❄️131❄️- Wahrheiten die ausgesprochen werden sollten...

„I don't care who you are
Where you're from
What you did
As long as you love me
Who you are
Where you're from
Don't care what you did
As long as you love me"

Louis POV

Konnte man sich noch kleiner machen wie ich es tat? Wohl eher nicht. Mit jeglichen mangelnden Zeitgefühl lehnte ich an der Wand zwischen Zayns und Nialls Zimmern, fest umschlang ich meine Beine, die bis zur Verankerung an den Körper gezogen waren. Diese Haltung, sie führte zu Gelenkschmerzen, bis in die Tiefe. Doch ich empfand es als gerechte Strafe. Denn wiederholt war ich für meinen kleinen Bruder nicht da gewesen, hatte seine unvernünftiges Verhalten nicht kommen sehen und ihn in seine Verdammnis rennen lassen. Frustriert schlug ich mit den wuscheligen Schopf gegen die hintere Wand, was ein nervendes Pochen verursachte. Eigentlich müsste ich da draußen sein, Babyni schützend in die Arme nehmen und vor allem böse abschirmen.

Meinst du es wird ihm gefallen?"

Erschrocken riss ich meinen Kopf zu der provisorischen Tür, denn die alte hatte Sven zu Kleinholz verarbeitet. Also der alte Sven, oder war es der neue, der jetzt wieder der alte war? Jedenfalls musste es was mit Niall zutun haben. Verwirrt über meine Gedankengänge, schüttelte ich den Kopf, als das bekannte klimpern meine Vermutung bestätigte. Joshi musste vor der Tür stehen und anscheinend nicht alleine, denn keine Sekunden später, hörte ich eine zweite Stimme, die mir nur allzu bekannt vorkam, ging sie hier doch mittlerweile ein und aus.

Sicher doch Babykoala. Warte nur ab, der kleine Lou wird begeistert sein."

Smaragdgrün, Oceanblau und Schokobraun, diese Augen starrten direkt in meine Richtung, als die schwere Tür, unterm den Stöhnen des Koalas aufschwang. „Lou was machst du hier?„ Zeitgleich hörte ich Ihre Worte, doch reagieren tat ich nicht. Zu sehr kämpfte sich meine Verzweiflung an die Oberfläche. Führte zu undeutlichen Hicksern, während ich nur auf Knien zu den karamellduftenen braunen Wuschelkopf rutschte und seine kurzen Beine zu meinen zu machen. „J-Joshi...i-ich...Z-Zaddy...N-Ni" stammelnd mit unsicheren Atemzügen wollte ich mich mitteilen. Doch verstehen tat es niemand. Zu sehr prallten die Geschehnisse auf mich ein, ließen meinerseits eine Panik entwickeln die zur einer Überforderung führte. Mit mir selbst, ja mein selbst überforderte mich, wobei ich hilfesuchend nach oben in das Sommersprossen verzierte Gesicht sah. „S-sie sind...s-sie sind..."

Doch die Erklärung zuende zu führen, dazu kam ich nicht. Denn die starken tätowierten Arme nahmen mich an sich und bevor ich richtig reagieren konnte, lag ich schon an der Melone duftenden Brust, auf den Weg ins Wohnzimmer.

Ok jetzt nochmal ganz von vorne Loubaby, was ist mit Babyni und Zaddy?" Mittlerweile saß ich auf den XXL Sofa, die nackten Füße so weit von mir gestreckt, wie es nur möglich war, während der Wuschelkopf behutsam über mein rechtes Handgelenk strich. Der kleine Koala, hatte keinen Moment gezögert, als mein verkümmertes etwas, die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Doch Joshi wäre nicht Joshi, wenn er mich nicht schon längst durchleuchtet hatte, die Wochen, die ich hier war, jeden meiner Charakterzüge aus den FF kannte und wusste welche Knöpfe zu drücken waren. Kleine feine Wölkchen bliesen an meine Ohrmuschel, ließen die Panik abflachen und den Ruhepol, der ganz tief in mir vergraben schien, an der Oberfläche kratzen. Das Luftholen wurde gleichmäßiger, während die dicken kullernden Tränen an Intensität verloren. Noch einmal nahm ich soviel Sauerstoff durch meine Nasenflügel auf, wie nur möglich. Füllte die Lungenflügel mit der Nahrung, die sie brauchten, bevor meine spröden Lippen sich endlich wieder öffneten und Joshi Dinge sagen würden, die ihm ganz sicherlich nicht gefielen.
J-Joshi, Z-Zaddy er w-war hier!"

„Zaddy? Was meinst du mit war? Wo ist er jetzt? Jetzt sag doch schon Lou und lass dir nicht alles aus der Nase ziehen." Ich fühlte mich wie auf Seegang, als mich die flinken Finger ergriffen und meinen Körper hin- und herschüttelten. „I-ich...i-ich" Mein Denkvermögen schien durch diese Aktion so eingeschränkt zu sein, dass alles, was mir eben noch so wichtig erschien, gelöscht war. Als hätte jemand die Delete Taste gefunden und drückte sich fest bis zur Verankerung durch.

„Jetzt lass das kleine Affenbaby doch mal zu Wort kommen Süßer!" Melone es roch plötzlich nach Melone und sattes Grün, ich sah es ganz nah, als ich endlich wieder die Möglichkeit erhielt ein festen Ziel zu fixieren. „H-hazza" stammelte ich, als ich gierig meine kleine zierliche Hand in den weinroten Pullover vor mir krallte. So ungewöhnlich die Farbe für den Lockenkopf auch war, es schien an den Datum zu liegen. Der 24.12., Heiligabend und mein Geburtstag. Zerrend schob ich den vielen größeren an mich ran, beobachte die kratertiefen Grübchen, die er mir schenkte und etwas in mir auslösten, was ich so vermisste. Geborgenheit.

Also kleiner Lou was ist genau passiert?" Ich schluckte, links Smaragdgrün, rechts Schokobraun und Oceanblau. Nicht einen Millimeter wich der Winkel zu meinem Gesicht. Selbstbewusstsein bei mir? Fehlanzeige. Aber vielleicht bedeutete das, dass meine Stärke viel größer wahr. Kostete es mich doch soviel Kraft, hier nicht komplett zusammenzubrechen. Daher floss der Mut plötzlich in Strömen über meinen Körper, kribbelte auf der Haut und sorgte für den Anstoß, alles preiszugeben, was in diesem Moment nur zwei wussten. Zayn und ich.
Zaddy war hier, ja"

„Und wo ist er jetzt?" Sag mir nicht der Idiotischen Crew hinterher jagen?" Die zuckende Ader die einer Schlange gleichkam, die zeichnete sich immer mehr von den braunen Wuschelkopf ab. Ohja Joshi war wütend, formte seine kleine Finger schon Richtung Kopfnuss, um im richtigen Moment zuzuschlagen. Doch als ich mit den Kopf schüttelte, da war der Plan vergessen, denn dass, was ich ihn mitteilte, schockte ihn genauso wie mich, war ich doch voll der Meinung gewesen mein kleiner Bruder würde sich in der WG aufhalten, bis, ja bis der Tiger das Rudelmitglied nicht fand. „Er sucht nach Ni!"

„Babyni? Wieso Babyni? Er ist doch bei Li. Seit Tagen sieht man die beiden nicht ohneeinander." Die Fragezeichen in den unterschiedlichen Augenfarben sie wurden immer größer. Als ich meine gesunde Hand mit Joshis Kinn verbannt. Er wollte antworten, dann wollte ich ihm diese Geben. Intensiv zog ich den Karamellduft durch die Nase, was mich augenblicklich ruhiger werden ließ, denn kaum würde ich alles erklären, war das Chaos vorprogrammiert. Da schien ich mir sehr sicher zu sein.
„Verstehst du denn nicht Joshi. Li ist zum Check in St. Lukes. Er bat mich auf Ni aufzupassen. Nur was keiner von uns wusste, er war schon längst nicht mehr hier."

„Dieser verdammte Kobold" Verzweiflung schwang bei den gesagten von Joshi mit, während er ruckartig aufsprang, hielt ihn wohl nichts mehr im sitzenden Zustand. Fluchend ging er das Wohnzimmer auf und ab, blieb am Panoramafenster stehen und Wörter wie „unvernünftiges Baby" und „er bringt sich noch in Teufels Küche" in den Mund zu nehmen.

Wie richtig er damit doch lag. Traurig folgte ich den Blick des Koalas. Es hatte wieder angefangen zu schneien. Das weiße pulverartige Gemisch. Es erinnerte mich an Zeiten, die definitiv vorbei waren. Wo ein lachender blonder Kobold, nichts besseres zutun hatte, als meinen wuscheligen braunen Kopf in genau diese Masse zu tunken. „Das taten Brüder schließlich so" war damals seine Rechtfertigung gewesen. Damals fand ich diese Aktion mehr als unfair. Schmollte länger und besser wie ein waschechter Ire. Doch heute, in diesem Moment, da würde ich mir es genauso zurückwünschen. Das kalte Nass, was meine blasse Haut zum erzittern brachte. Ein Knäul, welches sich schreiend in den Schnee warf und am Ende luftlos keuchend mit strahlenden Augen erfasste. Ich schmunzelte bei den Gedanken, während meine Augen soviel Traurigkeit widerspiegelten.

Ich will meinen kleinen Bruder wieder haben"
Flehend kam es aus mir heraus, wobei der Koala mit ausgebreiteten Armen auf mich zu kam. Er wollte mich auffangen, verstand mein Leid voll und ganz, ging es ihm fast genauso. Aber eine Frage hielt ihn auf. Die Töne, die sein Freund zur Sprache brachte. Ja das waren sie, ein Paar, auch wenn es keiner der beiden zur Sprache brachte.

Aber wenn er nicht hier ist, wo ist er dann?" Definitiv die schlauste Feststellung seit einigen Minuten, die Harry zum besten brachte und er hatte es auf den Punkt gebracht. Wo verdammt nochmal war uns Baby abgeblieben?
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Niall POV

Ich wusste auf welcher Seite du stehst
und seitdem dieser Niloverschnitt aufgetaucht ist, ist es eindeutig."
Lukes unverkennbare nervige Stimme, klang hallend durch meine Koboldohren, während der Dunst sich nur schwerlich auflöste. Doch auch wenn ich nicht mehr sah wie ein Maulwurf bei Tageslicht, war mir sofort klar, mit wem er da sprach, wer sein quälendes Geschrei eines Brüllaffen ertragen musste. „Sven"

Langsam lichtete sich der Dunst, während ich auf den Rücken, schlitternd über den Sandboden, näher an das Geschehene rutschte. Wo genau Mr. Kingkong abgeblieben war, wusste ich nicht, war mir auch schlichtweg völlig egal. Denn dort vorne schienen Zayn und Sven zu sein. Ich verdrehte die Augen, dass ich die beiden Namen mal mit einen Atemzug in den Mund nehmen würde, wer hätte das gedacht.
Doch er war anders. Sven war anders. Das Monstrum, was aus der Unterwelt durch die Höllenglut kroch, schien in Wirklichkeit mehr mit mir gemeinsam zu haben, als mir lieb war. Schon alleine, wenn es um Nilo ging.

Dass du es wagst Nilos Namen in dein dreckiges Mundwerk zu nehmen. Ich hab deine Faxen dicke Luke. Ich will verdammt nochmal Antworten!"
Ich hatte also richtig vermutet. Der perfekt sitzende Schopf erstrahlte den dunklen Platz von weitem. Wieder einmal war Sven mein Retter, warum das so war, wusste ich nicht, aber es lag an Nilo, den Jungen, den ich anscheinend so ähnlich sah, dessen Leben viel zu schnell beendet wurde und anscheinend schien diese Crew daran nicht ganz unschuldig gewesen zu sein. Noch etwas, was mich mit Sven den Schnösel verbannt, ich brauchte Antworten. Wobei war er überhaupt noch der Schnösel von nebenan?

Du kennst die Antwort Boss! Sie sitzt keinen Meter von dir weg." Moment verstand ich das richtig? Sollte das etwa heißen, dass Zayn verantwortlich für den Tod von Nilo war? Das konnte nicht sein. Verdammt ich musste näher ran. Das Schleifen auf den blauen Parker würde diesen bestimmt nicht gut tun, aber es war das kleiner Übel, als sich aufzurichten und der Gefahr zu laufen, die Aufmerksamkeit von den wahnsinnigen Wiesel oder Kingkong höchst persönlich auf sich zu ziehen.

Ich war so dumm deinen Worten Glaube zu schenken du widerliche Made. Aber das tue ich schon lange nicht mehr." Zischend streckte ich meinen Hals durch. Dieser schmerzte tierisch, wer weiß wie tief Lukes Spielzeug mich getroffen hatte, doch die Neugier eines Iren, war stärker und anscheinend begründet. Sah ich doch gerade noch wie sich der blonde Schopf zu den schwarzhaarige runterbeugte und ihn irgendetwas zuflüsterte. Denn die Golden schimmernden Augen, sie rissen extrem weit auf, während Zayns Kopf wild hin und her ging. Als ob er mit den Worten keineswegs einverstanden wäre. Doch das Eisblau, was ihm entgegen starrte, es war hartnäckig. Sah so intensiv in das Rehbraun, bis ein Nicken das Schauspiel ruckartig beendete und der nächste Knall mich erzittern ließ.

Deine Rauchbomben werden dich jetzt auch nicht mehr retten Sven, genauso wenig wie dieser Schwachmat Malik, an den du dich klammerst. Sowie es Nilo immer tat." Das Eindrücken des Sandes auf Gummi, es sagte mir, dass sich jemand in meine Richtung bewegte, doch wer es war, Freund oder Feind, ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Nur eins wollte ich unbedingt wissen, wie dieses Gespräch ausging. Verdammte scheiße! Ich hatte nicht das Höllentor erklommen und jetzt schlapp zu machen. Dafür war ich irischer Ire mit singenden Kobolden als tägliche Begleiter.

Was willst du damit sagen Luke?" knurrend kamen diese Worte aus Svens Mund, während sich mein Magen immer mehr zusammenzog. War mir doch so klar, dass das, was ich jetzt erfahren würde, alles von Grund auf änderte. Denn das Kichern den blau-schwarz haarigen bestätigte mir eigentlich genau das, was ich schon längst wusste. Luke er...

Bist du so begriffsstutzig oder tust du nur so? Ich war es höchstpersönlich der Nilo den letzten Stoß verpasste, als er flehend nach Hilfe schrie, die freie Hand nach mir ausstreckte. Eigentlich war mein Plan ein ganz anderer, die Nervensäge loszuwerden. Dass sich das blonde Baby selbst ins Aus schießen würde, spielte mir nur in die Karten."

„Du verdammtes Arschloch, ich bring dich um!" Es war das laute Gebrüll des blonden Schnösels, was mich gequält blinzelnd gegen den Rauch zu blicken ließ, denn die Geräuschen von aufklatschender Haut wurde immer prägnanter. „Nur noch ein paar Schritte" schluchzte ich auf. Ich war mir ziemlich sicher fast am Ziel angekommen zu sein, die abgewetzten Sneaker fest in den Sand zu treten und über das holprige Gestein zu rutschen. Doch die Trauer, den Schmerz von Sven, ich spürte ihn in mir, so stark als wäre er mein, wobei er es das ja auch war, schien ich voll und ganz in die ganze Situation verstrickt zu sein.

Dicke Tränen kämpften sich über meine fahle Haut, während starke Arme mich an sich zogen. Ich wollte schreien, die sandigen Hände dagegen schlagen, als ich den Duft sofort erkannte. Gebratene Äpfel mit einem Hauch von Zimt, ich ließ mich augenblicklich entgegen fallen, schmiegte mein selbst an die wild schlagende Brust, währenddessen die dunkle Stimme von Zayn mir etwas zuflüsterte. „Na komm Babyni, gehen wir nach Hause!"

Nach Hause, augenblicklich fing ich an zu grinsen, während ich erschöpft nickte. Denn dort war meine Sonne, mein Licht, welches mich mit offenen Armen empfangen würde, natürlich nachdem mir die starken Arme den irischen Kopf abrissen. Entspannt seufzte ich auf, schloss mein Eisblau für Sekunden, wobei es mir vorkam, als würde ich wie ein Baby hin und her gewogen. Denn Zayn trug mich genauso aus dem Schlachtfeld, was ich jetzt endgültig auch erkennen konnte. Das glänzende Metall es fuchtelte wild durch die Luft, währenddessen der Blondschopf mit einen lasziven Grinsen, Luke nur noch mehr anstachelte. Ich war erleichtert, anscheinend schien Sven alles im Griff zu haben, doch gerade als ich meinen Blick wieder zu den goldenen Augen wenden wollte, die permanent an mir hafteten, da erkannte ich ein Tiefes Brummen, wodurch sich meine Nackenhaare zeitgleich aufstellten. Diese Stimme konnte nur einen gehören. Der Person, die mit ihren gelben Nikotinzähnen und den passenden stinkenden Geruch einem Kotzreitz in mir auslösten. „Brian"

Der Glatzkopf sprintete mit breit gefächerten Armen auf Sven zu, umschlang ihn mit ganzer Kraft, wobei Beide die Bodenhaftung verloren. Der Staub, den die beiden aufwirbelten war heftig, sodass ich schon wieder halb die Sicht verlor, nur ein gequältes Stöhnen kam zum Vorschein, wovon ich nicht mal wusste, wem es gehörte.

Panisch strampelte ich mit meinen kurzen Beinen, wollte aus dem schützenden Armen heraus, die mir eben noch soviel Geborgenheit spendeten. Doch hier ging es jetzt nicht  mich sondern um den Menschen, der immer mehr wie ein großer Bruder für mich war und Geschwister hielten zusammen, das taten sie immer.

Sven!!!" schrie ich laut auf, war schon kurz davor das rettende Ufer namens Zayn zu verlassen, als etwas mit schmerzhaft in den Nacken griff. „Jetzt hör mir genau zu du Baby, wir haben nicht die Zeit für deine Kinderspielchen. Mister Cooper meint wir sollen verschwinden und das tun wir hiermit jetzt auch." Keuchend sah ich flehend zur der stöhnenden Staubwolke. Ich fasste es nicht, wendete Zayn jetzt etwa schon das Handwerk seines kleinen Bruders an? Nur um mich zu stoppen? Wie unfair war das hier? Vorwurfsvoll sah mein Eisblau in das Rehbraun, wenn mich einer verstand, dann er. Schließlich waren sie Freunde gewesen, das merkte man sofort. So eine Bindung verschwand nicht über Nacht. Ganz dicht kam meine Nase zur seiner, während ich das Ziehen im Nacken versuchte zu ignorieren. „A-aber Zaddy!" gab ich in meinen perfekt schmollenden Stil von mir und hoffte nur auf eins, dass es funktionieren würde.

Aber Zayn wäre nicht Zayn wenn er den Braten nicht riechen würde und skeptisch das Gesicht verzog. „Vergiss es mein Freund. Wir beide verschwinden, schließlich wartet zuhause jemand auf dich. Nicht wahr Babyni?"

Shit! Mr. Badboy hatte mich. Wenn Liam herausfand, dass ich mich garnicht in ihrer Wohnung befand, Joshi heute Morgen nie besucht hatte. Er würde mir folgen und höchstwahrscheinlich in die Klinge stürzen, die Luke ihn entgegen warf. Fest klammerte ich mich an den schwarzhaarigen, wobei ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich hatte das Gefühl jemanden sich selbst zu überlassen, nur um meine eigene Haut zu retten.

„Alles wird gut kleiner Giftzwerg"

War es so? Stimmte das was Zayn mir in das linke Ohr blies? Oder fing die Tragödie erst an? Ich würde es erfahren, ob ich es wollte oder nicht. Aber nicht heute und nicht in diesem Moment. Denn Sekunden später fielen mir vor Erschöpfung die Augen zu und diese öffneten sich erst wieder, als ich auf den bekannten XXL Sofa lag, während mir meine Mitbewohner wütende Blicke zuwarfen.
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Liam POV

„Na sieh mal einer an. Wenn das nicht unser frisch verliebter Dr. Junior ist."

Dr. Junior, augenblicklich blies ich die Backen auf. Es gab nur einen einzigen Menschen in ganz Bradford der diesen Namen in seinen vorlauten Mund nahm. „Hallo Rafael" murmelte ich missmutig vor mich hin, während der Rettungssanitäter freudestrahlend auf mich zukam. Als ob er einen lang gesuchten Goldschatz endlich gefunden hätte und jetzt voll und ganz in Augenschein nehmen wollte.

Nur eins vergaß er dabei, wollte der Goldschatz alias ich das überhaupt? Nein! Definitiv nicht. „Was willst du Idiot?" Auf den grinsenden Gesicht folgte die hoch abstehende Augenbraue, die mir wohl seine Skepsis verdeutlichen sollte, was mir aber vollkommen egal war. Dieser Kerl war schlimmer als die Tageszeitung und ich sollte so schnell wie möglich das Weite suchen. Doch als ich meinen Weg fortsetzen wollte, der Ausgang doch so nahe war, stellte er sich endgültig mir in den Weg.

Oho das ist aber einer schlecht drauf, dabei hätte ich gedacht die Herzchen wild um dich rumfliegen zu sehen Kleiner." Kleiner? Als ob Herr Strahlemann soviel größer wäre. Gut, Rafael überragte mich, was mich wurmte und seit er mit den neuen Personalsachbearbeiter anbandelte und verbotener Weise, an meine Akte kam, kannte er auch mein Alter und das war wohl die beste Info, die Herr Naseweis erhalten konnte. Denn der Brasilianer mit den dunkelbraunen Augen war älter und band mir das ständig auf die Nase.

Also?" gab er in einen so unschuldigen Ton von sich, dass mir beinah die Zehennägel nach innen gewachsen wären. Seine Süßholzraspellei konnte er sich getrost sonst so hin stecken, denn durchschaut hatte ich ihn schon lange.

„Also was?" Blies ich Rafael hiermit in das immer noch grinsende Gesicht, währenddessen ich meinen Hals bis zum Anschlag ausstreckte, in der Hoffnung der Idiot würde es nicht sehen, denn sonst wäre jegliche Art der Einschüchterung umsonst gewesen.

Doch dieser legte völlig gelassen seine muskulösen linken Arm um meine Schultern und seine Befragung weiterzuführen. Wie ein Vater der mit seinen trotzigen Teeniesohn sprach, was mich knurrend die Zähne aufeinander krachen ließ.
Na komm schon kleiner Liam, du kannst mir nichts verheimlichen. Du und Babyni also."  Woher kannte er bitte diesen Namen? Sicher Niall war ein Baby, mein Baby und eigentlich nannten nur seine besten Freunde ihn bei diesen Kosenamen. Rafael allerdings...

„Was schaut du mich denn so entgeistert an Dr. Junior? Wusstest du nicht, dass Ni und ich uns kennen? Ich war es höchstpersönlich, der ihn mit dem RTW hierher gebracht hatte, ach und Zaddy war auch dabei." Sicherlich wusste ich von der Entführung, Nialls Gefangenschaft und der schlimme Verletzung am Unterbauch, die ich mir genauer betrachtet hatte, als mein Engel tief und fest in meinen Armen schlief, während seine kleinen Finger sich fest in meine Haare gruben.

Eine Sache, die ich eigentlich garnicht wissen durfte und mich daher dumm stellte. Denn als Zayn in der WG auftauchte, den kleinen Lou an sich riss und mein bester Freund neben mir ruhte, da war ich offiziell im komatösen Zustand. Was ja eigentlich auch stimmte, hatte mich Harry doch voll und ganz mit meinen Lieblingsgetränk ausgetrickst. Eine richtig miese Masche von ihm und ich würde meine Revanche einfordern, soviel war sicher. Doch auch wenn jeder glaubte ich schlief tief und fest, nahm ich jedes Wort wahr, welches sich zwar Zeitverzögert durch die Synapsen kämpfte, aber es war da und ließ mit Silbe um Silbe mein Herz immer mehr Bluten, Risse bilden, die klaffend zurückbleiben würden.

Mein kleines Baby, mein Sein auf dieser Welt. Es musste Höllenqualen ausgestanden haben und das schlimmste dabei, ich war nicht bei ihm und musste jetzt den unwissenden mimen um das zarte Wesen nicht noch mehr zu verscheuchen. Denn der Kleine brauchte Zeit und Geduld, um aus seinen Schneckenhaus zu kriechen. Erst Gestern sah man wie schnell er drei Schritte zurückging, wenn ich einen vor tat. Dabei hatte ich an Sex in diesen Moment gar keinen Gedanken verschwendet. Ich wollte Niall, die Liebe geben, die er so dringend nötig hatte. Anscheinend war ich an die Sache etwas zu forsch rangegangen, wobei ihm garnicht anzufassen, würde auch wieder negative Gedanken schüren. Das Ganze war einfach extrem schwierig und brachte mich dazu, frustriert in mein raspelkurzes Haar zu greifen, wobei ich verwirrte Blicke meines Gegenübers erntete.

Aber genau dieser Blick von Rafael er erinnerte mich daran, welchen Namen er eben genannt hatte. Es war nicht Zayn sondern Zaddy, somit war eins klar, die Beiden kannten sich und das nicht nur sporadisch. „Du kennst also Zayn?"

Das erste mal seit langem entgleisen die so fröhlichen Gesichtszüge den hellbraunhaarigen, wohl nur kurz, aber es ist definitiv zu erkennen, auch wenn man nicht Medizin studiert und auf jeden nur so kleinste Detail achten, was einen entgegen kommt. Das gab mir hiermit auch die Bestätigung, Rafael wusste mehr über Zayn, Joshi und vielleicht sogar über Sven.

Fest entschlossen, nachdem meine Gedankengänge zu diesen Ergebnis gekommen sind, griff ich deshalb in die rot-orange Jacke, die mit ihren Reflektoren einen schon fast erblinden ließ, bevor ich der Grinsebacke die Frage stelle, die mir schon die ganze Zeit auf der Seele brannte. „Wenn du den Badboy von Bradford kennst, dann sagt dir sicher Sven etwas. Wer ist dieser Typ und was habt ihr alle mit ihm an Hut und was zum Teufel will er von Niall?"

„I-ich...ä-äh...es wäre besser wenn du ihn das selber fragen würdest Kleiner"
Stammelnd, durch seine Unsicherheit, kamen diese Wörter aus den sonst vorlauten Mund. Bingo! Wusste ich es doch. Eine direkte Antwort auf meine Fragen bekam ich zwar nicht, aber wie Rafael hier plötzlich vor mir stand, mit der Situation agierte, sprach Bände.

Somit setzte ich mit meinen Tun einfach fort, grinste ihm stattdessen jetzt siegessicher in das scheue Gesicht, was plötzlich einen Reh nah kam, welches den ersten Fluchtversuch voll und ganz nutzen würde, um seinen eigenen Hintern zu retten. Aber das würde ich nicht zulassen, endlich gab es da jemanden der mir Antworten liefern konnte und die würde ich mit allen was ich hatte einfordern. Kostete, was es wolle. „Jetzt sag mir endlich die Wahrheit über Sven verdammt! Wer ist dieses Frettchen wirklich?" Der Griff um seine Jacke verstärkte sich, ließ das Material knistern, während ich ihn die Fragen nur so entgegen knurrte, doch war diese Aktion noch so effektiv, sie rührte nicht lange, als eine mir bekannte zarte Stimme sich in den Vordergrund stellte und mir alles aus dem Gesicht fallen ließ.

„Ich kann dir sagen wer Sven ist. Mein idiotischste großer Bruder, der anscheinend wieder knietief in der Scheiße steckt." Der lange hellblonde Zopf, das Eisblau in Ihren Augen und die zierliche Figur. Ich erkannte sie sofort. Sie war es, die mich hier als Neuling vor ein paar Monaten mit offenen Armen empfing und trotz, dass ich älter war, mit Argusaugen beobachtete. So war es auch nicht verwunderlich, dass uns Katrin wenige Meter vor dem Ausgang entdeckte, nur das was sie sagte, schockierte mich enorm.

Sven? Der Sven? Dieser angeberische Vollarsch, den ich zwei gebrochene Rippen zu verdanken hatte. Er war Katrins Bruder?


Na das sind ja gute Nachrichten, oder nicht? Für Liam anscheinend eher das letztere. Wie er wohl reagieren wird?

Das gibts am Karfreitag

Noch 2 Tage Arbeiten ❤️❤️❤️

Eure Manu ☀️

Although loneliness has always been a friend of mine
I'm leavin' my life in your hands
People say I'm crazy and that I am blind
Risking it all in a glance
And how you got me blind is still a mystery
I can't get you out of my head
Don't care what is written in your history
As long as you're here with me"

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