❄️129❄️ - Die selbstlose Tat...
„Shot me out of the sky
You're my kryptonite
You keep making me weak
Yeah, frozen, and can't breathe"
Liam POV
Nässe und Kälte umfasste meinen schlafenden Körper und ließ mich genervt aufbrummen. Ich gab es wohl nicht gerne zu, aber das war einer der Vorteile krankgeschrieben zu sein. Endlich mal erst aufwachen wenn man das letzte bisschen Müdigkeit und Erschöpfung aus den Körper gezogen war und man komplett erholt die Augenlider nach oben schob. Im Moment allerdings, war ich absolut noch nicht bereit dazu, das Traumland zu verlassen. Die Wolken aus Zuckerwatte, gekrönt mit quietschbunten Gummibärchen den Rücken zu kehren. Ja Gummibärchen, sogar im Traum, waren sie allgegenwärtig. Inhalierte ich ihnen Duft doch permanent durch die Nase. Wie kleine Eiskristalle fühlte es sich an, als die pikenden weiche Berührungen meinen Bauch streiften. Die definierten Muskeln zuckten im Takt, währenddessen ich es nicht mehr aushielt und gequält seinen Namen ausrief. Den Begriff, der mehr zu ihm passte, wie alles andere. „Baby!"
Das Gekicher eines Koboldes schwang in meine Ohren. Das sollte nicht abwertend klingen, denn ich liebte diesen Tonlaut. Generell gab es kein Eigenart, was dieses zarte Wesen mit sich brachte, welches ich nicht wie eine Droge gierig in mich aufnahm. Angefangen von den blonden Strubelhaaren, die wild abstanden. Seine ganz eigenen Geruch auf der Haut, der Gummibärchen so ähnlich war, bis hin zu....
Den unfassbaren Blau des Meeres, was mir gerade frech entgegenschlug, als ich ohne groß zu überlegen ihn unter mich zog. „Du freches kleines Baby" Knurrte ich ihn über die Lippen, die so nah an meinen lagen, dass ich nicht anders konnte, als das wohlige Fleisch zu meinen zu machen. Gierig schob ich meine Zunge in den halb geöffneten Mund meines kleinen Juwels. Brachte ihn diese Tat doch vollkommend aus dem Konzept. Aber das nutzte ich schamlos aus, erkundete ausgiebig seinen Mundraum, währenddessen meine Zungenspitze forsch an seine stieß. Ich wollte ihn necken, den Mut sich das zu nehmen, was er wollte, an die Oberfläche treiben und es funktionierte. Tief krallten sich die kalten Fingerspitzen in den Nacken, zogen mich noch enger an das Gummibärchen, wobei meine Wangen immer wieder die nassen Haarsträhnen zu spüren bekamen.
Süßen hauchende Töne verließen seinen Mund, was die Anziehungskraft nur noch verstärkte. Niall machte mich verrückt. Es war wie eine Sucht, die ich so noch nie erlebt hatte, daher war es für mich selbstverständlich meine großen Hände unter den Pullover zu schieben, der wie immer meiner war.
Ich grinste, wobei unsere Lippen immer noch eins waren. Wenn es nach mir ginge, sollte er nichts anderes mehr auf der nackten Haut tragen, denn so sah jeder, dass Niall meins war, nur meins.
Diese unglaubliche weiche Haut, es war unbeschreiblich sie endlich berühren zu können. Am liebsten hätte ich forschend jede Stelle erkundet, mit meinen Zähnen kleine Merkmale gezaubert. Doch mein Baby brauchte Zeit und die ließ ich ihn. Mir war sofort aufgefallen, wie sehr sich mein kleines Wesen verkrampfte, als Haut auf Haut traf. Aber wir hatten alle Zeit der Welt. Daher ließ ich meine flachen Hände einfach bewegungslos auf der bebenden Brust liegen, während ich unseren Kuss intensivierte. Immer wieder kreiste Zunge um Zunge, was meinen blonden Engel wohl entspannte. Denn nur Minuten später streichelte ich ganz zart über den zierlichen Oberkörper, prägte mir jede Unebenheiten ein und genoss das butterweiche Gefühl. Millimeter auf Millimeter fuhr ich meinen Weg fort, umkreiste die empfindlich Brustwarzen, den kleinen niedlichen Bauchnabel, umfasste den noch leicht geschwollen Bauch, was ihm zu gefallen schien, denn das leichte Stöhnen konnte man nicht ignorieren, erklang es in meinen Ohren doch wie Engelsgesang. Als aber einer meine forschen Finger, den Stoff seiner Short berührte.....
„Nein!!!" schrie Niall laut auf, wobei er ruckartig sich aufsetzte und schützend sein selbst umarmte. Der Kuss war schon längst vergessen. Schockte mich das Bild, was sich vor mir abspielte doch bis ins Mark.
„Ni! Baby! Hey es ist alles gut. Sieh mich an!"
Das Eisblau es war verschwunden, als ich ganz vorsichtig meine Arme um ihn legte. Was ihn wohl den Anreiz gab die feuchten Augen zu öffnen und in meine zu blicken. Ganz tief zog sich das helle Blau in das Schokobraun. „E-es t-tut m-mir l-leid....i-ich w-wollte" Japsend kamen die Wörter aus Nialls Lippen, wobei er jede meiner Gesichtsregungen mit Faszination beobachtete. Wodurch er eigentlich nur eins sehen konnte, das warme Schmunzeln, was sogar meine Augen erreichte. Denn genau das brauchte mein Baby. Wärme und Geborgenheit. Leicht berührte mein Mund, die von den fliegenden blonden Haaren umfassende, nasse Stirn, als ich Niall was entgegen flüsterte. „Was tut dir leid Schatz?"
Mitfühlend sah ich in die halb geöffneten Lippen, die nach den richtigen Worten zu suchen schienen.
„I-Ich bin n-noch nicht b-bereit dazu...s-sicher magst d-du mich j-jetzt nicht m-mehr" immer leiser wurde Niall, fixierte intensiv seine vor Nervosität wackelten Zehen, tat alles, um bloß nicht mir ins Gesicht sehen zu müssen. Doch da hatte sich der Kleine mit den Falschen angelegt, denn schon lagen meine Lippen wieder auf seinen. Nicht so gierig, wie vor ein paar Minuten, aber mit soviel Gespür, dass er es fühlen musste. Die Begierde die er in mir auslöste und um das ganze noch zu verstärken sagte ich meinen Baby wiederholt die Worte, die tief aus meinen Herzen kamen. „Ich liebe dich mein Baby und ich werde auf dich warten."
„A-aber ich...i-ich w-weiß nicht wann das sein wird Li, ob es überhaupt möglich ist." Mit großen eisblauen Babyaugen sah er unsicher in die meinen. Doch das brauchte er nicht, denn ich hatte alles was ich brauchte. „Es ist für mich ok Ni. Du machst mich schon zum glücklichsten Menschen überhaupt, in dem du mit mir zusammen bist, hörst du?" Vorsichtig wollten meine Finger das feuchte wirre Haar berühren. Als der kleine Blonde Kobold ganz andere Pläne hatte und mit so einen Elan sich auf mich warf, dass wir beide rücklings
auf der nach Gummibärchen duftenden Matratze zum liegen kamen. Kleiner Ire auf großen Teddy. „Li!" wimmerte mein Sternchen auf, während ich ihn die Sonne zeigte, die Tief mein Gesicht erfasste. Denn ich liebte diesen Jungen mit Haut und Haaren und das Sternchen würde irgendwann wieder hell erstrahlen, dafür würde ich sorgen.
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„Halbzeit" murmelte ich verschlafen, während ich gähnend wohl das halbe Haus weckte. Wobei mir eines sofort auffiel. Es war rothaarig, in grün gekleidet und stach mit seiner Kartoffelnase mir voll ins Auge. „Goblin" gab ich belustigt von mir. Anscheinend hatte der etwas größere lebendige blonde Kobold ihn als Ersatz in meine Arme gelegt. Das tat er in letzter Zeit echt oft, aber darüber mir Nachrichten zu verteilen, war mir neu. Denn in den dicklichen Patschehänden, lag in Ziehharmonika geformt, ein kleiner Zettel.
Verwundert faltete ich das weiße Papier ungeduldig auf, die Schrift die darin zu finden war, sie konnte nur von einen Stammen. Stand doch hinter jedem Buchstaben, ein kleines irisches Kleeblatt. „Good Morning Sunshine! Bin kurz drüben bei Joshi. Pass auf dich auf! Dein Baby" Erleichtert seufzte ich auf. Anscheinend hatte mein Baby endlich aufgegeben. Denn der kleine irische Ire, hatte eine Sonderart, die er mit seiner vorziehenden spitz zulaufenden Schnute versuchte durchzusetzen. Wenn Niall etwas wollte, dann bekam er es auch.
Doch der blonde Dickkopf wusste nicht was ich wusste. Dass mir sehr wohl bewusst war, woher diese schwere Verletzung stammt und warum er plötzlich als verschwunden galt. Ich wollte auch nicht, dass er Kenntnis davon hatte. Die Zeit war für ihn schon dramatisch genug und dass er jede Nacht schreiend wach wurde, sprach wohl für sich. Daher kam es noch gestern Abend zu motzenden Diskussionen. Naja motzen tat nur einer, ich agierte eher strukturiert und sachlich, ok das dunkle Gebrumme, was tief aus meinen Inneren stammte, ließen wir jetzt mal außen vor. Aber ich war schließlich nicht angehender Arzt und hatte mein krankes Baby, als es vor mir zusammenbrach, wieder gesund gepflegt. Obwohl man wohl eher Rom noch einmal erbaut hätte. Wie ich es schon sagte, Niall tat immer das, was er nicht sollte.
Vielleicht war es auch der Erschöpfung des Sternchen zu schulden, dass der blonde Schopf irgendwann resigniert nickte, sich an mich kuschelte und die Augen schloss. Wobei wenn ich darüber jetzt länger nach dachte, war die Gegenwehr wie aus dem Effekt versiegt? Ob dieser kleine irische Chaot schon wieder etwas plante?
Kopfschüttelnd zog ich mir meinen grauen Pullover über den Schopf, der ganz klar nach ihm roch, Gummibären. Ich würde heute alleine Dr. Melt einen Besuch abstatten, dass war das Sicherste und hier waren Harald, Joshi und Lou, na sicher der große Bruder. Klatschend traf die flache Rechte, die glatte Stirn. Warum war mir das nicht vorher eingefallen? Mit schnellen Schritten begab ich mich zur Tür, ich war wohl bei weitem noch nicht so schnell wie es sonst meine Kondition zu ließ, aber es besserte sich stetig, somit wäre es wohl doch auch kein Problem nach Weihnachten wieder die Arbeit aufzunehmen.
„Weihnachten" grinsend kam dieses Wort aus meinem Mund, während ich an meine linke Gesäßtasche packte. Beinah wäre das kleine Kästchen den neugierigen Iren aufgefallen, griff er mir doch ständig an den Hintern. Nicht das es mir nicht gefiel, aber es lösten Gefühle in mir aus, die in der Öffentlichkeit nicht unbedingt sichtbar sein sollten. Nochmals klopfte ich mir völlig in Gedanken auf den Gegenstand. Morgen früh, ja da würde ich es ihm geben.
Die Sonnenstrahlen schlugen mir quasi in das Gesicht, während ich in das Wohnzimmer bog und ein Häufchen Elend zu entdecken, was anscheinend nur noch aus Decken zu bestehen schien. Verwundert kratze ich mir an den Hinterkopf. Dass irgendetwas mit Louis nicht zu Stimmen schien und Zayn mit Abwesenheit glänzte, war mir auch aufgefallen, aber was da genau los war wusste ich nicht. Aber ich bekam, zu meinem Leidwesen, eh kaum Information. Ob es jetzt daran lag, dass ich mit Niall zusammen war, wobei wir es noch nicht öffentlich bekanntgegeben hatten, oder meinen Verletzung daran schuld war, keine Ahnung.
Vielleicht sollte ich Harold mal diesbezüglich ausquetschen, denn der Lockenkopf war dafür bekannt sich zu verplappern. Man brauchte nur mit der gelben gebogenen Frucht zu wackeln schon leuchteten die grünen Smaragde noch intensiver, als sie es eh schon taten. Den Harold liebe Bananen, noch viel mehr als es die Minions taten. Daher war ihn auf den Sicht daraufhin dort hineinbeißen zu können, schlichtweg alles egal. Wobei es schon etwas sonderbar schien, wie der Lockenkopf jede einzelne öffnete. Nicht am Stiel wie es die Mehrheit tat, nein Mr. Styles bevorzugte das Ende. Woher er das wohl hatte?
Ein leises Schmatzen holte mich zurück in die Wirklichkeit zu den Knäul aus decken und wilden braunen Haaren. Vielleicht war Konfrontationstherapie das beste Mittel. Daher stellte ich mich einfach direkt vor dem Sofa auf und laut meinen nächsten Plan in den Raum zu werfen. „Ok ich geh dann Lou, tust du mir den Gefallen und passt auf mein Baby auf?" Ungeduldig klopften meine dunklen Sneaker auf und ab, ich war schon der Meinung der Kleine wäre ins Koma gefallen, als sich endlich etwas regte und wie in Zeitlupe der wuschelige Schopf ins Freie ragte.
Erwartungsvoll lächelte ich den matten graublau entgegen, was soviel Erschöpfung darstellte, dass sich sofort alles in mir schmerzhaft zusammenzog. Louis musste garnichts sagen, ich erkannte seine Diagnose sofort und dazu brauchte man kein Arzt in Ausbildung zu sein. Diese Lustlosigkeit, gefolgt von einer unerträglichen Trauer, das Äffchen hatte Liebeskummer.
„Louis?"
Vorsichtig sprach ich ihn an, um seine Aufmerksamkeit endlich auf mich zu lenken. Denn auch wenn ich Louis bis jetzt nur oberflächlich kannte, er war wie ein großer Bruder für mein Baby und von daher gehörte er zur Familie.
Mit den großen Händen ergriff ich das wuschelige Haar, was mich magisch anzog. Es stand so sehr in allen Richtungen ab, dass man garnicht anders konnte, als es zu berühren und es war für eine Überraschung gut. Denn so unsagbar weich, hätte ich es garnicht eingeschätzt.
„Hey lass das du überdimensionaler Teddy, ich pass schon auf das Baby auf, keine Sorge"
Na sieh mal einer an, der kleine Mann zeigte doch noch andere Reaktionen, als im Wachkoma zu liegen. Grummelte so piepsig auf, dass es mir schon fast leid tat und trotzdem konnte ich nicht anders, ich musste von Herzen lachen. Wie das alles Louis aufschnappte wusste ich nicht, aber böse gemeint, war es auf keinen Fall. Ich wollte ihm mit dieser Art zeigen, dass er mir Vertrauen konnte. Ob als Freund, der eine Schulter zum ausweinen besaß oder der Freund, der mit seinen kleinen Bruder eine Beziehung führte. Was ich für Louis sein würde, war ganz alleine seine Entscheidung, aber das erste wäre mir definitiv lieber.
Denn ich mochte das Klammeräffchen, so nannte Zayn ihn doch immer und wenn man genau auf die zierliche Statur sah, hatte er definitiv recht. Immer wieder ging mein Blick auf den schüttelnden braunen Wuschelkopf nieder, der mit sich selbst überfordert zu sein schien. Aber bevor ich ihn wieder in seine Welt abtauchen lassen wollte, sollte er wissen, dass ich ihm vertraute, niemand besseren den chaotischen Iren an die Hand geben würde. Noch näher nickte ich den Knäul deshalb entgegen, um ihn etwas Optimismus mitzugeben.
„Danke Kleiner, bei dir fällt es nicht so auf, wenn du den Aufpasser mimst. Schließlich seit ihr Brüder."
Brüder! Vielleicht war dies es, was ihn zeigen sollte, dass die Welt nicht nur aus schwarz und weiß bestand, sondern aus quietschbunten Farben des Regenbogens, die Harry sein Eigen nannte. Doch mit dieser Geste fiel mir auch etwas anderes auf, was streng in die Geruchskanäle eindrang und mich die Nase rümpfen ließ.
Als Freund machte man einen Menschen darauf doch aufmerksam, aber waren wir schon soweit um uns so nennen zu können? Meine Teddyaugen sahen nochmals in das Oceanblau, wobei ich eigentlich schon halb des Weges schien. Aber meine allwissende Klappe, ich konnte sie mal wieder nicht halten und bevor ich realisierte, wie direkt es den Wuschelkopf in das knuffige Gesicht traf, war es schon geschehen....
„Ach übrigens, wenn ich du wäre, würde ich dringend die Dusche benutzen, du stinkst!"
...Die Blicke die töten konnten, sie verfolgten mich durch die komplette WG. Ich hatte sogar das Gefühl, sie bis zu meinen nächsten Ziel an mir haften zu haben. Ja bis zwei bekannte Augen, das Ganze schnell ablösten.
Das Grinsen aus dem Gesicht des Pförtners war kaum zu übersehen, als ich zögern der rot-weißen Schranke näher kam, meine dunklen Sneaker auf den unebenen Boden rutschen ließ.
„Morgen Kleiner" Die hellblauen Augen blitzten verräterisch auf, während die rechte Hand von Frank neckend an den rot blinkenden Knopf herumspielte, der das Öffnen oder Schließen kontrollierte.
„Du Rotznase! Eigentlich dürfte ich dich hier überhaupt nicht durch lassen"
Bitte was? Was sollte der Scherz denn jetzt? Ich ging jeden verdammten Tag durch diese quietschende Schranke. Ertrug die übertriebene gute Laune von Frank, ohne ausweichen zu können und jetzt knallte er mir den rot-weißen Gegenstand vor die Nase? Ok das Ding war eh unten, aber als Metapher gesehen.
„Ich dachte wir sind Freunde Li" Manchmal glaubte ich echt nicht wie alt dieser Mann schon war, nur die grauen Strähnen verrieten es. Denn wenn man ihm genauer in Augenschein nahm, blieb der Pförtner ein kleines Kind, was er mir mit schmollenden Gesicht gerade Kund tat.
Zwar schaffte er es nicht Niall zu übertreffen, aber er kam definitiv nah ran. Ich konnte dabei nur noch die Augen verdrehen, daher wehte also der Wind. Mister, ich habe die Macht des Mitarbeitereingangs, war also eingeschnappt.
„Ok was ist los Frank?" Doch anstatt mir zu antworten, kehrte er mir einfach den Rücken. Ging zielsicher in seine kleine warme Hütte und ließ mich kranken Menschen im Regen stehen. Ok mir ging es viel besser und regnen tat es auch nicht, aber es war definitiv kalt. Ich war schon kurz davor umzudrehen und den Haupteingang zu benutzen, den ich eigentlich mied, gerade nachdem ich hier vor 1,5 Wochen mit Niall aufgetaucht war.
Denn nichts mehr liebte die Belegschaft, als sich heiß über den neusten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Aber kaum war mein Blickfeld ein anderes, stellte sich doch noch ein Quietschen ein, wobei ich endlich den Widerstand überwinden konnte.
Mit etwas erhöhten Tempo folgte ich den Weg, den ich aus dem FF kannte, denn eins war mir mittlerweile klar. Dr. Melt hasste so einiges, aber am meisten war es Unpünktlichkeit, als Franks nervige Stimme wiederholt meine Ohren klingeln ließ. „Nicht so schnell Kleiner!" Der starke Griff an meiner Kapuze reichte aus, um meinen Tatendrang zu stoppen. Der Kerl war wohl wesentlich kleiner als ich, aber definitiv ein Schrank. „Wenn du mich noch einmal ignorieren solltest, dann hängst du hier bald als Maskottchen hinter der Glasscheibe, hast du mich verstanden?" Frank sagte das so dunkel, dass ich ihm dieses Aussage vollkommen abnahm und nur noch wild nicken konnte, irgendwie wurde er immer unheimlicher, kein Wunder, dass er diesen Job hatte.
„Na geht doch Li, ich hab mir Sorgen gemacht und jetzt geh schon. Dr. Melt wartet bereits!" Wild wuschelte er mir grinsend durch das raspelkurze haselnussbraune Haar, was ich ohne Murren ertrug. Denn die dunkle Atmosphäre von eben war so schnell verschwunden wie sie kam. „Äh...ich" stammelte ich vor mich hin, als mir der Glockenturm von gegenüber zu verstehen gab, dass ich mich zu beeilen hatte. „Shit!" Das würde definitiv Ärger geben.
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An den lauten Geräusch wie der Magnet den beleuchteten Hintergrund traf, war mir die Situation, in der ich mich gerade befand, sofort klar. Ich war gerannt, als gäbe es kein Morgen mehr, ignorierte den Schmerz, der sich immer mehr Richtung Lunge aufmachte und kam trotzdem zu spät zum gesagten Termin. Dr. Melt sagte wohl kein Wort, aber den Blick, den er mir durch die überdimensionalen Hornbrille zuwarf, sprach Bände. Eins war mir bewusst, dafür würde er mich noch bluten lassen.
„Also dann schauen wir uns das ganze mal an Liam" Mit routinierten Blick gingen die faltigen Finger über das Röntgenbild, während ein leichtes Summen aus seinen Mund zu hören war. „Das sieht soweit ganz gut aus. Die Fraktur scheint gut zusammenzuwachsen. Anscheinend warst du das erste mal vernünftig Liam."
Ok, das Ganze überhörte ich jetzt einfach mal und dass er seinen grau-melierten Schopf direkt zu mir drehte nur noch mehr. Das Necken war doch nur ein Grund um in seine Falle zu tappen. Also machte ich jetzt auf liebes Kindchen und ertrug die sadistischen kalten Finger auf meinen Oberkörper, während das Stethoskop über meine Haut fuhr. „Sehr schön die Atmung hat sich auch normalisiert, wobei dein Herz ganz schön am pumpen ist. Was hast du denn angestellt?"
„G-garnichts" Schuldbewusst sah ich zu Boden. Dr. Melt musste ja nicht wissen, wie ich wie ein Leistungssportler in Rente durch die Flure rannte. Obwohl die Giftnattern im Haus, dies eh wieder Petzen würden. Aber jetzt freute ich mich erstmal über die gute Nachricht. Grinsend schob ich mir den grauen Pullover über den Kopf, wobei ich halb abgedämpft meinen Plan zu verstehen gab.
„Na dann sehen wir uns nächste Woche."
Von den Abstreifen die Handschuhe unterbrochen sah der Brillenträger mehr als verwundert in meine Richtung. „Ich versteh nicht ganz Liam. Ich sagte, die Fraktur sieht gut aus, nicht dass sie verheilt ist. Ich brauche dich hier voll einsatzfähig und dass hier..." Verdeutlicht zeigten die Zeigefinger auf die Lücken der Knochen am Röntgenbild...
„kann ich nicht gut heißen."
Bluten. Ja das war innerlich verbluten. Als Workerholic die rote Karte zu erhalten, war das schlimmste, was er mir antun konnte. So schien auch mein Gesicht Bände zu sprechen. Als Dr. Melt mir aufmunternd die linke Hand über die Schulter legte. „Kopf hoch Liam! Wir sehen uns nochmal in 1,5 Wochen. Dann schauen wir weiter. Außerdem denke ich, hast du zuhause wohl genug zutun."
Zwinkert winkte er mir nochmal zu, bevor ich allein im Untersuchungsraum stand. Wusste ich es doch, das Klatschblatt namens Rafael hatte seine Runden gezogen. Na ganz toll. Frustriert trat ich die Tür auf, vielleicht war es garnicht so schlecht, der Klinik noch etwas den Rücken zu kehren. Denn bis dahin schien Gras über die Sache gewachsen zu sein.
Jetzt aber war was anderes viel wichtiger. Es hatte eisblauen Augen, roch nach Gummibärchen und schmollte bei der kleinsten Gegenwehr. „Mein Baby" gab ich verträumt von mir, während der Ausgang immer näher kam. Ich hatte mich für den Haupteingang entschieden. Auch wenn die zischenden Nattern überall sein konnten, es war besser, als Frank heute nochmal über den Weg zu laufen. Doch wenn ich gewusst hätte, wer mein Weg kreutzen würde, ich hätte den Pförtner definitiv vorgezogen
„Na sieh mal einer an. Wenn das nicht unser frisch verliebter Dr. Junior ist."
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Währenddessen bei unserem Baby aus Gummibären...:
Niall POV
„Du verdammte Made, hast etwas, was mir gehört!"
Wenn ich es nicht besser wüsste, wirkte das hier wie im wilden Westen, nur ohne Cowboys, Wüste und Waffen. Wobei Waffen....schielend sah ich auf das Messer nieder, was Luke permanent in die Luft warf, bevor es mit Leichtigkeit wieder in seinen Händen lag. Wie er das ohne einen Kratzer schaffte war mir unbegreiflich.
„Verpiss dich Malik!"
Doch darüber mir Gedanken zu machen, wurde je unterbrochen, als ein Ruck meinen rechten Arm erfasste, wie Stromschläge durch mich hindurch gingen und das kalte Metall meine Haut berührte. Dieses Gefühl, es ließ mich aufwimmernd die freie Hand auf den pochenden Unterbauch legen, während etwas warmes meinen Hals hinablief.
„Sowas aber auch. Jetzt sieh was du angerichtet hast Zaddy. Unser Baby geht langsam kaputt" Ich hätte es wissen müssen, der stinkende Körper, er umschlang mich wie das Symbol dieser Crew. Für ihn schien ich seine Beute zu sein. Da war es auch egal, ob er gnadenlos das Messer in meinen Hals bohrte. Hauptsache der Erzfeind wäre damit besiegt.
„Ich bring dich um!" Die Sicherung sie knallte so laut Durch, dass es sich wie ein Blitz anfühlte, der neben uns einschlug. Jegliche Vernunft des schwarzhaarigen war Geschichte, als er mit schnellen Schrittes den Sandboden aufwirbelte und mit weit abgestreckten Fäusten Luke ins Visier nahm, aber bis zum Zusammentreffen der Naturgewalten kam es nicht. Denn schneller wie es mein Eisblau erfassen konnte, lag Zayn stöhnend auf den Boden und hielt sich schützend den schwarzen Schopf.
„Du solltest dein hübsches Näschen nicht in Dinge stecken, die dich nichts angehen Malik" Diese Stimme, irgendetwas schien mir zu sagen, dass ich die Person vor mir schon einmal gesehen hatte. Starr scannte ich die Statur des Riesen ab, während das Messer sich immer noch in meinen Hals bohrte. Er war um die 2 Meter groß, gekleidet wie Zaddy und seine Glatze schien frisch poliert zu sein. Warte mal Glatze? Augenblicklich viel es mir wie Schuppen aus den Augen.....
„Wenn das nicht der berühmte Sven Cooper ist und deinen kleinen Bruder hast du auch mitgebracht? Sehr schön."
Es passierte vor ein paar Tagen, als ich eigenverantwortlich das Krankenhaus verließ und nach Sven zu suchen. Denn ich wollte Antworten. Aber alles was ich in den Ruinen fand, waren nur noch mehr Fragen und eine Misere die sich wie ein Spinnennetz noch enger um mich Spann. Wobei das schlimmste Insekt jetzt direkt vor mir stand, seine gelblichen Nikotinzähne sadistisch aufblitzten ließ. „So sieht man sich wieder Blondchen" Grob griffen seine Hände in mein wirren Haar, zogen so fest daran, dass mir die Tränen ins Gesicht standen. Der Geruch nach kalten alten Rauch, er war widerlich und ließ mich jegliche Farbe verlieren, als sein breites Kreuz plötzlich an mir klebte um Luke etwas mitzuteilen. „Wir sollten von hier verschwinden."
Erleichtert blies ich die Luft aus, während die schmerzende Klinge an meinem Hals verschwand. Ich wusste, zu früh zu freuen, war noch nie gut gewesen. Aber der Nahtot schien erstmal abgewendet zu sein, außerdem war Zayn da. Auf ihn konnte ich mich verlassen, rettete er mir doch immer wieder den Koboldhintern.
„Pünklich auf die Minute Brian. Nimm du den Quälgeist. Malik und ich haben noch etwas zu klären." Wie ein Wiesel auf Ecstasy Hüfte er umher, währenddessen die groben Hände des Riesen an meiner Hüfte mich zum schreien brachten. „Nein!!! Lass mich los!" Es war genau wie damals, der Griff der selbe, sogar der Gestank kam ihm nahe. Ich schlug mit Händen und Füßen auf die Brust aus Stahl ein, wobei mein Schluchzen immer lauter wurde. Diese Erinnerung, sie nahm mir die Luft zum Atmen, grub das Loch ohne Boden immer tiefer, als ein Schlag auf meiner rechten Wange mich zurücktaumeln ließ. „Jetzt ist Schluss mit den Kindergarten, du tust jetzt, was ich sage!"
Ja ich sollte jetzt erst recht Panik empfinden, doch die Angst, sie löste Kräfte in mir aus, die ich nicht kannte. Das Baby, was gegen den Riesen vor mir noch kleiner wirkte, es schlug zurück, direkt in seine Kronjuwelen. Mit großen Augen sah ich keuchend dabei zu, wie er stöhnend in die Hocke ging, seine stinkenden Hände dazu nutzte, alles weitere abzufangen. Ich konnte es also doch noch. Niall James Horan, der damals seinen großen Bruder in der ersten Klasse verteidigte, war nicht chancenlos.
Stolz ging meine irisches Näschen in den vernebelten Himmel empor, während ich zitternd dem ersten Schritt wagen wollte, hatte das Adrenalin mich doch vollkommend eingenommen. Doch anstatt mich zu entfernen, wurde ich nach hinten geschleudert, landete genauso schmerzhaft auf den staubigen Boden, wie es Zayn vor kurzem noch tat. „Das wird dir noch leid tun, niemand legt sich mit Brian an. Niemand hörst du!"
Die Faust, ich sah sie auf mich zuschnellen, wie in Zeitlupe die Nikotin gefärbte Haut erfassen, als mir plötzlich die Sicht fehlte. Der weiße Dunst war plötzlich überall und brachte mich gequält zum Husten. Ich verstand nicht was gerade passiert war, aber als die bekannte Stimme über den Platz hallte, konnte ich nichts anderes, wie glücklich zu lächeln.
„Hey du Gorilla! Nimm deine Dreckpfoten von Ihm!"
Wer da wohl aufgetaucht ist?
Dranbleiben lohnt sich!!!
Eure Manu ❤️❤️❤️
„So get out, get out, get out of my head
And fall into my arms instead
I don't, I don't, don't know what it is
But I need that one thing, and
You've got that one thing"
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