❄️133❄️- Vielleicht wird alles vielleichter!
„Without your lips on mine
No the sun doesn't shine
And no I can't breathe
I can't breathe
Your words are a symphony
Music that sings to me
No I can't breathe
I can't breathe
I can't breathe"
Niall POV
Der Schmerz ließ mich gequält das Gesicht verziehen, als sich etwas gnadenlos auf meinen Hals drückte. Aber die Augen zu öffnen, dazu war ich nicht fähig, jedenfalls noch nicht. Denn der Tag, er kostete mich alle Kraftreserven die ich noch aufbringen konnte. Anscheinend hatte ich mir doch mehr zugemutet, als mein Körper zurzeit in der Lage war. Immerhin, pochte mein Unterbauch wieder prägnant auf, als wollte er mich daran erinnern, es langsamer angehen zu lassen. Also sollte ich ausnahmsweise den mal nachgeben und die verführerische Schwärze voll und ganz in Empfang nehmen. Entspannt seufzte ich auf, knuddelte mich noch mehr in den überdimensionalen Kissenhaufen, der meinen Duft voll und ganz aufgenommen hatte, als eine Stimme im wahrsten Sinne des Wortes, die Koboldohren klingeln ließ.
„Niall James Horan du brauchst garnicht so zu tun, als würdest du die Einhörner auf den Regenbogen verfolgen. Ich weiß, dass du wach bist."
Da war der Moment, um die Augen den brutalen Licht auszusetzen, das Eisblau an die Oberfläche zu treiben, wobei ich wusste, dass ich nichts anderes erblicken würde als Wut und Unverständnis. „Aua!" Kam es jammernd aus meinen Mund, als sich der Druck auf meinen Hals verstärkte. Immer wieder wurde etwas um ihn gelegt, bevor ich das Gefühl hatte, mir würde jemand die Luft abschnüren und ruckartig mit den strubbeligen Kopf nach oben schoss. Sofort setzte der bekannte Schwindel ein, ließ mich blinzelnd die Silhouette des Koalas fixieren, während ich meinen Missmut ihm entgegen pfefferte. „Man Joshi, das tut weh verdammt!"
Als ob der Tag nicht schon schlimm genug gewesen wäre, nein, mein bester kleiner Freund, wobei ich auch nicht größer war, quälte mich mit seinen kleinen Patschehänden und der quietschenden Tonlage, die so nur Joshi drauf hatte. Schmollend spitzte ich gekonnt die irische Schnute, als etwas mich direkt mittig auf den Kopf traf. Fassungslos riss ich die Augen auf, wobei ich noch erkennen konnte wie die zitternde Faust zurückschnellte. Das hatte mein Lieblingskoala jetzt nicht getan? Die berüchtigte Kopfnuss, die Zayn quasi Abonniert hatte, ging Fremd auf meinen blonden Schopf? Gespielt wimmernd umfasste ich dieses schützend, dröhnte er doch schon vorher und brachte mich langsam um den Verstand.
„Du meinst dich noch beschweren zu müssen? Ich fasse es einfach nicht."
Ok eigentlich sollte ich erfahren genug sein, um die Warnsignale deuten zu können, denn der braune Wuschelkopf war mittlerweile rot wie eine Tomate und das bestimmt nicht wegen Scham, sondern purer Wut, die ich wohl gerade verursachte.
Also wieder zurück zum Thema, eigentlich sollte ich mich zurückhalten und meine vorlaute Klappe halten. So fest dass man die Mücken husten hören könnte. Doch dass war das Problem mit den Iren. Erstens hörten sie nie auf einen und zweitens war ihre Schusseligkeit legendär. Da schien der Bekannte Elefant im Porzellanladen noch ein Segen zu sein. Somit sah ich Joshi Aussage auch überhaupt nicht ein und stand in binnen von Sekunden vor Oceanblau und Schokobraun. Zwar wackelte ich unsicher hin und her, verlor fast die Haftung zum Boden, aber die Hilfe von meinen besten Freund einfordern, die rudernden Arme nach ihm ausstrecken, tat ich nicht.
Stattdessen setzte ich mich verbal zur Wehr, während ich mich auf Seegang bei Windstärke 8 befand, jedenfalls fühlte es sich so an, war mir doch plötzlich hundeelend zu mute. „A-Aber Joshi i-ich wollte n-nach Zaddy u-und Sven s-suchen, es i-ist gefährlich d-da draußen." zögernd kam jedes Wort über meine Lippen, was mich selbst wunderte, doch den Koala schien es nicht aufzufallen, der mir nun schnaubend die angestaute Atemluft ins farblose Gesicht blies, währenddessen mir endgültig das dunkle aggressive Knurren auffiel. Ich taumelte erschrocken zurück, der schwarzhaarige war plötzlich so verdammt nah und konnte mir mit seinen verschränkten Armen, die seinen Bizeps zum zucken brachten und den Augen so schwarz wie die Seele Satans, nicht mehr wie Angst machen. „Oh h-hallo Zaddy, du auch hier?"
„Stell dir mal vor du Giftzwerg ich war es höchstpersönlich, der dir den Arsch gerettet hat und hierher trug, oder denkst du etwa wahrhaftig, dass deine helfenden Elfen ihren Zauberstab geschwungen haben?" Ich blies schwerfällig die Backen auf. Zayn hätte alles und jeden erwähnen können, aber dass er sich bei unserer Auseinandersetzung wieder auf die Fabelwesen der Iren anspielte, brachte meine Koboldgene zum kochen.
Jedenfalls war es hier aufeinmal total heiß, als ich murmelnd etwas von mir gab, was weniger glaubhaft zu Sprache kam, als gewollt. Denn jeder wusste doch, die weite Welt der Fabelwesen war wohl nicht für jeden ersichtlich, aber es gab sie wirklich, wenn man daran glaubte.
„Hätte doch sein können."
„Du Kleiner..." Ok das war wohl der
„ON" Knopf gewesen, als die muskulösen tätowierten Arme sich wild fuchtelnd nach mir ausstreckten und doch im letzten Moment von der kleinen Koalahand auf Zayns Brust aufgehalten wurden, während er seinen großen Bruder ein „Ich mach das schon Zaddy" zuflüsterte.
Glaubte Joshi jetzt etwa wirklich die Dampfwalze, die kontinuierlich heißen Wasserdampf ausblies damit zu besänftigen? Skeptisch beobachtete ich die Beiden, die sich länger als erwartet ein Blickeduell vom Feinsten lieferten, bis Zayn kopfschüttelnd nachgab und das Weite suchte, während er den kleinen Knuffigem Koala noch etwas zurief. „Sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!"
Bitte gewarnt? Vor was denn? War ich so schlimm? Fassungslos wollte ich mit den Kopf schütteln, wobei jede ruckartige Bewegung mit den Kopf zu einen Schwindel führte, der mich leise aufstöhnen ließ. Dachte ich bis eben noch, das ganze käme von zu wenig Schlaf, merkte ich immer mehr, dass wohl irgendetwas mit mir nicht stimmte. Aber mich damit zu befassen, konnte ich später, erstmal war es wichtig, Joshi zu besänftigen. Der kleine braune Wuschelkopf sah wohl nicht so aus, aber es konnte richtig unangenehm werden, ihm zu Feind zu haben und das nicht nur dank der Kopfnüsse, die er austrug, wie kein zweiter. „Äh Josh..."
„Du mein Freund hälst mal ganz schnell die Klappe, hast du mich verstanden Niall James Horan? Ich komm hier nichtsahnend durch die Tür und wer ist wieder mal nicht da? Riskiert seinen irischen Hals ohne eine Chance zu haben? Richtig das unvernünftige Baby höchst persönlich. Babylou war völlig außer sich."
Babylou? Stimmt wo war eigentlich mein großer Bruder? Als ich die WG heute Morgen ganz früh verließ, lag er auf denselben XXL Sofa, was ich bis eben mein Eigen nannte, doch jetzt? Vorsichtig sah ich mich im Raum um, immer auf Bedacht meinen Schädel nicht noch mehr Schmerzen zu verursachen und da war mein kleiner Wuschelkopf, er stand am Panoramafenster, beobachtete das winterliche Treiben und schien ganz in seinen Gedanken zu sein, wobei seine graublauen Augen, die sich im angelaufen Glas widerspiegelten, immer wieder an den schwarzhaarigen Badboy, der heute einer Dampflok glich, hafteten. Irgendetwas musste doch zwischen Klammeräffchen und besitzergreifenden Tiger vorgefallen sein? Das spürte meine Koboldader Kilometerweit und ich würde erst Ruhe finden, wenn ich wüsste, was hier los war. Von daher wollte ich gerade meinen schmollenden Mund öffnen, dessen Grund Joshi war, nein Zayn, ach alle beide. Als der erstgenannte mir wortwörtlich die Ohren lang zog. Gnadenlos, picksten die kleinen Finger, in mein linkes Ohrläppchen was mich jammernd aufquietschen ließ.
„Hier spielt die Musik du wilder Kobold und auf die Hilfe von Lou brauchst du garnicht hoffen, der ist nämlich auf meiner Seite, klar soweit?" Anscheinend hatte sich jetzt alle gegen mich verschworen. Denn die sechs Augen ließen keine Widerworte mehr zu, so blieb mir auch nur eins übrig und wortlos zu nicken.
Abwartend sah sich Joshi das gequälte Schauspiel an, bevor mein Ohr endlich wieder meins war. Aber besser fühlte ich mich trotzdem nicht und das lag nicht an den schlechten Gewissen, was die drei versuchten mir einzutrichtern. Denn ich war immer noch der Meinung im Recht zu sein. Sven brauchte dringend Hilfe und war jetzt in diesem Augenblick Brian und Luke hilflos ausgeliefert. Am liebsten wäre ich also sofort wieder zurück zur Ausgangsposition gestürmt, tja gäbe es da nicht ein Problem. Zitternd klapperten meine Zähne hin und her, wo es mir eben noch so heiß war, als würde ich sekündlich verbrennen.
Ok eigentlich wollte ich es nicht zugeben, aber mittlerweile war ich an meinen Grenzen angelangt und mir fiel nur eine Lösung ein, um nicht in den Abgrund zu stürzen. Mein bester Freund, der so nah vor mir stand und trotzdem in diesem Moment nicht ferner sein konnte. Hilfesuchend griffen meine zitternden Hände zu seinen, umklammerten sie mit aller Kraft, die mir noch übrig blieb, bevor ich schwach etwas gegen seine bebenden Lippen flüsterte. „M-mir gehts n-nicht gut J-Joshua!"
Flehend war mein vernebelter Blick, während die Lider mir ständig zufielen, aber anders als erwartet reagierte der Koala fast garnicht, sah mich emotionslos an, währenddessen seine Predigt wohl kein Ende fand. „Du brauchst hier jetzt garnicht mit der Mitleidstour kommen Ni, wer die Stadt unsicher machen kann, der kann auch...warte mal? Wie hast du mich gerade genannt?"
Sein voller Name, ich nannte ihn nur so, wenn es wirklich ernst war und das schien Joshi jetzt auch zu bemerken, denn seine feine zarten Hände berührten mein Gesicht voll und ganz und waren so erfrischend kühl. Entspannt lächelte ich ihn an, wobei seine Mimik immer besorgniserregender wurde. Was ich aber nicht verstand, jetzt war doch alles gut. Er half mir mehr, als er wissen konnte.
„Verdammt Ni du glühst!" Glühen? Was meinte mein bester Freund denn damit? Ich war nur so verdammt müde und brauchte eine Pause, das war alles. Daher gab ich der Schwere nach, schloss die Augen jetzt endgültig. Wobei ich der Meinung war, meinen Namen ständig zu hören, bevor der Duft von Melone mich komplett einlullte und nur noch eine Info an die Oberfläche ließ.
„Ich rufe Payno an!"
Meine Sonne, sie würde bald hier sein und alles wäre wieder in Ordnung. Damit verschwand die Gegenwart komplett und machte Platz für die Welt der Fantasie. Mit allein ihren bunten Farben. Sagte ich es nicht? Es gab sie wirklich...
<<<<<>>>>>
Liam POV
„Ich kann dir sagen wer Sven ist. Mein idiotischste großer Bruder, der anscheinend wieder knietief in der Scheiße steckt."
Fassungslos sah ich die kleine zarte Person vor mir an. Der Mensch, der im ersten Moment so zerbrechlich wirkte und ich gleichzeitig soviel Respekt hatte. Katrin hatte für mich immer ein offenes Ohr, zog mich öfters ins Schwesterzimmer, wenn mir mal wieder alles zuviel wurde und nur noch eins half, Schokolade.
„Du verarscht mich Kat, dieses blonde Frettchen, was daran Schuld ist,
dass mein Baby im Krankenhaus gelandet ist, an einen wesentlichen Faktor seiner Entführung beitrug, ist dein Bruder?"
„Bitte was Entführung? Krankenhaus? Von was redest du Lili?" Verdammt! Die Aussage von Katrin, hatte mein Denkvermögen so eingeschränkt, dass ich nicht mehr mitbekam, was mein wirrer Kopf den Sprachzentrum mitteilte. Erst als das Eisblau soweit aufriss und in binnen von Sekunden die Eiszeit ankündigte, sah ich, was ich verursacht hatte. Den größten Bockmist überhaupt. „Jetzt sag schon Lili, was hat mein Bruder angestellt?"
Oh nein, diesen Blick kannte ich zu gut. Nicht umsonst war die junge Blonde Frau so schnell zur leitenden Position gewechselt. Niemand legte sich freiwillig mit Miss Cooper an. Daher ging ich lieber, um meinen eigenen Hintern zu retten,ein paar Schritte nach hinten. Wobei ich eins nicht bedachte, der brasilianische Vollidiot stand direkt hinter mir.
„Na hoppla, hat unser Kleiner etwa Angst?"
Konnte Rafael nicht einmal die vorlaute Klappe halten? Zurzeit hatte ich ein ganz anderes Problem. Es war klein, blond und spießte mich mit ihren Eiskristallen quasi auf. Ich schluckte.
Mittlerweile hatte ich die Vermutung dass sie ihre Wut auf Sven auf mich projizierte. „Wo war ich da wieder hineingeraten?" Kam es murmelnd über meine Lippen.
Eigentlich war ich Heute nur hier gewesen, um wieder meine Arbeitsfähigkeit bestätigt zu bekommen, was auch kläglich scheiterte und stattdessen mischte ich mich in Dinge ein, die mich eigentlich nichts angingen. Naja eigentlich wollte ich mich in die Angelegenheit von den Coopers garnicht mit einbringen, wovon ich bis eben noch nicht einmal wusste, dass ich zwei Familienmitglieder schon sehr gut kannte. Eines sogar so gut, dass es meine Rippen schmerzhaft zu spüren bekommen hatten. Bei den Gedanken faste ich mir wie in einen Art Automatismus an die schmerzende Stelle.
„Liam James Payne, ich erwarte Antworten, sofort!" Mir schlackerten regelrecht die Ohren, als die helle sonst so liebliche Stimme, so prägnant mir entgegen Schlug, das Eisblau, mein Rehbraun vollkommend einnahm. Aber, als ob das nicht schon genug gewesen wäre, spürte ich einen Windhauch, direkt an meinem linken, durch die Aussagen, gereizten Ohr.
„Tja Dr. Junior, ich wünsche dir noch viel Spaß."
Bitte was? Fassungslos drehte ich meinen Kopf, um von Eisblau zu Dunkelbraun zu wechseln, was Rafael wohl auch noch belustigend fand, denn das Grinsen verstärkte sich nur noch, während er mir aufmunternd auf den muskulösen Rücken klopfte. „Du packst das Kleiner"
Schneller als mein zu einer Starre gebrachter Mund, noch etwas
wiedergeben konnte, hatte sich der Brasilianer schon Richtung Sanitäterraum aufmacht, wobei er fröhlich winkte. „Ach übrigens Li, das nächste mal kommst du mir nicht so davon. Das „mein Baby" hab ich genau gehört."
Dieser Verdammte...na warte! Ich würde ihn sein Strahlemann Grinsen schon aus dem Gesicht treiben. Knurrend schob ich die Ärmel meines grünen Parkers nach oben, um mehr Handlungsspielraum zu haben, wenn ich gleich Totschlag begann, als die kleine zierliche Hand, die meinen Baby so ähnlich war, die nackte Haut streifte. „Also ist es wahr? Du bist der Freund von Niall?"
„I-ich...n-naja" versuchte ich unsicher eine Erklärung zu finden. Offiziell hatten Niall und ich es noch nicht gemacht und ich sah es jetzt überhaupt nicht ein, Katrin mein Herz offen zu legen. Wieso denn auch und warum sah ich dieses große Interesse an meinen blonden Kobold in ihrem Gesicht? Das stank doch zum Himmel. „Du Kat...."
Ich wollte Gleiches mit Gleiches geltend machen, wenn sie Antworten forderte, dann ich erst recht. Doch zu mehr, als die junge Frau am Spitznamen zu nenne, kam es nicht. Denn ein Klingelton riss mich aus dem Gedanken, den Ton, den ich nur allzugut kannte. Besaß doch nur einer diesen in meinen Kontakten.
„Hey Harold was gibts?" gab ich deshalb auch keine Sekunde später zum besten, denn einen Anruf des Lockenkopfes wäre fatal und würde zu tagelanger Ignoranz führen, während eine schmollende Schnute die bekannten Grübchen in seinen naiven Gesicht ablösten.
„Oh H-Hey Li, bist du schon fertig?" Ok wer war das und was hatte er mit meinen besten Freund angestellt? Geschweige dem dass er mich nie so begrüßte. Das Stank doch alles zum Himmel. Die Todesblicke ignorierend, ging ich ein paar Schritte nach hinten, war doch um diese Zeit recht viel los und ich wollte nicht eine Silbe dieses Telefonats verpassen, denn irgendetwas sagte mir, dass der Grund dafür sehr wichtig war.
„Ok was ist los Haz?" Ich hörte sofort wie der Lockenkopf an der anderen Seite des Hörers überrascht die Luft einzog. Daraufhin konnte ich nur den Kopf schütteln, hielt er mich immer noch für so naiv? Nach fast 20 Jahren Freundschaft, war das deuten seines Verhalten ein Kinderspiel. Wobei er sein Herz immer offen auf der Zunge trug.
Mehrere Minuten vergingen. Doch als ich nichts mehr hörte, außer nervöses Stimmengewirr im Hintergrund, wurde es mir zu bunt. Tief zog ich die muffige Luft des Ganges ein, um sie einen Augenblick später in die Lautsprecher zu blasen. „Harry Edward Styles jetzt sag endlich was Sache ist. Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Mach bloß so weiter und du siehst mein Angesicht schneller wieder, als dir lieb ist. Hast du mich..."
„Mit Babyni stimmt etwas nicht. Er ist in Joshis Armen zusammengebrochen und scheint Fieber zu haben." Beinah wäre mir das silberne Smartphone aus der Hand geflogen, als ich den Grund endlich erfuhr, wobei mein Bauchgefühl es mir schon längst verraten hatte. Mein Baby brauchte mich und das sofort.
Völlig überfordert griff ich mir in das raspelkurze Haar. Sah der blonden Krankenschwester traurig entgegen. Die Person, die mir in solchen Momenten immer half und war bis eben ihre Wut Kilometerweit spürbar, sie erkannte meine Misere im Affekt und überwandt den Abstand in Sekundenschnelle, um mir Beistand zu geben. Denn geantwortet hatte ich bis jetzt immer noch nicht.
„Payno? Hey bist du noch dran?"
Zuckend nahm ich die bekannte Stimme von Harry wahr, währenddessen mir die zarten Hände von Katrin über den Rücken fuhren und das war es, was ich brauchte, was dafür sorgte, dass ich funktionierte und die Fragen stellte, die mir jetzt so wichtig erschienen.
„Habt ihr Fieber gemessen? Versucht die Temperatur mit kalten Tüchern runterzukühlen. Bin sofort da."
Ich wartete garnicht auf die Antworten, sondern drückte so schnell wie möglich auf den roten Hörer. Denn ich konnte das jetzt nicht. Ich brauchte meinen vollen Verstand und dieser Anruf warf mich so aus der Bahn. Erinnerte mich an den Moment vor ein paar Wochen. Wo das zarte kleine blonde Menschlein vor meiner Tür lag, flehend nach Hilfe rief und sich tief in mein Herz kämpfte. Der Muskel, dessen Funktion schon fast eingestellt worden wahr, ließ er doch keine Gefühle mehr an sich ran. Aber wie konnte man so ein krankes zartes Wesen, was sich eng an einem kuschelte und den Gummibärenduft ausströmte, den ich so liebte, nicht verfallen? Genau das war unmöglich. Daher stand mein Entschluss schnell fest. Niall war mein Baby und ich würde alles dafür tun, dass es ihm an nichts fehlte.
Von daher riss mich abrupt los, ignorierte die Stiche der linken Seite und schritt schnellen Fußes Richtung Ausgang.
„I-ich muss los...Ni...i-ich..."
Gab ich, um mich selbst zu beruhigen, stammelnd von mir, was aber zum Gegenteil führte. Fast war ich draußen, da zog etwas an meiner Kapuze, kam mir immer näher. Das Eisblau, was meinen Schatz so ähnlich war und sich doch unterschied.
„Warte doch mal! Geht es Niall gut, es ging doch um ihn? Lili ich seh es in deinem Gesicht. Wag es nicht, mich anzulügen!"
Oh nein. Anlügen würde ich Katrin nie. Doch jetzt war mir ihre Tonlage völlig egal. Der Blick, der mir eben noch Angst machte, bedeutungslos. Denn jetzt zählte nur eins. Ein kleiner blonder Kobold, den mein Herz gehörte. Somit riss ich mich endgültig los, meisterte mit Bravour das Blickeduell mit meinem Haselnussbraun, bevor ich ihr in bestimmendem Ton, die nächsten Worte ins Gesicht schmetterte, um danach fluchtartig zu verschwinden. In der Hoffnung nicht zu spät zu sein...
„Das weiß ich doch selbst nicht Kat. Ich weiß nur eins, mein Baby braucht mich jetzt!"
<<<<<>>>>>
Louis POV
Der Morgen wechselte gerade in den Mittag, als ein schwerfälliges Stöhnen die Stille unterbrach, von dem Menschen den ich überall hätte wieder erkannt. Denn einerseits verzerrte es jede Faser meines Körpers nach ihm, während zweitens ich ihn nicht hätte mir weiter weg wünschen können.
Doch da stand er, mit einen Blick, wo man Zayn nicht hätte Böse sein können, geschweige dem Trug er das kostbarste Gut in seien Armen. Das kleine unvernünftige Baby, was durch seinen irischen Akzent oft nicht verstanden wurde und für mich wie ein kleiner Bruder war.
Dieser blonde Kobold lag jetzt völlig entspannt in den tätowierten muskulösen Armen, die Eisblauen Augen fest verschlossen und ein leichtes Schmunzeln im Gesicht. Ich seufzte erleichtert auf, denn Niall schien es gut zu gehen. Das Horrorszenario sich nicht bewahrheitet zu haben und er war endlich wieder da, wo mein kleiner Bruder hingehörte. In die WG, zu seinen Freunden und in meine Arme.
Auch wenn eine unsichtbare Mauer zwischen Zayn und mir entstanden war, diese bis eben als unüberwindbar galt. Der blonde Kobold, dessen Seele bei den Fabelwesen wohnte, brachte diese zum Einsturz. Ganz zaghaft rollte mein rechter kleine Fuß über den knarzenden Holzboden, versuchte den Abstand zu unterbinden und den bekannten Gummibärchenduft mir einverleiben, als sich Joshi an der Szenerie beteiligte und flink zwischen mir und Zayn Platz fand.
„Zaddy! Wo warst du und was ist mit Babyni?" Der braune Wuschelkopf blies bei seiner Schimpftriade so weit die Backen auf, dass man denken könnte, er würde jeden Moment platzen. Doch anscheinend kannte das sein großer Bruder schon zu genüge, weshalb er daraufhin gar keine Kenntnis nahm und das tragende Bündel lieber behutsam auf das XXL Sofa legte, so langsam und zaghaft, als wäre der kleine Niall aus zerbrechlichen Glas.
Dieser Moment brachte mich zum strahlen, denn da war er wieder, der echte Zayn Javadd Malik, den ich glaubte verloren zu haben. Er stand mir so nahe und beschützte unser Baby. Anscheinend brauchte es nur den schusseligen Iren, um die Mauer immer mehr zu Fall zu bringen. Warum das so war? Schleierhaft! Nur eins war mir klar, verhielt es sich bei Sven doch ganz genauso. Moment Sven...
„Zaddy!!! Ich rede mit dir du Idiot!" Mittlerweile waren die aufgeblasenen Backen einen purpurroten Gesicht gewechselt. Den anscheinend brachte Joshi die rechte Handinnenfläche des schwarzhaarigen, die dieser Weit in seine Richtung streckte, tierisch auf die Palme. Aber ihn weiterhin zurechtzuweisen, diese Chance erhielt er nicht, waren doch die Information die Zayn von sich gab, um Welten interessanter.
„Pscht kleiner Bruder nicht so laut! Ich bin froh, dass der Giftzwerg endlich schläft."
Schlafen? Ich betrachtete mir das blasse ausgemergelte Gesicht genauer. Eindeutig sah man dort noch eine frische Tränenspur. Nur warum hatte Niall geweint? Zayn konnte ihn doch finden bevor...ich erstarrte sein Hals war voller Blut!
„W-wa....w-wie...was ist passiert?" Stammelte der knuffige Koala mit den tanzenden Sommersprossen auf der Nase vor sich hin, denn auch er schien die Verletzungen entdeckt zu haben und drückte mit allen was er finden konnte, der Blutung entgegen. Dabei war es ein Glück, dass Liam einiges an Verbandsmaterial hier gebunkert hatte. Als hätte er geahnt was noch passieren würde. Aber war das verwerflich? Lernte er die WG doch in den dunkelsten Momenten kennen.
„Nach was sieht's denn aus Babyjosh? Luke ist passiert!" Dieser Name, sofort schossen mir die funkelten grünen Augen in meinen Kopf, die nur so nach Gift sprudelten. Für eine winzige Sekunde hatte ich gedacht Niall wohlbehalten zurückzuhaben, das entspannte schlafenden Gesicht fehl interpretiert und den wahren Grund seiner Erschöpfung viel zu spät erkannt. Schwer seufzend steckte ich meine zitternde kleine rechte Hand nach den Verletzten aus, wollte ich ihm doch soviel Trost spenden, wie nur möglich, als ich die Stimme von Joshi vernahm, der immer noch den verwundeten Hals unseres Sorgenkindes behandelte. „Niall James Horan du brauchst garnicht so zu tun, als würdest du die Einhörner auf den Regenbogen verfolgen. Ich weiß, dass du wach bist."
Was meinte der Koala mit einer Spürnase die sogar den besten Polizeihund in den Schatten stellte? Mein kleiner Bruder schlief doch, jedenfalls sah es für mich so aus.
Ich war mir ziemlich sicher das unverwechselbare Eisblau nicht entdeckt zu haben. Doch dann hörte ich es, ganz zart und leise, eher kam es einen murmeln gleich. „Aua!"
Dieses Wort, es war so ungewöhnlich für meinen blonden Kobold, mimte er doch von frühester Kindheit immer den starken, tat jede Verletzung mit einen Schulterzucken ab. Doch jetzt lag er so schwach da, während der braune Wuschelkopf gnadenlos den Hals umwickelte, was er wohl sehr gut drauf hatte, aber ihn von seinen Patienten nur noch mehr Schimpftriaden einbrachte.
„Man Joshi, das tut weh verdammt!"
Ob das so eine gute Idee war Niall?
Ganz eindeutig nicht. Denn schneller als gedacht, traf die Faust, die die zierliche Koalahand formte, den wirren hellen Schopf, was diesen gespielt wimmern ließ. Ohja das tat mein Lieblingsire zu gerne, aber genauso wie ich mich damit schon lange nicht mehr austricksen ließ, so ignorierte auch Joshi das übertriebene Schauspiel komplett, ließ seine komplette Wut herauspurzeln, während sich seine Gesichtsfarbe immer mehr veränderte.
„Du meinst dich noch beschweren zu müssen? Ich fasse es einfach nicht."
Dieser Satz, woher kannte ich ihn nur? Es wäre so, als hätte ich diese Situation selbst erlebt. Nur dass ich in diesem Fall an der Stelle von meinen kleinen Bruder gewesen war. Die Blicke einheimste die ihm rehbraunes Golden, sattes Schokobraun und Oceanblau entgegen warfen.
Ja, Babyni war mein kleiner Bruder, also ich sagte das nicht nur so, es fühlte sich so an. Schon am ersten Tag unserer Begegnung, wo der kaum größere Blonde Ire, mit seiner ungewöhnlichen Aussprache, mich zum Lachen brachte. Nicht ein kleines Schmunzeln, was man Leute aus Höflichkeit schenkte, sondern ein ehrliches Tief aus den Herzen,
welches sich ohne Kontrolle in den leuchtenden Augen widerspiegelte.
Niall war die Person, meine Person und jetzt schien ich damit dran zu sein, ihn Schutz zu bieten. So die dunklen Schatten, die ihn versuchten zu verschlingen aufzuhalten.
Auch wenn das manchmal bedeutete, seinen Liebsten die Grenzen aufzuweisen und sich aus der Sache raushalten. Den Koala das tun zu lassen, was wir besprochen hatten. Denn Nialls eisblauen Kulleraugen würden mich zum Einknicken bringen, die Schwäche nach oben drücken, bis ich nachgab. Sowie ich es bei Mr. Knackarsch ständig tat, dessen Stimme zusätzlich den Raum inklusive mir zum erzittern brachte. Unruhig gingen meinen blaugrauen Augen hin und her, bevor die Weite Sicht aus dem Fenster mich abschweifen ließ.
Mein irischer Ire, mit dem Hang zu Fabelwesen, besonders kleine singende Kobolde, war ein unvernünftiges Baby, was die Gefahr falsch oder garnicht einschätzte.
Ich spürte seine hilflosen Blicke auf mir haften und wäre am liebsten zu ihm gerannt, hätte den zierlichen Körper fest an mich gedrückt und niemals mehr gehen lassen. Aber genau das erwartete er. Der Mensch, dessen Gesicht so unschuldig wirkte und wie ein Gummibärchen die Atmosphäre erhellte. Es würde ihn Kopf und Kragen kosten, wenn wir jetzt nichts übernahmen, denn eins war nicht von der Wand zu wischen. Diese Crew, sie war immer noch hinter unseren nervigen Chaoten hinterher, wieso auch immer und solange das der Fall war musste...
„M-mir gehts n-nicht gut J-Joshua!"
Irgendetwas an dieser Aussage ließ mich die Gegenwart wieder völlig scharf wahrnehmen und den wuscheligen Kopf zu Niall drehen, dessen zitterndes etwas mir garnicht gefiel, da stimmte doch etwas nicht. Wie er sich hilfesuchend in die Hände seines Gegenüber krallte, wobei die Augenlider permanent zuklappten, als würde er...oh nein!
„Du brauchst hier jetzt garnicht mit der Mitleidstour kommen Ni, wer die Stadt unsicher machen kann, der kann auch...warte mal? Wie hast du mich gerade genannt?"
Eben nicht! Auch wenn unser Koboldbaby der geborene Schauspieler war, die Sache hier war ernst und ließ mich in binnen von Sekunden seine Nähe aufsuchen. Mir egal ob die Golden schimmernden Augen, die meine trafen, der Duft nach gebratenen Äpfeln mit Zimt den Geruchssinn vernebelte, jetzt war nur noch eins wichtig, Ni!!!
Ich schrie es so laut ich konnte, als der schwache Körper vor mir zwischen Harry und Joshi zusammenbrach. Beschützend schirmten die Beiden das Koboldwesen von allen ab, betete es beschützt auf das XXL Sofa, wo die Decke wie ein Kokon um ihn lag.
Sofort war ich bei ihm, kniete vor dem schnell atmenden Körper, erfasste das schwitzende blasse Gesicht, was nur ein Schlussfolgerung zuließ. Mein Babyni hatte Fieber und brauchte Hilfe und das schnell!
Karfreitag und ein neues Kapitel.
Na dann viel Spaß beim lesen. Unser Niall braucht zurzeit besonders viel Unterstützung 💔
Eure Manu ❤️❤️❤️
„The roses you left me
Slowly fading to grey
Your coat on the chair
And the scent of your hair I miss
The clock on the wall
It reminds me of all the better times
When we walked in the park
And we whispered in the dark
And we laughed and cried"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top