❄️149❄️ - Ä wie Äffchen

You look through
The hair on your face
The way that you say
The things that you do
I've been through
All of the games
All of the ways
That you've been fooled"

Louis POV

Ich gab es zu ja. Der werte Louis William Tomlinson hatte mal wieder nicht nachgedacht und war den torkelten ungewöhnlich strubbeligen, fast weißblonden Haaren, schnurstracks Richtung Straße gefolgt. Denn jeder Blinde mit den Krückstock sah doch, das Sven Hilfe brauchte. Wie er strauchelnd mit der rechten Hand versuchte in einer stehenden Position zu bleiben, die kleinen leisen stöhnenden Töne, seinen verzerrten Mund verließen, wobei er wohl dachte, nicht gehört zu werden. Aber ich vernahm es und das war es auch, was mich dazu verleitete, die mittlerweile wieder beide beweglichen Arme, vorsichtig um ihn zu schlingen.

„Warte Sven! Was hältst du davon, wenn du mit zu uns kommst?"

Sein Blick galt nur mir, als er sich tief zu mir runterbeugte. Meine graublauen Augen beinah magisch an sich zog. Ich wusste mal wieder nicht, was er dachte oder wollte. Ich hoffte nur, er kam nicht wieder auf den dummen Gedanken, seine Lippen auf meine zu legen, während Zayn schnaubend keinen Meter von uns weg stand.

Ohja ich hatte es gefühlt, keine Sekunde später. Es war wie eine Seelenverwandtschaft, wo man sofort spürte, wenn der andere in der Nähe war und genau das trieb die Unsicherheit wieder nach oben. Nachdem Zayn mich alleine ließ, nackt und mit der Situation völlig am Ende angekommen, war der erste Mensch, der mich auffing, Sven gewesen.

Er schien so zärtlich, wusste genau, wie er sich verhalten sollte und auch wenn ich es mir wohl immer wieder so wünschte, in diesem Augenblick war ich es, der ihn am liebsten geküsst hätte. Ok es kam nicht dazu, war doch Liam, unser Arzt in Ausbildung, zur rechten Zeit, da. Doch das schlechte Gewissen blieb und ich wollte es Zayn so gerne sagen, mit mir und allen anderen in reinen sein. Aber lieber zerstörte ich mich selbst, ließ die inneren Wände meines Körpers bluten. Denn als aller erstes würde er nicht mir seine volle Wut entgegen schmettern, sondern projizierte in aller Kunst seine Gefühle auf den Mann, der direkt neben mir stand.

„Ok, ich komm mit!"

Der Griff zur meiner linken Hand, die bis vor kurzem noch ein überdimensionaler Gips zierte, kam so urplötzlich und auch wenn das Gefühl auf der Haut noch relativ taub war, lief mir dadurch einen Schauer über den Rücken. Warum das so war? Ganz einfach, der knurrende Rotweiler blies mir seine Wut permanent in den empfindlichen Nacken. Es hätte viele Situationen geben können, um Zayn zu reizen, aber Heute, war keiner von ihnen. Seine Gefühle sprühten nur so über und mich zu teilen, war absolut keine Option. Der schwarzhaarige sah mich als Besitz an und dass es ausgerechnet Sven war, der ihn aus der Reserve lockte, konnte nicht gut ausgehen.

Mit flehendem Blick drehte ich den Kopf, sah in die wütenden fast schwarzen Augen, die in eine Fassungslosigkeit wechselten, verstand Zayn doch ganz genau was ich ihn sagen wollte. Sven war verletzt. Damit meinte ich nicht nur die äußeren Blessuren, sondern auch das, was sich in seinen Inneren abspielten. Denn der blonde Mann, mit den eisblauen Augen, die Nialls so ähnlich waren, ließ endlich wieder Gefühle zu und diese prasselten zurzeit unkontrolliert auf ihn ein. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Hier stand ein ganz anderer, wie vor ein paar Wochen.

Fest drückte er meine Hand, streifte mit seinen Daumen die knochige Oberfläche, ob er es tat um sich selbst zu beruhigen oder Zayn eins auszuwischen, wusste ich nicht. Denn obwohl Sven sein wahres ich aus den Keller holte, er war und blieb ein arroganter Sadist.

Nach mehreren Minuten der Stille, wobei man nur das erhöhte ausstoßen unseres Atems erhören konnte, erkannte ich die Straße, in die wir einbogen, endlich wieder. Der einzige Ort, den ich von überall wieder erkennen würde, fühlte ich mich doch hier schon richtig Zuhause. Der alte graue Mietkomplex, den ein klitzekleiner Vorgarten zierte, zurzeit aber durch den Frost, eher weiß statt grün war, die Reihe an Briefkästen, wo immer dieselben anscheinend nie geleert wurden und der Treppenaufgang, dessen Gelände entweder golden Farben oder puren Rost enthielt. Ich prägte mir alles bis zum kleinsten Detail ein, denn es gab mir das Gefühl von Heimat, wo meine Freunde lebten und der Mann den mein Herz gehörte.

Glücklich über diesen Gedanken liefen wir die Treppen empor, wobei ich jede Stufe gedanklich mitzählte. Das tat ich schon als Kind und auch Heute, war der Drang des Zählens nicht überwindbar. Unruhig stand ich Sekunden später vor dem schäbigen grau der Tür, die hier absolut nicht hingehörte, hatte der Mann, der immer noch schützend meine Hand hielt, die alte zertrümmert. Es war alles so surreal jetzt mit ihm hier zu stehen, die Klingel zu drücken.

W-was?"

Ok ich wollte meinen Finger zögernd gegen den Klingelknopf drücken, doch da war plötzlich der süchtig machende Duft von Apfel-Zimt, der sich brutal an uns vorbei drückte, wobei er etwas fluchte, was ich nicht verstand, musste es doch in seiner Muttersprache sein. Das laute Klimpern ließ mich schützend den Griff auf Svens Hand verstärken, schien der Tiger doch endgültig seine schützende Höhle verlassen zu haben und mir war noch durchaus bewusst, was beim letzten Mal passierte, als Zayn so drauf war.

Mit einen lauten Knall lag die schwere Tür an der Innenwand und vibrierte noch einige Zeit nach, währenddessen mich Sven über die Schwelle zog, weiter kamen wir nicht, war die dunkle Stimme doch plötzlich allgegenwärtig. Aber anders als erwartet, handelte es sich nicht um Zayn, dessen Aura ich schon vom weitem erkannt hatte. Nein, es war der große Teddybär, der wohl eher vom Friedhof der Kuscheltiere entsprang, hatte ich doch das Gefühl, die dunklen Knopfaugen rot aufleuchten zu sehen.

Das darf doch nicht wahr sein!"

Das war garnicht gut und da ich wusste, dass mein kleiner Bruder ziemlich angeschlagen war, würde ich den Part übernehmen und die beiden Streithähne auseinanderhalten. Mutig und mit den Kopf nickend, befreite ich mich von den Klammergriff des blonden, zwei Köpfe größeren Menschen, schritt forsch Richtung freie Lücke, die die Beiden übrig ließen, als mich etwas wegzog.

Erschrocken schloss sich mein Graublau und ließ erst wieder Licht daran, als die bekannten Lippen die meinen streiften. Ich lächelte in den Kuss hinein, wollte gierig meine beide Hände um seinen Nacken schlingen, ihn ganz eng an mir haben, als er sich plötzlich von mir entfernte und ganz tief das Dunkel seine Augen in mein Gesicht projizierte.

Vergiss nicht, wen du gehörst Äffchen!"

I-ich" stammelte ich. Er war wieder so dominant wie bei dem Vorfall, den ich so gerne vergessen wollte und nicht konnte. Als wir das letzte mal miteinander schliefen und mich nur als Werkzeug seiner Befriedigung sah. Plötzlich spürte ich ihn, den warmen Atem an meiner Halsbeuge, bevor Zayn gnadenlos seine weißen Zähne darin versenkte, während meine in die Unterlippe gingen, um die Welle der Panik zu unterdrücken. Doch ich war selbst chancenlos, nicht Herr über meinen zitternden Körper. Leise wimmerte ich vor mich hin, verknotete hilflos meinen verkrampften Finger ineinander, während sich die Tränen an meine Wimpernkranz stauten.

Hey Lou was ist denn Baby?"

Diese mitleidige Blick, was das Golden leicht aufblitzen ließ, es gab mir den Rest, führte zur einer Kraftlosigkeit, die mich an Ort und Stelle laut schreiend zusammenzucken ließ. Ich war so durcheinander. Er liebte mich, ja das sagte er mir, aber wenn das so war, warum tat er mir das an? Ließ mich völlig alleine in seinen Zimmer zurück? Und die wichtigste Frage, die mir in den Wuscheligen Kopf schoss, das panische Hicksen an die Oberfläche rutschen ließ, würde Mr. Bradford es wieder tun? Sobald ich was tat, was ihn nicht passte? Oh Gott, mochte er meine Art überhaupt? Oder nervte ich ihn?

Ich strampelte wild um mich, als sich etwas um meinen Torso legen wollte, wovon ich wusste, dass es nur seine muskulösen Arme sein konnten, strömten sie doch den unverwechselbaren Duft aus, den Duft nach frisch gebackenen Äpfeln mit einen Hauch von Zimt. Doch so stur ich auch sein konnte, Zayn war schon immer der schlimmere von uns beiden gewesen. Wenn der Dickkopf was wollte, tat er es auch. Somit befand ich mich Sekunden später in der Luft, griff panisch nach allem, um Halt zu finden, während Zayn mir beruhigend über den knochigen Rücken strich.
Shhht mein Äffchen, es ist alles gut."

Dieses beruhigende Summen im Unterton, sowie es seine Mum, Stunden vorher tat. Es beruhigte enorm, brachte mich dazu, die Stupsnase in das weiche Textil direkt vor mir zu drücken, was nur sein schwarzer Hoodie sein konnte. Roch es doch intensiv nach ihm.

Immer wieder wiegte er mich hin und her, stimmte den Klang der Melodie  wieder an, bis mir schon fast die Augen zufielen. Doch diese drückende Müdigkeit, sie verschwand so schnell, wie sie gekommen war, als wir zusammen auf dem alten schwarzen knarzenden Sofa Platz fanden. Der Ort des Geschehens. Augenblicklich entstand das Zittern wieder, ließ mich quälend die Zähne aufeinander schlagen, als seine warmen Hände, meine feuchten Wangen erfassten und ganz dicht zu seinen Blickwinkel zogen. Traurig sah er mir entgegen, ließ das Golden von der Oberfläche verschwinden, bevor seine Erkenntnis in meinen Ohren schallte und das kleine verrückte Herz zum stolpern brachte. Hatte er doch vollkommen Recht.

Du hast Angst"

Es war die Angst des unberechenbaren, diese Art, die er mir vom ersten Tag an zeigte, als er mich schützend an der Haustüre auffing und im nächsten Augenblick brutal von sich zu stoßen. Zu diesem Moment dachte ich noch, Zayn wäre einfach verschlossen gewesen, dieses Gefühl, was ich nur allzugut kannte, trug es doch meinen zweiten Vornamen. Diese Gedanken, die Bilder die letzten Wochen, den heißen begehrenden Sex, den wir hatten, nachdem ich mich verzerrte. Er war mein Erster gewesen und erfühlender und schöner, hätte ich ihn mir nicht vorstellen können. Ich bereute es keineswegs, wäre da nicht unsere letzte Vereinigung gewesen, die so anders war.

Äffchen?"

Ich fuhr erschrocken zusammen, als wir plötzlich lagen, ich direkt auf ihm, den wuscheligen Kopf auf seiner schnell schlagenden Brust, während er zärtlich kleine Kreise über meinen Rücken zog. Ich liebte es, wenn er das tat und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich laut geschnurrt, auch wenn meine Gedanken sowas eigentlich nicht zulassen sollten. Doch ich liebte diesen Kerl nunmal. Vorsichtig kuschelte ich mich enger an ihn, zog seinen völlig eigenen Duft durch meine Nase, während ich mit dem Kinn abstützend, in sein Gesicht sah. Denn Zayn wollte mir etwas sagen, dass war mir klar.

Ich wusste nicht was Gefühle sind, bis ich dich kennenlernte."

Ich war geschockt, als ich das hörte. Wie konnte jemand nicht wissen was Gefühle sind? Was es bedeutete, wenn sich das Herz so schmerzhaft zusammenzog, dass man das Gefühl hatte innerlich zu zerreißen? Hilfesuchend krallte ich mich in seinen schwarzen Hoodie „a-aber...a-aber" kam ich stammelnd von mir. Schoss mir doch sofort unser erstes Sexabendteuer in den Kopf.

„Aber weißt du was kleiner Lou aus Doncaster? So sehr ich es auch versucht habe, es ist gescheitert."

Ja das hatte er damals gesagt, bevor sich unsere Lippen vereinten.

„Mich von dir fern zu halten"

Ich mich ohne Gegenwehr in Joshis Schlafzimmer tragen ließ und meine Jungfräulichkeit verlor, die ich nur ihn schenken wollte. Aber wenn ich jetzt im Nachhinein über alle Geschehnisse nachdachte, stellte sich mir eine sehr dringende Frage. Was war das für ihn? Warum hatte er mit mir geschlafen und das mehr als einmal. Augenblicklich wurde ich rot. Ging denn sowas Sex ohne Gefühle?

Zarte Bewegungen an meinen Haarspitzen ließ mich meine Gedanken wieder vollkommen auf das perfekt gemeißelte Gesicht legen. Dessen Ausdruck immer ernster zu werden schien, bevor er zögernd fortfuhr, immer darauf bedacht meine Reaktionen daraufhin genau aufzufangen.
„Ich weiß ganz genau worüber du nachdenkst Lou und ja es geht. Für mich war Sex immer eine Art Befriedigung, ohne Gefühle oder auf den anderen zu achten."

Meine graublauen Augen wurden groß? War das echt so? Als wir das erste mal Intim miteinander wurden, fühlte sich das doch vollkommen anders an. Er war so gefühlvoll gewesen, ging voll auf mich ein und ich spürte vollkommende Begierde zwischen uns. Doch dann gab es immer wieder Vorfälle, wo er mich von sich weg stieß, meine gestandene Liebe, die mir alles abverlangt hatte, jede Silbe mit größter Mühe, über meinen zitternden Mund ging, nicht erwiderte. Hinzu diese brutale Seite, die er beim Sex zeigte. Ich gab es ja nicht gerne zu, es hatte schon seine Reize so genommen zu werden, doch aber auch nur, wenn das Gegenüber einen genauso wollte, wie man ihm. Denn für mich war Sex kein Mittel zu Zweck. Es war ein Ausdruck purer Liebe.
„An was denkst du mein Äffchen?"

Ich hatte garnicht gemerkt, wie ich mir fest in die Unterlippe biss, dass ich den ekelhaften Geschmack von Eisen in meinen Mund vernahm, während er ganz leicht, ohne meinen Mund noch mehr Schaden zuzufügen, mit den rechten Daumen darüber strich. Tief seufzte er auf, „hatte ich dir nicht gesagt du sollst das..."

„Warum?"

Verwundert über meine Aussage, stoppte Zayn mit seinen tun, bevor er beherzt in meine Seiten griff und weiter nach oben zog. Ich quiekte überraschend auf, rechnete ich doch nicht mit dieser intensiven Berührung und den atemberaubende Gesicht plötzlich so nahe zu sein. „Warum Lou? Das weißt du doch ganz genau. Ich hasse es wenn du das tust." knurrte er mir seine Atemluft entgegen.

Doch ich ließ mich davon nicht einschüchtern. Schob meine beiden Hände in das schwarze fluffige Haar. Denn meine Frage, galt was ganz anderem. „Das mein ich nicht Zaddy! Warum weißt du nicht, was Gefühle sind?"

Es war so, als würde ihm alles aus dem Gesicht fallen, als ich anscheinend das ansprach, was er verdrängen wollte. Was der Grund dafür war, warum er sich oft so anders verhielt. Ein Mensch, der nicht mehr wusste, was richtig
oder falsch war. „Za..." wollte ich zusätzlich nachhaken, denn endlich kam ich der Sache näher, ich lernte den wahren Zayn Javadd Malik kennen, eine Tatsache, von der mich Joshi ausdrücklich gewarnt hatte. Aber die warme große Handinnenfläche, sie lag plötzlich auf meinen Mund und verhinderte jeden weiteren Ton. Giftig erwiderte ich seinen Blick.  Wollte er mir den Mund verbieten? Alles weitere Abschmettern und seinen massive Mauer noch höher bauen? Das konnte er getrost vergessen, jetzt wo ich das Siegel endlich zerstört hatte. Selbstsicher ergriff ich seine tätowierten Arme, um diesen mundtoten Zustand zu bebenden, als seine so plötzlich fremde Stimme, mich erstarren ließ.

„Weil ich nie wieder etwas fühlen wollte."

Giftig wurde zu mitfühlend, während die schützende Hand von meinen zerbissenen Mund verschwand. Ich leckte mehrfach mit der Zunge über die trockenen Stellen, hatte doch Angst der Mund würde seine Funktion bei jeder weiteren Bewegung einstellen. Was wohl nicht an der Beschaffenheit, sondern eher an der Aussage lag, die ich im Begriff war auszusagen. „Was meinst du damit?"  Doch ich tat es, während seine Reaktion einen kleinen Kind gleich kam, was sich versteckend hinter seine Mutter stellte und nur kurze Blicke seines Gegenüber schenkte. Denn Zayn drückte seine perfekt geschwungene Nase, tief an meinen Hals, atmete intensiv ein, wobei ich vermutete, dass er meinen Geruch wahrnahm, bevor er endlich das Wort wiederfand und anfing zu sprechen.

„Weißt du Lou, meine Kindheit endete als ich gerade mal vier Jahre alt war. Meine Eltern trennten sich und von einen Tag auf den anderen, war der größte Halt in meinen bis dato gelebten Leben verschwunden, meine Mutter.

Mutter? Sofort hatte ich dieses Golden im Kopf, die wunderbare Stimme, das bekannte Lied summte und dieses warme Gefühl, als sie mich in den Arm nahm. Engelchen hatte sie mich gerannt. So liebevoll und voller Muttergefühle, warum sollte sie ihren eigenen Sohn zurücklassen? Völlig in Gedanken fing ich wieder an, meine Lippen zu massakrieren, während seine Hände fest die meinen in sich aufnahmen, als würden sie Halt suchen.

„Mein Erzeuger hatte nichts besseres im Sinn, als mich ins Heim abzuschieben. Wo eine Tortur anfing, die mich bis heute quält." Mit fragenden Blick streifte mein Näschen die seine, hoffte darauf, dass er sich das angestaute Leid von der Seele reden würde. Aber es geschah nicht, schloss lieber die feucht werdenden Augen um meine Berührungen zu genießen. Jedenfalls hoffte ich, dass es so war, als ich mich wie ein kleinen Äffchen um ihn klammerte, meinen Kopf ganz eng auf seine schlagende Brust ablegte und halb in Gedanken etwas wiedergab.
„Ich wünschte, ich könnte dir helfen."

Ob es das Falsche war, dies zu sagen wusste ich nicht. Doch was sagte man in so einer Situation überhaupt? Gedankenverloren tippelte meine noch leicht tauben linken Finger über das weichen Stück Stoff umher, während sein Mund meinen Haaransatz berührte.
„Das tust du," kam es murmelt durch mehrere wuscheligen Haarsträhnen von ihm. „Versprich mir nur eins, kleines Babyäffchen."

Ich schluckte, bevor mein Kopf leicht zu nicken begann, obwohl ich mir nicht sicher war, was er wollte. Ich würde mein Möglichstes tun, um für ihn da zu sein.
Diese kleine zarte Hand, mit den süßen Fingern gehört nur mir ganz alleine." Damit schob Zayn gnadenlos seine Hände unter meine bzw. seine schwarze Jogginghose um den nackten Hintern zu berühren. Doch nicht so zart und vorsichtig wie meine geschundene Lippen. Es war schon fast grob, wie die Finger fest zupackten.

Ich erschauderte, sah vorwurfsvoll in das Golden, was sadistische Züge angenommen hatte, bevor er meinen Lippen ganz nah kam. „Was denn? Kuscheln wird doch erlaubt sein."
Wenn er das, als Kuscheln sah, dann wollte ich nicht wissen was purer Sex für ihn sein konnte. Obwohl er mich schon mehrfach in die pure Erlösung trieb, stand ein Gedanke tief im Raum. Wie war er, wenn Mr. Sex seine kompletten Gefühle zuließ?

Tja das hieß es, herausfinden und mein Glied zuckte bei diesen Gedanken schon ganz wild vor Vorfreude. Hoffte ich doch nur, dass Zayn dies nicht spüren würde.
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Niall POV

Weil ich Nilo nicht retten konnte"

Es hallte mir noch Minuten durch die Ohren, während ich meinen zitternden von Hicksern geschüttelten Körper auf den Boden niederließ. Zaghaft krabbelt ich über die zahlreichen Kleidungsstücke an die nächste Zimmerecke, wobei die Tränen immer wieder auf das Holz des Bodens traf. Ich musste Schutz suchen, das war alles, was ich in diesem Moment fühlte. Ganz eng drückte ich mich in die dunkle Nische der Wand, zog meine Dünnen Beine ganz fest an den bebenden Körper, während meine zierlichen Arme alles schützend in Position hielten.
Hier sollte ich sicher sein" gab ich unsicher von mir, hatte mein Mund doch genug damit zutun, ausreichend Sauerstoff zu den Lungenflügeln zu transportieren.

Die Dunkelheit schlich sich über mein Eisblau, ließ mich kaum noch etwas erkennen, während die feuchte, modrige Luft mich fast zum Würgen brachte. Ich wusste nicht wo ich war. Nur eins war klar, ich war diesen brutalen stechenden grünen Augen hilflos ausgeliefert. Die Wilde zuckende Klinge, sie würde mich bald besuchen kommen, die warme rote Flüssigkeit an die Oberfläche treiben, bevor sie für immer versiegte.

Babyni?"

Wimmernd ging mein Körper hin und her. Soweit war es also schon gekommen, ich hörte die Stimme meines besten Freundes, der Koala, der schützend die Hand über mich hielt. Aber das war alles Einbildung, denn die Rettung von Zayn, sie hatte niemals stattgefunden. Ich musste schon seit Tagen hier fest sitzen und erst jetzt ließen meine Synapsen die Wahrheit zu. Der rettende Anker, der sich als Sven herausstellte, er hatte seine Meinung nie geändert und ließ mich hier verrotten, während meine Sonne rasend vor Sorge war. „Liam!!!" Schrie ich laut auf, wusste ich doch, dass mich keiner hören würde. Ich war mir sehr sicher, mein Tod schien nah, zu nah. Panisch japste ich nach Luft, krallte krampfend die Fingernägel in die knochigen Knie, bevor mein Eisblau sich ein letztes Mal schloss.

„Babyni! Hey es ist alles gut, hörst du? Ich bin hier!"

Nicht schon wieder. Wiederholt hörte ich die helle fast piepsige Stimme, roch den flüssigen Karamell. Wie sehr ich mir wünschte, ihn wirklich bei mir zu haben. Gierig die verkrampften Hände an den fast gleich großen Menschen zu klammern, währenddessen ich seine Wärme genoss, den kühlen Körper, erschöpft gegen ihn lehnte und einfach nur das Wiegen eines Babys entspannt zuließ.

Hey Ni mach die Augen auf!!!!"

Das würde ich mit Sicherheit nicht tun. Denn schon käme die bittere Realität zurück. „Bitte nur noch ein bisschen" flüsterte ich, wobei die Koboldnase sich in den weichen Pullover des umarmendes quetschte. Ich wusste, dass es nicht wahr sein konnte. Aber in diesem Moment, genoss ich es. Das weiche Streicheln über meine blasse Haut, den Duft von Apfel-Zimt.

Nialler!"

Da war sie, die kleine kräftige Hand an meinen Nacken, der mich aufstöhnen ließ und nur eins bedeuten konnte.

Joshi!!!" gab ich in so einen wehleidigen Ton von mir, dass ich meinte, etwas aus dem Wohnzimmer nach mir rufen zu hören. Aber was war hier schon noch real. Nur das hier. Das satte Braun und intensive Blau was mir mit soviel Wärme entgegen blickte, dass ich nicht anders konnte, als unter Tränen mich noch enger an ihn zu klammern. Ich weinte, jede Träne fühlte sich wie die größte Last an, bis sie endlich meine fahle Haut verließ und eine Feuchte zurückließ, die mir nur eins mitteilen wollte. Ich war Zuhause. In meinen Zimmer und in den sicheren Armen meines Beschützers. Damit schloss ich endgültig mein Eisblau. Aber nur aus Erschöpfung, denn mein Leben war noch lange nicht zu Ende. Das sagte jedenfalls die Elfen, die wild über meinen Kopf flatterten um ihre Zauberstäbe zu schwingen. Ich hoffte nur, dass es mir etwas Glück bringen würde.
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Bist du des Wahnsinns Sven Jone Cooper? Was verdammt nochmal stimmt nicht mit dir?" waren die ersten Worte, die so langsam wieder meine Ohren erreichten, das dumpfe schwere Gefühl vertrieben, während mein Kopf auf etwas Karamell duftenden gestützt wurde. Kleine zarte Küsse drangen mehrfach auf meine Stirn, gaben mir ein Gefühl von Wärme und ließen mich ganz leise aufseufzen. Ob es jemand hörte wusste ich nicht.
„Du hast alles kaputt gemacht. Er war gerade dabei wieder aufzublühen, sein Leben zu genießen."

Genießen? Das ich nicht lache, nur weil er Sex mit diesen Volldeppen von Nebenan hatte?" Na ganz Prima, der größten Spürnase, die ich kannte auch noch Futter geben und ihn darauf hinweisen, was meine Sonne und ich in seinen Schlafzimmer getrieben hatten. Am liebsten wäre ich augenblicklich auf den Erdboden versunken, wenn ich gekonnt hätte. Das alles war peinlicher als peinlich. Moment? War ich rot? Kurz zuckten meine Finger, bis mir wieder einfiel, ich schlief doch eigentlich. Du dummer irischer Kobold, das Ganze war wohl wichtiger, als meine Gefühle mittels meines wackelnden Körpers auszudrücken.

Er heißt Liam!" Ok das klang wütend, ich erkannte die bedrohlichen Kopfnusssignale sofort, doch es wunderte mich, dass da nicht mehr kam. Hallo? Joshi dein bester Freund hatte gerade Sex und du warst nicht der Erste, der es erfuhr. Das musste dir doch in den Fingern jucken. Doch mehr als dass sich jemand neben mir erhob, die Matratze nach oben drücken ließ, spürte ich nicht. Ich verstand die Welt nicht mehr.

Ich möchte den Kleinen doch nur beschützen." Pure Selbstsicherheit, die Art, die er vorhin mir schon entgegen brachte und mich völlig einschüchterte. Es war ja eine schöne Sache, wenn Sven eine neue Lebensaufgabe gefunden hatte, aber musste das ausgerechnet ich sein? Voller Fassungslosigkeit schüttelte ich mit den Kopf.

„Das sagtest du bereits. Nur langsam hab ich das Gefühl, du machst mit deinen Plänen nur noch alles schlimmer. Überleg mal was ihr mit ihm gemacht habt und was du eben meintest mit ihm tun zu müssen."

Scheiße!" Anscheinend war auch Svens Spitzfindigkeit legendär, denn es dauerte nur Sekunden, bis er wohl zum richtigen Entschluss kam.

Ja Scheiße Sven. Du bist Scheiße und jetzt sieh zu dass du das wieder hinbekommst." Ok war ich jetzt dumm oder wieso verstand ich den Ideenreichtum von Joshi gerade nicht. Ok ich kleiner irischer Ire, brauchte öfters länger, um etwas zu begreifen, wurde ich doch schlichtweg mit dem Brett vorm Kopf geboren, aber so eine Dichte hatte das Holz wohl noch nie.

Aber du kannst doch nicht..." Das wilden Fluchen, dann ein Ausrutschen und Aufschlagen auf den Boden. Ja, definitiv, Sven hatte einen Kleiderhaufen entdeckt und die Dinger waren gemeingefährlich, wie sie sich gnadenlos um die Knöchel schlängelten. Aber ein kleines bisschen schien es der blonde Schmierbolzen es verdient zu haben. Grinsend gab ich mich meiner Schadenfreude hin, als der Koala ruckartig die Tür aufriss....

„Sicher kann ich das. Denn Babyni ist schon längst wach und hört jede Silbe."

....um sie danach knallend zu schließend. Verdammt er hatte mich ausgeliefert und das ausgerechnet an Sven. Dessen Arroganz zurzeit kein Ende nahm, während er mir keine Möglichkeit der Wehr gab. War es bei Nilo auch so? Oder wurde Herr Allwissend, erst wegen dem Tod seines Bruders so und wieso war ausgerechnet ich sein Auserwählte? Ich war Niall, nicht Nilo, führte mein eigenes Leben und brauchte gefälligst keinen Aufpasser.
Schnaubend öffnete sich meine Eisblau, um mich glühend vor angestauten Emotionen umzusehen, was ich wohl lieber nicht getan hätte, denn das ähnliche, aber nicht gleiche Blau, sah mir verschmitzt entgegen. „So du hast also gelauscht Kleiner?"

Ja hab ich du besserwisserischer Arsch und weißt du was? Du hast mir garnicht zu sagen. Wir kennen uns nicht, sind nicht verwandt und keine Freunde!" Ja das hätte ich ihn gerne ins Gesicht geschrien, mit den Zeigefinger gegen seine harte muskulöse Brust gedrückt. Doch stattdessen, blieb mir der Mund offen stehen, während zarte unregelmäßige Worte sich an die Oberfläche kämpften.

H-hi S-Sven, du a-auch hier?"


Na dann schauen wir doch mal was sich Sven und Niall zu sagen haben. Oder kommt es dazu überhaupt nicht? Was auch immer passiert, wir werden es sehen.

Schönen Sonntag!

Eure Manu ❤️



„Come, get a little closer
I wanna get to know ya
We ain't keepin' no secrets
There'll be no sheets between us tonight
Talk to me, let's go deeper
You already know I need ya
We ain't keepin' no secrets
I wanna see ya leave on the lights"

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