❄️141❄️ - Freund oder Feind?

I don't wanna grow old, I don't wanna be square
What if I'm a bad role model, what if I'm scared?
I don't think I could live up to the mother that my mother was, yeah
I just always feel so unprepared"

Louis POV

Ich gab es nicht gerne zu, denn wie sich Mister mir gehört alles, gerade aufführte, passte mir so garnicht in den Kram. Doch wie er meine zarte Hand in seine nahm, vor allen Umwelteinflüssen schützte und diese Wärme spendete, die ich so dringend brauchte, ich liebte es. Es war, als hätte meine Körper nur darauf gewartet wieder von ihm berührt zu werden. Wie der Gegenpol des Magnets der auftauchte und alles an sich zog, ohne die Möglichkeit des Entkommens.

Das alte bekannte Gebäude, wir hatten es endlich erreicht, als Zayn plötzlich stehen blieb. Der Schwung den ich immer noch drauf hatte, ließ mich deswegen unbeholfen straucheln, während ich im nächsten Moment fest in seinen Armen lag, den definierten von Muskeln durchzogenen Körper direkt spürbar. Ich atmete hektisch, einerseits durch den beachtlichen Weg, den wir zusammen zurücklegen, andererseits war es sein direkter Einfluss.

Diese Reaktionen, die ich ausströmte, sie schien Zayn vollkommend zu durchleuchten. Intensiv scannte das Golden seiner Augen jeden Millimeter von mir ab, legte die viel größeren Hände auf mein zartes Gesicht, wobei er diese dann immer weiter über meinen kleineren Körpern wandern ließ, stetig der Schwerkraft entgegen, bis sie wohl an seiner Lieblingsstelle hängenblieben. Denn schon von Anfang an, liebte der schwarzhaarige es, mir dort hineinzukneifen. So tat er dies jetzt wieder, nahm sich meinen Hintern als Eigentum, ohne loszulassen und was sollte ich sagen, mir gefiel es.
Weißt du mein Äffchen, du warst sehr böse."

Bitte was hatte ich jetzt schon wieder getan? Ok ich war alleine durch die mir immer noch fremde Stadt gelaufen, vor ihm weg gerannt und hätte seine Mutter mich nicht überraschend gefunden, unter ihre Fittiche genommen, wer weiß, wo ich jetzt wäre oder besser gesagt bei wem? Augenblicklich dachte ich an das giftige Grün, was wohl die schlimmste Begegnung gewesen wäre. Scheu wich ich seinen Blick aus, biss mir permanent in das rosige Fleisch meiner Unterlippe, als ich es spürte, das tiefe Knurren, von ganz tief aus seinen inneren, was eine hitzige Atemluft durch die weiße Zähne blasen ließ und mich vollends in seinen Bann zog. „Äh...ich...wie?"

Tu nicht so unschuldig Louis, du weißt ganz genau was los ist." Ok ich stand nicht nur wortwörtlich auf den Schlauch als er mit jeden Millimeter, den er meinen beißenden Mund näher kam, seine Mundwinkel nach oben zog. Ich hatte das Gefühl wie die Schlange, die seinen rechten Oberarm zierte, davon umschlungen zu werden. Doch auch diese Regungen analysierte er komplett, während er kichernd direkt vor meinen Lippen halt macht. „Gott Lou, wenn du nur wüsstest, was du mit mir anstellst."

Damit überwand er den letzten Augenaufschlag und hauchte mir ganz leicht einen Kuss entgegen. Diese Zärtlichkeit überraschte mich, war und wollte ich doch viel mehr von ihm haben. Gierig meinen freien Arm um seinen Nacken umfassen. Aber ich kam nicht dazu, hielt er ihn doch so fest in seiner Linken, dass nicht mal ein Ruck möglich war, bevor irgendetwas darum gelegt wurde.
Happy Birthday mein Äffchen, ich hoffe es gefällt dir!"

Fassungslos sah ich mein rechtes Handgelenk. Es war ein Lederarmband was voller Holzkugeln versehen war, so Rehbraun wie seine Augen. Jede einzelne Kugel berührte ich mit meinem zierlichen Fingern. Es schien selbstgemacht zu sein? Mit großen Augen sah ich in seine, die soviel Liebe beinhalteten. „Es bedeutet mir sehr viel und ich möchte, dass du es trägst."

Er wollte es mir wirklich geben? Das Armband, was er nie ablegte, gehörte jetzt mir? Freudig umarmte ich ihn, stellte mich auf die Zehenspitzen und sah ihm ganz tief in das Rehbraun, was so Golden wie der Sonnenuntergang mir entgegen schlug. „Ich liebe es!" wisperte ich gegen seinen Mund, bevor ich gierig meinem dagegen drückte und dieses Mal nicht so zart wie die Elfen, die Babyni in seinem Zimmer versteckte, sondern mit soviel Gefühl, dass ich seine Gänsehaut sogar auf mir spüren konnte.

Als der Luftmangel uns auseinander trieb, verschwand er plötzlich aus meinen Armen. Verwundert sah ich ihm nach, als er den Hauseingang kurz vorm passieren war. Doch was ich da sah, ließ mich die Lippen wieder quälend mit den Zähnen bearbeiten. Denn sein Blick, so voller Begierde, es löste soviel in mir aus, dass ich die schlagenden Flügel der Schmetterlinge in meinem Bauch quasi hören konnte. Dieser Kerl machte mich verrückt und ich freute mich auf alles was kommen würde.

Das Lippenbeißen werd ich dir noch austreiben."
Verwirrt sah ich ihn entgegen, als seine Aussage meine Ohren erfasste.
Meinte er es jetzt so zweideutig, wie ich es verstand?

„Auf was wartest du? Jetzt komm schon!" Seine rechter Arm, welcher sonst das Armband zierte, er steckte ihn auffordernd mir entgegen, als ich mit wenigen Schritten diesen in Empfang nahm, wobei das Stoppschild wieder mein Gesicht erfasst hatte. War mein Hirn doch schon wieder im Schlafzimmer abgetriftet. Alleine seine Blicke reichten aus, um mich schon hier, auf den Treppenaufgang zum hilflosen Frack zu machen. Da war
mir das verlegene Gesicht, vor ein paar Minuten, doch bei weitem lieber gewesen.

Ob das der wahre Zayn Malik war?
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„Loubaby...Zaddy!!! Da seit ihr ja endlich!"

Kaum hatte Zayn die provisorische Tür aufgeschoben, huschte der kleine Wuschelkopf hindurch und mir direkt in die Arme, was Mr. Bradford wohl überhaupt nicht passte, verrollte er doch gekonnt die Augen, wobei er meine rechte Hand nicht loslassen wollte. Was diese ganze Show sollte, verstand ich nicht, denn immerhin handelte es sich hier um Joshi, seinen kleinen Bruder.

Mein Gott Zaddy ich nehm dir dein Äffchen schon nicht weg"  Die unterschiedlichen Augenfarben von Joshi sahen prüfend zu Zayn zurück, während sich der Wuschelkopf immer noch an mich drückte. Als würde er mit dieser Pose aussagen wollen, dass er sich von seinen großen Bruder rein garnichts würde sagen lassen und dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, streckte er ihm noch breit die Zunge entgegen, bevor seine Aufmerksamkeit wieder ganz mir galt. „Du bist mir einer Mr. Tomlinson."

Blinzelnd verwirrt sah ich den grinsenden Gesicht entgegen, hatte ich doch keinerlei Ahnung was er damit meinte. Doch er schien mir noch nicht alles mitgeteilt zu haben, als der etwas größere Kopf, sich Richtung meines linken Ohres bewegte.
Happy Birthday kleines Babyäffchen!" gab er kichernd von sich, während die Lippen des knuffigen Koalas, sich auf meine Wange legten. Das Ganze war einfach so niedlich, dass ich ihm einfach nur zurück grinsen konnte, währenddessen er langsam von mir abließ. Auch wenn ich normalerweise meinem Geburtstag nicht viel abgewinnen konnte, vielleicht war genau das hier, der Moment, diese Situation genau das Richtige.

„D-danke" gab ich daher eher Kleinlaut von mir. Denn zuviel Aufmerksamkeit wollte ich dann wohl doch nicht haben, wobei das knurrende Etwas hinter uns ganz andere Pläne hatte. Er zog mich nämlich endgültig zu sich um Richtung Wohnzimmer zu verschwinden. Mr. Badboy übertrieb es heute wirklich, aber das wollte ich ihm ausnahmsweise mal durchgehen lassen, meine Krallen nicht schmerzhaft in seinen Nacken versenken. Denn er schenkte mir das schönste, was ich mir hätte vorstellen konnte. Seine ganze Liebe.
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Am nächsten Morgen....
Ein Äffchen, dass das Haus verlässt, während der Tiger ihm direkt auf den Fersen ist.

Es war wirklich ein schöner Abend gewesen. Jedenfalls nachdem Vorfall im Wohnzimmer, wo mein kleiner Bruder immer noch auf den XXL Sofa lag, was eigentlich nichts ungewöhnlich gewesenen war. Auch dass er die Hände von seinen Liam nicht lassen konnte, wirkte total knuffig. Doch das die erste Reaktion mich zu sehen, kein gieriges Hände ausstrecken in meine Richtung beinhaltete, sondern ein lautstarkes „Das darf doch nicht wahr sein!" ließ mich augenblicklich schmollen.

Mein kleiner blonder Babyni mit den eisblauen Kulleraugen, spießte mich wütend mit Blicken auf? Mich? Ich hatte mit allen gerechnet, aber nicht damit und ich verstand auch überhaupt nicht wieso? Was hatte ich nach seiner Sichtweise angestellt? Die wilden Kobolde verstummen  und die Schmetterlinge, das laute umherflattern einstellen lassen?

Warte Schmetterlinge?" Abrupt blieb ich stehen, wobei die ältere Dame mit ihren Krücken beinah in mich reingelaufen wäre, was sie mir auch lautstark zu verstehen gab. Peinlich berührt kratze ich mir den wuscheligen Hinterkopf, während ich das Gebäude vor mir explizit in Augenschein nahm. St. Lukes, die Klinik, wo alles seinen Anfang nahm und unser erster Kuss stattfand. Wobei mich unser schwarzhaariger Schönling mit der Aktion ganz schön überrumpelt hatte, wie so oft.

Mit den Schultern kreisend versuchte ich meine Verspannungen zu lösen, bevor ich die Vielzahl an Glashindernissen überwand. Heute würde es passieren, nach so langer Zeit, kam mein Gips ab. Der Gegenstand, den ich am Anfang am liebsten verflucht hatte, aber mittlerweile zu mir gehörte, schon komisch irgendwie. Mit den Blick in die Ferne des Ganges gerichtet, kreisten meine Gedanken wieder zurück an Gestern, als die Nacht den Himmel vollkommen einnahm, wobei die Sterne strahlten, als wäre es das erste mal.

Ich weiß, es ist nicht der von deiner Mum, aber er kommt von Herzen."

Dieser Moment, wo der kleine Wuschelkopf von der Küche in meine Richtung lief, in Arm von Harry und einen Teller, der voller Kerzen erstrahlte. Aber auch wenn ich dachte, dieser Moment könnte nicht schöner sein, eng an meinen Freund gedrückt, ja in meinen Gedanken nannte ich ihn so, das musste Zayn aber nicht wissen. Jedenfalls war es perfekt, für mich, bis Joshi den ganzen die Kirsche auf die Torte setzte. Denn auf den Teller lag nicht irgendein Gebäck. „Englischer Königskuchen" murmelte ich halb weggetreten, während mir die himmlisch duftende Süßigkeit unter die Nase geschoben wurde. Es roch nach Kindheit. Meine absoluter Lieblingskuchen, den ich mir jeden Geburtstag wünschte und dieses Jahr nicht damit gerechnet hatte, ihn zu bekommen, war meine Familie doch in Doncaster.

Ich gab es ungern zu, ich hatte mit dem Gedanken gespielt, einfach alles zurückzulassen und bei meiner Familie zu sein. Doch dann war da der Zusammenbruch von Babyni und die Flucht von Mr. Sexy Hintern. Es war wie eine unüberwindbare Mauer. Denn weder mein Körper, noch mein stark schlagendes Herz gehörte noch mir, sondern ganz allein, den genervt knurrenden Menschen an meiner Seite. Somit war die Entscheidung eigentlich garkeine mehr, sondern eher eine Feststellung, wo ich hingehörte. So sagte ich es auch Mummy, die den Braten Kilometer Weit roch und erst Ruhe gab, als ich ihr versprach sie zurückzurufen und alles aufzuklären. Sobald ich ein neues Handy hatte, was wohl eher ein Segen, als ein Fluch war, wenn ich jetzt an meine Familie dachte. Denn die Docasters waren legendär, wenn ich es darum ging Geheimnisse aufzudecken. Daher war mir eins gewiss, die Ruhe würde bald ein Ende haben.

Somit zurück zu meinen Grundgedanken, als ich das bekannte Behandlungszimmer vor meinen Augen erkannte. Der Abend war wunderschön. Mehrfach kamen mir die Tränen, dieses mal aber vor Freude, was aber Zayn genau wusste zu unterbinden, der jede einzelne mit seinen unsagbar weichen Lippen wegküsste. Wie niedlich konnte er denn bitte sein? Jetzt wo er sich seiner Gefühle vollkommen bewusst war, kamen Seiten von ihm an die Oberfläche, die ich so nicht kannte und nur zu eins führten, pure Neugierde auf das, was noch kommen würde.

Ja kommen, das war das richtige Wort, denn da lief noch was ganz anderes in meine Richtung, die dunklen Wolken meines kleines Bruders, die wohl mittlerweile nicht mehr mir gehörten, aber auch nicht abzogen.

Ich runzelte die Stirn.
Irgendetwas schien mit den blonden Iren immer noch zu sein, ich mein außerdem Fieber, was wohl der Körper ausgelöst hatte, um Ni seine Grenzen aufzuweisen. Denn unser kleiner Kobold, hatte die letzten Tage viel zu ertragen gehabt, ausruhen tat er sich aber kaum. So war der Knock Out vorprogrammiert gewesen, gab mir und Teddybär zu verstehen. Aber ich war mir ziemlich sicher, es gab nichts was unser Arzt in Ausbildung nicht hinbekommen würde. Denn er hatte einen großen Vorteil gegenüber uns anderen, er besaß das Herz des wilden Kobolds, zähmen musste Liam es aber alleine. Herz?

Das traf es doch auf den Punkt. Man war ich doof. Fest faste ich mich mit der rechten auf die freie Stirn. Der vorlaute quirlige Kobold, wollte es seinen Teddy sagen, die Feen über sie kreisen lassen, dessen Staub alles zum glitzern bringen würde. Ich war felsenfest davon überzeugt und anscheinend waren wir genau in diesem Moment aufgetaucht.

Armer Schatz" gab ich mitfühlend von mir. Auch wenn er es längst nicht hören konnte, ich verstand ihn so gut. War meine Liebesbekundung noch nicht lange her und lief eher schlecht als recht. Auch wenn ich nicht wusste ob es Liam ihn schon gesagt hatte, für Niall war das eine riesen Sache, gerade nachdem, was passiert war,
überhaupt noch den Mut zu finden. Wenn ich nur wüsste wie ich ihn helfen könnte? Nachdenklich tippelnd gingen meine kurzen Finger auf mein Kinn nieder. Und wenn ich unseren Teddybären auf den Zahn fühlte? Das taten doch große Geschwister so, oder etwa nicht? Definitiv, also war es beschlossene Sache ich würde...

Oh Mr. Tomlinson schön sie zu sehen." Grinsend streckte mir der ältere Mann die nicht mehr ganz faltenfreie Hand entgegen. „Pünktlich auf die Minute, so hab ich das gern. Nicht so wie dieser unerzogene Bengel, den ich unter meine Fittichen habe. Naja, lassen wir das Thema," gab er seufzend von sich, während er mir freundlicherweise die Tür aufhielt. „Na dann wollen wir uns mal ihren Arm ansehen." Damit schob er sich die nach unten rutschende Brille zurecht, als Dr. Melt mit mir den völlig weißen Raum betrat. Auch wenn ich Krankenhäuser abgrundtief hasste, heute war ein guter Tag, jedenfalls dachte ich es bis dahin noch, wer sollte wissen, wen ich noch begegnen würde.
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Sven POV

Diese elende Giftnatter" war das erste was mir schwerfällig über die Lippen kam, als sich meine Augen blinzelnd öffneten. Wie lange ich ausgeknockt war, wusste ich nicht, nur eins konnte ich sofort erkennen. Der nächste Morgen war schon längst angebrochen und das war alles andere als gut. Denn währenddessen ich den Engelchen beim Harfenspielen zugehört hatte, konnte diese Made seine Pläne gnadenlos in die Tat umsetzen.

Dieser Gedanke trieb mich voran, nach mehrfachen stöhnenden Geräusche und festen Griff der rechten Hand, an der Stange des Klinikbettes, saß ich endlich, während die Flut der Schmerzen auf mich hinab prasselte. „Shit!" gab ich zischend von mir. Jetzt verstand ich so langsam was meine besserwisserische Schwester mit Prellungen meinte. War gestern nur die linke Schulter in den Vordergrund gerutscht, zerriss es mich heute wortwörtlich von Innen. Aber das wäre doch gelacht, wenn mich, Sven Jone Copper, so ein Lappalie niederreißen würde. Schließlich war ich Leader und da standen solche Situation an der Tagesordnung, wobei eigentlich sonst immer mein Gegenüber diese Blessuren einstecken musste, was mir schlichtweg egal gewesen war. Hauptsache ich bekam das, was ich wollte.

So sah man das in der Crew. Nicht immer, aber seit vor 3 Jahren, das mit Nilo passierte...Moment Nilo? Verdammt Niall, ich musste zu dem kleinen oder eher zu Zayn, ach Hauptsache weg aus diesem Folterhaus und der Furie, die irgendwo lauerte mit ihrer Lieblingswaffe in der Hand. Die glänzende Nadel, die ich nicht kommen sah und mich ins Schlummerland schickte. Kopfschüttelnd sah ich mich um, nirgends konnte ich mein Hab und Gut entdecken. Ob meine kleine Schwester so ausgefuchst war und die Sachen bei sich lagerte? Wer weiß, zuzutrauen wäre es ihr. Also gab nur eine Lösung, ich musste es herausfinden.

Wackelig stand ich Minuten später auf meinen nackten Füßen, wobei ich die am Körper fixierte Hand dazu nutzte die Kanüle vorsichtig rauszuziehen. Kurz verzog ich das Gesicht, es gab angenehmere Dinge, aber man konnte es aushalten. Außerdem war es nicht das erste mal, dass ich dies tat, zum Leidwesen von Kat. Frech grinste ich, währenddessen ich langsam Schritt für Schritt den weißen schmalen Schrank vor mir in Augenschein nahm.

Ich schien ausnahmsweise mal Glück zu haben, denn meine komplette Kleidung lag dort ordentlich zusammengelegt und wartete nur darauf, von mir empfangen zu werden. Es missfiel mir wohl, wie verdreckt diese war. Denn normalerweise würde sowas von mir nur noch den Weg zur Restmülltonne finden, aber was tat man nicht alles in einer Notlage.

Notlage" gab ich giftig von mir, dies war keine Not, das war Krieg und ich selbst schien ihn angezettelt zu haben.
Einen kleinen zarten Menschen in eine Welt hinausgeschickt zu haben, wo er alleine nie überleben könnte. Dieser Gedanke ließ mich wütend meine angestaute Luft durch die zusammengebissenen Zähne blasen, als ich zittrig den Griff der Tür erfasste und diese vorsichtig aufschob.

Zu meinen Glück, schien jeder beschäftigt zu sein, bei den Arbeitspensum und den Personalmangel kein Wunder. Ja auch ein Sven Cooper wusste Bescheid was in der Welt abging. Denn was Katrin hier so trieb interessierte mich, auch wenn sie dachte, mir wäre egal, wie es ihr ging, ich hatte immer ein Auge auf sie. Denn schließlich war ich für sie verantwortlich, als großer Bruder.

Schützend schlang ich meine beige Daunenjacke um meinen Oberkörper, die ich halb auf meinen Schultern geworfen hatte, was durch meine Verletzung nicht anders möglich war. Aber das sollte mich nicht interessieren, wichtig war jetzt der Ausgang, von den ich jetzt stand. Euphorisch fing ich an zu grinsen. Ich hatte es geschafft. Meine kleine Schwester, mit Stalkerambitionen im Zaun gehalten und war nur noch wenige Meter vom Ziel entfernt. Doch als ich den ersten Schritt Richtung Glasfront vollführen wollte, traf mich etwas so hart an meiner geschundenen Schulter, sodass ich sofort den Halt verlor und laut Fluchend Richtung Boden ging. Unkontrolliert traten mir die Tränen in die Augen, war der Schmerz doch heftiger als erwartet. Aber mich dem wimmernd auszusetzen tat ich nicht, stattdessen ging mein Blick nach oben, zu der Person, die ihren Schatten auf mich warf, stand sie doch still und schien nicht zu wissen, was richtig oder falsch war.

Das konnte ich ihr aber getrost zeigen, als ich lautstark meinen Schmerz hinausschrie. „Du verdummter Idiot! Kannst du nicht aufpassen?" Die Wut, sie traf mich unvorbereitet, als ich mit Todesblick den Menschen über mir in das geschockte Gesicht sah. Warum er so reagierte, war mir schleierhaft und vollkommen egal. Denn darüber den Kopf zu zerbrechen, dafür fehlte mir wirklich die Zeit. Der Sand der Zeit er lief kontinuierlich durch die Uhr, ohne die Möglichkeit ihn aufzuhalten. Doch vielleicht war es mir möglich ihm umzulenken? Wie dem auch sei, ich brauchte Hilfe, es widerstrebte mir wohl, doch der Feind, schien jetzt zum Freund zu werden. Damit nahm ich die rechte Hand zur Hilfe, stützte die Innenfläche Richtung PVC-Boden und richtete mich auf, um direkt in rehbraune Augen zu blicken. „Z-Zayn?"

„Fuck!...Sven?...was?...wie?" Das stammeln, ich kannte es so gut von früher, als alles noch anders war. Es brachte mich sofort zum Lächeln. Das ehrliche über beide Backen, was mein Eisblau gnadenlos erreichte und anscheinend nicht nur das. Denn nachdem das goldene Rehbraun sich überrascht vergrößerte, fing auch Zayn an zu grinsen. Ich wusste nicht wie lange wir so verharrten, kein Wort miteinander austauschten, doch das brauchte es auch nicht. Dieser Moment schien alles zu sein, was nötig war. Aber auch so schön es sich auch anfühlte, die Vergangenheit zurückbrachte, wo wir alle noch so Glücklich sein konnten, es gab noch soviel zutun. Luke!

Zaddy.." Wollte ich ein Gespräch anfangen. Das ich ihn so nannte, es überraschte mich selbst, ob er es überhaupt zulassen würde?

Na komm Sven, ich helfe dir!"

Doch diese Frage erübrigte sich, als er wie selbstverständlich meinen immer noch auf den Boden sitzen Körper erfasste und ruckartig aufrichtete. „Scheiße!" gab ich wimmernd von mir. Traf er doch direkt die Schulter, die es mir sofort strafte und wie tausend Nadelstiche stechende Signale an meinen erschöpften Körper sendete. So sehr ich es auch versucht hatte, den starken zu mimen, die Verletzung zu verbergen, es war mir nun nicht mehr möglich.

Sven...was?...Was hat dieser Halbaffe mit dir angestellt?" Es war ganz klar, das Zayn gleich den Nagel auf den Kopf traf, während er mich immer noch schützend in seinen Armen hielt. Dieser Mensch, der alles dafür tat, dass es seinen Liebsten gut ging, sich immer hintenan stellte, wie konnte ich jemals denken, er könnte an Nilos Tod verantwortlich sein?

Schluckend sah ich in die so schönen dunklen Augen, die soviel Wärme ausstrahlten. Irgendetwas schien anders zu sein? Er wirkte so liebevoll wie früher. Ob es an den kleinen Lou lag? Vielleicht hatten meine Worte, vor ein paar Tagen, auf dem Dach der Fabrik, doch Wunder bewirkt? Dieses Gelände, die Entführung. Immer wieder kreisten meine Gedanken um den kleinen blonden Engel und brachten mich dazu, meine heile Hand auf das schwarze fluffige Haar zu legen. Mein Gegenüber schien daraufhin zusammenzucken, aber darauf einzugehen, dazu blieb keine Zeit. Lieber lenkte ich seine volle Aufmerksamkeit auf mich, indem ich ihm jetzt direkt ansprach. „Zaddy hör zu Ni ist..."

„Du willst es wohl unbedingt wissen Sven Jone Cooper!"

„Oh nein..." kam es sehr leise von mir, während ich resigniert die Augen schloss, war ich doch der Hoffnung gewesen, die blonde Furie namens Katrin loszusein. Was wohl eher ein Irrglauben meinerseits zu sein schien, denn keine Augenaufschlag später, zog etwas ruckartig an meiner Kapuze, dass ich nicht anders konnte, als zischend nach hinten zu stolpern.

Die selben Eisblauen Augen, wie ich sie hatte, sie brannten wie eisiges Feuer in meine Gesicht. Eindeutig war es meine kleine Schwester, die mich mit Leichtigkeit in ihre Richtung zog. Es überraschte mich selbst, welche Kraft sie entwickelt hatte. Wobei ich war verletzt, das musste es sein. Daher versuchte ich meine Verblüffung darüber für mich zu behalten und blickte ihr emotionslos entgegen, ich versucht es jedenfalls, war das Pochen, der linken Schulter doch echt heftig. „Was willst du Kat? Du siehst doch das ich zutun habe." Ich weiß nicht was los war, aber meine Stimme wirkte alles andere als sicher, als ich ihr dies mitteilte. Meine Mauer, sie bröckelte und das zu einen der schlechtesten Zeitpunkte, die ich mir hätte aussuchen können.

„Ach und was soll das sein? Willst du dich diesmal so prügeln, dass dich nur noch der Bestatter abholen kommt? Verdammt Sven! Ich hab Angst um dich." Empört blies ich die Luft aus. Traute mir meine Schwester so wenig zu? Ich meinte, die paar Kratzer würde ich morgen doch schon kaum noch spüren. Vorsichtig, um sie nicht noch mehr in Rage zu bringen, nahm ich meine rechte Hand zur Hilfe und berührte ihr unfassbar weiches helles Haar. Das tat ich früher schon immer, als der Pferdeschwanz, noch aus zwei gleich geflochtenen Zöpfen bestand. „Ich kann auf mich selbst aufpassen kleine Schwester."

„ Das hab ich gesehen." Gab sie extrem Augenrollend von sich, wobei sie meine Liebkosung einfach abschüttelte, als hätte ich kein Recht mehr dazu. Schwer seufzend wollte ich mich nochmals erklären, als sie mir eine Information zuspielte, die das Gespräch in eine ganz andere Richtung lenkte. „Du bist vor meinen Augen bewusstlos zusammengeklappt. Ich dachte schon du bist tot und jetzt, wo wir dich halbwegs wieder zusammengeflickt haben, willst du dich dieser Gefahr wieder aussetzten? Was ein Glück hat Raffi mir Bescheid gegeben."

Moment? Raffael? Schon wieder dieser Idiot? Ständig tauchte er in meiner Nähe auf. War der erste, dessen grinsende Fresse ich ertragen musste, als ich die Augen aufschlug und jetzt....

Stand er direkt hinter Katrin und lachte mir frech ins Gesicht. Dass er auch noch größer war, streute nur noch zusätzlich Salz in die klaffende Wunde und genau dies war es wohl, warum ich ausnahmsweise mal nicht nachdachte. Mit wackeligen Schritten unterbrach ich den Abstand zwischen mir und diesen brasilianischen Vollpfosten, um ihn ihm nächsten Moment mit eine festen Griff um seinen weißen Shirt an mich zu ziehen. „Sag mir nicht...du und Kat? Wie kannst du es wagen."

Ich war so wütend. Das einzigste bisschen Familie, was ich noch hatte, Raffael versuchte es mir weg zu nehmen. Unter den Rufen von Zayn, drückte ich meinen Gegenüber die Luft ab. Die dunkle Seite, die nur Nilo ins Aus schob, sie war wieder da und brachte mich zu Dingen, die ich eigentlich nicht wollte, obwohl wenn es um meinen Schwester ging. „Ich bring dich um!" Gab ich keuchend von mir, war mein Blick doch mittlerweile selbst wie benebelt.

Doch da war er wieder der Duft von Kirsche, wehenden rosanen Blütenblättern, die den Frühling ankündigten. „Kat" kam es fast tonlos von mir, als ich es sah, die zierlichen Ärmchen des blonden Mädchens, sie lagen um den dunkelhaarigen Sanitäter und bestätigte mir nur eins, ich hatte verloren.

Verdammt Sven, hör auf mit der Scheiße!" brüllte sie mir wütend in das Gesicht. Aber das war schon garnicht mehr nötig. Denn ich hatte mich schon längst entfernt. Ignorierte weiterhin die Rufe von meinen ehemaligen besten Freund, der bis eben noch meine Stütze war. Denn ich brauchte Zeit für mich, Abstand von allen. Ich hatte niemanden mehr. Es war mir wohl klar, dass es irgendwann soweit kommen würde, sowie ich mich die letzten 3 Jahre aufführte. Doch es jetzt ohne vorherige Ankündigung in das Gesicht geknallt zu bekommen, damit rechnete ich mich.

Wild schnaufend, jeden weiteren Laut meines Namens komplett ausblendet, lief ich ziemlich unsicher durch die Gläserfront, wobei mich eine Kältewand traf, die mich augenblicklich erzittern ließ. Unbeholfen drückte ich meine geöffnete Daunenjacke an mein selbst, versuchte die beißende Winterluft zu ignorieren, als ich es spürte, kleine feine Ärmchen, die sich von Hinten um meinen Oberkörper legten. „Kat sagte ich nicht..." wollte ich meinen Missmut schon von mir geben. Doch als er hörte, wer sich da an mich klammerte, war ich plötzlich Mucksmäuschenstill.

„Warte Sven! Was hältst du davon, wenn du mit zu uns kommst?"

Diese unfassbaren blaugrauen Augen, umrahmt von den wuscheligsten Haaren, die ich je gesehen hatte. Der kleine Louis Tomlinson, stand an meiner Seite und hielt mich auf? Den kleinen Menschen, den ich so brutal den Arm brach. Moment? Suchend sah ich an ihn herunter, wo war der Gips? Verstehend nickte ich mir selbst zu. Jetzt verstand ich allmählich. Der Kleine schien heute einen Termin in derselben Klinik gehabt zu haben. Wie das Schicksal es manchmal drehte. Doch war es richtig dieses Angebot anzunehmen? Den zarten Menschen so nah zu sein, wobei sein Herz jemand anderen gehörte? Aber Moment mal? Der blonde Engel wohnte doch auch in ihrer WG? Das traf sich doch bestens. Wenn ich eins schon nicht bekommen konnte, so schien sich wenigstens eine Aufgabe zu erfüllen. Eine Sache, bei der ich bei Nilo voll und ganz versagt hatte.

„Ok, ich komm mit!" gab ich deshalb völlig überraschend von mir.
Das der Tiger dass alles andere als gut fand, musste mir keiner sagen. Knurrte er mir seinen Missmut doch permanent durch die Ohren, was mich wiederholt zum Grinsen brachte.

Zayn und ich, wir machten Fortschritte, eindeutig.

Na wenn du meinst Sven?
Es ist Sonntag und endlich wieder ein neues Kapitel.
Sorry stockt zurzeit etwas. Hoffe trotzdem es gefällt euch.

Schönen Sonntag

Eure Manu ❤️❤️❤️

„All these explosive emotions I'm holdin'
But you'll never know 'em, 'cause I put 'em in a box in the ocean
All these explosive emotions I'm holdin'
But you'll never know 'em, 'cause I put 'em in a box in the ocean
Yeah, I put 'em in a box in the ocean"

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