum nimmt er mich...w-wenn N-Ni..." ich brach ab, war nicht mehr in der Lage meine Stimmbänder mit meinem Hirn zu Verbinden, quälte mich diese Frage noch schon seit dem Geständnis von Zayn. Er hatte Nilo aus vollstem Herzen geliebt, dass sah man in seinen Golden schimmernden Augen. Einen Blick, den er mir auch schon schenkte, nur sollte ich dem glauben? Oder spielte mir mein Verstand wieder Streiche, gab mir vor, das zu bekommen, was ich am allermeisten begehrte? Ich wusste nicht mehr weiter, klammerte mich hilflos wie ein Äffchen an Joshis, als seine kindlich wirkende Stimme meine rechte Ohrmuschel streifte. „Lou du bist so ein Dummkopf!"
Scheiße! Panisch riss ich die Augen auf, krallte meine feinen definierten Fingerchen in den nicht gerade kräftigen Hals von Joshi, was wohl nicht angenehm war, zog er doch scharf die Luft durch die Nasenlöcher. Es war ein egoistisches Verhalten meinerseits. Doch ich brauchte es in diesem Moment so sehr, blendete alles andere aus, den ich hatte es wirklich ausgesprochen, konnte es nicht mehr unter den übergroßen Teppich kehren, der mich zu verschlucken drohte. Erschöpft von diesen Gedanken drückte ich mein kurzes Kinn auf die freie Schulter vor mir, genoss das sanfte Streicheln über meine Haare, als ein kleines leises Kichern über mich hinwegblies.
„Das Zaddy ein schwarzes Brett vor seinen gut aussehenden glänzenden Schopf trägt, ist mir durchaus bewusst, aber von dir hätte ich mehr erwartet Mr. Tomlinson aus Doncaster."
„Was meinst du?" kam es murmelnd von mir, genoss ich doch die wärmende Finger, die Joshi mir gab, in vollen Zügen. Manchmal fehlte nicht viel, um einen Menschen glücklich zu machen. Das merkte ich gerade jetzt. Sicher, pures Glück, fühlte sich definitiv anders an, aber die Sonnenleiter ging mindestens eine Sprosse nach oben.
„Du fragst ernsthaft ob er dich liebt? Kneif mich mal bitte jemand! Sonst färbt deine Begriffsstutzigkeit noch ab" Den Sarkasmus in Joshis Stimme, ich vernahm es sofort und auch wenn mich seine Aussagen schon schmollend von ihm lösen ließen, der Ton, der nunmal die Musik machte, trug das restliche dazu bei. „Du nimmst mich kein Bisschen Ernst!"
„Ach sollte ich das etwa?" Schmunzelnd strich der rechte Zeigefinger seinerseits über mein empfindliche Nasenspitze, was mich sofort zum Niesen brachte. Wehleidig zog ich diese Hoch, wobei der ebenso braune Wuschelkopf amüsiert sein Haupt schüttelte.
Meine Atemluft erhitzte sich stetig, denn so langsam hatte ich die Faxen dicke. Keiner hier nahm mich nur im Ansatz für voll, dabei war diese Ganze Angelegenheit so wichtig, für mich jedenfalls. Es hing alles davon ab. Entschied darüber, wie es für mich weitergehen sollte, denn bei Zayn würde ich nur unter einer Bedingung bleiben. Entweder bekam ich ihn ganz oder garnicht. „I-ich.." setzte ich meinen überforderten Mund zur Geltung, wobei ich genervt von mir selbst die auffälligen blaugrauen Augen verdrehte. Denn anscheinend viel mir nichts mehr dazu ein, als ständig dieses i-Wort zu erwähnen. Langsam bekam ich echt das Gefühl verrückt zu werden, denn mein Wortschatz war es anscheinend schon.
„Mensch Lou, wenn mein großer nicht biologischer Bruder eins tut, dann dich lieben hörst du?" Die kleinen Finger, sie perlten ab von meiner immer noch kribbelnden Nase zum herausstehenden kurzen Kinn, was Joshi leicht anhob. Ich erzitterte, wollte er meine Komplexe jetzt endgültig „Hallo" rufen lassen? Denn das stand kurz davor, wie kleine Männchen, wartete diese nur auf ihren Einsatz. Ich schluckte, wippte mit den abgetretenen schwarz-weißen Vans unsicher auf- und ab, als nur ein Name aus mir heraussprudelte. „Nilo"
Ja auch wenn ich den Blondschopf nicht kannte, ich sah ihn mittlerweile für das perfekte Wesen an. Er so hell wie das Licht und Zayn so dunkel, dass ihm die Schatten umkreisten. Somit gaben sie eine Einheit, die ich in diesem Golden, worin man sich jedes Mal auf neue verlor, niemals sein konnte. Sie waren wie das Ying und Yang, Tageslicht und Dunkelheit. Das Puzzleteil, was der andere brauchte, um zu einem Meisterwerk zu entstehen. Jedenfalls glaubte ich das, machte mich selbst, mit jeder Erklärung der Perfektion nieder, bis ich den bekannten Duft von flüssigem Karamell ganz intensiv an jeder Faser meines Körpers wahrnahm, eine Wärme mich umfing, die den negativen Pol austauschte.
„Hey kleines Äffchen deine Sorgen sind unbegründet verstehst du? Denn auch wenn er unseren unbeholfenen Eisbär geliebt hat, gibt es nur eine Sache die nur du kennst und das ist der größte Liebesbeweis überhaupt."
„Was denn?" Starr sah ich in das strahlende blau und intensive braun was verräterisch glänzte, bevor er sich ganz nah zu mir runterbeugte. Ja auch Joshi musste dies tun. Man glaubte es kaum, aber selbst er überragte mich. Mit zusammengebissenen Zähnen tat ich diese Tatsache aber ab, denn was er mir so wichtiges zuflüsterte, stand ab sofort im Vordergrund. „Trisha"
„Trisha?" kam es hauchend aus meinem Mund, der beim letzten Wortlaut weit offen stehen blieb. Denn wen Joshi meinte, war mir sofort klar. Die Frau mit den selben golden schimmernden Augen, die mich auffing, während ich hilflos strauchelte. Die mich liebevoll Engelchen taufte und ohne mich zu kennen, sofort in ihrem Herzen aufnahm. Zayns Mutter. Leicht lächelte ich den stupsnasigen Sommersprossen entgegen, verstand ich doch endlich was er von mir wollte. Anscheinend hatte Svens kleiner Bruder nie das Vergnügen gehabt, hinter diese Fassade der meterhohen Mauer zu blicken, wenn höchstens nur durch einzelne Löcher. Ich allerdings riss sie bis zum letzten Stein des Fundamentes auseinander und dieses Gefühl, es gab mir zum ersten Mal so etwas wie Liebe und Vertrauen zurück. Vertrauen an den Menschen, den mein verletztes verkümmertes Herz gehörte. Fassungslos klatschte ich mir auf die flache Stirn, ich war so dumm.
„Also wieder alles gut?" Die weichen warmen Hände, ließen jede Stelle, die sie berührten wohlig Kribbeln, währenddessen ich ihn nickend zu verstehen gab, dass der Weltuntergang abgewendet wurde. Zwar nur knapp aber immerhin. Trotzdem behielt ich mein steifes selbst bei, denn eine ganz bestimmte Frage, stand immer noch im Raum und da ich gerade einen der Beteiligten vor mir stehen hatte, wollte ich die Chance nutzen. „Äh Joshi da wäre noch etwas!"
Fragend sah mir der braune Wuschelkopf entgegen, wobei sich der Drang immer mehr verstärkte, meine Unterlippe gnadenlos mit den Schneidezähnen zu massakrieren. Verkrampft griff ich in den für mich übergroßen Hoodie, wobei sich der Duft von Zayn aufwirbelte und mir anscheinend die Kraft gab, die Frage zu stellen, die einerseits jeden, der damit in Verbindung gebracht wurde, zu tiefst verletzte, aber mir so wichtig war. Denn egal wieviel Zeit ins Land strich, der Mensch befand sich noch immer im Mittelpunkt dieser traurigen Geschichte. „Wie ist Nilo gestorben?"
Das feste greifen in Haare, dessen Durcheinander damit auch nicht nicht mehr zu retten war, was ich nur allzugut kannte, währenddessen die so gut anfühlende Nähe verwand, humpelte Joshi doch rettend einige Schritte nach hinten, wobei er schwere Atemausstöße ausblieb. Das alles konnte ich beobachten und führte nur zu einen Ergebnis, ich hatte einen sehr Wunden Punkt getroffen.
„Lou also ich...ich glaube kaum dass ich der Richtige bin der..."
„D-Darling!!!!!"
Die wilden schwingenden Locken und der tapsige Gang, ich erkannte ihn sofort, als ein unbeholfener hochgewachsener junger Mann, dessen Duft sogleich an heiße Sommertage erinnerte, meinen Gesprächspartner an sich riss. „Hey!" meckerte ich lauter als gewollt, denn meine Unsicherheit, war in einen vielsagenden Unmut gewechselt, der meinen Blick dunkel wie die klare Winternacht aussehen ließ. Ich hatte lange genug für diesen Moment gekämpft, im wahrsten Sinne des Wortes und für mich kam Harry gerade jetzt einen Störenfried gleich, die Beine breit mache konnte Joshi auch noch später.
Ich verschluckte mich fast an meinen eigenen Speichel. Hatte ich das jetzt wirklich gedacht? Fassungslos schüttelte ich mich den Kopf. Daran war doch nur Mr. Knackarsch himself schuld, für den ich sehr gerne die Beine breit machte, ohja wie sehr ich das tat, seinen zuckenden Schwanz entgegen rutschte...heilige Scheiße!!!! Was dachte ich da schon wieder? Frustriert stampfte ich mit den Fußen über den alten Holzboden, als sich Harry wiederholt zu Wort meldete.
„B-Babyboy i-ich k-kann P-Payno n-nicht e-erreichen." gab er keuchend von sich, was mich den Lockenkopf genauer ansehen ließ. Ich runzelte die Stirn, sowie er da stand, hilflos den viel kleineren Joshi in den Armen hielt. Er schien um sein Leben gerannt zu sein, nur wieso? Sagte er nicht Payno?
„Oh Shit!" murmelte ich, wobei mir das letzte Gramm an Gesichtsfarbe auf den Boden kleckste. Mir wurde Augenblicklich klar, warum Harry so verzweifelt klang, sein ganzer Körper zu zitternd begann und ganz egal, wie groß er gegen uns wirkte, sich so klein darstellte, dass er fast unter die Armbeuge seines Liebsten passte. Am liebsten hätte ich „Awww" gerufen, mein neues Handy zur Hilfe genommen, um es für die Nachwelt festzuhalten. Trieben mich die erlebten Bilder nicht immer weiter zurück zur gegenüberliegenden WG, wo der Gesuchte schwer verletzt dalag.
Mit den Rücken zur Wand, so kam es mir vor, ging ein unsicherer Schritt rückwärts nach Hinten, auf den nächsten und als ich schon in der Mitte stand, dem Atem erleichtert ausblies, da trafen mich wissend die besonders farbigen Augen. Warum wissend? Ja weil Joshi etwas ahnte, während er beschützend seinen wertvollsten Schatz in den Armen hielt. Kein Ton hinterließ unsere Lippen, nur das wilde Gekeuche des Lockenkopfes unterbrach die Stille und als ich diese Anspannung nicht mehr aushielt, mein Geheimnis aussprechen wollte, denn Harry verdiente die Wahrheit, genauso wie ich sie verdiente, da nickte mir der Wuschelkopf auffordernd zu, währenddessen die Tür leise zuging.
Und auch wenn ich vorhin eine Begriffsstutzigkeit an den Tag legte, die schon Oskarreif war, wusste ich in diesem Moment sofort was zutun war.
Nur ob derjenige mit mir reden würde, blieb abzusehen.
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Niall POV
„I-ich liebe dich auch!" Zufrieden lächelnd mit der Antwort drückte ich die Nase noch enger an der erhitzten Haut platt, durch das Fieber strömte der nussige Duft quer durch das Wohnzimmer und verwandelte den eher kühlen Wandton, in einen Warmen Sandton der Sahara, was mich beruhigend aufseufzen ließ. Dieses wohlige Gefühl, ich bekam es nur bei Liam, obgleich dass mir eben noch die Angst, die Luft zum Atmen nahm, schon klitzekleine Gesten, wie zum Beispiel die kalten Finger, die auf meiner Kopfhaut entlangfuhren reichten aus, um die Stimmungslage abrupt zu verändern. Es fehlte nicht mehr viel und ich würde schnurren wie ein liebestoller Kater.
„B-Baby wir sollten reden." kam es so leise aus dem keuchenden Rachen meines Freundes, sodass ich es kaum vernommen hatte und doch löste es eine schlechtes Gefühl in mir aus, so stark, dass sich mein Kopf ganz automatisch zu ihn wendete. Mein Kinn behielt den Platz auf der erwärmten Brust aber bei, währenddessen Teddyaugen aus Eisblau trafen. „Sun ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist."
Die pfeifende Lunge, die Fältchen die sich schmerzverzerrt um seine satten braunen Augen legten, das verschwitzte haselnussbraune Haar, was stark vom Kopf Abstand. Alles erweckte doch den Eindruck, dass es ihm nicht gut ging. Forschend krabbelten meine Finger nach oben, wollten das verschwitzte Gesicht erfassen, als plötzlich seine großen Hände, meine um sich verschlossen. Ich ließ halboffen den Mund stehen, wusste nicht, was ich sagen sollte, als er es mir abnahm, egal wieviel Anstrengend es ihm auch kosten musste. „M-Meinst du n-nicht, dass i-ist meine E-Entscheidung?"
Schluckend starrte ich Minuten einfach nur in das Schokoladenbraun seiner Augen, drückte meine zarte Hände, Liams entgegen, bevor ich ihn zaghaft entgegen nickte, mit ankommender Angst, auf das was folgen würde. Sein schwerer Atem, er blies mir über die Haarspitzen, wodurch sich einzelne Strähne lösten und auf meiner nachdenklichen Stirn landeten, aber die durch ein pusten aus meinen Mund wieder nach oben zu befördern, das traute ich mich nicht, zu sehr zog mich sein keuchenden Antlitz in den Bann. Unbewusst rutschte ich diesem entgegen, berührte fast die vibrierenden Lippen mit seinen, als seine raue Stimme mein tun unterbrach. „Warum hast du mir nichts gesagt Baby?"
Hilfesuchend japste ich nach Luft, wusste ich doch ganz genau von was er sprach und nein es war nicht die nach Nikotin stinkende Morchel, die vor gefühlten Momenten, mir das Licht ausknipsen wollte, oder diese Crew, die wie eine unsichtbare Wand immer näher heranrückte und das letzten bisschen Stolz in mir versuchte zu zerquetschen. Nach allen dem hier, von dem ich nicht genau wusste was passiert sein musste, glaubte ich doch Liam sicher in der Klinik vorzufinden. Dachte er immer noch an genau das eine Problem, was sich schon seit dem unsere Beziehung den Anfang nahm und quer durch den Kakao zog. Im wahrsten Sinne des Wortes.
„I-ich" unruhig zappelten meine nackten Beine auf- und ab „Sunshine"
„Es ist die Uni Baby, nicht eine belanglose Rechnung, die du vergessen hast zu bezahlen, die Sache hier ist ernst."
„Denkst du das weiß ich nicht? Meinst du ich bin extra durchgefallen? Wenn ich so überlege, hätte ich damit wenigstens etwas Verstand erwiesen, so hab ich einfach nur versagt." Resigniert schloss ich die Augen, spürte die ankommende feuchte hinten den zugeklappt Lidern, wobei mir eine Tatsache auf der Zunge lag, die sich unbedingt lösen wollte und quälend spürend durch die zusammengebissenen Zähne rutschte. „Ich bin ein Versarger"
Ja so war es. Genau das gab mir mein wahrer großer Bruder schon gefühlt in der Wiege mit. Er, der Mustersohn der Familie, der Erstgeborene, dem alles zufiel, während ich von Anfang an strauchelte. Doch anstatt mich aufzufangen, sah er noch dabei zu wie ich ins Bodenlose flog. Ich glaube er machte sich damals einen Spaß daran, noch Salz in die Wunde zu streuen und auch wenn er mich damit aus tiefsten Herzen verletzte, war das nichts gegen das Heute. Dem Mittlerweile empfand ich nur noch puren Hass, gegenüber Greg.
„Schatz h-hey...w-was..." der nächste Hustenanfall, den Liam durchschüttelte, ließ mich ruckartig die eisblauen Augen öffnen, wobei ich jetzt erst mitbekam, das meine Wangen völlig nass waren. Erschrocken blies ich die Luft aus. Ich hatte garnicht mitbekommen, das mir die Tränen über das Gesicht liefen, aber mich damit jetzt zu beschäftigen, dafür blieb mir keine Zeit, denn die beklemmenden Laute, sie zogen mich in ihrem Bann, ließen keinen anderen Gedanken zu wie „Liam" und als der Reiz endlich abklang und seine Augen nur die meinen sahen, da wollte ich ihm soviel sagen, öffnete fordernd den Mund und atmete tief ein. Doch aus meinen Plänen wurde wieder nichts...
„So Liam wir sollten dich ins Bett bringen."
...denn plötzlich stand Zayn neben uns. Warum er das tat? Ich hatte nicht den geringsten Schimmer und seit wann die Beiden so dicke waren, dass Liam ihm soviel Vertrauen schenkte, die nach ihm ausstreckende Hand in seine nahm? Ich verstand es nicht. Ja sicher unser Gespräch, es war von Nöten und ja, hier vor Mr. Badboy sollten wir das sicher nicht führen. Doch dass er es aufeinmal so hinnahm von Zayn gestört zu werden? Fassungslosigkeit erweckte mein Sein, als ich von den schwarzhaarigen runtergezogen wurde. „Na komm schon du Giftzwerg, träumen kannst du auch später. Jetzt hilf mir mal!"
„Wie war das?" aufmüpfig blies ich die Backen auf, behielt den Rest der Schimpftriaden, die Hauptsächlich Irisch waren, aber bei mir. Denn wichtig war jetzt nur meine Sonne, den wir mit größter Mühe in mein Zimmer verfrachteten. Dass ich dabei über mindestens einer Vielzahl von Kleiderhaufen flog, musste ich ja nicht erwähnen und als Liam sich dann endlich am geplanten Ziel befand, da war ich körperlich so erledigt, dass ich mit hängen und würgen wie ein irischer Kobold, der sein Gold verlor, direkt neben ihn liegen blieb.
Eine Vielzahl von Wörtern schwirrten durch meine Gedanken, ließen mich nicht in den so verdienten Schlaf finden. Denn der Turm der Probleme, er stapelte sich kontinuierlich nach oben, fing an in die Schräglage zu kippen und im Gegensatz zu Pisa blieb er nicht stehen. Er fiel und begrub uns alle miteinander, jedenfalls wenn ich so weitermachen würde. Vielleicht war es also an der Zeit, endlich ehrlich zu sein?
Aber das verschob ich lieber auf Morgen.
Sicher Nialler die bekannte Aufschieberitis, wer kennt's nicht? Somit hallo beim Update, was auf sich warten ließ.
Daher kommt ein kleines Spezial gleich hinter her, ich hoffe ihr freut euch?
Damit schönen Sonntag ☀️
Eure Manu ♥️
„And it comes rushing back
As the moment passed
Make me wanna grab your hand
And pull you back"
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