❄️159❄️ - Ich wollte das doch nicht...
„Aren't you somethin' to admire,
'Cause your shine is somethin' like a mirror
And I cant help but notice, you reflect in this heart of mine
If you ever feel alone and the glare makes me hard to find
Just know that I'm always parallel out on the other side"
Niall POV
Die warme Luft an meiner Halsbeuge ließ mich zaghaft die Augen öffnen. Der Raum war noch von Dunkelheit umgeben, nur die Schlitze des Rolladens an der gegenüberliegenden Fensterfront zeigten etwas Helligkeit, die der Mond entgegenbrachte. So erkannte ich auch den zitternden Körper, der sich eng an mich schmiegte. Vorsichtig bewegte ich meine Arme um den Rücken meiner Sonne. Durch sein wildes umher rutschen, war sein Shirt halb nach oben gerutscht und offenbarte die nackte weiche Haut. Mit fließenden Bewegungen fuhren meine dünnen Finger über Liams Schulterblätter, als mich eine Erkenntnis erstarren ließ. Mein Schatz war eiskalt. Wie aus einem Reflex, zog ich den kühlen Körper noch enger an mich. So langsam machte mir sein Zustand schon echt Sorgen.
Schon alleine, wie er regelrecht in den Seilen hing, als ihn Harry zum Bett brachte. Ich verstand erst überhaupt nichts, schien doch vorhin noch alles in Ordnung zu sein. Mein Licht war sofort da gewesen, hatte mich schützend in den Armen gehalten, jede Wunde behandelt, mit seinen wundervollen Lippen, die meine berührt und damit vollkommen beruhigt. Naja eigentlich war es auch das Glas mit undefinierbarer durchsichtigen Flüssigkeit, aber deswegen würde ich ihm nicht böse sein. Liams Absichten waren schließlich immer rein, so klar wie seine Seele, die nur vom Himmel entsprungen sein konnte.
Seufzend berührte das Haselnussbraune Haar, des schlafenden Menschen, was zurzeit etwas länger war und ich liebte diesen Stil. Klar mein attraktiver Freund konnte eigentlich alles tragen. Aber zurzeit hatte es die perfekte Länge, um sich darin zu verloren festzukrallen, wenn mich Mr. Perfekt zur Ekstase trieb, während wir splitterfasernackt miteinander verschmolzen. Bei diesen Gedanken, regte sich in den untersten Regionen etwas gewaltig nach oben. Ich schluckte...
Ok, Halt! Stop Nialler! Einhörner, denk an Einhörner die über die Glitzerwolken springen, auf der Suche nachdem Regenbogen. Wie kam es aufeinmal dazu, dass ich permanent an Sex denken musste? Ok das mit Liam, war unbeschreiblich gewesen, nichts oder niemand hatte mich bis jetzt besser fühlen lassen. Gerade wenn ich über die schlimmen Ereignisse nachdachte. Wie im Automatismus schlang ich mich noch enger an meinen Gegenpol, wobei mich ein leichter Schauer erfasste. Ganz klar ich war süchtig, nach seinen Duft, diesen muskulösen Körper, den Lächeln der Sonne und den gnadenlosem Stößen seines Schwanzes.
Fassungslos drückte ich die Hände auf meinen aufgerissenen Mund um nicht zu schreien. Am liebsten würde ich mich selbst dafür Ohrfeigen. Was ging bitte bei mir ab, während meiner armer Schatz geschwächt neben mir lag? Kein Wunder nach der Nacht, die er gehabt hatte.
Mehrfach hörte ich ihn würgen, seinen zuckenden Körper ans andere Bettende rutschen, wo gerade noch der schwarze Eimer seinen Kopf erreichte. Den Gegenstand den Harry wissend bereitgestellt hatte. Erst war ich der Meinung gewesen, es wäre eine liebevolle Geste seinerseits, doch jetzt sah ich die Sache etwas anders. Harry schien genau gewusst zu haben, was mich beziehungsweise uns erwarten würde. Als wäre der Zustand mittlerweile reine Routine. Die Erkenntnis, sie führte zum schmerzhaften zusammenziehen meines kleinen Herzens und auch wenn Liam früher Ruhe gefunden hätte, statt die Aktion mit der Bekanntschaft des Eimers ständig zu wiederholen. In dieser Nacht, wäre an Schlaf, nicht mehr zu denken gewesen.
Ich konnte nicht sagen, wie lange ich mit den eisblauen Augen an die Decke starrte, die flackernden Lichter des Mondes in ihrer Bewegung beobachtete, doch als die ersten Vögel des Morgens sangen und das gleichmäßige Atmen einen müden Murren Platz machten, da blendete ich alles aus, alles außer den dunklen Knopfaugen, die langsam an die Oberfläche traten.
„Good Morning Sunshine!" Hauchend kam ich seinen Gesicht immer näher, berührte für Millisekunden die trockenen Lippen mit den meinen, die sich heute kaum entgegen drückten. Mit den Fingern immer noch fest in den fluffigen Haar vergraben, wartete ich auf irgendeine weitere Reaktion meiner Sonne, doch als nichts von alledem kam, die Wolken wohl die Strahlen noch nicht durchkommen ließen, sprach ich ihn ein zweites Mal an. „Wie gehts dir?"
„Gut" kam es mit kratziger Stimme aus seinen Mund, was so erotisch Klang, dass es mir sofort die Nackenhaare aufstellte. Doch dies konnte ich gekonnt ignorieren. War sein Verhalten einfach viel zu knuffig. Ich schüttelte lächelnd mit den Kopf, lügen sollte Mr. Perfekt nochmal üben. Zart küsste ich die süße Nase, behielt meine Belehrung erstmal für mich und versuchte etwas Abstand zwischen uns zu bringen, denn das was Liam jetzt dringend brauchte, war Flüssigkeit.
„Na komm Schatz, ich mach dir einen Tee!"
Aber wiedererwartend regte sich mein Patient kein Stück, schob sich lieber nur noch enger an mich, wobei murrende Geräusche wohl sein Missfallen verstärken sollten. Wie ein viel zu großes Baby, was man den Schnulli wegnehmen möchte und trotzdem so herzallerliebst, dass man ihn garnicht böse sein konnte. Naja dann musste ich wohl zu anderen Mitteln greifen. „Sun, du musst was trinken, das weißt du doch am besten."
Na sicher tat er das. Schließlich war er es doch, der ständig den allwissenden Arzt in Ausbildung raushängen ließ, aber schließlich nur bei anderen, selbst ignoriere er seine Symptome komplett. Tja das war wohl die Krankheit eines jeden Arztes, sah man das doch schon bei seiner Rippenfraktur. Aber auch für mich den stolzen irische Iren gab es Mittel und Wege. Somit würde ich diese jetzt in die Tat umsetzten, kannte ich doch das größte Bestechungsmittel aller Zeiten und würde dies gnadenlos ausnutzen.
Ganz langsam fuhr ich mit den Fingern über die Schläfen, zog sanfte Kreise, bis sie hinter seinen Ohren verschwanden. Ich wusste das er diese Art der Liebkosung über alles liebte und als ich an einer gewissen Stelle anfing zu graulen, war die halbe Miete schon gewonnen. Seufzend, mit geschlossen Augen lehnte sich Liam meinen Fingern entgegen, worauf ich nur gewartet hatte. Mit wenigen Mitteln bewegte ich meinen Mund zu seiner anlehnenden Ohrmuschel und flüsterte ihn einen Begriff zu, der ihn hellhörig werden ließ. „Wenn du jetzt brav mitmachst, wird dir Hazza bestimmt einen Kakao bringen."
„H-Harold...K-Kakao?" Mehr verständliches konnte ich aus den kratzigem murmelnden Geräuschen, die seinen rosigen Mund verließen nicht heraushören, doch als sich der Druck um meinen Körper reduzierte, der immer noch zitternd langsam weg rutschte, wusste ich, dass ich gewonnen hatte. Ich gab es ja zu, eigentlich vermisste ich den nussigen Duft, den er ausströmte, schon jetzt. Aber das sollte er nicht erfahren, denn heute übernahm ich den Part der Verantwortung, sah nochmal prüfend in das Teddybraun, bevor ich ihn, nach einem intensiven Kuss meines Lieblingsmundes verlies. „Bin gleich wieder da!"
Mit schmunzelnden Gesicht erhob ich langsam meinen liegenden Körper. Leichte Stiche zogen über die oberen Region und ließen mich kurz zusammenzucken. Sofort waren die Bilder wieder präsent. Der Todeskampf, der mit den Aufprall des Gemäuers an meinen Brustkorb endete, während meine Finger in die Leere griffen und ich in die Dunkelheit fiel. Schnell drehte ich mein bleiches Gesicht von den Menschen neben mir weg, beobachtete die Mondstrahlen zähneknirschend an der weißen Wand direkt vor mir. Ich musste jetzt stark sein, Liam sollte nicht wissen wie ich mich gerade fühlte, besser gesagt er wollte überhaupt nicht erfahren, dass ich beinah gestorben wäre. Da kamen wir wieder zu dem Thema Ehrlichkeit. Ich hinterging ihn, hielt meine Sonne wiedererwartend außen vor. Naja wenn man es genau nahm, war doch dank Zayn nicht viel passiert, also sollte ich meinen Schatz nicht zu sehr stressen, jetzt wo es ihm alles andere als gut ging. Für diese negativen Schwingungen blieb noch genügend Zeit. Bestärkt von diesen Gedanken, atmete ich noch einmal tief durch die Lungenflügel, streckte meine nackten Füße Richtung Boden, als sich etwas auf meinen rechten Handrücken legte.
„D-du k-kommst auch w-wirklich gleich wieder?"
Die Berührungen, sie schockierte mich zuerst, glaubte ich doch Liams allwissender Blick hätte mich durchschaut, doch der weinerliche Unterton und die schmollende Schnute, die mich begrüßte, als ich mich zaghaft nochmals in seine Richtung drehte, ich hätte am liebsten ein sehr übertriebenstes „Awwww" ausgesprochen. Wie süß konnte der Mensch denn Bitteschön sein? Den Drang ihm permanent vor Liebe zu zerquetschen konnte ich kaum zurückhalten, als ich ihn lächelnd über das süchtig machende Haar fuhr. „Sicher Sun, du wirst mich kaum vermissen"
Er schien sich der Sache wohl immer noch nicht ganz sicher zu sein, aber die Erschöpfung in den Knochen spielte mir in die Karte. Zahlte sein Körper, die Nacht unfreiwillig zum Tag gemacht zu haben, ihn jetzt alles heim. Auf den Zehenspitzen stellend verließ ich das noch dunkle Schlafzimmer, das gleichmäßige Atmen meines Freundes permanent in den Ohren. Doch als ich Tür von außen schloss, tauschten sich die Töne schnell mit ganz anderen aus. Von Personen, die ich sehr gut kannte und meinten ungestört zu sein.
„Was willst du damit sagen, es ist wieder passiert Hazza?" Ich hielt sofort inne, drückte mich mit den stark herausstehenden Schulterblättern an die Raufasertapete, während meine nackten Beine, die kühle Luft erfassten, die anscheinend durch ein geöffnetes Fenster entstanden war. Seitdem ich soviel Gewicht verloren hatte, war ich extrem Kälteempfindlich. Aber dem würde ich jetzt nicht nachgeben, sondern hier ausharren, jede Silbe zielsicher ergreifen und einpacken. War ich mir doch sehr sicher, auf ein Geheimnis gestoßen zu sein.
„Heiliges Einhorn...das...ich hätte...Eigentlich dürfte ich dir das nicht sagen Babyboy." Babyboy? Das klang ja so süß und passte so gut zu den kleinen wuscheligen braunen Kopf, mit den vielen Sommersprossen im Gesicht, während ein Augen in braun und eins in blau einen entgegen stachen. Kichernd lehnte ich mich etwas weiter dem Geräuschpegel zu, wodurch ich etwas zum wackeln brachte, was mir bis jetzt verborgen blieb und hoffentlich nicht zum Verhängnis werden würde.
„Hey Cupcake sieh mich an? Was ist los? Ich merke dir doch an, dass dich etwas quält." Cupcake? Dieses Süßholzraspeln der Beiden war schon fast übertrieben und trotzdem ließ es die helfenden Elfen über mir fliegen, mich seufzend schwärmend weiter nach vorne bewegen, wo ich endlich das hörte, was mir die ganze Zeit verborgen blieb und Schmerzen an die Oberfläche trieb, die keine organischen Natur entsprangen.
„Joshi...e-es...geht...um Li. Er leidet sowie damals, als ich ihn kennen lernte. Ich hab ich vorhin völlig fertig im Bad vorgefunden. Wenn ich nur wüsste, was passiert ist. Weißt du Paynos Vergangenheit ist sehr schwierig."
„Vergangenheit..." ich gab es so laut von mir, dass es durch den kompletten Flur vor und zurückprallte. Fassungslos über meine Dummheit klatschten meine Handinnenflächen auf meinen aufgerissenen Mund, wobei ein Ellenbogenknochen den wackelnden Gegenstand auf der hochglänzenden Kommende zum Fall brachte und das laute Scheppern mich endgültig verriet.
„Niall James Horan, was hast du schon wieder angestellt?"
Woher mein bester Freund wusste, das ich es war, der wieder alles ins Chaos stürzte, ich wusste es nicht. Denn eindeutig seine Stimme, der Duft von flüssigen Karamell und die gewohnten schnellen Schritte eines kleinen wuseligen Koalas verrieten mir, das ein Aufeinandertreffen unvermeidlich werden würde.
Die feuchten eisblauen Augen, sahen in das satte Braun und intensive Blau, was plötzlich so nah erschien wobei die gewohnten Sommersprossen wie wild tanzten. Ja ich hatte Scheiße gebaut, das wusste ich selbst....
„A-aber ich wollte das doch nicht." Gab ich deshalb als Begründung von mir, als die sicheren Hände, den bebenden Mund verließen und mit dieser Aussage, meinte ich nicht die quietschbunte Vase, die nur noch in Einzelteilen knapp an meinen Zehen lag, nein es war die Tatsache, dass ich wohl der Auslöser dafür war, dass Liam völlig erschöpft, keinen Meter von mir weg, in seinen Bett lag und vor Krämpfen geschüttelt wurde.
Denn ich war es, der diese bescheuerte Frage stellte, weil ich Schussel der Nation, dieses verdammte Bild beinah von der Wand pfefferte, sowie ich es mit der Vase gerade getan hatte.
„Wo ist dein Vater Liam?"
Wieso? Warum konnte ich nicht einfach mal nachdenken, bevor ich sprach? Es war doch offensichtlich gewesen, naja für jeden außer mir, konnte man doch auf den Bild nur Mutter und Geschwister erkennen. Ich riss Wunden auf, von denen ich spürte, dass sie da waren, weil mich meine Neugier packte, die kleinen singenden Kobolde solange an mir zerrten, bis ich es nicht mehr aushielt.
Und jetzt stand ich hier, mit schmerzhaften klaffenden Herzen, kaputter Vase vor mir und Tränen die keiner trocknen konnte. Zitternd schlang ich meine Arme um mich, während das Bild vor mir immer mehr verschwamm. Nur einen sehr großen Schatten nahm mein hicksendes Selbst noch war, was sich meinen Kopf immer mehr näherte.
Fest kniff ich die Augen zusammen, was die Tränen intensivierte und wartete auf die Bestrafung, die ich verdient hatte. Denn der kaputte Gegenstand schien wertvoll zu sein. Doch nichts von meinen Erwartungen trat ein, stattdessen nur Wärme und Geborgenheit meiner strubbeligen Haare, während die dunkle Stimme, meine kleinen Ohrmuscheln traf.
„Na komm, ich mach uns Kakao!"
Kakao!!! Stimmt ja das Wunderheilende bräunliche süßliche Gebräu mit einer besonderen Note von Zimt. Das war der eigentliche Grund warum ich hier stand und ich völlig vergessen hatte. Fest griff ich nachdem dem bunten Pullover Harrys, was dazu führte, dass mich intensive leuchtende grünen Augen fixierten.
„Babyni was..."
Er sprach mich an, wobei die Lockenmähne meine Nasenspitze berührte. Doch ich ließ ihn nicht. Zu sehr spielte sich kontinuierlich ein Bild vor meinen geistigen Auge ab, was mich zum erschaudern brachte, bevor ich undeutlich in Erklärungsnot geriet. „Li...i-ich...Kakao."
Mit großen Kulleraugen sah ich in das fragende Gesicht. Überkreuzte die nackten Zehen, um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren. Doch anscheinend war Harry mir in manchen Dingen ähnlicher, als ich dachte und verstand mich in diesem Moment ohne viele Worte. Denn er legte zärtlich den rechten Arm um mich, währenddessen er beruhigend auf mich einredete. „Na dann komm, lassen wir Payno nicht länger auf sein Lieblingsgetränk warten, das mag er nämlich überhaupt nicht."
Die Trauer wich bei dieser Aussage aus meinem durchnässten Gesicht, als ich Harry anlächelte. Ich würde alles wieder gut machen, dieses Versprechen gab ich mir selbst und die erste Tat führte unweigerlich zu dem süßlichen Getränk des Lockenkopfes. Denn das würde meine Sonne wieder zum strahlen bringen, da war ich mir mehr als sicher.
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Louis POV
"Ja Mum ich verspreche es." Augenverdrehend ging mein Blick von der einen kahlen Wand zur anderen, wobei meine kurzen Beine unruhig durch die Luft zappelten. Auch wenn ich meine Mutter seit Wochen nicht zu Gesicht bekam, zurzeit gehörte mein Interesse was ganz anderen. Denn der Schlag, der Aussentür, er war noch so Präsent wie die immer lautere Stimme meiner Mutter, die von meiner Unachtsamkeit anscheinend Wind bekommen hatte.
„Louis Williams Tomlinson du hörst mir doch garnicht zu!"
Erschrocken riss ich meine blaugrauen Augen auf, ich wusste dass ich mich Kilometer weit weg befand, doch dieses drachenhafte Verhalten, verfolgte mich bis hier, sodass ich totenstill an der Kante von Joshis Bett sitzen blieb.
„So dankst du mir das also? Mein einziger Sohn, Erstgeborener straft mich mit Missachtung?"
Übertrieben ließ ich bei den gesagten ein zweites Mal die Pupillen routieren. Ein Hang zur Dramatik, das konnte meine Mutter schon immer gut, aber dieses Mal würde ich nicht schwach werden und resignierte. Dieses Mal war ich der Mann, also ich war es sowie aber..... ach egal ich wusste was ich meinte und das schien die Hauptsache zu sein. „Mum du weißt schon, dass du noch einen Sohn hast..."
„Lass mich ausreden Freundchen!"
Ich erwarte von dir, dass du dich jede Woche meldest hast du mich verstanden und wenn nicht, dann...." Ohje das könnte jetzt Stunden so weiter gehen, wie ein Mahlrad was das Korn zu Mehl verarbeitete. Einmal angestoßen, hörte es erst auf sich zu drehen, wenn auch das letzte Getreidestück verarbeitet worden war. Nur war das hier kein Getreide sondern ich und meine Zeit knapp bemessen. Seufzend wischte ich mich mit der freien Hand über das erschöpfte Gesicht. Bevor ich ihr Antwort gab. Denn nach ihrer Stimmlage, schien ich schon lange genug still gewesen zu sein.
„Ja ich weiß was dann passiert." Hierzu konnte man nur sagen, wer so eine Familie hatte, brauchte keine Feinde mehr. Das schrille Gemeckere, es klingelte mir mittlerweile von einer Ohrmuschel zur anderen, als ein starker Lichteinfall mein Blickfeld zur Tür wandern ließ. Ich lächelte verträumt, als ich die muskulösen tätowierten Arme, das fluffige schwarze Haar und den Duft von säuerlichen Äpfel, gemischt mit einer Brise Zimt erfasste. Wie durch Meterhohe Mauern erhöhte ich die dumpfen Geräusche des technischen Gerätes, währenddessen sich mein Freund zielgerichtet zu mir ans Bett begab. Erwartungsvoll schloss ich die Augen, spürte die warme Atemluft, die leicht nach Nikotin roch und träumte von den innigen Gefühl seiner Lippen, aber Träume waren wiedererwartend Schäume. Ich spürte etwas, ja das tat ich und das seine Haut, die meine traf, konnte ich auch nicht abstreiten. Aber nunmal nicht so wie ich es wollte. Sondern war es eine ganz kurze, leichte Berührung seiner Finger an meiner rechten, bevor er das iPhone in seinen Besitz nahm.
„Hallo Misses Tomlinson ja hier spricht Zayn, Louis Freund."
Mir viel fast alles aus dem Gesicht. Was ging hier eigentlich ab und woher wusste Zayn überhaupt mit wem ich sprach? Mit zwanghaft geöffneten Mund sah ich den perfekten Hintern dabei zu, wie er sich in meine Richtung drehte, doch zu offensichtlich auf den Prachtarsch zu starren, war mir nicht möglich, blickte mir Zayn doch ständig lächelnd in mein Gesicht. Ja ich liebte diese Geste, war sie doch so neu, obwohl ich das Bild seiner Kehrseite in den engen Stück Stoff in vollen Zügen genoss. Er müsste nur ein ganz kleines Stück näher kommen, dann könnte ich...meine Finger...darunter schieben...die kleinen aber feinen Zuckungen an den wissenden Stellen unter mir pulsieren lassen...
Ein Räuspern, ich hörte es ganz nah vor mir, es ließ meinen Kopf nach oben richten wo das goldene Schimmern mir mehr verriet, als ich eigentlich wissen wollte, denn mein Freund hatte anscheinend jede Regung meinerseits völlig richtig verstanden und das ließ nur eine Reaktion zu, ich lief hochrot an und hoffte der Erdboden würde sich unter mir auftun. Stattdessen aber hörte ich ihn weiter mit dem Gesprächspartner an der anderen Leitung gelassen telefonieren, während er sich fordernd über die rosigen Lippen leckte...
„Ja ich werde ihn daran erinnern, darauf kannst du dich verlassen Jay."
Bitte? Seit wann waren die beiden per du und entschieden was ich wann tat? So langsam ging mir das Ganze hier gewaltig gegen den Strich, sodass ich mich, ohne groß darüber nachzudenken erhob und dadurch stechende Signale meines Hinterteils erntete. Scharf zog ich die Luft ein, dachte aber kein Stück daran, irgendetwas an meiner Haltung zu ändern, jetzt gab es wichtiges, Dinge die ich verhindern musste, bevor sie peinlich wurden, peinlich für mich.
„Zaddy!!!" brüllte ich so laut, dass der angesprochene kurz den Kopf einzog, mehr Reaktion erhielt ich aber nicht, denn schon sprach er genüsslich weiter in „mein" Smartphone, was ich eben erst erhalten hatte, ich wollte es nur nochmal erwähnen. So langsam kochten meine Emotionen über, der Geduldsfaden riss in ganz winzige Fetzen und verteilte sich auf den kompletten Boden, währenddessen ich wild stampfend den Abstand unterbrach und kurz davor war, das eisblaue Gerät, was den Augen meines kleinen Bruders so ähnlich kam, zu berühren....
„Ja bis dann, hat mich auch sehr gefreut."
....ja bis Zayn das Ding weg steckte und seine Handinnenflächen auf meine kühlen Wangen legten. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie würden verglühen und nur durch den Kontakt mit meiner Haut, den zunichte gemacht. Fragend sah Graublau in Rehbraun. Hell in Dunkel, Ruhig in Durcheinander.
Jetzt erkannte ich es. Eine Sache die ich schon längst hätte merken müssen. Zayn verhielt sich alles andere als normal. Damit meinte ich jetzt nicht, die Gefühlvolle Seite, die so plötzlich ihn zu übermannen schien, nein, da war was völlig anderes, ein Zustand, den ich so nur einmal an ihn sah und das war kurz nachdem Ni....
„Was ist los?"
Der zitternde Körper, er nahm mich komplett ein, bevor Zayn mir die Nachricht übermittelte die mich stocksteif werden ließ. „Äffchen...es ist...es ist d-der kleine Giftzwerg!"
Babyni? Sofort riss mich los, aber nur so weit und krampfend die muskulösen Schultern des schwarzhaarigen zu erfassen. Eine Sache, die ich sonst nur tat wenn er mich in Ekstase trieb, doch jetzt waren die Dinge ganz anders, der Grund, blond, chaotisch, klein und niedlich. Mein kleiner Bruder.
„Wo ist er? Ich muss zu meinen Babybrother" gab ich mit kalkweißer schwitzenden Stirn von mir, währenddessen Zayn einfach nur da stand und sich durchschütteln ließ? Was sollte das? Mir schwante Böses. War wäre wenn es wieder dieser wahnsinniges vor Gift triefende kleine Kerl names....
„Luke! Es ist Luke nicht wahr? Jetzt sag doch endlich was!" Wimmernd wurde meine fließende Bewegungen immer abgehackter, als ich immer kleiner wurde, vor dem Apfel-Zimt duftenden Körper einsackte und mit dem bloßen Knien auf den kalten harten Boden aufkam. Ich schluchzte, die schlimmsten Bilder gingen mir durch den Kopf. Der Tag vor ein paar Wochen, war plötzlich wieder so präsent, das blutende kleine Baby in Zayns armen so Real. Ich konnte nur noch eins, nichts als weinen, während hicksend die Frage an die Oberfläche trat, dich ich hätte ihn schon längst stellen sollen...
„W-Was will L-Luke von N-Ni? W-Warum quält e-er ihn s-so?"
Tiefes fluffiges Schwarz, beugte sich zu wuscheligen mittleren Braun. Er schien zu kämpfen, öffnete mehrfach den vollen Schmollmund, bis endlich jemand eine Erklärung abgab, nur nicht der, von den ich es gewollt hatte. Nein es war der blonde verwöhnte Schnösel, dessen linke Schulter bandagiert unbrauchbar hinab hing.
„Ich bin der Grund!"
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Niall POV
„So kleiner Mann eine extra große Portion nur für dich!" Flammendes Eisblau, so hätte man meine Augen zurzeit beschreiben können, während ich mehr als gefrustet in das Smaragdgrün, was mir gegenüber saß blickte. Wieso ich jetzt am Tisch saß, eine überdimensionale Tasse voll köstlich duftenden Kakao vor mir stand? So genau wusste ich es selbst nicht. Abstreiten konnte ich es wohl nicht, dass ich noch nie was leckeres gerochen hatte, der Zimt war alleine durch den heißen Dampf so intensiv zu erfassen, dass man garnicht anders konnte, als ganz tief die Koboldnase hineinzuhalten. Ok ich nahm die Koboldnase, schließlich war meine Wurzeln irischer Natur.
Zurück zur meinen gedachten Gedanken, die mal nichts mit Fabelwesen zutun hatten, die wild über den leuchtenden Regenbogen sprangen. Denn schließlich lag das wichtigste Wesen der Fantasie direkt hinter der nächsten Tür. Unbeobachtet linste ich über die dampfende Tasse, die meine. Kopf fast komplett einnahm, als ich beobachten konnte wie meine bester Freund und seine Freundes Freund seltsame Blicke austauschten. Immer wieder sahen sie sich tief in die Augen, was ja eigentlich nichts ungewöhnliches war, doch das sie ständig auch mein selbst ins Visier nahmen, passte mir so garnicht in den Kram. Knallend stand ich auf meine Füßen, die kleinen Hände fest auf den Tisch geschlagen und ließ dabei Beide erschrocken zusammenzucken. „Ihr wisst doch noch mehr!
Erwischt! Wie ein Kobold auf Streifzug nach Gold. Ich sah es in der Mimik des Lockenkopfes, wobei sein Markenzeichen, die obligatorischen Grübchen kaum noch sichtbar waren.
„Babyni ich denke nicht, dass das in deinen Zustand gut ist." Ich wusste, dass es mich beruhigen sollte, die kitzelnden Locken um meine Nase, liebevoll gemeint waren, aber von was sprach Harry überhaupt. Zustand? Mir gehts es doch gut. Wichtig war jetzt nur einer, Liam. Übergab er sich doch die ganze Nacht neben mir. Bei diesen Gedanken stolperte mein Herz aus den Takt. Es war so, als ob es ohne meine Sonne in meiner Nähe, nicht fähig, einen einzelnen Tag zu überstehen. Es zog mich völlig in meine Welt, führte zu krampften kleinen Fingern, aus denen die Sehnen heraustraten. Doch da war plötzlich dieses Gefühl, was sich darüber legte. Ich lächelte, glaubte den Grund dafür zu wissen, aber lag mal wieder völlig falsch, als sich der Duft von flüssigen Karamell über mich legte.
„Ni...mein kleiner Bruder"
Stöhnend legte ich den strubbeligen blonden Schopf in den Nacken. Wenn Joshi schon so anfing, konnte es nur eines bedeutet. Wie sich die Erde weiterdrehte, wir weiter verfahren würden, hatte ein Gewissen Koala mit seinen unterschiedlichen Augen schon längst entschieden. Aber nicht mit mir. Nicht heute oder sonst wann. Es war endgültig Schluss.
Wütend stolperte ich nach hinten, entriss mich dem weichen Gefühl, der wärmenden Haut und kitzelnden Locken und gab endlich das von mir, was ich schon so lange loswerden wollte und es war mir völlig egal, was die Beiden von mir in diesem Moment dachten.
„Nix Ni, behandelt mich nicht immer wie ein Baby, das nichts auf die Reihe bekommt, hier geht es schließlich um meinen Liam, meiner Sonne, die ich überalles Liebe."
Na das hat doch gesessen Babyni, oder? Wie werden wohl die Beiden reagieren?
Alles im nächsten Kapitel <3
Schöne Pfingsten ❤️❤️❤️
Manu
„Cause I don't wanna lose you now
I'm lookin' right at the other half of me
The vacancy that sat in my heart
Is a space, but now you're home
Show me how to fight for now
And I'll tell you baby, it was easy
Comin' back into you once I figured it out
You were right here all along"
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