❄️153❄️ - Die Vergangenheit zieht ihre Kreise

I summoned you, please come to me
Don't bury thoughts that you really want
I fill you up, drink from my cup
Within me lies what you really want"

Sven POV

Verpiss dich! Du mieser Penner!"

Ich bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, auch wenn die schmerzende Schulter, ganz andere Gesichtsregungen zuließ. Allein das Wort „Penner" es brachte Erinnerung an die Oberfläche zurück, die schön Jahre zurücklagen und doch immer noch so präsent, dass sofort ein warmes Gefühl in meinen Bauch entstand. Denn Zayn und ich wir warfen uns solche Ausdrücke nicht als Beleidigungen zu, nein es war ein großer Teil unserer Freundschaft uns gegenseitig in den Wahnsinn zu treiben. Das war mein Spezialgebiet, auch wenn ich der ältere war, das kleine Kind hing ich am liebsten bei den schwarzhaarigen Muffel raus. Doch dies schien endgültig Geschichte zu sein, obwohl war es das? Diese Tasse, die nur Haarscharf an mir vorbeiflog und an der Wand hinter mir zerschellte, sprach ein ganz anderes Bild. Naja zielen konnte er bis heute wohl immer noch nicht. Das schaffte er wohl nur bei Lou, denn er gerade gnadenlos durchgevögelt hatte.

Ich gab es nicht gerne offen zu, aber ich war schon etwas neidisch, denn der kleine Louis, mit den Augen des wilden Oceans und Haaren, die noch nie einen Kamm gesehen hatte, war genau mein Beuteschema. Ich sollte also hochkochende Wut empfinden, völligen Hass der Vernichtung. Doch ich tat es nicht. Lag es daran, dass es er war? Mein ehemaliger bester Freund und Wegbegleiter? Fassungslos griff ich mir in die ungemachten Haare, die mir wie früher weit ins Gesicht hingen. Noch so eine Sache, die ich nicht verstand. Ich schien immer mehr zu meinen alten selbst zu werden, während mich das Gefühl nicht los ließ, dass ein kleiner blonder Mensch, der sich gerade versuchte unbemerkt an mir vorbeizuschleichen, daran nicht ganz unschuldig war.

Moment? Bitte was? Ruckartig, wobei ich das Ziehen der linken Seite mit verzogenen Gesicht ignorierte, sah ich dabei zu, wie die zarte weiche Hand, und das war sie wirklich, nahm ich sie doch letzte Nacht permanent in meine, den Türgriff fest umfasste.

Niall James Horan!" Ok ich sprach den blonden Engel wirklich nie mit seinen vollen Namen an, aber wenn diese Methode früher bei Nilo klappte, dann sollte es bei Niall kein Problem darstellen und so war es dann auch. Denn wie vom Blitz getroffen blieb er stehen, verharrte einen Moment, wobei der Griff von ihm beinah schon einer Misshandlung gleich kam.

Schmunzelnd schüttelte ich mit den Kopf, denn es war genau die Reaktion, die ich erwartet hatte. Niall war nämlich so durchschaubar. Gelassen schlenderte ich also in seine Richtung, den rechten Arm weit von mir gestreckt um ihn noch schneller erreichen zu können. Doch als ich schon dachte, das Ziel erfasst so haben, drehte sich unser blonder Neunmalklug direkt in mein Blickfeld. Skeptisch beobachtete ich die sonderbaren Zuckungen des kindhaften Gesichtes, die mir so garnichts aussagten. Nur das Eisblau, ja es verriet soviel. Niall hatte nämlich keineswegs vor auf mich zu hören. Nein der freche Ire streckte mir doch tatsächlich die bloße Zunge entgegen, um danach wild kichernd, wobei er wirklich wie ein Kobold von der grünen Insel klang, die Tür öffnete.

Kleiner ich warne dich!" Ja ich knurrte so dunkel, wie ich es bis jetzt nur bei einer Person getan hatte und wenn ich die Augen schloss, kam es mir so vor, als wäre er es, der hier Widerstand leistete. Nicht ein Blick ging zurück, währenddessen das knallende Geräusch der Tür meine Ohren erfasste.

Ich fasse es einfach nicht" gab ich seufzend von mir. Ja ich sollte aus der Haut fahren, ihm gefälligst hinterher Hechten, denn sicher war er nur hier, bei mir. Aber heute war alles so anders, ich war es und Nilo mir besonders nahe.

Ich fasse auch so einiges nicht du Arsch!!!" Ich hatte es wohl oder übel verdient, dass mich ausnahmsweise mal nicht dieser Koala mit den unterschiedlichen Augen und Sommersprossen, die niedlich auf der Nase auf- und abtanzten, sondern ein gewisser schwarzhaariger mit einem Ego des Mount Everest, gegen die nächst beste Wand stieß und auch wenn ich es gern verhindert hätte, es tat verdammt nochmal weh, von daher ich wimmernde Töne von mir gab.

In diesem Moment fühlte ich mich so klein wie es der freche Engel war, obwohl ich Zayn um einiges überragte. „Zayn..." setzte ich an, doch bekam nur die eine seiner Handinnenflächen vor das Gesicht. Warum mich das so ausbremste? Sein Blick sprach Bände und wenn ich noch länger den stickigen Sauerstoff durch die Nasenflügel ziehen wollte, sollte ich wohl etwas runterfahren, denn überlegen war ich ihm heute wohl nicht mehr.

„Jetzt hörst du mir mal zu du Flachwixxer. Du bist hier nur geduldet, ist das klar? Dass du hier bist, hast du alleine Lou zu verdanken. Verdammt! Ich hätte dich einfach stehen lassen sollen." Mit jedem Wort drückte er mir gnadenlosen den rechten Zeigenfinger in die wunde Stelle, wobei ich wirklich die Tränen zurückhalten musste. Aber mein Stolz war unendlich und somit so emotionslos zu wirken, wie nur möglich. Ob das Ganze funktionierte wusste ich nicht, aber meine vorlaute Klappe würde ich deswegen trotzdem nicht halten können.

Du bist doch selbst Schuld Malik. In der Küche hat es geknallt, als wäre es schon Neujahr um zwölf. Meine arme Ohren sind für immer zerstört und von den Augen möchte ich erst garnicht anfangen." Seine zuckende Ader, die ich schon damals hervortreten lassen konnte, sie war so stark ersichtlich, dass ich damit rechnete, sie würde auf der Stelle an die Oberfläche treten und mich verschlingen. Doch stattdessen tat es was ganz anderes.

Ok jetzt reichts!"
Die Sehnen besetzte Hand, sie schoss so unvorbereitet Richtung Hals und ließ mich japsend den dringenden Sauerstoff suchen, den ich aber nicht fand. War der Weg dorthin mir doch Meilenweit versperrt. „Du tust es schon wieder Sven, mischt dich in Beziehungen ein, die dich nichts angehen, sowie damals...."

Was meinte er? Ich verstand überhaupt nichts, wobei ich mich mit krampfenden Griff an der Schlinge des Halses versuchte zu befreien, als er nochmals ansetzte, doch was da aus seinen knurrende zusammengebissenen Mund kam, wollte ich es hören? Sicher nicht, denn es deckte Kenntnisse auf, die mir eigentlich längst im Klaren waren, aber ich einfach nicht sehen wollte. „....zwischen Nilo und mir!"

Es gab zuviele Hinweise. Hinweise? Ich war verdammt nochmal blind gewesen. Mein kleiner Bruder, bekam sein Lachen garnicht aus dem Gesicht, oder er kratzte mir fast die Augen aus, wenn anscheinend wieder der Haussegen schief lief. Doch wo ich bei diesen Gedanken sofort das Gesicht in Falten legte, musste ich doch schmunzeln, traf mich eine bestimmte Sache mitten ins Mark.

Du hast ihn gefickt! Du warst es die ganze Zeit? Wie konntest du nur, du warst mein bester Freund." Die Flame der Wut, sie kam anscheinend genügend Zündstoff, als ich mich aus seiner Schraubzwinge namens Hand herausriss und einarmig um ihn Schlang. „Ich hab dir vertraut Mann und so trittst du es mit Füßen."

Plötzlich flossen die Tränen unkontrolliert. Warum kam das jetzt? Ich wollte ihn umbringen, die Einzelteile in das Fegefeuer der Unterwelt streuen. Doch stattdessen, umklammerte ich ihn und heulte mir die Augen aus? Was war ich bitte für ein Mann? Ok ich ließ ihn durch meinen Griff wohl beinah ersticken, bei seinen quälenden Lauten, aber das war bei weitem zu wenig.
Wieso? Warum ausgerechnet er?"

Du hättest dir alles nehmen können, aber nicht ihn? Verdammt!"

Das ich mit der linken Schulter an die harte weiße Wand traf, war genau das, was ich wollte. Denn den ankommende Schmerz, war das richtige. Ich würde es fühlen, mit jeder Faser meines verkümmerten Dasein, sollte mich es doch aus den tauben Zustand führen, was allein der Name „Nilo" in mir auslöste.

Hätte ich alles verhindern können?
Ja vielleicht wäre es anders gekommen. Nilo noch am Leben und wir eine glückliche Familie? Wäre ich nicht nur mit mir selbst beschäftigt gewesen oder besser gesagt mit einer sadistischen Person dessen Augen nur giftiges Grün erhielten.

Ich bin so dumm"  gab ich erschöpft über meine Lippen, während mein Körper Halt an dem Raufaser hinter mir suchte. Ich brauchte eine Pause von dem hier, der Welt, dieser Situation. Wie von selbst schloss sich mein Eisblau, die Farbe, die auch Nilo besaß und hasserfüllt in das Golden vor mir blickte. Was ich damit in Zayn auslöste? Denn wenn es stimmte, was der schwarzhaarige Dummkopf von sich gab, musste er für meinen kleinen Bruder etwas gefühlt haben? Aber was wusste ich schon, denn geantwortet hatte mir Mr. Badboy immer noch nicht.

Sven? Hey!" plötzlich lag die bekannte Hand auf der gesunden Schulter, was mich langsam wieder Licht ins Dunkel bringen ließ. Ich sah Zayn so intensiv entgegen, dass er leicht zurückschreckte, erinnerte ihn dieser Moment wohl an etwas, was er vergessen wollte. Doch genau das war es doch, was ich wollte. Endlich die Wahrheit. Panisch griff meine rechte Hand nach seiner. „Sag es!"

Ich schien wohl genau den richtigen Nerv getroffen zu haben, das Salz Grammweise in die Frische Wunde zu streuen, wobei Zayn plötzlich schwer seufzend aufstand und sich Gedankenlos in das schwarze fluffige Haar griff, was von den kleinen Lou Jungen schon so in Mitleidenschaft gezogen worden war. Doch das sollte mich jetzt weniger interessieren, sondern endlich fing unser Felsen an zu flüstern, hoffte ich wenigstens.

Im Leben ist so manches nicht geplant Cooper! Oder was ist das mit unserem kleinen Giftzwerg und dir?"
Ok das war jetzt nicht das, was ich erwartet hatte und was er mir damit sagen wollte verstand ich auch nicht. Außerdem warum sollte es jetzt um mich und den kleinen Engel gehen?

„Jetzt lass das Baby da raus! Was hat das eine denn mit dem anderen zutun du Idiot? D-das ist w-was völlig a-anderes" kam es plötzlich so unsicher von mir, es riss die Mauer ein, knietief und ich konnte nur noch wehrlos dabei zusehen.

„Ach ja ist es das? Gib es doch zu Mr. Leader, der blonde nervige Kobold berührt dein Herz und lässt den wahren Sven Jone Cooper an die Oberfläche, sowie es Nilo bei mir tat, ob ich es wollte oder nicht. Die Beiden sind sich wirklich so Verdammt ähnlich." Hatte Zayn mir gerade seine Gefühle offenbart? Ein Stück seines pochenden Muskels an die Oberfläche gelassen?

„Unmöglich" murmelte ich. Was war hier plötzlich los, dass ich mich von Zayn belehren ließ? Wir hier ein Gespräch führten, ohne uns gegenseitig die Köpfe in den Boden zu stampfen?

Sowie er sich eben von mir entfernt hatte, stand er plötzlich wieder bei mir, hielt mir schützend die Hand entgegen, die ich nichts andere als fassungslos anstarren konnte. „Was?" fragte er mich. So standfest, dass es mich augenblicklich schüttelte. Bevor ich den Widerstand endgültig aufgab und die fast so große Hand in die seine legte.

„Was passiert hier?" hauchend kam diese Frage aus mir, bevor ich wieder stand, direkt ihm gegenüber und auch wenn ich das Gefühl hatte, er wollte mir darauf antworten, war es ein mir allzu bekannter Schrei, der jede Diskussion nach hinten stellte. Nur ein kurzes Nicken von Eisblau zu Goldbraun, dann waren wir schneller im Treppenhaus, als man bis drei zählen konnte und was hätte ich sagen sollen?

Die Giftgrünen Augen, sie schienen nicht nur mich zu verfolgen.
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Niall POV

Niall James Horan!"

Ok er brüllte es mir nahezu entgegen, was ich so nicht erwartet hatte, als ich geradeso, wie ich aus den kuscheligen Bett aufstieg, an die Tür schlich. Das sich Sven noch hier aufhalten musste, war mir mehr als klar, haftete sein feiner Riechkolben quasi an meinen Hinterteil. Bei diesen Gedanken verdrehten sich meine eisblauen Augen, wobei ich kurz den Blick nach hinten warf. Seine Gestalt wirkte so anders. Verletzlich und unperfekt, wie ein normaler Mensch. Das war es wohl auch, warum ich ihm die Zunge rausstreckte, denn die Ehrfurcht vor Herr Allwissend war schon längst auf Reisen gegangen. Grinsend drehte ich bei diesen Gedanken wieder zum dunkelgrauen Monstrum, was sich Tür schimpfte, um diese schwer keuchend aufzuziehen.

Kleiner ich warne dich!" Das Sven immer das letzte Wort haben musste, ließ mich nur vor lauter Unverständnis den blonden Schopf schütteln, bevor ich völlig entspannt hinaustrat, das laute zuknallen des Eingangs in den Ohren. Kurz spitzte ich diese deshalb nochmals, aber als weder seine nervige brummende Stimme hörte, noch die Tür wieder aufschwang, gab es für mich kein Halten mehr.

Kichernd überwand ich mit kleinen unbeholfenen Schritten, war die Hose doch immer noch viel zu lang, den Abstand zu meinen Licht in der Dunkelheit. Vor lauter Vorfreude schlug mir das kleine irische Herz bis zum Hals, denn seine starken Arme auf meinen zierlichen Körper, hatte ich viel zu lange nicht mehr spüren dürfen.

Aber als das wilde Klingeln am bronzefarbenen Knopf, dessen Ton einen die Zehennägel nach innen wachsen ließ. Sowie mein lautes Klopfen, was nach einem alten Volkslied klang, nichts brachte. Zog ich die größte irische Schnute, die die Welt je gesehen hatte. Ok ich wusste, das sein Medizinstudium ihm so einiges abverlangte und da er seit Wochen, wegen Herrn Allwissend, quasi ausgeknockt gewesen war, musste Liam so einiges aufholen.

Aber mir nicht einmal die Tür zu öffnen, wobei ich wusste, dass er definitiv dort drinnen war, ging garnicht. Wütend stampfte ich mit den kalten Füßen, war schon in begriff mir eher die Belehrungen des blonden Schnöseln lieber weiterhin anzuhören, als hier dumm rumzustehen, da öffnete sich plötzlich die Tür.

Die stickige dampfende Luft, traf mir mitten ins Gesicht, ließ mich kurz blinzeln, wobei ich endlich erkannte was für eine Szene sich hier abspielte. Da stand er, Mr. Perfekt, mit nur einen Handtuch an sich, was tiefer hätte nicht sitzen können. Seine perfekt gemeißelte Haut glänzte durch die Nässe, währenddessen vereinzelte Wassertropfen, die sich von den feuchten dunklen Haaren lösten, ihren Weg gnadenlos nach unten bahnten, wobei sie keinen einzelnen Muskel außer acht ließen. „Sorry Baby ich stand unter der Dusche und hab die Klingel nicht gehört."

Ach hatte er das? Forschend wanderten meine eisblauen Augen, über den fast nackten Körper, der wie auf den Presentierteller direkt vor mir stand. Ja, definitiv war da einer ohne mich unter die Dusche gegangen, hatte den knackigen heißen Hintern ganz langsam mit den großen weichen Händen berührt-..

Ok...ok...Halt stopp!!! Falsche Zeit und definitiv falscher Ort. Obwohl ich könnte doch kurz? Nur einen kleinen Moment seine verführerische Kehrseite...

„Baby? Schatz?"

Verdammter Mist! Ich musste die ganze Zeit gestarrt haben wie ein notgeiler Gnom, der den Mund nicht voll bekommt, so trocken fühlte sich dieser nämlich an, als ich räuspernd den Blick abwand. Was wohl meine Sonne ganz fehl interpretierte, lag doch ein schlechtes Gewissen in seinem Gesicht.

Komm schon Schatz sei nicht sauer ok? Ich bin gestern einfach vor der Flimmerkiste der Hölle eingeschlafen. Dabei wollte ich nur kurz meine Augen ausruhen." Ich kicherte verliebt auf, wobei ich mich an den nackten Körper drückte. Das war doch schon wieder verboten süß, wie schusselig auch manchmal mein fester Freund sein konnte. Jeder wusste doch, das ein kurzes Augen schließen nie funktionieren konnte. Man würde gnadenlos den Kampf gegen das so verlockende Traumland verlieren und mit den Schäfchen auf Wolke sieben um die Wette hüpfen.

Mein Baby" kam es hauchend über Liams Lippen, während er diese wenig später auf mein strubbeliges blondes Haar legte. Ich liebte diese Geste, unbewusst schmiegte ich mich dagegen, nahm meine zarten kleinen Finger zu Hilfe, um gierig seinen Rücken hinab zu wandern. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen, diesen Haselnuss duftenden, der puren Sex ausstrahlte. Am liebsten wäre ich mit ihm jetzt Richtung Schlafzimmer gewandert und hätte da weiter gemacht, wo wir gestern aufgehört hatten. Doch mein fester Freund schien ganz andere Gedanken zu haben.

Komm erstmal rein, hast du schon etwas gegessen?" gab er von sich,
als er sich langsam aus meiner Umklammerung befreite, seine Hände um meine legte und mich bestimmend durch die Tür zog. Doch sprudelte ich eben noch voller Euphorie über, so war es die Frage, die alles ins Wanken brachte.

Essen, das leidige Thema, was immer zu Gesprächsstoff führte und auch wenn Liam mein Ruhepol war, alte Gepflogenheiten wieder zu ändern, schien schwieriger zu sein, als gedacht. Denn ich wollte wieder ganz der alte werden. Der Niall James Horan, dessen zweiter Vorname als verfressen galt, jeder bei meinem Lachen einfach miteinstimmen musste, ob er wollte, oder nicht und das letzte Wort besaß nicht der nervige perfekt gestriegelte Sven, sondern ich ganz allein.

Ni" schwer seufzend nahm mich Liam in seine Arme, wobei unter der nackten weichen Haut, das pochende Herz genau zu spüren war und ich bildete mir ein, es würde nur für mich schlagen. „Ich mach mir Sorgen um dich." Gefühlvoll strichen die warmen Finger über meine blonden Strähnen, was mich entspannt die Augen schließen ließ. Dieser Moment sollte nie vorbei gehen, für jetzt und alle Zeiten würden wir aneinander gekuschelt hier verweilen, wobei ich die nackte Haut völlig in Beschlag nahm.

Was hältst du davon wenn wir zusammen frühstücken? Moment, ich zieh mir nur schnell etwas über." Ich wollte wild mit den Kopf schütteln, die Wärme meiner Sonne genießen, dessen strahlen die Haut zum Kribbeln brachten. Aber er war schneller und ich stand plötzlich komplett verloren im Gang. Resigniert blies ich die Luft durch den zusammengebissenen Mund. Es gab eine bestimmte Sache, die meinen Koboldnerv permanent taktierte. Liams extreme Sturheit, die jede Wand zum Einsturz bringen konnte, war dessen Kopf doch so hart wie Granit.

„So ich bin dann kurz beim Bäcker. Deck du doch schon einmal den Tisch Babe, ok?" Völlig erschrocken ließ mich der plötzliche Schatten neben mich zusammenfahren, bis mir die warmen satten braunen Augen die Bestätigung gaben, wer da stand. Denn diese Augen, sie gaben mir ein Gefühl von Sicherheit und als sie sich näherte, die Lippen meine blasse Stirn erfassten, ich fühlte mich augenblicklich im Himmel. Was aber nicht lange anhielt, denn mein perfekter Gegenpol, ließ mich wiederholt alleine stehen.

„A-aber..." murmelte ich schmollend auf, wobei meine Hände ihn nicht hergeben wollten. Ich sah überhaupt nicht ein, ihn mit irgendjemanden zu teilen und wenn es nur die Umwelteinflüsse um uns rum waren.
Shhht! Es ist alles ok mein Schatz. Das wird toll werden, glaub mir!"
Die zarten Hände, die sich auf meine kalten Wagen legten, das wohlige Gefühle der Daumen über meiner Haut. Ich war komplett überfordert, sodass ich nur noch am Rande mitbekam, wie er mit einen strahlenden Lächeln zur Tür schritt und bevor er mich endgültig  alleine ließ, einen Luftkuss in meine Richtung pustete.

Toll werden" wiederholte sich wie automatisch in meinen Kopf. Wobei meine Laune sich immer näher in Richtung Untergrund fiel. Es war das eine mein Essverhalten von anderen analysiert zu bekommen, aber etwas komplett anderes, was es in mir auslöste. Ich hatte Angst, Angst Liam bitter zu enttäuschen. Bei diesen Gedanken drehte ich schnurstracks zur Küche um, ich sollte mich ablenken. Vielleicht war das alles mehr Panikmache von mir selbst, als alles andere. Naja jedenfalls redete ich mir das ein, als ich unbeholfen wie ich eben war, wiederholt über den Stoff von Liams Jogginghose stolperte und fast das rechteckige Bild, was sich zur meiner rechten befand, von der weißen Wand riss.

Shit!„ Fluchte ich schrill auf, wobei krampfend die Finger sich am Holzrahmen zu schaffen machten. Anscheinend war ich nicht der erste Trottel gewesen, der den Gegenstand auf den Boden schmettern wollte, spürte ich doch bei genauem rüberfahren der Fingerkuppen kleine Einkerbungen und dachte sofort an einen gewissen Lockenkopf mit unschuldigen Grübchen, was mich schmunzeln ließ, wobei ich erst jetzt das Motiv genauer in Augenschein nahm. Es war ein Familienfoto, ganz sicher, handelte es sich doch um vier Personen, die sich gegenseitig soviel Liebe entgegenbrachten.
Aber es verband sie noch soviel mehr, die dunklen Teddyaugen und das Lachen, was die Sonne in jeden Raum leuchten ließ. Das war definitiv Liams Familie, befand er sich doch mit darauf und wurde sorgsam von drei Frauen in den Armen gehalten. Anscheinend war er der jüngste und wuchs mit zwei Schwestern auf. Wie sich das wohl anfühlte Schwestern zu haben, war ich doch mit einen großen Bruder aufgewachsen?

Fest biss ich mir bei diesen Gedanken auf die Unterlippe. Aufgewachsen war übertrieben, eher lebten wir aneinander vorbei, bevor er auszog und mich alleine ließ. Um mein kleines Herz nicht noch mehr Verletzungen zuzusetzen, wollte ich mich gerade von den Abbild entfernen, als mir etwas auffiel und mir schon blöd vorkam es nicht gleich entdeckt zu haben. Wo war Bitteschön Liams Vater? Gab es anscheinend auch Geheimnisse bei den perfekten Mann, die ich noch nicht kannte? Immer wieder strich ich über den Mensch hinter Glas, währenddessen der fürchterliche Ton, der das Trommelfell platzen ließ, in den Vordergrund rückte.

Verwundert sah ich zum dem glänzenden weiß, wo mich vorhin ein Luftkuss meiner Sonne begrüßte. War denn schon soviel Zeit vergangen? Hatte ich so meinen Gedanken freien Lauf gelassen, dass ich Raum und Zeit völlig vergaß? Aber auch wenn es so wäre? Liam würde doch niemals an seiner eigenen Haustür klingeln? Ich runzelte die Stirn, wobei mich der Ton schon wieder in den Koboldohren quälte. Naja es konnte doch auch sein, dass er ihn vergaß? Schließlich war der Perfektionist auch einfach vor seinem Uniaufgaben gestern eingepennt? Ich schüttelte den Kopf, diese ganzen Gedankengänge brachten doch eh nichts, ich sollte einfach nachsehen. Dann war ich schlauer und allen schien damit geholfen zu sein, oder etwa nicht?

Zwiespältig beehrte ich den kühlem Messinggriff der Eingangstür, die mich augenblicklich zum schlottern brachte. Es war als ob mir jemand etwas sagen wollte, doch ich verstand es nicht, sah nicht die Gefahr, die drauf und dran war, mich gnadenlos zu überrollen.

Die giftgrünen Augen, sie zogen mich mit einer Gewalt in den Bann, dass ich das Gefühl hatte, mein wild pochendes Herz wäre stehengeblieben. Ich war völlig ohne Bewegung, naja wenn es nach mir gegangen wäre, denn diese stinkende Morchel vor mir, schnappte mich schneller als mir lieb war. Es war wie vor ein paar Wochen, ich lag mit den vernarbten Bauch auf seiner spitzen Schulter und Schrie mir die Seele aus dem Leib. Aber wie immer schien das Luke nur noch anzuspornen,  während sein Nikotin verseuchter Mund meinem Gesicht immer näher kam. Ich hatte schon Angst er wollte mir meine irische Nase abbeißen, kniff völlig panisch die hellen Augen zusammen, als ich den Wahnsinn den er aussprach vernahm und die Option mit der zerbissenen Nase nochmal überdachte, denn das wäre wohl bei weitem das harmlosere gewesen.
Weißt du kleiner Niall, du siehst wirklich genauso aus wie er und genauso wirst du untergehen."

Panisch riss ich das Eisblau auf, ignorierte den Würgreflex, der durch die Spitzen Schulterknochen an meinem Bauch entstanden. Ich musste hier weg, zappelte mit allen was ich bewegen konnte, womit dieses Frettchen wohl nicht gerechnet hatte, denn er verlor fluchend das Gleichgewicht, die Ausgeburt der Hölle, sie war besiegt. Ich glaubte es jedenfalls, als er mich plötzlich fallen ließ. Doch das entspannte zurückziehen meiner wenigen Muskeln, es war der größte Fehler, den ich je machen konnte. Denn ich viel nicht hinter das Treppengeländer, sondern direkt davor, blickte in die Tiefe, die bis zum Erdgeschoss ragte und griff in letzter Sekunde an die rutschigen goldenen Metallstangen, die ich noch ergreifen konnte.

Der komplette Sauerstoff verflüchtigte sich aus meinen Lungen, als Beton den Brustkorb traf und Finger für Finger den Halt verlor. „Es ist schon witzig, das sich Schicksale wohl wiederholen können, nicht war kleiner Niall?"

Das sadistische Grinsen, ich spürte genau was er meinte. Genauso musste es Nilo ergangen sein, den er den Gnadenstoss versetzte und genau das tat er jetzt mit mir, als er brutal sein schwarzes Profil der dreckigen Boots, gegen meine Fingerknochen trat.

„Hilfe!!!!" schrie ich mit letzter Kraft auf, währenddessen sich die übriggebliebenen Finger am Metall lösten und ich endgültig die Augen schloss. Schach matt! Keine weiße Figur mehr im Spiel.

Ich weiß, ich bin böse....
Aber dafür bin ich bekannt <3
Cliffhanger accept
Na dann bis zum nächsten mal...

Eure Manu ❤️❤️❤️

In the middle of the night, in the middle of the night
Just call my name, I'm yours to tame
In the middle of the night, in the middle of the night
I'm wide awake, I crave your taste
All night long 'til morning comes
I'm getting what is mine, you gon' get yours, oh no ooh
In the middle of the night, in the middle of the night, oh"

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