❄️169❄️ - Erkenntnisse die das Leben verändern...
„Baby, we should say it all, say it all
There's beauty in these broken walls, broken walls
Holding back is criminal, criminal
Baby, we should say it all, say it all"
Louis POV
„Warte mal Kleiner! Du bist der Grund für Zaddys Veränderung, stimmt's?
„Äh...a-also" Das Mädchen machte mich sprachlos, schon alleine ihre bloße Anwesenheit schüchterte mich so ein, dass ich keine Worte mehr fand. Sicher ich gehörte nie zu den Typ Mensch, der bei unbekannten Personen offen heraus „hier" schrie. Aber diese Direktheit, wie mich die zierliche Person Richtung Wand beförderte und wie selbstverständlich ihre kleinen Hände in meine wuscheligen Haaren vergrub, es machte mich sprachlos, wobei mein linker Nerv der Schläfe gefährlich zuckte. Denn das war ich doch nur möglich weil ich so kl-...
„Och Gottchen du bist so klein und niedlich. Kein Wunder also, dass Zaddy auf dich steht."
Klein!!!
Niedlich!!!
Volle Breitseite von allen Himmelsrichtungen prasselte es auf mich ein. Es waren nämlich genau die Wörter, die ich so hasste. Als wenn sie mein Selbst betrafte. Dass ich mich selbst gerade noch so nennen wollte, vergaß ich komplett. Denn eine andere Tatsache ließ die überdimensionalen grell blinkenden Fragezeichen über meinen Kopf schwirren. Ja das Zayn auf mich stand, die Bestätigung hatte ich erst vor ein paar Stunden in völliger Ekstase bekommen, als er seinen gierigen Schwanz in mich stieß. Bei diesen Gedanken biss ich so fest wie nur möglich mit den weißen Zähnen, auf die empfindliche Unterlippe ein. Verdammt Tommo! Denk an was anderes, alles außer heißen, sehr heißen, dreckigen Sex auf der Küchenarbeitsplatte. Vögel! Ja genau Vögel, flauschige keine gefiederte Freunde die vögeln? "Verdammt!!" Gefrustet klatschte ich mir mit den Handinnenflächen auf das ungesund Rötlich Gesicht.
"Hey Kleiner stimmt etwas nicht mit dir? Du bist so rot im Gesicht, lass mich mal sehen!" Wie selbstverständliche und mit leichten unnachgiebigem Druck schoben die weichen warmen Hände meine Beiseite und zogen prüfend über mein Gesicht. "Hm Fieber scheinst du keines zu haben, obwohl etwas warm fühlst du dich schon an. Hast du vor kurzem Sport betrieben?"
„Sport?" Gab ich flüsternd von mir, hatte ich doch Angst, schon alleine durch meine Stimmlage, mich zu verraten. Denn Aktivitäten nach Leibeskunst, bis die Luft kaum noch ausreichte um die Lungen mit frischer Sauerstoff zu befühlen und jede noch so kleine Faser des Körpers elektrisierend zuckte. Ja das hatte ich ausgiebig getan.
"Kleiner?" Erschrocken sah ich in das Eisblau was mir so bekannt vorkam, aber mir partout nicht einfallen wollte woher. Als hätte ich es vor ein paar Minuten erst intensiv begrüßen können, aber ein Nebel versperrte mir jetzt die freie Sicht. Aber vielleicht war das auch gut so? Warum interessierte mich das Mädchen überhaupt und was gab mir das Recht mich so zu nennen? Plusternd blies ich die von ihr umfassende Backen auf, als ich endlich meine Stimme wiederfand und ihr laut etwas entgegensetzte. "Ich heiße Louis!"
Yes! Das saß. Jedenfalls war ich als introvertierter Mensch fest davon überzeugt. Sie allerdings zog nur leicht die hellblonden Brauen nach oben, bevor Sie mit schmunzelnd antwortete. "Niedlich! Wie eine kleine Kratzbürste. Man könnte meinen du hast dir das von meinen großen Bruder abgeschaut. Der meint auch immer das letzte Wort haben zu müssen. Aber ich verrate dir was." Eng drückte sie ihre warmen Lippen auf meine Ohrmuschel. "Das hat der Idiot nie. Jetzt aber zum eigentlichen Thema zurück. Du bist Zaddys fester Freund stimmts? Na warte wenn ich den erwische!" Schnaubend ging die langhaarige Blondine, die ihre Haare zu einem Zopf trug, auf und ab, als etwas mich völlig überraschend nach hinten zog und mit den muskulösen Armen umschlang. Erschrocken schrie ich auf, bevor ich den Duft in die Nase bekam. Der Geruch von frischen Äpfeln überstreut mit gemahlenem Zimt. Da war er, der Mensch, den ich so dringend brauchte und mir die Sicherheit gab, die mir das Mädchen so gierig entzog. Denn mit jeder leidigen Minute fühlte ich mich kleiner und kleiner. Erschöpft lehnte ich mich mit den wuscheligen braunem Hinterkopf an die wild schlagende Brust, als ein bedrohliches Brummen, seine Lippen verlies. „Kannst du mir verraten was du da tust Kat?" So schnell wie möglich zog mich Zayn hinter seinen breiten muskulösen Rücken, ich hatte kaum noch eine Möglichkeit ein Blick zu den Geheimnisvollen Mädchen zu ergattern. Nur ab und zu erwischte ich das eisige Blau ihrer Augen, wobei ich mir endlich bewusst war, woher mir dieser selbstbewusste Blick so bekannt vorkam. Es war genau derselbe den Sven an den Tag legte. Aber konnte das sein? Sie sagte doch etwas von großen Bruder? Nachdenklich zog ich die Stirn kraus, währenddessen meine nervösen Fingern Ruhe an den Apfel-Zimtigen schwarzen Shirt vor mir fanden.
„Na was wohl ich lerne deinen Freund kennen. Ich bin übrigens sehr enttäuscht von dir Zaddy, ich hatte gehofft du stellst ihn mir vor." Schmollend ging ihr Blick in das knurrende Gesicht meines Freundes also ich dachte jedenfalls ihn so nennen zu dürfen, denn abstreiten tat er bis jetzt keineswegs.
„Warum sollte ich?" Ok die Luft wurde eindeutig zu dünn hier drin, als sich die beiden Protagonisten stillschweigend entgegen sahen. Wenn mich nicht alles täuschte, dann vernahm ich etwas, was sich wie ein Knistern anhörte, wie wenn sich zwei Komponente elektrisch aufluden und kurz davor waren, laut krachend auf den Boden niederzugehen. Scheu drückte ich meine Stupsnase auf die Schulterblätter des schwarzhaarigen, wollte überall anders sein als hier, währenddessen ein Luftzug hinter mir, etwas mehr Licht ins Dunkel ließ.
„Kannst du wieder deine vorlaute Klappe nicht halten Schwesterherz?"
Es war Sven, ich spürte seine Aura sofort. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben sollte.
Aber wenn es eine Person außer Zayn gab, die zurzeit nicht im Einklang war, dann war es der Blonde, nach hinten gestriegelte Schopf und auch wie sehr er versuchte zu dies zu verstecken, es vielleicht sogar die letzten Jahre bestens drauf hatte. Der blonde hochgewachsene Mann, war jetzt ein ganz anderer. Was wohl weniger an seiner zertrümmerten linken Schulter lag, sondern an seinen Herzen, das eiskalte würfelartige Instrument, was aus den Takt schlug.
„Na von wen ich das wohl habe Jone." Mit verschränkten Armen ging ihr Blickfeld von golden Rehbraun zu eisiges Blau, aber die Wut von eben, das Schnauben, durch den kleinen Mund, es war plötzlich nicht mehr vorhanden, sondern ein schweres Seufzen, bevor ihre Hände auf seinen blassen Wangen lagen. „Wir sollten reden!" und das war wohl keine Bitte oder eine Frage, nein eher eine direkte Anweisung, die Kat? So hieß sie glaube ich, jedenfalls hörte ich diesen Namen kurz, von sich gab. Aber Sven würde nicht reden. Das sah man von der ersten Minute an und auch wenn er es wollte, wäre die langhaarige Blondine wohl die vollkommen falsche. Auch wenn die Geschwister waren, das gleiche Blut durch ihre Adern floss. Obwohl war vielleicht gerade dass das Problem? Sofort kam mir wieder diese Name in die Ohren, der Nialls so ähnelte und anscheinend der Auslöser für das Ganze war. Nilo...
„Mist! Schon so spät?" Das war wohl mehr Glück als Verstand, für den älteren, der sich grinsend wegdrehte, als seine Schwester schnell zur Tür lief. Eilig schnappte sie sich ihren Mantel, der lieblos auf den Boden gelandet war und rief Zayn noch etwas zu.
„Pass auf meinen Bruder auf Zaddy! Du weißt ja, der Kerl schafft es ständig sich selbst ins Aus zu manövrieren."
Damit war sie verschwunden, aber wohl nicht allein, denn ihr Bruder schien mit ihren Worten überhaupt nicht einverstanden zu sein.
„Das hab ich gehört!!!" Schrie er weit ins Treppenhaus, bevor das wilde Stampfen seiner Füße auf jeder Stufe zu hören war.
„Das solltest du auch! Shit! Ich muss los. Grüß Lili von mir, wenn du ihn siehst, versprich es mir Jone, ok? Er soll sich bei mir melden!" Kopfschüttelnd hörte ich mir das Gemeckere der Beiden, was immer mehr nach einem alten Ehepaar klang weiterhin an, wobei ich mich noch enger an meinen Freund klammerte.
„Warum sagst du es diesen Idioten nicht selbst kleine Schwester? Hey?"
Denn diese Szenen, die Schimpftriaden, sie erinnerten mich so sehr an mich selbst und meine Familie.
„Ist da jemand kuschelbedürftig?"
Ich antwortete nicht sondern gab Töne durch Nase und Mund von mir die eher einen Schnurren gleichkamen. Denn das einzigste was ich wollte, war nicht alleine sein und das Gefühl zu haben geliebt zu werden. Denn genau das gab mir Zayn in diesem Moment, griff nach meinen dünnen zerbrechlich wirkenden Armen und kurze Zeit später befand ich mich vor seinen wunderschönen goldenen Bernsteinaugen wieder, während seine Lippen plötzlich auf meinen lagen. Knabbernd zog er meine Unterlippe zwischen die glänzenden Zähne, das Stück Mund, was ihm so störte, wenn ich ihn selbst Blutig biss. Immer wieder pulsierten spitze Stiche das rosige Fleisch, währenddessen die flinke Zunge in meiner Mundhöhle wanderte. Ein gnadenloser Kampf der Überlegenheit begann, forsch stupste seine Zungenspitze, die meine, ließ eilig die Schmetterlinge in meinen Bauch umherflattern, als ein Schrei, uns erschrocken auseinander fahren lies. „Zaddy!!!"
„Ich bring ihn um, endgültig!" Fluchend und mit festen Griff in den fluffigem fast schwarzen Haar, was wirklich total sexy aussah, aber vergaßen wir das mal, stürmte Zayn zur Tür und passierte so schnell den Treppenabsatz, dass ich nur noch hilflos die Arme nach ihm ausstrecken konnte. „Ä-Äh w-was..." kam es völlig überfordert aus mir raus, währenddessen ich mit meinem wuscheligen braunen Schopf durch die Tür lunzte. Allmählich machte ich mir schon so meine Gedanken, denn nicht nur dass mir jeder lauter Schlag des Uhrzeigers der Wanduhr im Flurbereichs sagte, wieviel Zeit verstrich, es war auch still, totenstill nahezu.
„Wir sollten den kleinen Giftzwerg informieren, schließlich sind die Beiden zusammen."
Mir stockte der Atem, worüber sprach Zayn denn da, währenddessen er keuchend die Treppen wieder nach oben ging? Mir war das alles schleierhaft, als ich die Ursache dafür herausfand. Denn er lief nicht alleine, nein Zayn war ganz nah bei ihm, aber das war nicht das, was mich das warme Blut, was pulsierend durch meine Adern lief, augenblicklich gefror, lag doch ein mir sehr bekanntes Gesicht blutend in ihren Armen. „Oh my God Li!" stammelte ich ungewöhnlich laut, was mir von Beiden nur giftete Blicke einbrachte, als sie den verletzten Teddy zur Couch manövrierten.
„Bist du verrückt? Das wird den kleinen Engel das Herz brechen. D-das geht nicht. Gerade wo er selbst den Tod geradeso über die Schippe gesprungen ist." Ich hätte mir am liebsten die bloße Faust in das blasse Gesicht gerammt. Natürlich mein kleiner Bruder. Nach allem was war. Vorsichtig schweifte mein Blick an die gegenüberliegende Tür, wo zum Glück keine Reaktion zu sehen war. Denn wenn Babyni Wind davon bekam, würde er endgültig zusammenbrechen und genau das war es was mich unsicher den letzten Abstand unterbrechen ließ. Nicht so wie erwartend in des Wohnzimmers, wo sich zwei unentwegt anbrüllten, während der dritte immer mal wieder schmerzhafte Laute von sich gab. Nein ich lief zur weißen Tür, schräg gegenüber, schluckte fast hörend den dicken fetten Kloß hinunter und dann sehr lange mit den rechten Zeigefinger die Türklingel zu betätigen.
„Babylou? Was suchst du denn hier?"
War es jetzt Fluch oder Segen, dass mir ausgerechnet Joshi die Tür öffnete? Denn wenn einer Ärger schon mit der ersten Spore erfasste, war es dieser Koala. Aber ich würde darauf jetzt nicht eingehen, gab mein süßestes Lächeln von mir, von dem ich hoffte, dass es den durchgängigen Blick dieser faszinierenden Augen etwas abbremste bevor ich mein Anliegen kund tat. „Ähm ich wollte zu meinen kleinen Bruder." Dies stimmte doch? Also gelogen war es nicht, jedenfalls nicht ganz. Warum sah mich Joshi dann so komisch an? Beugte sich leicht zu mir runter, war ich doch noch kleiner, was mich empfindlich aufknurren ließ, aber nur sehr kurz. Denn das was Joshi zu sagen hatte, drängte sich zielstrebig in den Vordergrund, hatte er mich doch schon längst durchschaut.
„Weißt du kleiner Mann aus Doncaster, lügen muss gelernt sein"
<<<<<<>>>>>
Niall POV
„D-du glaubst mir doch?" völlig unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe herum, wobei mein Blick den Boden unter uns galt. Nervös zappelten meine Zehen auf- und ab, als etwas mein Gesicht ergriff, ganz zart und rein und das nächste, was ich durch mein Eisblau erkannte, nicht meine winzigen Koboldfüße waren, sondern Sommersprossen die wild umher tanzten. „J-ja ich glaube dir!"
Gott sei Dank er glaubte mir. Zaghaft schmunzelte ich ihn entgegen. Ich war durchaus dankbar, dass er es ohne zu hinterfragen einfach so hinnahm. Denn insgeheim, da kratze etwas in meinem Inneren, nicht stark aber es war definitiv da. Denn das Bild des blonden liebevoll lächelnden Jungen, was soviel Wärme in mir auslöste, war es wirklich echt gewesen? Ich haderte mit mir selbst, Niall James Horan, der selbst an das kleinste magische Wesen glaubte, war es noch so winzig hatte Selbstzweifel?
Diese Szene, sie spielte sich in einem Moment ab, da glaubte ich selbst verloren zu haben und sagte man nicht bei Nahtot Erfahrungen, sah man die unerklärlichsten Dinge? Vielleicht war Nilo sogar ein Geist. Augenblicklich wich mir jedes kram von gesunder Farbe aus dem Gesicht. Ich dachte sofort an Filme wie das Geisterschloss und Serien wie Spuk im Hillhouse. Also eigentlich, wenn ich so darüber nachdachte. Die wirren umherfliegenden Gedanken einsammelte, kam ich nur zu einem Entschluss...
Natürlich war Nilo ein Geist, ich war echt doof. Er lebte schließlich nicht mehr, wäre ja noch unheimlicher wenn er jetzt lebendig vor mir stehen würde. Obwohl ich mir das insgeheim wünschen würde und besonders den großen Schmierbolzen von nebenan, Sven. Denn die Sonne, dich ich unter den vielen Schatten fand, sie ging für den blonden Mann für immer unter, als sein kleiner Bruder starb. Zitternd griff ich hilfesuchend an das graue nussige Textil.
„Nialler? Hey! Wo bist du schon wieder?" Die zarten Hände, welche leicht über mein blasses Gesicht streiften, sie holten mich wieder zurück in die knallharte Realität, wo mir eine ganz wichtige Frage auf der Seele brannte. „Du sag mal Joshi"
lippenbeißend sah ich in das fragende Gesicht, wusste nicht ob ich es sagen sollte oder nicht und alles nur noch schlimmer machte. Doch ich entschied mich dafür, zog schluckend die so benötigte Luft durch die Nasenflügel, bevor ich weitersprach. „Wie war eigentlich Nilo?"
Ich wusste es, das Ganze hier war ein Fehler, die freien Flächen auf meinen Wangen bestätigten es mir, denn Joshi zog es gerade vor, lieber im Gang umherzuwandern und zwar zu seufzen. Nervös zuppelte ich schon fast Löcher in meinen Lieblings Liampullover, als der braune Wuschelkopf etwas von sich gab. „Eisbärbaby"
„W-was?" Mir musste die Fragezeichen auf der Schädeldecke hüpfen, als Joshi traurig lächelnd seine kleinen Hände auf meine prägnanten Schultern legte. „Das war sein Spitzname. Er zog eine Schnutte wie ein kleiner knuffiger Eisbär, wenn ihm etwas nicht passte. Schien genauso unbeholfen zu sein, wie ein kleines Baby, brachte sich ständig in Schwierigkeiten und sah genauso aus wie....."
„Ich!" mit zusammengebissenen Zähnen gab ich dies von mir, war es mir doch schon lange klar. Die Blicke, die ich so oft abbekam. Fremde Menschen, die sich gegenüber mir so verhielten, als würden sie mich ewig kennen und diese ständige Unglückswelle, die mir hinterher schwappte. Auch wenn ich am Anfang noch dachte, es wäre reiner Zufall gewesen, mittlerweile war auch meinen inneren Kobold klar, das hier war alles nur kein irischer Leichtsinn, sondern reinstes Kalkül und das alles nur weil Nilo und ich...
„W-warum?"
„Was meinst du Babyni?" Ich wusste nicht wo die plötzliche Traurigkeit herkam, aber ich spürte den Kloß der Schwere ganz tief in mir und mit jedem Atemzug kam sie näher, bis der Druck mich besiegte und die Tränen unaufhaltsam über das ungesund farblose Gesicht liefen. „W-warum bin i-ich ihn s-so ähnlich?" Stammelte ich fast tonlos vor mich hin, während die feinen Finger meines besten Freundes über meine knochigen Schultern strichen. Es diente wohl als Beruhigung, aber richtig funktionieren, tat es nicht. Zu sehr stellte mir diese Frage selbst, Steine in den Weg. Ich verstand einfach nicht, wie ein Mensch, den ich niemals selbst kennenlernen durfte, mit dem ich keinerlei Verwandtschaftsgrad hegte, mit meinen Leben verknüpft war? Schlimmer noch, sein bester Freund war auch der meine. Wild schüttelte ich mit den Kopf, wobei die Tränen wild umherflogen. Ich wusste es, langsam würde ich verrückt werden.
„Shhhht Ni es ist alles ok." Fest zog mich Joshi in seine Arme, umschlang mich mit den zierlichen Greifmittel und gab mir das, was ich so dringend brauchte. Wärme und Geborgenheit. Doch mein strubbeliger blonder Schopf kam nicht zur Ruhe, Ging mehrfach das letzte gehörte durch, wie in einer Endlosschleife.
Alles ok? Alles? Glaubte der kleine Koala das denn überhaupt selbst? Immerhin gab er mir bis jetzt doch keine Antwort auf meine Frage. Fest drückte ich meine verstopfte Nase in den Zayn duftenden Hoodie, als meine Augen Tellergroß wurden. „OMG vielleicht gibt es mich garnicht? Oder ich liege im Koma? In einer Zwischenwelt? Das muss es sein!"
„Och Baby!" kam es voller Liebe von meinen besten Freund, der mich leicht hin- und herwiegte, wobei er mir immer wieder mal, einen seichten Kuss auf die Wangen legte. „Weißt du Ni,
es gibt manchmal Dinge, die man nicht erklären kann. Aber ich bin mir ziemlich sicher nichts geschieht ohne Grund."
„W-wirklich?" kam es abgedämpft aus meinen Mund, der halb von dem Hoodie verdeckt wurde. Doch Joshi verstand mich auf Anhieb, strich mir zart über das stark abstehende Haar, bevor er mir etwas ins Ohr flüsterte. „Ja wirklich und jetzt vergiss diesen Unsinn. Du bist am Leben Niall James Horan, mein Mitbewohner und bester Freund und ich hab dich sehr lieb!"
Bei diesen Worten kuschelte ich mich noch mehr an ihn. Denn auch wenn wir, seit wir zusammen wohnten, unsere Freundschaft immer mehr zusammen wuchs. Aus einen wildfremden aufgeweckten Jungen, den ich damals bei einer Party, auf die Füße kotzte, ein richtiger Bruder wurde. Wir sprachen viel zu selten das aus, was wir füreinander empfanden und gerade an Nilo sah man doch, wie kurz das Leben auf dieser Welt sein konnte. „Ich hab dich auch lieb" gab ich deshalb keine Minute später von mir, wobei ich mein Gesicht eng an seine Karamell duftende Halsbeuge drückte. Das tat ich früher immer. In der Zeit wo die Dunkelheit stetig in den Vordergrund rückte und Liam noch kein Thema war.
„Du Ni?" neugierig sah ich den intensiven Blau und dem satten Braun entgegen, die mit irgendetwas zu kämpfen schienen, was mich veranlasste, jede noch so kleine Gesichtsregung wahrzunehmen. „Sagst du mir endlich was passiert ist?"
Ich wusste das die Frage kommen würde und dieses Mal konnte ich nicht flüchten. Dieses Mal, krallte ich meine Hände in den kuscheligen Apfel-Zimt duftenden Pullover, atmete gegen das beklemmende Gefühl, was mich aufhalten wollte, bevor ich den Namen, den ich eigentlich für immer vergessen wollte, aussprach. „Luke, es war Luke. Er wollte...er wollte"
„Alles gut Babyni, atme tief durch, das wird dir helfen." Skeptisch verengte sich der Abstand meiner hellen Augenbraunen. Als ob das helfen sollte. Ich atmete schließlich unentwegt und nur der Gedanke an dieser stinkenden blauhaarigen Morchel, brachte mich zurück an den Ort, den Moment, wo ich beinah abstürzte. Zittrig zog ich die Luft durch meine halb geöffneten Mund, die eine Mischung zwischen Karamell und Gummibärchen enthielt. Ein- und Aus, immer und immer wieder, bis sich wirklich was zu lösen schien. Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Hatte doch Joshi mal wieder Recht behalten. Denn das letzte bisschen Kraft, was mir eben verwehrt blieb, es war plötzlich da und ich sagte es endlich aus. „Luke wollte mich umbringen!"
Peng! Da war es. Wie ein übermäßiger Stempel schlug es Joshi direkt ins Gesicht. Völlig Starr, sah ich den schockierten zuckenden Pupillen entgegen. Die sonst keine Regung zeigten. Ich war schon der Meinung, der braune Wuschelkopf, hätte mich nicht verstanden, wollte es geradewegs nochmal wiederholen, als er sich schon fast grob in meine Arme warf und laut aufschluchzte.
„Nein, nein, nein, das ist nicht wahr. Dich bekommt er nicht auch noch."
Ich spürte die Tränen an meinen Hals herunterlaufen, was mein wild schlagendes Herz kurz aussetzen ließ. Denn genau das wollte ich verhindern. Joshi sollte nicht traurig sein. Der kleine braune Wuschelkopf sollte glücklich sein und das Leben genießen. Lachend die Welt erkunden und mit Haut und Haaren Liebe empfinden. Stattdessen allerdings....
...leicht ging mein strubbeliger Kopf nach hinten, als mich bunten glänzende Kulleraugen trafen, leicht biss ich mir in die Unterlippe „Joshi?" war es dumm nach ihm zu fragen, wenn er direkt vor mir stand? Vielleicht, denn ich hatte keine Ahnung wie ich sonst reagieren sollte und anscheinend war es genau das Richtige, denn mein bester Freund, war plötzlich voll da, stellte sich mutig auf und rief das heraus, was sich jeder einzelne von uns, wohl am meisten wünschte.
„Keine Sorge Ni, Luke, die Crew, sie wird bald Geschichte sein"
Ich grinste, auch wenn es eigentlich keinen Grund dazu gab und sogar der kleine Koala schenkte mir ein Lächeln.
Denn schon alleine, diese Aussage, das kurze Denken an eine Zeit des Friedens, es gab uns einen kurzen Moment des Aufatmens, bevor die große Schlacht beginnen würde, oder kam sie direkt auf uns zu? Denn die Klingel, die gerade bestätigt wurde, sie hörte sich genauso an, wie vor ein paar Tagen.
<<<<<>>>>>
„Warte hier Ni!„ Eigentlich stand ich näher an der Türe, doch der energische Blick meines Mitbewohners, ließ mich inne halten. Schulterzuckend sah ich also dabei zu, wie Joshi wie selbstverständlich den Griff der Tür in Beschlag nahm und mit der kleinen rechten Hand runterdrückte. Dass mich das Ganze nicht kalt ließ, musste ich wohl nicht erzählen. Schließlich wusste ich nicht, wer da jetzt davor stand. Wenn es wieder Luke war? Der mit seinen giftgrünen Augen, den kleinen Koala anvisierte und an sich riss.
„Ok jetzt reichts!" kam es mir abrupt über die Lippen, als ich eine Stimme zu mir vordrang, die ich immer und überall Wiedererkennen würde.
„Ähm ich wollte zu meinen kleinen Bruder."
Awww so Zucker das auch war, einen gefühlt die Zähne schmerzten. Jeder der den kleinen braunen Wuschelkopf mit seinen so besonderen grau-blauen Augen kannte, wusste das er log. Aber wieso? Warum tat er das, stand jetzt hier vor meiner, beziehungsweise der Wohnung von Harry und Liam? Nachdenklich zog ich die Nasenspitze kraus.
„Weißt du kleiner Mann aus Doncaster, lügen muss gelernt sein"
Na das sagte ich doch bereits, schön das Joshi derselben Meinung war. Bestärkt darüber, nickte ich zufrieden mit dem Kopf. Trotzdem blieb mir der Grund immer noch verborgen warum Louboo, mein großer Bruder, nicht bei seinen festen Freund war. Denn keiner bekam sie doch sonst auseinander? Wie Siamesische Zwillinge, die einen Körper teilten. Lächelnd sah ich zur Tür, wo zwei Wuschelköpfe miteinander zu diskutieren schienen, als mir etwas bewusst wurde, ein Wort was ich eben noch Gedanklich so laut in den Synapsen wahrnahm... Freund!
„Sun!!!" brüllte ich schon nahezu, als ich mich ohne Rücksicht durch die Tür schob und so schnell wie möglich auf die gegenüberliegenden Seite rannte. Bei meinem Glück, war sie nur angelehnt, sodass ich ohne große Mühe in die Wohnung kam. Doch kaum stand ich hinter ihr, auf den weichen grauen Teppich des Flures, da hörte ich es ganz genau, das Stöhnen meiner Sonne. Aber nicht so lustvoll, wie ich es am Liebsten in meinen Ohren empfing, sondern voller Schmerz und das machte mir eine Heidenangst.
So leise wie möglich und mit genauso viel Bedacht, schlich ich immer weiter bis zur Abzweigung, die zum Wohnzimmer führte. Ob es jetzt daran lag, nicht entdeckt zu werden, oder der Angst davor, die Ursache dieser quälenden Töne auf die Spur zu kommen? So genau wusste ich es nicht. Nur eines war mir Glasklar, ich musste zu meinen Freund und das sofort. Gierig schob ich die schmalen Arme nach vorne, als sich was um meinen Körper schlang und in die Lüfte hob. Ich schrie wie am Spieß, während ich einen fruchtigen Duft wahrnahm, der mich einiges Klarer sehen ließ.
„Pfirsich"
„Lass mich sofort los Sven!" Zappelnd schlug ich den vorlauten Riesen mit meinen dünnen Ärmchen auf den Rücken, wobei ich wohl ausgerechnet seinen Wunden Punkt traf, aber das sollte mir nur echt sein, so bekam ich schneller meinen Willen, denn die zischenden Geräusche aus seinen Mund wurden immer prägnanter. Doch runterlassen tat er mich nicht, sodass ich wiederholt fluchend ansetzte. „Loslassen hab ich gesagt!"
Aber alles was ich wohl erntete, war ein vorlautes Knurren, bevor Sven wohl endgültig der Geduldsfaden riss, wieso auch immer. Wusste ich doch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was alles vorgefallen war.
„Jetzt hörst du mir mal zu, du kleiner zickiger Kobold. Was da drinnen vor sich geht ist nicht für deine Augen und Ohren bestimmt, ist das klar!"
Ja klar verstanden hatte ich es, doch daran halten? Nie im Leben. Denn wenn es um Liam ging, war mir jedes Mittel recht. Ok, dass ich die kleinen Daumen, die perfekten Zugang zur seiner linken Schulter hatten, gnadenlos darauf versenkte, es war unfair. Doch es half. Denn ich landete nur Sekunden später unsanft bäuchlings auf den Holzboden. Keuchend lächelte ich den ankommenden Schmerz weg, war gerade dabei meine Gliedmaßen zur einer Bewegung zu bringen, was aber nicht so funktionierte, wie ich wollte, hielt mich doch noch immer, der blonde Schmierbolzen gnadenlos fest.
„Das war ein großer Fehler du kleine Made!"
Fehler? Wieso sah er das so? Ich wollte doch nur eins, zu Liam und endlich Antworten. Mit einen Ruck ging mein Blick nach hinten. Die eisblauen Augen, trafen fast die gleichen, doch nicht die selben, bevor ich weinerlich mit den ersten Tränen, am Wimpernkranz, ihn anflehte...
„B-bitte!"
Oh nein, armer Niall :(
Wird sich Sven Erbarmen?
Hier das etwas verspätete Kapitel. Dafür folgt die Tage ein Niam Special ❤️
Seid gespannt!
Eure Manu ❤️
„Sick and tired these days and nights
When you just ain't around
Reaching for somebody else
But then I know what I found
Don't know why I don't say it
More than I do, but
Everyone's selfish, you know, oh"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top