❄️147❄️- Ich weiss nich mehr was richtig ist...
„I kinda like it when you hurt me
'Cause you come over saying sorry
So I put up with your lies just to have you for the night, baby
I kinda like it when you hurt me
I start believing all your stories
But I'd rather hear you lie than hear you say goodbye to me"
Sven POV
„Ni!!!"
Ich war mir mehr als sicher, dass es der kleine Mann gewesen sein konnte. Schwerfällig richtete ich mich auf, durchquerte torkelnd das offene Wohnzimmer, während der nervige Koala immer wieder meinen Namen rief.
„Sven Jone Cooper! Das hat doch keinen Sinn. Wenn du so weitermachst, fällst du mit auch noch bewusstlos in die Arme."
Doch ich ignorierte es, obwohl seine Vermutung wohl mehr Wahrheit enthielt, als mir Recht war. Doch hier ging es jetzt nicht um mich, sondern um den kleinen Engel, auf den ich jetzt aufpassen musste. Die letzten Aktionen bestätigen mir seine Unvernunft. Niall war alleine in dieser großen weiten Welt vollkommen aufgeschmissen und brauchte ganz dringend jemanden, der ihn die Grenzen aufzeigte und das würde ich sein. Keinen hier traute ich es zu. Man sah ja schon welchen Umgang er pflegte und seine angeblich besten Freunde, ließen das auch noch zu. Kopfschütteln lehnte ich mich mit den Rücken zur Wand, keinen Meter von Nialls Zimmertür entfernt.
Dieser komische Liam zum Beispiel, er hatte doch nur die Naivität und Schwäche des kleinen ausgenutzt und da er auch noch sehr gut aussah, ja sicher war mir das aufgefallen, wen auch nicht. Aber sowas konnte mich schon lange nicht mehr beeindrucken, denn an mich kam der Möchtegern Muskelprotz eh nicht ran, uns trennten Welten. Grinsend dachte ich an unser erstes Aufeinandertreffen zurück. Ok, mittlerweile tat es mir leid, dass ich ihn die Rippen gebrochen hatte. Hätte ich aber gewusst, dass der Kerl sich an das Baby ranschmeißen würde, sollte ich meine Meinung darüber nochmals überdenken. Nachdem sich meine Atmung etwas beruhigt hatte und das Zittern des Körpers etwas nachließ, drückte ich den Griff der weißen Tür herunter.
Neugierig war ich ja schon, wie der Kleine mit den eisblauen Augen und den Duft, den ich endlich identifizieren konnte, wohnte.
„Gummibärchen, nichts als Gummibärchen" murmelte ich, als ich mit voller Kraft die Türe aufschob, was schwieriger war, als gedacht, denn Irgendetwas hinderte mich bei meinen tun. Ob Babyni was zugestoßen war? Vielleicht lag er bewusstlos quer auf den Boden? Nachdem was Joshi berichtete, wäre es möglich.
Meine hellen Augen gingen wirr hin und her, als ich es endlich schaffte mir Zugang zu verschaffen. Halb lehnend an den weißen Gegenstand, überflog ich den Raum, von einer weißen Wand zur anderen, die kein Stück zu ihm passen konnten. Niall brauchte Farben, bunte quietschende, die schon fast in den Augen weh taten, nicht so ein kahlen Wohnraum, der kaum noch zu überblicken war, befand sich doch anscheinend, jedes Kleidungsstück was er besaß, zerknüllt auf den Boden. Einen der Pullover erkannte ich sogar wieder, trug er ihn doch, als Luke ihn schnappte.
„Ich fasse es nicht" gab ich schockiert von mir, als ich fassungslos die rechte Hand gegen die freie Stirn schlug. Also ich war echt einiges gewöhnt. Nilos Spezialgebiet war einst, jedes ordentliche Zimmer in eine Naturkatastrophe zu verwandeln. Doch Niall, legte anscheinend noch eine Schippe drauf. Hier war wohl nicht nur ein Wirbelsturm hindurchgefegt, sondern ein kompletter Tsunami.
Allmählich wurde ich wütend. Die eisblauen Augen blitzen intensiv auf. Ich könnte es ja noch verstehen, wenn der blonde Ire hier alleine hausen würde, aber so? Immerhin wohnte hier doch auch Zayn. Kopfschüttelnd dachte ich nochmals über diesen Gedankengang nach, was zu einen Schwindelanfall führte. Als ob dieser schwarzhaarige Idiot selbst Ordnung halten konnte, aber Joshi, nachdenklich griff ich mir an die markante Stirn.
„Babyni?"
Wenn man von Teufel sprach, der kleine braune Wuschelkopf mit seinen braunen und blauen Auge, kam mir gerade recht. Ruckartig drehte ich mich mit der freien Hand an der glatten Oberfläche haltend zu den tapsenden Geräuschen, um. Da sich die Töne immer mehr intensivierten, ging ich Richtig mit der Annahme, dass mir der Koala gleich begegnen würde und so war es dann auch. Als was wuschelige Haar ihm halb ins Gesicht hing, während sich sein Bewegung erhöhte. Anscheinend war ihn selbst aufgefallen, wo er den kleinen Tollpatsch vorhin hineingeschoben hatte, um ihn wohl nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor mir zu schützen. Jedenfalls kam es mir so vor.
Doch Niall war nicht hier. Die Haustür hatte also das knallende Geräusch verursacht. Moment der Kleine, ich musste ihn finden. Er wohnte hier schließlich nicht irgendwo, sondern in Bradford. Es war gefährlich da draußen, wo Luke und Brian lauerten, die es auf den Jungen ein ganz besonderes Auge geworfen hatten. Ich erschauderte bei diesen Gedanken, als ich mich mit den linken Fuß an der Tür abfedern wollte. Ich hatte es jedenfalls vor, hätte da nicht Joshua direkt vor meiner Nasenspitze halt gemacht. „Was ist hier los?"
Oho die Laune von meinen ehemals besten Freud, hatte sich wohl noch mehr nach unten katapultiert, als vor ein paar Minuten, wo er mir eine Riesen Szene machte und die berüchtigte Kopfnuss zum besten gab. Doch nochmal würde ich mich nicht von seinen winzigen Händen überraschen lassen. Jetzt hieß es Gleichen mit Gleichen zu vergelten. Denn was er tat, konnte ich schon lange.
„Was los ist Joshua? Ernsthaft? Schau dir dieses Elend doch selbst an!" Zeterte ich schon los, bevor ich den schwarzen Hoodie, den höchst wahrscheinlich Zayn gehörte an mich zog, worin die zierliche Person direkt vor mir drinsteckte und ich behielt wohl Recht, so ruhig wie sich der Wuschelkopf gerade verhielt, in einer Schockstarre das Zimmer des blonden Babys genau studierte. Anscheinend hatte er selbst auch nicht die leiseste Ahnung von den Zustand gehabt. Wie konnte man nur so wohnen?
„Oh Gott!...Ich" stammelte unser Koala vor sich hin, was ich echt sehr selten bisher von ihm kannte. Denn so Reaktionen, kam eher selten vor und wenn doch, dann sollte man schnell das Weite suchen, da es ruckzuck einen ganz anderen Weg einschlug.
Doch ohne mich. „Ich dachte ihr passt auf ihn auf, du passt auf ihn auf." gab ich mit hochgezogenen Augenbrauen vor mir. „Aber das bestätigt meine Meinung nur, das Niall Hilfe von einen vernünftigen Erwachsenen braucht."
Stolz wie Oskar über diese Erkenntnis grinste ich ihm entgegen, als ich mich schwerfällig an ihm vorbeischlängeln wollte. Aber da war die flinke Hand, die mich schon wieder aufhielt, diesmal aber am rechten Arm, was aber fast genauso effektiv war, schien der Linke doch unbrauchbar zu sein.
„Ach ja Sven? Ist das so und wer soll diese Person sein? Etwa du? Wovon träumst du bitte Nachts?"
Knurrend beugte ich mich runter, ignorierte die pochende Schmerzhafte Attacke und fixierte warmes Braun und intensives Braun mit Eisblau. „Natürlich, bei euch wird er hilflos untergehen, das sieht man doch."
„Das nimmst du sofort zurück, Sven Joone Cooper! Du hast kein Recht dazu, so etwas zu behaupten" und da waren sie schon die kleinen brutalen Finger um meinen Nacken und ich mindestens 2 Köpfe kürzer und wurde nur gerettet, als ein klimpern die Szene überraschend durchbrach.
Ob das Niall war? Obwohl besaß er überhaupt einen Schlüssel? Das letzte Mal hatte er jedenfalls keinen, was ja nichts zu heißen hatte. Sowie der Kleine drauf war, verlor er alles, was nicht angewachsen an seinen Körper klebte. Neugierig sahen wir Beide zur Tür. Also ich gebeugt und Joshua, der mich immer noch belehrend im Nacken hielt, während die Tür aufschwang.
Leider wurden meine Erwartungen zu Nichte gemacht, als ein großer grinsender Lockenkopf mit grünen stechenden Augen und Grübchen in Gesicht unsere Nähe suchte. „Sorry Babyboy dass ich so spät bin. Ein kleiner blonder Ire hat mich aufgehalten."
Erleichtert blies ich die angestaute Luft durch die Zähne, während sie der dumpfe Druck um meinen Hals endlich löste. Vorsichtig stellte ich mich auf. Joshua hatte wirklich nichts verlernt, eher gesagt wohl eher noch dazu gewonnen. Ob das an Zayn lag, den er öfters damit in die Grenzen wies oder an Niall.
„Stimmt ja Ni!" Kam es laut über die keuchenden Lippen, als mir im Blickwinkel, die fest umschlungenen Körper, wo kein Blatt mehr dazwischen passte, auffielen. Daher wehte der Wind. Dieser komische Lockenkopf und Joshua hatten was miteinander. Ob das der liebe Herr Badboy wusste? Er schütze seinen kleinen Bruder doch wie einen Augapfel, wie konnte er da jemanden neben sich haben? Argwöhnisch schlich ich an den Klebenden etwas vorbei, irgendwoher kannte ich diese Grinsebacke, ich kam nur nicht drauf woher. Naja sollte mir jetzt auch egal sein, es gab wichtiges, nämlich endlich Niall finden und ihm die Ohren lang ziehen. Was Nilo gut tat, konnte auch bei seinen Doppelgänger nicht schaden. Traurig lächelte ich vor mich hin, bis die mir so fremde Stille in eine ungewöhnliche Starre versetzte.
„Falls du den kleinen Niall suchst, der ist bei Liam. Er fing mich mit so einen traurigen Schmollmund ab, da konnte ich garnicht anders, als ihn in die Wohnung schieben. Wusstest ihr wie unmöglich das ist, den zu widerstehen?" Na sicher kannte ich das Gefühl und ich hätte ihn in einen anderen Moment sicher wissend zugenickt. Doch jetzt war eine andere Zeit und vieles wichtiger als dieser Kerl, wer auch immer das war. Moment? Sagte er Liam? Jetzt fiel es mir wieder ein. An den Tag, wo ich dem Arschloch die Rippen brach, da war er auch da gewesen, ich war mir ganz sicher. Jetzt hielt mich nichts mehr. Schnell war ich an der Tür, zog sie leicht auf, als mir schon wieder dieser nervige Koala einen Strich durch die Rechnung machte. Genervt stöhnte ich auf.
„Geh du schonmal vor Hazza, ich komm gleich nach." Bitte? Meinte er mich? Ach nein, dieses dieses Hazza? Was war das denn? Ein Tier? Hund? Laut lachte ich auf, während ich diese Spürnase dabei beobachtete, als er zur Küche bog. Also nach allen was ich hier beobachten konnte, schien er sich hier bestens auszukennen. Da musste also definitiv mehr laufen.
„So mein Freund du kommst jetzt schön mit, wir waren schließlich noch nicht fertig." Was? Nein, nein nein! Sicher waren wir das. Also meiner Ansicht nach. Doch Joshua sah das anders, schob mich murrend wieder auf die überdimensionale XXL Sofa, wo ich endgültig aufgab und alles erzählte, was danach passierte. Nachdem ich mein wahres ich wieder an die Oberfläche ließ und seit langen selbstlos jemanden rettete „Niall" denn ich hatte keine Kraft mehr. War völlig erschöpft, dass mir fast das Eisblau zufiel. Aber bevor ich neben Joshi einschlief, der mich eng an sich zog, zitterte ich doch mittlerweile am ganzen Körper. Denn ich war viel zu neugierig, um es nicht wissen zu wollen und da sich der Koala mit seiner dunkelroten Gesichtsfarbe mehr als verriet, heimste ich den Sieg für mich ein. Denn ich war in dem Moment kein Thema mehr.
„Also du und Hazza also?"
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Niall POV
Warmes glitzerndes Wasser, gefolgt von großen weichen Händen, die mit ihren zarten Innenflächen über meinen Rücken wanderten, jede Einkerbung der ausgeprägten Wirbelsäule entlangfuhren und dann bestimmend auf den Hintern, der immer noch ziemlich pochte, liegenzubleiben. Damit konnte ich aber sehr gut leben, denn die Euphorie, mich getraut zu haben, diesen unbeschreiblichen Moment mit den Menschen, der mein Kobolherz wild zum schlagen brachte, zu erleben, ließ mich in alle Himmelsrichtungen erstrahlen. Die Feen flogen über uns hinweg, als ich nicht anders konnte, als die starke Brust vor mir, zart mit den Mund zu berühren. Auch wenn ich oft mit meiner Größe haderte, es hatte auch bestimmte Vorzüge. Zum Beispiel die Muskelansätze mit jeden Finger forschend zu untersuchen. Ganz zarte Bewegungen führte ich durch und doch erhielt ich ein leichtes Zucken als Reaktion, was mich glücklich machte. Denn Liam konnte noch so den starken markieren, er hatte eine Schwäche, mich!
Der Haselnussbraune Schopf, von dem permanent Wassertropfen abperlten, beugte sich zum mir runter, um meine Lippen zu erobern, was ich auch sofort zuließ, war ich doch süchtig nach diesem Gefühl. Gierig griff ich mit den Händen in den den rutschigen Nacken, versuchte meine Sonne noch näher bei mir zu haben, den Duft für immer zu behalten, als ein Kichern durch die Duschkabine hallte. „Na na na immer langsam du kleiner Nimmersatt, ich denke eine Nummer reicht fürs erste." Gab er schmunzelnd von sich, wobei der Griff um meine Pobacken sich so verstärkte, das ich scharf die Luft einzog, während ich intensiv das Funkeln in seinen dunklen Teddyaugen in Augenschein nahm. Fest biss ich mir auf die Lippen. Mir war garnicht bewusst, was ich mit der Aktion in Liam auslöste. Also nicht, dass in mir auch die Lust wie ein Luftballon in meinen Bauch langsam wieder aufblies und nur auf den Moment wartete mit einen obligatorischen Knall sich komplett zu entfalten. Aber nicht jetzt und nicht hier. So schien es auch mein fester Freund zu sehen, der nur einen kurzen Moment später das Wasser abstellte und die Dusche verließ, nackt. Ok das war eigentlich normal, aber dieser Hintern. Sehnsüchtig sah ich der knackigen Perfektion hinterher. Vielleicht war nicht jetzt doch zu hoch angesetzt?
„Wie gehts dir Baby? Hast du schlimme Schmerzen?" hörte ich Liam rufen, während seine Hände sich in die Dusche streckten. Kichernd umschloss ich diese und trat vorsichtig hinaus auf den kuschelig warmen Badteppich, als ein riesiges schwarzes Handtuch meinen Körper umschlang. Ich seufzte entspannt auf. Dieser nussige Duft auf nackter Haut und die Körperwärme von Liam, die auf mich überging, als er mich behutsam trocken ruppelte. „Schatz?" Die Dunkelheit des Frotteestoffes verschwand urplötzlich, ließ mich kurz gequält in die Helligkeit zwinkern, als es mir wieder einfiel. Mein Stern hatte mich etwas gefragt.
Sicher, jede Bewegung merkte ich im Unterleib. Doch eigentlich war ich der Meinung gewesen, es gut versteckt zu haben. Denn Kobolde konnten so einiges. „Woher?"
Schokobraun traf Eisblau und seine Lippen meine noch feuchte Stirn.
„Ich bin Arzt, weißt du noch?" gab er kurze Zeit später von sich, als wäre es das normalste der Welt, was einen empfindlichen Nerv in mir traf. Denn so einen allwissenden Ton brauchte er mit Sicherheit nicht aufsetzen. Auch wenn es gewisse Vorteile hatte, einen Arzt als Freund zu haben, genau solche Momente zerstörten diese in Sekundenschnelle. „Angehender Arzt nicht mehr und nicht weniger" holte ich meinen Sonnenschein von seiner Himmelspforte zurück auf den Boden, während ich nur mit dem Handtuch bekleidet das Bad verließ.
Das schien aber den Bärchen überhaupt nicht zu schmecken, denn augenblicklich spürte ich einen zarten Klaps auf den wunden Hintern. Wie vom Blitz erschlagen blieb ich daher an Ort und Stelle stehen, währenddessen er kichernd, meine rechte Hand erfasste um mich protestlos mitzuziehen. „Nicht so frech Baby, komm ich geb dir was von mir, nicht das du dich noch erkältest."
Ich verdrehte die hellblauen Augen, er tat es schon wieder. Dabei war er doch selbst halbnackt. Moment? Forschend scannte ich jede Faser seines Körpers, wann hatte er bitte ein Shirt und Shorts angezogen? Der Kerl überraschte mich wirklich immer wieder.
„Willst du nicht noch ein paar Socken haben?" Gab er schmunzelnd, wenige Minuten später, an der Wohnungstür wieder. Ich runzelte die Stirn. Wenn ich recht überlegte, bekam der heiße Kerl vor mir, sein Lachen garnicht mehr aus dem Gesicht, die Fältchen unter seinen Augen schienen eingemeißelt zu sein und auch wenn es zurzeit kein schöneres Geräusch für meine Ohren gab, als das herzzerreißendes Lachen, was tief aus den Inneren seines Herzens stammen musste, nervte es mich, nicht zu wissen was der Grund war. Denn an mir lag es mit Sicherheit. „Was?" gab ich deshalb genervt von mir, als die Erklärung auch weiterhin seinerseits ausblieb. Was wohl zu fruchten schien, denn plötzlich wanderten die dunklen Augenbraun meines Gegenübers die Stirn empor, bevor er sich zu mir runterbeugte. „Sei nicht eingeschnappt Baby. Du siehst in meinen Sachen einfach viel zu süß aus."
Süß? Sofort blickte ich zu meinen Füßen. Die graue Jogginghose hing auf halb acht und mit jeden Schritt, drohte ich zu stolpern, war sie mir doch um Welten zu lang, zudem trug ich wie immer den grauen Lieblingspullover von Liam, den ich mir quasi einverleibt hatte. Alles in allem matchten die Farben perfekt, naja außer der Tatsache, dass ich darin fast versank. Schmollend zog ich die Unterlippe spitz nach vorne, als er mir ein kleinen feinen Kuss stahl. „Ich liebe dich! Geh du schonmal vor. Ich muss noch kurz was für die Uni machen."
„Uni?" Augenblicklich zog sich bei mir etwas schmerzhaft zusammen. Stimmt ja in gut zwei Wochen gingen die Vorlesungen wieder los und mein fester Freund, wusste nichts von meinen Problemen. Seufzend sah ich auf meine nackten Füße. Ich steckte wahrhaftig knietief in der scheiße.
„Hey! Sei nicht traurig ok? Ich bin sofort drüben, du wirst mich kaum vermissen." Zaghaft nickte ich ihn zu, als sich unsere Blicke trafen. Dass er diesen Gedankengang hatte, war das beste, was mir passieren konnte. Jetzt hieß es das Spiel solange mitspielen, bis es bzw. ich aufflog. Mit einen falschen Grinsen sah ich ihn entgegen, bevor ich ihm die Worte wiederholt schenkte, die mein Koboldherz permanent hinausschrie. „Ich liebe dich!"
Sein Blick verriet mir, dass er irgendetwas ahnte, aber die Worte stimmten ihn wohl milde. Noch ein letztes Mal küssten wir uns innig, zog ich seinen Duft mit der Stupsnase hinterher, während sich die Türe hinter mir schloss. Dieses Mal aber freiwillig.
Seufzend sah ich nochmal zurück, zu der Tür, die so anders war wie unsere, bevor ich mit kalten Füßen tapsend an den grauen Monstrum halt machte. Mit gemischten Gefühlen stand ich jetzt hier. Ob es ihnen auffiel, dass Irgendetwas anders war? Damit meinte ich jetzt garnicht die dunklen Gedanken wegen der Uni, die sich so plötzlich wieder in den Vordergrund stellten, sondern sah man mir an, dass ich Sex hatte?
Um mich zu beruhigen klatsche ich mir mit den Handinnenflächen mehrfach auf die blassen Backen, wobei ich langsam Luft holte. Es blieb mir doch jetzt eh nichts anderes übrig, als hinein zu gehen, die Jungs waren eh mehr mit sich selbst beschäftigt, als das Thema werden zu lassen. Nickend über diese Erkenntnis, schob ich meine eben noch in die Höhe gehaltenen Hände, Richtung Hosentasche, während mir etwas schlagartig bewusst wurde.
„Oh nein!" gefrustet lehnte ich meine Stirn gegen die kalte Oberfläche vor mir. Ich hatte keinen Schlüssel, der rettende Anker, unbemerkt in mein Zimmer zu schleichen, war verschwunden. „Verdammt!" motze ich rum, wobei das klatschen der Fußsohlen über den Aufgang hallten. Ich musste wohl oder übel klingeln. Mit Lippen, die einen Strich nah kamen, drückte ich den schwarzen Knopf in die Einkerbung. Dabei fiel mir etwas auf, das Namensschild, es wurde geändert. Die goldenen Blättchen erhielten zusätzlich die Verzierung „Malik und Tomlinson"
Verwundert blinzelte ich. Rieb mir die nicht vorhandenen Schlafrückstände mit den Fingern aus den Augen. Also war Babylou einverstanden? Er war jetzt offizieller Mitbewohner unserer WG? Glücklich lächelte ich, denn es war von Anfang an mein Wunsch gewesen. Meinen großen Bruder bei mir zu haben. Aber eins fragte ich mich trotzdem? Wer hatte ihn gefragt? Ich war es schließlich nicht gewesen.
„Kannst du mir bitte sagen wo du herkommst?" Die Tür riss in einen Moment auf, wo ich dazu überhaupt nicht bereit war und erschrocken in das fast gleiche Eisblau zu starren, während meine rechte Hand auf der stark pochenden Brust ruhte.
Sven! Ein Glück es ging ihn gut. Jedenfalls ging ich davon aus. Das er sich hier aber jetzt wie ein Elternteil benahm, mit breiten Kreuz vor mir aufstellte, wollte und konnte ich nicht einsehen. Mit giftigen Blick seinerseits, schob ich mich zwischen Rahmen und Pfirsichduftenden Körper vorbei. Dabei rutschte der viel zu große graue Pullover über meine Schulter und zeigte Dinge, die für andere Augen eigentlich verborgen bleiben sollten, aber da hatte ich wohl nicht mit der Scharfsinnigkeit von Mr. Allwissend gerechnet, der nach den großen Kleidungsstück griff und mich nah an sich zog. „Was ist das?"
Mit großen Augen sah ich abwechselnd in das verfinsterte Gesicht des Blonden und auf meine linke Schulter auf und ab. Was ich da sah, ließ mich schlucken. Denn meine Sonne hatte wohl ganze Arbeit geleistet. Ein Fleck, der zwischen den Nuancen Blau und Violett wechselte, starrte mir regelrecht entgegen und natürlich voll Kanne in Svens Gesicht. Ok ich sollte die Wogen glätten, denn alleine den Namen Liam brachte Svens Blut zum kochen, wieso auch immer. Außerdem war das hier meine Privatsache und ging gerade Sven einen feuchten Kehricht an. „Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht." Polterte ich deshalb auch schon los, wobei ich solange zappelte, bis mich der größere endlich losließ. Sofort rückte ich den Pullover zurecht, um danach seinen bösen Blick direkt ausgeliefert zu sein. Aber das sollte er haben. Kannte ich solche Situation doch zu genüge. Von meinen besten Freund. Daher hielt ich diesen Eisblauen Augen mit Leichtigkeit stand, bevor er mir wütend seine Laune mit Hilfe seiner warmen Atemluft, in das Gesicht blies.
„Ach wirklich? Ich finde schon."
Diese Selbstsicherheit, die Sven an den Tag legte. Sie verunsicherte mich ungemein und auch wenn er noch so liebevoll zu mir sein konnte, wurde mir von Minute zu Minute mehr bewusst, was für ein Mensch hier vor mir stand und damit meinte ich nicht die Brutalität, die er als Leader an den Tag legte, er besaß eine Gerissenheit die mich, den vorlauten irischen Iren sprachlos machte. Schlotternd durch die plötzlich entstandene Kälte, legte ich meine Hände hinter den Rücken, verknotete sie so ineinander um etwas Halt zu finden. Denn Sekundlich fühlte ich mich kleiner, spürte den Treibsand unter mir, der mich langsam aber kontinuierlich verschlang. „I-ich...d-das..." stammelte ich, stoplterte über die langen Hosenbeine, direkt in seine Arme.
„Kleiner du brauchst dich garnicht rausreden. Ich weiß ganz genau, dass das Arschloch auf zwei Beinen dich Flachgelegt hat." gab er knurrend von sich, während sein Blick die Wohnungstür quasi aufspießte. Als hätte er die Fähigkeit die Gegenüberliegende Seite mit seinen Eisblau zu durchdringen. Aber anscheinend half ihm eine Sache darüber hinweg, den Erzfeind jetzt nicht bei sich zu haben und in Einzelteile zu zerlegen, während ich hilflos dabei zusah. Er drückte mich fest an sich, zog die kleine Nase durch meine Haare und sprach Genüsslich das Wort „Gummibärchen" aus.
Dieser Typ verwirrte mich. Was sollte das alles? Warum war er überhaupt hier? Also ich war ja froh ihm halbwegs munter zu sehen, aber dieses Besitzerergreifende verhalten gegenüber mir, brachte eine Wut zum Vorschein, die schon lange in mir schlummerte, den irischen Genen sei Dank. Bestimmend drückte ich meine verkrampften Hände gegen seine Brust. „Wie redest du eigentlich mit mir?" knurrte ich bissig piepsende Töne in seine Richtung.
Doch ernst nahm er das überhaupt nicht, schmunzelte mir stattdessen hochnäsig entgegen, bevor er mein nasses blondes Haar mit der rechten Hand durcheinander brachte. „Na so wie du es anscheinend brauchst und jetzt ist Ruhe!"
Wie bitte? Hatte ich mich gerade verhört oder was? Jetzt reichte mir es endgültig, was bildete sich dieser blonde Schnösel eigentlich ein? Ja das war er und würde er immer bleiben. Fest griff ich in sein blutiges Seidenhemd, was wohl noch von gestriges Kampf stammen musste. Aber das er mein Lebensretter war, blendete ich vollkommen aus, stattdessen würde er den wildgewordene Kobold Namens Niall James Horan kennenlernen.
„Wie war das? Na warte du aufgeblasener..."
„Babyni bist du da?"
Warum, warum musste ausgerechnet jetzt Joshi rufen? Wenn man sich das Gemälde Schrei bildlich vorstellte, so fühlte ich mich gerade in meinen Inneren. Die Fabelwesen waren in völliger Aufruhr und sogar die singenden Kobolde versteckten ihr Gold vor den Besserwisser auf Siegeszug vor mir. Mit einer Gelassenheit, obwohl er immer noch gehandicapt war, drückte er meine Zimmertür auf, bevor Sven mich mit etwas Schwung hineinschob. „Der Kleine Ni räumt sein Zimmer auf Joshua!"
„Wah!" Stolpernd flog ich über den erst besten Kleiderhaufen, wobei ich mich bäuchlings auf die irische Nase legte. Aber zum Fluchen, mein Leid den kahlen Wänden mitzuteilen, soviel Zeit blieb mir nicht. Denn kaum ging mein Blick zurück, schlug die Tür zu.
Strampelnd suchte ich halt auf den mülligen Boden, torkelte unbeholfen nach vorne und umfasste den goldenen Türgriff. „Sven!!!" rüttelte ich panisch, als eine bestimme Stimme von der anderen Seite meine Ohren Klingeln ließ. „Sei brav und räum dein Zimmer auf!"
Das war jetzt nicht sein Ernst? Er hatte mich eingesperrt? „Wieso verdammt?"
gab ich frustriert von mir, als ich mit Tränen in den Augen, gegen das kühle Weiß schlug. Ich war schon in den Glauben gewesen, Sven wäre schon längst verschwunden und wollte mich meiner ankommenden Trauer hingeben, als ein Satz, alles andere in den Schatten stellte. Vollkommen still stand ich noch Minuten vor dem Weiß. Denn das was ich da erfuhr, ließ mich mehr in die Seele des nervigen Schmierbolzen blicken, als alles andere zuvor.
„Weil ich Nilo nicht retten konnte!"
Ob das so eine gute Idee von Sven war? Oder macht er mehr damit kaputt, als ihm lieb ist?
Manu ❤️❤️❤️
„So if you're gonna lie, do it in my bed
If you're gonna lie, at least do it in my bed
If you're gonna lie, at least do it in my bed
If you're gonna lie, make it worth it"
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