❄️161❄️- Wer lügt hier wen an?
„Weck' mich nicht auf
Aus diesem Traum
Es ist so schön
Kann es selber kaum glauben
Möcht' ein wenig noch bleiben
In meiner Welt
Ich will nicht zurück, weil's mir da nicht gefällt"
Niall POV
Keuchend stand ich einfach nur da. Sah zwischen Grün, Blau und Braun und erkannte so vieles, nur kein Verständnis. Naja Harrys Blick wechselte wie so oft zwischen treudoof und liebevoll, aber mein bester Freund, mit unterschiedlichen Koalaaugen und extrem stark abstehenden Haar, spießte mich mit seinen Blick regelrecht auf. Wie sagte man so schön, man erntete, was man sähte.
Und da ich von Natur aus ein viel zu direkter Mensch war, der immer geradeaus ging und nicht den langen Umweg nahm, auch wenn er sicherer war, wusste ich sofort, das der Boomerang mich knallhart am Nacken treffen würde. Wobei dieser wohl kein fliegendes Spielelement, sondern die kleine spitze Hand des schnaubenden Menschen vor mir zu sein schien. Und auch wenn er nicht gerade einem Riese entsprungen war, fühlte ich mich durch seine reine Präsenz, plötzlich so klein mit Hut.
Alleine für diesen Gedanken, hätte ich am liebsten meinen strubbeligen blonden Kopf gegen die Wand hinter mir geknallt. Denn es hatte mich soviel Kraft gekostet, mein wahres ich wieder an die Oberfläche zu lassen, naja... ich räusperte mich unbewusst... vielleicht war es auch mein fester Freund gewesen, der mit seinen Prachtkörper sich über mich beugte und definiert und gnadenlos in mich....ok ok....nicht schon wieder.
Fassungslos krallten sich meine Hände in die stark abstehenden Strähnen. Warum dachte ich in den unmöglichsten Momenten an Sex? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich wäre hoffnungslos Untervögelt. Bei diesen Gedanken biss mir fest in die untere Lippe, wobei der Eisengeschmack immer intensiver wurde. Eher war ich abhängig nach dem süchtig machenden muskulösen nussig duftenden Körper, der sich völlig nackt an mich schmiegte, während er mich in Sphären fickte, wo das Gold der Kobolde über uns herabregnete.
„Nicht schon wieder" gab ich verzweifelt von mir, als ich die greifenden Hände an den Haaren auf das tomatengefärbte Gesicht legte. Ich glühte regelrecht verräterisch auf und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich dampfte wie ein Teekessel, fehlte nur so der schrille Ton , der einen tief bis durchs Mark ging.
„Babyni?"
Erschrocken riss ich den Schutz meines glühendes Gesichts herunter, drehte wirr den Kopf hin und her, wobei die blonden Strähnen wild durch die Gegend flogen. Mir war es so, als ob mich etwas gerufen hätte, undeutlicher und dumpf kam es vom Trommelfeld in das Aufnahmezentrum des Großhirns an. Als sich der nächste Ton dazu gesellte, dieses Mal aber einige Oktaven höher, jedenfalls glaubte ich dies, stellte sich doch die Nackenhaare kerzengerade nach oben.
„Niall James Horan hörst du mir jetzt endlich zu!"
„Woah" das war zu nah. Kamen mir die feinen niedlichen Sommersprossen, auf Joshis Nase doch plötzlich Tellergroß vor und führten schließlich nur zu eins. Abstand, noch größeren wie bisher. Denn alles was ich jetzt vermeiden wollte, war eine Diskussion mit meinen besten Freund. Eigentlich war doch nur der Kakao wichtig, doch dann hörte ich etwas, was meine Neugier weckte und dann kam da diese Vase und jetzt schien alles wieder so festgefahren zu sein, währenddessen die Glühwürmchen auf mich zeigten. Warum ich zurzeit permanent die Hauptattraktion des gesamten Spiels wurde, verstand ich schon lange nicht mehr. Die Schlingen schlangen sich anscheinend tief um meine Knöchel und zogen mich unweigerlich weg von allen was mir lieb war.
Woher Luke, diese dunkle Saat des Bösen, die nichts hinterließ als Chaos, wusste wo er mich fand. Ausgerechnet bei Liam klingelte, während er zum Bäcker lief. Es hätte alles Zufall sein können. Sowas passierte nunmal. Schicksale verknüpften sich miteinander, ohne sich jemals kennengelernt zu haben. Augenblick dachte ich an den blonden Jungen, der mir erschien. Es war alles so real gewesen. Er mir so ähnlich. Wie mein Spiegelbild, das plötzlich Lebendig wurde. Nur die Körpergröße. Der Blondschopf schien mich zu überragen, auch wenn nur ein kleines Stück.
„Du bist ihn so verdammt ähnlich"
Ich gefror zu Eis, war nicht mehr in der Lage die Lider hin und her zu bewegen. Dieser Satz, er brannte sich in mein Gedächtnis, war es doch einer der ersten ehrlichen Worte, die mir der blonde Schmierbolzen an den Kopf warf. Damals am kühlen Wintermorgen, an den Lagerhallen, als ich gerade aus den St. Lukes flüchtete. Da wusste ich nicht, über wen er sprach und auch wenn seine Augen soviel Trauer widerspiegelten, mich in den Zwiespalt von Gut und Böse springen ließen. Der wahre Grund blieb mir verborgen. Bis jetzt. Denn was wäre, wenn es Nilo....
„Kleiner Mann gehts dir nicht gut? Du bist plötzlich so blass."
Stockend drang der Atem an die Oberfläche, als mich die grünen Smaragde intensiv ansahen. Ich konnte nur Mutmaßungen aufstellen wie ich auf andere gerade wirken musste, doch die sorgenvolle Züge, die feinen Grübchen, die sich schwach in die Wangen drückten. Ich musste leichenblass sein. Hilflos ergriff ich das überdimensionale Stück Stoff, was meinen Körper bekleidete. Wodurch sofort wieder eine Person in den Vordergrund rückte, der Mann, den ich versprochen hatte, gleich wieder zurück zu sein und auch wenn er bestimmt von der Erschöpfung seiner Magenkrämpfe, die Wolke Sieben erreicht hatte, sein Blick, den er mir zuwarf nagte, an meinen Gewissen.
Wie ein kleines flüsterndes Männchen ergriff es meine tiefsten Gedanken, mit der Absicht, mich immer schlechter fühlen zu lassen und was sollte ich sagen, es funktioniert fantastisch. Somit blendete ich endgültig alles aus, schnappte mir die bereitstehende Tasse, die gegenüber des Tisches stand und ging einige Schritte unbeholfen zurück, immer auf bedacht, nicht einen Tropfen des so bedeutsamen Gutes zu verschütten.
„Was wird das, wenn es fertig ist?"
Mitten in der Bewegung blieb ich stehen, die Tasse ruckelte unnachgiebig genauso wie der randvolle Inhalt, der kurz davor war über den Rand hinaus, in die Freiheit zu gelangen. Ich sah mich schon mit Brandblasen an den Fingern. Schlimmer noch, der komplette Boden, getauft mit köstlichen, nach Zimt duftenden Kakao. Aber da war plötzlich die viel größere Hand, die meine umschloss und die Katastrophe abwendete, indem er den heißen Gegenstand an sich nahm. Erleichtert seufzte ich auf, schenkte ihm sogar ein leichtes Lächeln, bevor Locken von Wuschelhaaren getauscht wurden und die ruhige, liebevolle Aura, eines knurrenden wilden Koalas gleichkam.
„Ä-Äh ich geh zu Li!" Schoss es abrupt über meine blassen Lippen, sodass jede gegnerische Redewendung im Keim erstickt wurde. Jedenfalls sah ich den Plan als nahezu perfekt an, bis ich die Reaktion von Joshi sah. Den interessierte es nämlich recht wenig, verminderte den Abstand nahezu komplett, um mir die nächste Worte intensiv in mein farbloses Gesicht zu blaßen, bevor mein Nacken nicht mehr mir gehörte, sondern der spitzen Koalahand, die sich mal wieder gnadenlos Gehör verschaffte.
„Ach ist das so? Seid wann sind wir hier fertig? Hinsetzen!"
„Aua Joshiiii sei nicht so grob!" gab ich in einen kindlich motzigen Ton von mir, den die wenigsten von mir kannten. Aber es gab ihn und wenige, darunter die schimpfende Person zur meiner rechten, kannten ihn zu gut. Er kam nämlich nur dann zum Vorschein, wenn die Kobolde aufhörten zu singen. Ohja es war totenstill unter meiner Schädeldecke. Stattdessen hatte ich das Gefühl, aus meinen glühenden Ohren, würde heißer Dampf austreten und nicht augenblicklich zu platzen. Aber mir Luft zu verschaffen, das schaffte ich nicht, stattdessen saß ich genau wieder da, wo ich mich schon vor ein paar Minuten befand, den leckeren zimtigen Duft durchdringend in der Nase.
„Ich hab langsam echt die Faxen dicke. Zaddy verschweigt mir alles, von Sven ganz zu schweigen und jetzt fängst du auch noch an Nialler? Ich dachte wir wären beste Freunde?"
Plusternd gingen meine Backen auf, während Joshi das wilde Klatschen auf den glatten hellen Holztisch, mit Hilfe der flinken kleinen Hände, beendet hatte. Auch wenn er jetzt die Freundeskarte zog, was echt unfair war. Die Stimme so laut erhob, dass ich mein Zusammenzucken echt zwingend unterdrücken und zu allem Überfluss, sein „Cupcake" als moralische Unterstützung bei sich hatte, würde ich mich davon jetzt nicht beeindrucken lassen.
Lieber intensivierte ich meine Meinung mit verschränkten Armen und flacher Hühnerbrust. Ok ich war zurzeit echt der schmächtigste in diesem Raum, aber meine vorlaute Klappe, hatte ich wiedergefunden und das bewies ich sofort, indem ich die Luft der Backen forsch einzog und zurück brüllte wie ein Löwe, der seine Höhle völlig verwüstet vorfand. Naja es war wohl eher ein kleiner niedlicher Babylöwe, den man nur lieb haben konnte, aber das tat den ganzen keinen Abbruch. Ich war schließlich ein stolzer irischer Ire von der grünen Insel und das sollte die Beiden jetzt zu spüren bekommen.
„Jetzt hört ihr mir mal zu, mir ist völlig egal was ihr wollt. Ich will antworten und zwar sofort!"
Das wohl genau der letztere Gedanken auch meinen besten Freund beschäftigt, sich die tanzende Sommersprossen auf seiner Nase, ein Schmunzeln im Gesicht hinzugesellte, ich hätte damit rechnen sollen. Denn voll nahm mich Joshi schon lange nicht mehr. Von daher kam es nicht überraschend wie die Hände, die eben noch auf den hellen Tisch verweilten, meine Schultern tief nach unten drückten, um mich an Ort und Stelle zu halten, während der Moralapostel erneut ansetzte.
„Ach du Baby willst antworten? Wie wäre es wenn du erstmal selbst welche lieferst?"
„Baby..." gab ich knurrend von mir, während ich Blau und Braun auswich. Nein ich würde jetzt nicht klein bei geben. Gerade deshalb, weil ich erst recht nicht an diese Situation erinnert werden wollte, war die Schlinge doch noch immer so präsent an meinen Füßen spürbar. Es ging hier schließlich auch überhaupt nicht um mich, naja eigentlich schon, am Anfang, doch dann war da Liam, der mich schützend an sich nahm, bevor er selbst Hilfe brauchte und auch wenn mir alles schon Spanisch vorkam, ja S-P-A-N-I-S-C-H wie Tortilla nicht irisch wie Kobold, waren die Worte, die mich erfassten, als ich durch die Schlafzimmer schlich, Gold wert und den Rest wollten sie mir jetzt verwehren?
Das konnten die Turteltauben getrost vergessen. Meinten sie, ich sah nicht, wie sie unter den Tisch ständig miteinander füsselten? Verständnislos schüttelte ich mit den strubbeligen Kopf, wobei die blonden Haare wieder einmal wild umherflogen. Das sah Joshi wohl als Gegenwehr, was es eigentlich auch wahr, aber nicht so direkt sein sollte. Verstand man mich? Wohl eher nicht, das tat ich doch selbst nicht. Nur eines blieb kontinuierlich im Hinterkopf. Eine Person, die sich ohne zu fragen in mein Herz schlich und dort verweilte, als wäre es seins. Mein in Haselnuss getaufter Stern und es war seins, da ging kein Weg dran vorbei.
Damit war die Sache für mich beendet. Fest drückte ich meine Lippen zu einen Strich zusammen, nutze meine intensiven eisblauen Augen für einen scharfsinnigen Blick und würde etwas tun, was man so nicht von mir erwartete. Durchdrehen! Nein Nialler das würdest du jetzt nicht. Abwarten, hieß die Devise. Denn auch ein kleiner australischer Koala verlor mal die Geduld und dann würden Informationen an die Oberfläche treten, die er wohl gänzlich vermeiden wollte. Damit kam ich zum Zug, der große Nialler, der alles aufsog wie der Kobold seinen Goldtopf.
Mit meiner Stupsnase trat ich wenige Millimeter nach vorne, assoziierte man nicht Tee auf den Bezug zum Abwarten? Na dann sollte ich das Gefäß vor mir nicht warten lassen. Es war wohl Kakao...ach egal. Was lief hier schon richtig? Nach den Regeln, die wie Fäden durchs Leben zogen, ohne Punkt und Komma? Richtig nichts. Damit umschlossen meine mittlerweile ausgekühlten Finger die große Tasse, tja bis ein Schmerz von durchbohrenden Nadeln mich aufstöhnen ließ, wobei ich sofort wusste, wer hier der Übeltäter war, stand die halbe Portion Menschlein, doch noch immer vor mir. „Shit!"
„Fluchen bringt dir jetzt auch nichts mehr und falls du denkst, das deine billigen Tricks, die hier etwas nutzen Kobold, bist du falsch gewickelt. Ich weiß wohl nicht viel, aber eins ist mir klar. Luke hängt mit drin und das bedeutet, es wird gefährlich für uns alle. Also Niall James Horan aus Mullingar, Ireland, jetzt rede endlich!"
Ok das war Filmreif, ließ mich wirklich mit meinen mittlerweile geöffneten Mund, ein großes „Wow" formen und meine Sicherheit in den Boden stampfen, während ich vorsichtig nickte. Er hatte mich, die Schlinge brachte mich in die Waagerechte und zog sich hilflos an sich. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als mich zu fügen. Damit schluckte ich die letzten Krümmel der Gegenwehr nach ganz tief unten, was ein Magengrummeln mit sich brachte, als eine dritte, anders beschaffene Hand, zwischen uns Platz fand.
„Vielleicht Babyboy hat Ni recht! Er verdient die Wahrheit, sowie du sie verdienst...."
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Währenddessen gegenüber, wo sich Geschwister besonders lieb haben.....
Sven POV
Ein heilloses Durcheinander war in meinen Kopf, ein Gefühl, was sich seit Tagen anstaute und jetzt quasi explodierte. Eine Sache, die mir seit Jahren nicht passiert war, doch seit sich Gefühle an die Oberfläche kämpften, ja, auch ein Sven Cooper, alias Leader besaß sie, schien alles so anders zu sein. Ich folgte dem, was jeder besonders Nilo immer an mir bewunderte. Meinen Instinkt und genau der sagte mir, ich müsste schnellsten rüber, wo sich dieser perfekte Liam aufhielt. Naja eigentlich ging es hier um den kleinen blonden Fratz, aber wenn dieser bunte Papagei recht hatte und etwas mit Mr. Muskelprotz nicht stimmte, dann brach es dem Engelchen das kleine wild klopfende Herz und das galt es aufjedenfall zu vermeiden.
Mit einer Laune, die einen Wirbelsturm gleichkam, stand doch das schnaubende etwas, namens Katrin immer noch vor mir, richtete ich mich schwerfällig auf, um so gelassen wie möglich an den kleinen Mädchen vorbeizuschleichen. Doch mit jeden Schritt in die Richtung dieser Spürnase, kam mir ein Gedanke immer weiter auf, die Chancen waren beschwichtigend gering.
„Jone was wird das jetzt?"
Eher katapultierte ich mich wohl gerade selbst ins Aus, als ich das wilde Schlagen des langen blonden Pferdeschwanzes auf ihren Rücken und das kontinuierliche Klopfen auf den alten Holzboden, was ich so verabscheute, ignorierte. Leicht ungleichmäßig kam mir das dunkle Anthrazit der Tür immer näher, als etwas genau das tat, was mich jetzt aufhalten konnte. Salz in die Wunde bohren, oder eher den kleinen Finger, was dem gleich kam und damit Schimpftriaden in mir weckte, die dringend an die Oberfläche mussten.
„Sag's mal spinnst du?" Naja diese Frage hätte ich mir auch selbst beantworten können, immerhin war es eine Cooper, der ich das entgegen knurrte und wir hatten alle etwas an der Waffel.
„Wohl eher du mein Freund. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich jetzt so gehen lasse? Jetzt wo wir endlich miteinander reden."
Sagte ich es nicht, eindeutig einen an der Wa....
„Hey!!!"
Gab ich extrem übertrieben von mir, während ich das fast selbe Eisblau übertrieben Dunkel fixierte. Auch wenn ich wirklich besseres zutun hatte, als das nächste Opfer von Miss Schlaumeier zu sein. Meinen Stolz konnte ich nicht so schnell ablegen, auch wenn mein Ziel mich magische anzog wie ein Magnet, das leichte zerren, meine immer noch Blutverschmierte Kleidung gedanklich zucken ließ. Resignierte schüttelte ich mit den Kopf, währenddessen mein Gegenüber abwartend aufschnaubte.
Überheblich zog ich die hellen Augenbrauen nach oben, wobei mich ein Schmunzeln verließ, was ich nicht verhindern konnte. So meine kleine Schwester wollte also spielen? Das konnte sie haben. Schmerzhaft beugte ich mich nach vorne, was wirklich sehr unangenehm war, streckte es doch regelrecht die linke Seite nieder, bevor ich ihr gehässig etwas in das mittlerweile gerötete Gesicht blies. Es war kurz, drei Silben genau gesagt, aber es reichte aus, um sie endlich dort hinzubekommen, wo ich sie haben wollte. Denn dieses Spiel würde ich gewinnen, haushoch.
„Was Sven? Ist das dein Ernst? Du verschwindest seit Tagen, tauchst schwer verletzt auf, ich darf dich zusammenflicken und dann verschwindest du wieder?"
Ok ganz fair war ich nicht zu ihr, aber das galt doch alles nur einen Zweck, Kat aus der Sache rauszuhalten. Wie so oft, daher war mein Entschluss immer noch der selbe.
„War's das jetzt" gab ich deshalb desinteressiert wieder, bevor ich völlig ohne ihre Aufmerksamkeit die Haustür erreichte. Es wäre nur noch ein kleines Stück...
„Nein ist es nicht. Was hast du mit Niall Horan zutun? Er ist doch Lilis Freund und was will Luke von ihm?"
Stich, Stich, Stich, immer und immer wieder in meinen Rücken. Eigentlich sollte ich stolz auf mein Mädchen sein. Wie sie die Puzzleteile zusammensetze und auf den einen Entschluss kam, der mir so lange verborgen blieb „Luke!"
Doch nicht jetzt und hier und besonders nicht in dieser Situation. Daher blieb mein Blick Richtung Wand hängen, währenddessen meine rechte Hand den kühlen Griff berührte, bevor ich ihr leise eine Antwort gab, die kaum meine Lippen erreichte.
„Das geht dich nichts an..."
„Ach nein, mich geht das nichts an? Das geht uns wohl alle etwas an, meinst du nicht? Denn ich hab das Gefühl, es dreht sich immer noch um einen ganz besonderen Menschen."
Oh nein das wird sie jetzt nicht wagen. Seinen Namen erwähnen. Den Wirbelsturm der Gefühle noch mehr Zündstoff darbieten. Gerade heute, wo ich beinah den kleinen Engel verloren hätte, er durch meine Hand endgültig den Halt verlor und in letzter Sekunde von Zayn in die schützende Arme gezogen wurde.
Völlig fertig stolperte ich nach hinten, konnte den Duft nach Kirschblüten, den ich kontinuierlich einzog, nicht mehr ertragen, als ich stöhnend an einer Wand an meinen Rücken stehen blieb.
Mein Zittern konnte ich gerade noch so unterdrücken, lehnte meinen Kopf nach hinten, wobei mir im linken Blickwinkel die spaltbreite offene Tür auffiel.
„W-Was will L-Luke von N-Ni? W-Warum quält e-er ihn s-so?"
Luke...Luke überall dieser Name. Am liebsten hätte ich die Tür aufgerissen und laut meinen Frust hinein gebrüllt. Aber da war etwas, was mich meine Meinung ändern ließ. Hicksende nach Luft schnappende Geräusche, die einen soviel Verzweiflung zeigten, dass ich nicht anders konnte, als leise durch die Tür zu schreiten. Dass mich Katrin noch aufhalten wollte, musste ich nicht erwähnen, doch ihr zartes Händchen kam zu spät, war ich doch schon komplett mit meinen mittlerweile erschöpften Körper in den halbdunkeln Zimmer verschwunden und ich sollte mit meiner Vermutung recht behalten, wer da so hemmungslos weinte. Denn das zarte Stimmchen, brannte sich von ersten Moment an, in meine Synapsen.
Es war der kleine Louis. Den süßlich duftenden sehr kleinen Menschen, den ich den linken Arm brach. Dessen graublauen Augen und das wuschelige braune Haar einen schwach machten und obwohl ich eigentlich immer alles bekam, sich für den schwarzhaarigen Badboy aus Bradford entschieden hatte. Damit sollte die Sache eigentlich für mich erledigt sein. Schließlich hatten auch andere Mütter schöne Söhne, aber eine Sache ließ mich doch nachdenken. Das kleine Äffchen half mir aus der Verzweiflung, also sollte ich ihm nicht den gleichen Gefallen tun? Außerdem stand hier noch jemand, mit dem ich dringend reden musste und zurzeit wohl keinen Ton rausbrachte, was mir vor Tagen noch als Schwäche aufgefallen wäre, würde ich jetzt als allergrößte Stärke ansehen.
Denn Zayn zeigte gerade seine vollen Gefühle, gab sich dem hin, was er empfand, als das Baby abstürzte und dass war das größte Gut, was man haben konnte.
Fest biss ich mir auf die Unterlippe, spürte jeden einzelnen Tropfen der roten Flüssigkeit auf meiner Zunge, bevor ich intensiv die stickige Luft einatmete. Der Ball war ins rollen geraten und das einzigste, was ich jetzt noch tun konnte, war ihn ständig in Bewegung zu halten.
Deshalb blieb ich vor den Beiden stehen, öffnete unsicher meine blutigen Lippen, bevor ich mich zu erkennen gab. Wobei ich wusste, dass die Lawine jetzt niedergehen würde und hoffte nur eins, das Nilo stolz auf mich sein würde.
„Ich bin der Grund!"
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Louis POV
Es dauerte einen Moment bis ich verstand. Die Informationen, die durch meine Hirnwendungen ihre Kreise zogen. Alle zusammentrugen und komplett geordnet vor mir ausbreiteten,wobei jedes noch so kleinste Teil, nur zu einer Person führte. Der Junge, der nicht viel größer wie ich war, dafür mit seiner Brutalität alles wieder wett machte. Der blau-schwarz Haarige, dessen grobe Hand, in meinen Nacken, alles ins Rollen brachte, als er mich zu den Geschehen zog.
Bis heute verfolgten mich seine giftgrünen Augen, die mit jeder Schandtat nur noch mehr zu glitzern begannen und wenn ich schon dachte, ich hätte jede Art von Brutalität von ihm kennengelernt. Zusah, wie sich sein bekanntes Messer, was wie sein Glücksbringer fungierte, Zaddys Unterbauch durchbohrte. Schön er meinen kleinen Bruder, noch viel heftiger erwischt zu haben.
Ungläubig ging mein Blick deshalb von Hellblond zu fast Schwarz. Ich wurde immer nervöser, griff frustriert in mein wuscheliges braunes Haar und erwartete jetzt endlich Klarheit. Doch als ich diese von meinen festen Freund nicht erhielt, war meine nächste Adresse, gleich einen Schritt weiter.
„S-Sven was ist mit Babyni?"
Ich musste meinen Hals extrem nach oben strecken und in den eisblauen Blauen, die mich sofort an Niall erinnerten, lesen zu können. Erst wirkten sie traurig, jedenfalls glaubte ich dies darin erkennen zu können, aber in binnen von Sekunden, schlug es um und zeigte einen Blick, denn ich von Sven bis jetzt nur einmal sah. Liebevoll, ja genau so war es, während er sich zu mir runterbeugte und seine großen Hände, auf meine zierlichen Schultern zu legen.
„Keine Sorge, ihm gehts gut. Er ist bei diesen A-Ars-.....äh Liam"
Meine Augen wurden groß, wobei ich beinah laut losgelacht hätte. Wollte er Nialls Sonne etwa gerade Arschloch nennen? Na da hing zwischen den Beiden wohl gewaltig der Haussegen schief und das alles wegen Niall? Meinen kleinen schusseligen Bruder mit Koboldambitionen? Was übersah ich bei der ganzen Sache?
Nachdenklich schob ich die Lippen nach vorne, ging gedanklich nochmal alles durch, was ich wusste. Das wahnsinnige Interesse an Niall. Seine Entführung. Dann der Überfall vor kurzen, wo er nur durch seine Unvernunft wieder hineingeraten war, aber nichts mehr mit Zufällen zutun haben konnte. Da lachten sogar die Kobolde, wie es die Iren sagen würden. Kopfschüttelnd hing ich diesen Gedankengang nach, als ich es spürte, direkt in meinen wuscheligen Haupthaar. Die großen Hände, die leicht nach Pfirsich dufteten und nur Sven gehören konnten, bevor er mit seiner Erklärung fort fuhr.
„Weißt du nachdem Luke...es war wie vor drei Jahren...."
„Ok halt das reicht!" Meine Vermutung war richtig, hörte ich doch Lukes Namen ganz genau und ich wollte alles erfahren, mehr an die Oberfläche des Blondschopfes treiben lassen. Wäre da nicht Zayn, der mich an der Hüfte packte und an sich zog. Eine Geste, die ich eigentlich von den schwarzhaarigen mit den verführerischen Apfel-Zimt Duft, überalles liebte, doch in diesem Moment einfach nur Nervig fand.
„Man Zaddy!!!" Jammerte ich deshalb wie ein Kleinkind, den man seinen Lolli nahm beleidigt auf, während ich gierig die kleinen Hände nach Sven aussteckte. Denn er war die Lösung. Die Antwort auf so viele Fragen, die mir seit Wochen durch den Kopf geisterten und endlich offenbart werden könnten.
Ja könnten, denn Zayn sah das garnicht ein. Hielt mich bestimmend fest, wobei seine warmen Lippen mein linkes Ohr trafen. Als er mir daraufhin etwas so dunkel entgegen knurrte, das ich sofort eine Gänsehaut entwickelte, von der ich nicht wusste, ob man sie positiv oder negativ empfinden sollte. „Vergiss es Äffchen"
Rehbraun schimmerndes Golden traf scheues Blau-Grau. Ich schluckte, wollte antworten, doch bevor ich überhaupt in der Lage war mein angeknabberten Mund zu öffnen, hatte mich der muskulöse Körper schon hinter sich geschoben, währenddessen er Sven schnaubend fixierte. Die Atmosphäre war so aufgeladen, dass es wohl nur einen Funke brauchte, um alles um uns herum zu entzünden. Der wohl schneller kam, als gedacht. Denn....
„Zieh ihn da nicht auch noch mit rein. Du hast schon genug angerichtet du Idiot!"
....nur eine Aussage reichte aus, von den Menschen, der eben noch nach den richtigen Worten suchte, mir nicht erklärte, was genau mit Ni war und jetzt völlig im Dunklen tappen ließ. Zappelnd wehrte ich mich aus seine Griff, wollte nur einen Blick erhaschen. Doch es gelang mir nicht, die Szenerie blieb mir vollständig verborgen.
Vollständig? Nicht ganz, denn unser blonder Besserwisser sprach etwas aus, was ich wohl nicht für meine Ohren bestimmt war und die Karten wieder neu mischte...
„Ach wirklich Zayn? Ich denke wir waren noch lange nicht fertig. Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was war das zwischen Nilo und dir?"
Willkommen am Update am Pfingstmontag. Ob Zayn plaudern wird und ob Niall die Antworten bekommt, die er sich erhofft? Abwarten!
Eure Manu ❤️❤️❤️
„Also weck mich nicht auf
Und lass mich hier liegen
Bitte weck mich nicht auf
Oh, ich bleib' einfach hier liegen
Weck mich nicht auf
Aus diesem Traum
Es ist so schön
Kann es selber kaum glauben
Möcht' ein wenig noch bleiben
In meiner Welt
Ich will nicht zurück, weil's mir da nicht gefällt
Also weck mich nicht auf"
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