❄️123❄️-Wenn aus Feindschaft, Freundschaft wird?

And yes, I let you use me from the day that we first met
But I'm not done yet
Falling for you, fool's gold
And I knew that you turned it on for everyone you've met
But I don't regret
Falling for you, fool's gold"

Louis POV

Was soll das werden?"
Der Druck um meine Schultern, der fruchtige Atem auf meinen rosigen Lippen spürbar, als Liam den blonden sprichwörtlich am Kragen packte. „Hat dir die letzte Auseinandersetzung nicht gereicht, wir können sie gerne fortsetzen Arschloch." Die Sennen der rechten Hand traten gefährlich hervor, als die Teddyaugen das Eisblau vernichtend fixierte. Doch so bedrohlich Liam sein wollte. Er war körperlich unterlegen. Nicht nur, was seine Körpergröße anging. Oh nein, sein Rippenbruch schien ihn noch mehr einzuschränken, als er zugab, zitterte seine Beine doch gefährlich vor sich hin.

Man musste kein Hellseher sein, um das zu merken und gerade Sven wartete auf so einen Moment, denn irgendetwas verriet mir, das er den Haselnussbraunhaarigen kein Stück abkonnte. „So wie ich das sehe, hab ich perfekt getroffen Kleiner, du schwankst ja immer noch. Dabei hatte ich dich doch nur etwas gestreichelt."
Gab Sven in perfekter Sarkasmusmarnier zum besten. Auch wenn er eben noch so zärtlich zu mir gewesen war, wir uns beinah geküsst hatten. Er war immer noch der Leader dieser Crew und nicht zu unterschätzen. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, wobei ich beobachten konnte, wie die linke Faust des angehenden Arztes gefährlich zuckte, es würde wohl nur noch ein klitzekleiner Funken fehlen und das Feuerwerk zu entzünden.

Auf was wartest du oder traust du dich nicht? Deine Muskeln sind wohl mit genauso viel von dem Element gefühlt, wie es dein Kopf ist, nämlich heiße Luft" Ich schlug mir mit der flachen Rechten direkt auf die Stirn.
Das Sven auch nie seine Klappe halten konnte. Denn das war der Beginn des Feuerwerks, die zitternde Faust, die nach vorne schnellte, den perfekt gestriegelten Schopf anvisierte.

Ich wartete nur noch auf das Aufeinandertreffen von Fleisch und Knochen, als der Duft von Gummibären den Raum erfüllte. Fassungslos blinzelte ich auf, richtete mein Graublau auf die Szene vor mir. Tatsächlich mein kleiner Bruder hatte sich zwischen die beiden Streithähne getränkt. Seine Koboldnase an den grauen Wollpullover von Liam gequetscht und flüsterte immer wieder einen Satz vor sich hin. „Li, endlich hab ich dich wieder!"

Dieses Bild war einfach nur Zucker. Wie Liam bei dem Anblick von Niall, alles andere vergaß. Die drohende Faust einzog und zart seine Hände auf die blassen Wangen des Kobolds legte. „Mein Baby." Awww wusste der Mann mit den Teddyaugen eigentlich wie recht er hatte? Niall war schon immer das Baby, egal wo er auftauchte. Das lag nicht nur daran, das er an flatternden Feen, glänzenden Einhörnern und singenden Kobolden glaubte. Er richtete überall Chaos an und brauchte ständig jemanden, der auf ihn aufpasste. Den er anscheinend bei Liam gefunden hatte. Ob die beiden jetzt offiziell zusammen waren?

Fasziniert sah ich mir das Spiel zwischen Kobold und Teddy weiter an, die ihre Finger nicht voneinander lassen konnten. Doch als sich ihre Lippen berühren wollten, war es an der Zeit den beiden etwas Ruhe zu gönnen und das Weite zu suchen. Humpelnd ging mein Weg Richtung Wohnzimmer, wobei ich das Seidenhemd des knurrenden Idioten erfasste und ihn einfach mitnahm. Was der plötzlich für ein Problem hatte, würde ich schon herausfinden. Denn mittlerweile warf er unseren Liam nur noch Todesblicke zu.

Schwer seufzend ließ ich meinen Hintern auf den kuscheligen Sofa nieder, was immer noch den Geruch von Gummibärchen ausströmte. Auf der weichen Oberfläche, war das pochende Gefühl erträglich und zum ersten Mal seit gefühlten Stunden, konnte ich etwas entspannen. Wobei Sven einen kaum Ruhe gönnte, wie er da wie ein Aasgeier seine Runden zog und nur auf den richtigen Moment wartete um sich zwischen die beiden Liebeskranken zu werfen. Moment oder war genau dass, das Problem? Belustigt sah ich dabei zu, wie die Markenboots zum wiederholten Mal um den Wohnzimmertisch gingen, als er wohl endlich selbst auf den Trichter kam, wie dumm dies war und mitten im Raum zum stehen kam.

Völlig unverständlich verdrehten sich meine Augen, nahmen das Panoramafenster auf der Gegenüberliegenden Seite war und zählten die Flocken, die sich dazu bereit hielten den Erdboden zu berühren.

Ist das Nialls Freund?" Ich zuckte zusammen, als ich Svens Stimme nach langer Zeit wieder vernahm. Tat der Idiot jetzt nur so dumm, oder war er es? Das Ganze schien doch Offensichtlich zu sein.
Misstrauisch sah ich wie das Eisblau durch den Rücken von Liam fast hindurchging. Doch das war noch garnichts, denn als mein Kopf wortlos nickte, ihm damit seine Frage beantwortete, kam ein lautes Knurren über die bebenden Lippen. Ein Geräusch, was ich nur allzu kannte.

Kichernd schüttelte ich den Kopf. Was mir von den knurrenden Möchtegern Bodyguard verwirrte Blicke einbrachte. Ja das war er wirklich, er agierte hier als Aufpasser, als wäre Niall sein kleiner Bruder. Genauso wie...
Weißt du Sven, Zaddy und du, ihr seit Euch verdammt ähnlich."

Jetzt nahm ich diesen Namen doch wieder in den Mund. Dabei wollte ich das ganze vergessen, mein Herz nicht weiter diesen Schmerzen aussetzen, was nur durch einzelne Fäden überhaupt noch zusammenhielt. Diesen Kampf schien man auch in meinen Gesicht ablesen zu können, als sich neben mir plötzlich das Sofa nachgab und die großen warmen Hände, meine in Empfang nahmen, worüber ich sehr dankbar bar, kühlte mein selbst doch immer mehr aus.
Was ist passiert zwischen euch? Nicht dass mir das Liebesleben dieses Arschloch wichtig wäre. Doch was ich dir gesagt habe, meinte ich ernst Lou. Du hast was viel besseres verdient."

„I-ich weiß es nicht" kam es weinerlich von mir. „Um ehrlich zu sein, weiß ich garnichts mehr." Fest krallten sich meine Finger in die Handinnenflächen meines Gegenübers, was diesen aber nicht zu stören schien. Ganz im Gegenteil, Sven wollte mir noch mehr Wärme spenden, zog mich fest an seine süßlich duftende Brust, als eine Tür ins Schloss fiel. Meiner Meinung nach konnte es nur eine sein. Dessen Bewohner die Fabelwesen dadrin vor uns versteckte und mit seinen Koboldgrinsen jedes Herz im Sturm eroberte.

Wenn er den kleinen Weh tut, bring ich ihn um." Verwirrt über diese Worte nahm ich etwas Abstand, sah in das Eisblau was keine andere Meinung zuließ. Erst verstand ich nicht, was das sollte, als mir der Gedanke von vorhin kam. Niall war verknallt in Liam und das schien für den blonden Schmierbolzen ein Problem darzustellen. Aber wieso genau? Das wusste ich noch nicht. Deshalb war meine Frage, nach meiner Meinung, mehr als nötig.

„Du sag mal Sven? Was ist da zwischen dir und Babyni?" Er fühlte sich anscheinend ertappt, als diese Tat dazu führte, dass er sich komplett von mir entfernte.
I-ich, das ist kompliziert"

Bitte? Warum machte er daraus so ein Geheimnis? Warum war er so anders? War das sein echtes selbst und was hatte das denn alles mit Niall zutun? Ich wollte mein Glück nochmal probieren. Jetzt wo er so Verwirrt drein schaute, schien das die beste Möglichkeit zu sein. „S-sven..."

Doch nicht anders zu erwartet wurde diese Chance zerstört. Von den leuchtenden Ding, was sich direkt neben uns befand und dessen Inhalt sich in meine Netzhaut brannte.

„Luke: Hey Arschloch seh zu, dass du herkommst oder soll ich das kleine blonde Druckmittel wiederholen?"

Das Giftgrün dieses wahnsinnigen, er war wieder sofort präsent, ließ mich fröstelnd die Arme um meinen Körper schlingen, sodass ich garnicht so schnell mitbekam wie sich Sven aufsetzte und zur Wohnungstür stürmte. Erst als ich den Schrei von Joshi hörte, der anscheinend in ihm reingerannt war. Da nahm ich die Wirklichkeit wieder war. Welche mich komplett überforderte.

Der Sex, der so anders war. Zayn, der mich im Stich ließ und die Person, die mich auffing, welche nicht mein kleiner Bruder war, sondern ausgerechnet Sven, den ich küssen wollte. Das alles, es ließ mich zusammenbrechen. Wimmernd die Beine an meinen erschöpften Körper ziehen und laut hilfesuchend nach dem Koala rufen. „Joshi!!!!"

Der Duft von Karamell, er zog durch meine Nase als kleine zarten Finger über meine Oberarme strichen. Es fühlte sich an wie Federn, die meine Haut kitzelten. „Hey Babylou was ist denn los?"

Joshi, der braune Wuschelkopf, der meinen so ähnlich war. Dessen Körpergröße nicht viel größer wie die meine war, aber mit seinen Taten wie ein Riese erschien. Erst jetzt wurde es mir richtig bewusst, ohne ihn wäre ich schon längst hier untergegangen, genauso wie unser WG Baby Ni und auch der Vollidiot mit den goldenen Augen.

„J-Joshi...i-ich...i-ich" schluchzend klammerte ich mich wie ein Äffchen an den dunklen Hoodie, wovon ich genau wusste, wer sein Eigentümer war. Doch anders, als erwartet roch er nicht nach Apfel-Zimt, sondern erhielt eine winzige Spur Melonenduft. Doch genau dafür war ich dankbar. Ich wollte ihn nicht sehen, nicht riechen, nicht schmecken. Jedenfalls dachte ich es in diesem Moment noch. Einige Stunden später, würde die Welt schon wieder ganz anderes aussehen.

Ich ließ mich völlig fallen. Joshi wusste einfach ganz genau welche Knöpfe er bei mir drücken musste, damit sich der Wirbelsturm etwas beruhigte, die dunklen Wolken abzogen und die ersten Sonnenstrahlen an die Oberfläche kämpften. Mein Kopf war so schwer, dass nur eine seiner Schultern die richtige Stelle sein konnte. Völlig entspannt schloss ich die Augen, ließ mich von dem Karamell einlullen, als jede Bewegung zu einem stechenden Schmerz führte und mich scharf die Luft einziehen ließ. Der kleine Koala hatte angefangen mich hin und her zu wiegen. An für sich eine wirklich liebevolle Geste und normalerweise würde ich es lieben, aber im Moment bereitete es mir nur noch mehr Schmerzen. Fest krallten sich meine Hände in das Stück Stoff, verschloss sich mein Graublau, als das zarte Stimmchen mich ansprach. „Lou was ist denn, hey sieh mich bitte an!"

Die Bewegung endete abrupt, ließ mich erleichtert ausatmen, als mich sattes Braun und intensives Blau in Augenschein nahmen. Erst wirkte es sehr mitleidig, doch als die kleine Koalaschnute immer verschmitzter dreinschaute, schwirrte meine Alarmglocken. Denn Joshi hatte eine Spürnase wie kein zweiter. Naja vielleicht kamen höchsten noch die Koboldfühler meines kleinen Bruders an ihn ran, aber der war mit seinen Teddy beschäftigt.

Oh ich kann mir schon vorstellen, was ihr gemacht habt. Glaub mir Lou, das Gefühl unten zu liegen, das spürt man definitiv zweimal. Wo ist unser Playboy überhaupt?" Diese Worte, sie sollten witzig klingen, mich zum Kichern bringen, sowie er es quietschend tat. Doch stattdessen quetschte ich mich nur noch enger an ihm. „I-ich...Z-Zaddy..." Ruckartig japste ich nach Luft. Kamen die Bilder dieser groben Tat doch wieder an die Oberfläche.

Babylou ganz ruhig." Die zarten Hände erkundeten mein tränenverschleiertes Gesicht. Prägten sich jede Regung ein. „Du sagst mir jetzt was passiert ist. Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock das irgendetwas nicht stimmt."

Die hellbraunen Augenbrauen wanderten immer höher, währenddessen mich Joshi abwartend ansah. Ich kannte die Situation allzu gut und wie auch die Momente davor, hatte ich gegen ihn nicht die geringste Chance. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, wollte den dicken Kloß im Hals ein für allemal loswerden. Weswegen ich mich vorsichtig aus der Umklammerung löste, ihn seufzend entgegen blickte und die Worte sagte, die Joshi am wenigsten passen würden. „Zaddy ist weg!"

Wie in Zeitlupe wurden die Pupillen immer größer, flimmerten nahezu. „W-was meinst d-du mit W-weg? I-ihr beide i-ihr hattet d-doch..."

„Verdammt Joshi ja wir hatten Sex. Er war so grob, hat mich b-beinah...das war nicht mein Z-Zaddy." Das Stammeln von Joshi, ich unterbrach es. Was half es um den heißen Brei zu reden. Lieber schlug ich es ihm knallhart in das knuffige Gesicht und dann zu schweigen. Denn jede Erinnerung darüber ließ mein Herz noch mehr auseinander brechen. Schützend berührte ich mit den bloßen Händen meine Brust, als der braune Wuschelkopf immer mehr realisierte, was ich da gerade von mir gegeben hatte.

„Großer Gott Lou, d-das ist...d-das tut mir so Leid. Tut es seh weh? Komm leg dich hin. Ich hol dir eine Wärmflasche und Tee." Schneller, als mir lieb war, lag ich auf dem XXL Sofa, was mich fast verschlang, während mit Joshi die nach Gummibärchenduftene Decke bis zum Kopf zog. „Bin gleich wieder da."

Zielstrebig bog der Koala Richtung Küche, wobei fluchende Wörter immer wieder seine bebenden Lippen verließen. Ich verstand natürlich wieder mal nix. Wenn Joshi in diesen Modus war, konnte man froh sein, wenn man seinen eigenen Namen verstand. Somit gab ich es fast auf zuzuhören, wobei sich plötzlich ein Satz an die Oberfläche kämpfte, die mich zum Nachdenken brachte.
„Dieser Idiot, ich dachte diese Zeiten wären vorbei."

Zayn war schon früher so gewesen? Noch ein Detail seiner Vergangenheit, die ich nicht wusste. Die unsere angebliche Verbundenheit infrage stellte. Je mehr ich mich auch nach ihm verzerrte, diese Heimlichtuerei, das fehlende Vertrauen mir gegenüber, ließen Krater entstehen, die unüberwindbar erschienen. Doch war ich wirklich die richtige Person, um sich zu öffnen? Der Mensch, den seinen Erzfeind mit den eisblauen Augen und perfekt gestriegelten blonden Haaren, beinah geküsst hatte? Diese Erkenntnis sie erschütterte sich bis ins Markt, ließ die ersten Tränen über mein blasses Gesicht Perlen, als die Wärme auf meinen Bauch mich zum zusammenzucken brachte. „So kleines Äffchen, das wird dir gut tun."

Vorsichtig krabbelte Wuschelkopf zu Wuschelkopf, Karamell zu Kokos. Wobei mich das Schimmern auf meinem Gesicht gnadenlos verriet. Die kleinen knuffigen Finger meine Tränen aufhalten wollten. „Es wir alles wieder gut Lou."

„Nein das wird es nicht. Ich bin ein schlechter Mensch Joshi!" Die Tatsache, dass er mich Äffchen nannte. Ja das ließ meine Gedanken sofort wieder zu Zayn wandern. Ja ich liebte diesen Mann. Mit pechschwarzen Haar, knackigen Hintern, perfekt geschwungen Wimpern und flüssigem Gold in den Augen, warum tat ich dann nichts, als Svens Lippen, den meinen immer Näher kamen?

Inwiefern bist du das?" Die Sommersprossen tanzten wild umher, als die Stubsnase nachdenklich sich Kräuselte. Joshua ließ mir Zeit, obwohl mir seine Ungeduld permanent auffiel. „I-ich...h-hab beinah Sven geküsst. Verstehst du Sven und dieses mal wollte ich es." Vor Scham schon ich meine Handinnenflächen auf das verräterische Gesicht. Ich kam mir so mies vor, wie ein Fremdgänger, wobei mir offiziell nicht mal zusammen waren.

Aber den Schutz der Hände, er blieb nicht lange, entzog mein Gegenüber mir diesen doch schneller als gedacht.
Lou hör mir genau zu. Liebst du meinen großen Bruder?"

Hatte Joshi nicht zugehört? Ich war ein Fremdgänger. Warf mich den nächst besten an den Hals, wobei die Nachwehen mich immer noch quälten und trotzdem hatte sich mein Herz entschieden, schlug nur für ihn und führte zu der Antwort, die ich Joshi schuldig war.
Ja das tue ich, aber er mich nicht. Er stieß mich von sich, als ich ihn am dringendes brauchte. Hatte mich benutzt wie ein Spielzeug. Ich...i-ich"

Ich unterbrach mich selbst. Brachte mich das ganze doch nur noch mehr in Rage. Diese schien auch der braune Wuschelkopf zu merken, dessen zarte Hände sich auf mein ebenso strubbeliges Haar legten. „Es gibt einen Grund dafür, den du jetzt noch nicht weißt, aber er wird Licht ins dunkle bringen. Glaub mir Lou, Zaddy liebt dich auch, da bin ich mir 100 Prozent sicher." Diese Worte, ich konnte sie nicht glauben. Wer einen Menschen liebt, tat doch alles für denjenigen, beschützte ihn vor Leid und Elend und war nicht der Auslöser dafür.

Skeptisch zog ich die Unterlippe nach vorne, wobei die kleinen Liebkosung auf meinen strubbeligen Schopf mich entspannt aufseufzen ließen. „Du Josh-.."

Was hältst du davon wenn wir einen Film schauen?" Das war wohl der Moment, wo das Thema für Joshi abgehackt war, denn schon startete er Netflix auf dem Bildschirm vor sich und wählte ganz random etwas aus, als ich nicht reagierte.

Die bunten Bilder flackerten durch den halb dunklen Raum, wobei meine Arme um den Koala gingen. Denn ich brauchte die Wärme, die Sicherheit jemand bei mir zu haben. Ich hatte wohl meinen kleinen Bruder. Doch dieser war selbst gerade erst der Hölle entkommen und sollte sich in den Armen seinen Teddybären erholen. Deswegen war die Bitte, die ich Joshi noch ins Ohr flüstere so bedeutend, auch wenn der Schlaf mich immer mehr übermannte. „Joshi bitte sag Babyni davon nichts, versprich es mir."

Das Streicheln meines zierlichen Rücken, es hörte kurz auf. Den Joshi schien zu überlegen, bevor er mir entgegenblickte und seine warmen Lippen auf meine kühle Stirn zu legen. „Ich verspreche es!"
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Sven POV

Was ist verdammt nochmal mit dir los Sven Jone Cooper? Du hast seit Jahren auf den Titel hingearbeitet. Jeden Gegner ohne mit der Wimper zu zucken ausgequetscht wie eine saure Zitrone. Jeder hatte Angst vor dir und jetzt, seit dem Vorfall im Tesco Store, verlor alles an Farbe.

Maurice einer der Anwärter, meine zweite rechte Hand zu werden, war quasi kaum zu bremsen gewesen, als unser Partner, einen kleinen blonden Engel mit eisblauen Augen suchte. Er hatte sofort das richtige Ziel vor Augen. Dass er mit ihm vorher seinen Spaß gehabt hatte, war nicht unbedingt fördernd fürs Geschäft, aber mir schlichtweg egal. Er sollte Geld bringen, nicht mehr oder weniger. Eigentlich war unser Plan gewesen ihn zu uns zu locken, schließlich hatte Maurice etwas, was der Kleine wohl unbedingt wollte. Das ein Aufeinandertreffen schon viel früher passieren würde, wer hätte es wissen sollen. Ich gab es offen zu, Maurice war eine stinkende Morchel und sein Geschmack, was seine Sexpartner betraf, nicht unbedingt das Beste. Daher erwartete ich nicht zuviel, als ich zwischen Billigkonserven, die ich nicht mal in die Hand nehmen würde, einen blonden zitternden Jungen sitzen sah. Je näher ich den wimmernden Wesen kam, mit meinen Knien den dreckigen Boden berührte, was mir sofort eine Gänsehaut einbrachte, kam in mir ein Gefühl auf, was ich seit Jahren vermisste. Denn als das Eisblau voller Tränen in das meine sah, war er sofort wieder bei mir. Die Person, die ich so tief in meinen Inneren verschloss, um nicht zu Grunde zu gehen.

Mein kleiner Bruder Nilo. Das Baby der Familie, was immer etwas Hilfestellung brauchte, um im Leben zurecht zu kommen. Doch ich tat das gerne, war nicht nur sein großer Bruder, sondern eher wie ein Elternteil. Auch wenn wir alles als Kinder bekamen, was wir wollten, unsere Eltern hatten kaum Zeit für uns, mussten somit die Verantwortung selbst übernehmen. Tja außer Nilo, denn je mehr Freiheiten man ihn einräumte, waren auch die Schwierigkeiten vorprogrammiert. Doch böse sein, konnte ich ihm nie. Nilo war halt mein kleiner Engel und so wie er mich brauchte, so war es auch andersrum. Uns gab es nur im Doppelpack. Bis auf den einen verhängnisvollen Tag.

Normalerweise wurde ich nie krank. Falls mich ein Bakterium mal kreuzte, bekam ich nicht mehr wie ein Schnupfen. Doch vor fast 4 Jahren, da raffte es mich völlig dahin, sodass das Bett mein bester Freund blieb. Deswegen ließ ich meinen Bruder alleine. „Hab kein Angst großer Bruder, Zaddy passt auf mich auf." Ja die Worte gab er freudestrahlend von sich, als er das letzte mal mit seinen Lippen meine erhitze Stirn streifte. Zu diesem Zeitpunkt, hätte ich sogar Zayn mein Leben anvertraut, wusste ich doch nicht, zu was er in der Lage sein würde.

Das stechende Gefühl eines Messers in meinen Inneren, es ließ mich nicht mehr los und als ich nach Stunden eines Fieberschlafes immer noch alleine war, klingelten bei mir die Alarmglocken. Nilo würde niemals freiwillig so lange weg sein, gerade jetzt wo ich krank im Bett gefesselt da lag. Daher blieb für mich keine andere Option, als mich zu den berücksichtigen Hallen zu schleppen. Doch was ich da da sah, ließ das Blut in meinen Adern erfrieren.

Der kleine Chaot mit den strubbeligen blonden Haar und eisblauen Augen, er lag leblos vor mir. Sein ansteckendes Lachen, es würde nie wieder erklingen.
E-er w-war e-es, i-ich k-konnte n-nichts m-mehr t-tun." Die Giftgrünen Augen, sie waren so voller Trauer, während sich Luke schluchzend in meine Arme schmiss, den blauschwarzen Schopf, auf meine linke Schulter legte. Wie hätte ich ihm keinen Glauben schenken sollen? Ich war vor Schmerz und Misstrauen zerfressen gewesen, sodass Luke leichtes Spiel hatte und ich den Menschen die Schuld gab, der wie meine Familie war. Zayn!
Doch die letzten Wochen, die Vorfälle, die sich immer mehr häuften und zu guter letzt die Begegnung mit den schluchzenden Jungen im Supermarkt. Es ergab alles einen Sinn und zwar einen ganz anderen, als den ich kannte. Frustriert zog ich meine Finger durch den perfekt sitzende Schopf. Was wäre, wenn die Entführung von Anfang an Schicksal gewesen wäre? Ich nicht Niall sondern er mich gefunden hatte? Denn der kleine blonde Junge, mit seinen irischen Prägnanten Akzent. Er sah nicht nur so aus wie Nilo, nein, auch sein Charakter war ihm so unheimlich ähnlich. Nur Minuten bei ihm zu sein reichten aus, um mein altes Ich an die Oberfläche kämpfen zu lassen und Nilos Worte, die als verschlossen galten, immer wieder in den Ohren rauschen zu hören. „Luke spielt ein falsches Spiel Sven."

Es war also beschlossene Sache. Ich brauchte Antworten und Luke schuldete mir eine Menge. Außerdem war mir eins sicher. Wenn ich die Aufmerksamkeit dieser Made auf mich zog, schien Niall aus der Schusslinie zu sein und das war alles was zählte. Denn auch wenn ich es die ganze Zeit verdrängte, das kleine schusselige Baby, bedeutete mir jetzt schon viel mehr, als gut für ihn war und ich würde alles tun, um Niall aus der Sache rauszuhalten.

„Na sieh mal einer an. Mr. Cooper erweist sich die Ehre." Dass ich nicht mal ein paar Meter brauchte und mein Ziel zu erreichen, war jetzt entweder Fluch oder Segen. Denn kaum, kam mir das Schlangensymbol ins Visier, spießten mich die giftgrünen Augen mit Ihren Blicken quasi auf. Eher sie versuchten es. War mein eines Augen mit einen Veilchen versehen und die obere Lippe geschwollen, konnte das kleine Ekel vor mir, kaum noch aus seinen Sichtfeld blicken, was sich wie eine Genugtuung anfühlte. „Was willst du?" gab ich herablassend von mir, während ich Luke gegenüberstand, der um einiges kleiner war, nicht so klein wie Niall, aber immer noch kein Vergleich zu mir und das war die Hauptsache.

Was ich will? Das fragst du noch? Du hast dafür gesorgt, dass unsere Geldquelle über alle Berge ist. Aber glaub mir mein Freund, dass wirst du mir noch büßen." Mit jeder Silbe wurde sein Tonfall dunkler, was sich immer mehr wie ein bissiger Chihuahua anhörte und mich unfreiwillig zu Schmunzeln brachte. Beinhaltete doch der Vergleich soviel Wahrheit.

Wie redest du eigentlich mit mir Kleiner?" Fest krallte ich mich an sein fleckigen Kragen, was so widerwärtig war, dass sich meine Nackenhaare aufstellten. Doch ich ließ mir nichts anmerken. Hob Luke mit Leichtigkeit in mein Blickfeld und knurrte ihn die nächste Ansage nur noch lauter in das stinkende Gesicht. „Denk dran, wen du vor dir hast, ich bin hier schließlich der Leader."

„Noch mein Freund" Völlig gelassen lehnte sich der grünäugige gegen meine Faust, als wäre es das normalste der Welt am Schlawittchen gepackt zu werden. „Ach übrigens Sven, ich war so frei und hab uns angemeldet." Das Grinsen was er wissend von sich gab, erinnerte immer mehr den einer Bisamratte, als ich vor Schock den Griff lockerte.

„Bitte was?!!" Das hier stank doch zu Himmel, niemals würde Luke Gehör finden. Dieses Treffen war nur für ein auserwähltes Publikum bestimmt. Aber Moment mal. Augenblicklich verlor ich jeden Tropfen an Farbe im Gesicht, als mir der 2 Meter große Schrank mit seiner glänzenden Birne wieder in die Gedanken kam, endgültig der verdreckten Kragen seine Freiheit gönnte.
„Was bezweckst du Luke?"

„Ist das nicht offensichtlich Sven? Es geht um ein Entscheidung, die nicht aufgeschoben werden kann." Hin und her lief der blauschwarze Schopf vor mir, um jede Reaktion auf meinem Gesicht erkennen zu können. Anscheinend gefiel ihm das was er sah, denn die Gesichtsentgleisung in seiner violetten Visage, waren sogar für ihn nicht normal.

Entscheidung? Welche meinst du?" Der Griff um meine Backen, er kam so überraschend, ließ mich undeutlich aufstöhnen. Aber das war anscheinend Lukes Plan gewesen. Denn er ließ sich Zeit, mit den neuesten Klatsch mitzuteilen, wovon ich ausging, dass seine Finger fest darin versunken waren. „Die Entscheidung über dein Schicksal Leader und die Zukunft über Nilo, oder sollte ich lieber Niall sagen?"

Ich brauchte meine Zeit um wieder zu mir zu finden. War der Schock des gehörten doch allgegenwärtig. Nicht dass es Menschen gab, die an meinen Thron sägten, sondern, dass es sich zu wiederholen schien. Denn sowie Nilo sein Ende in dieser Crew fand, zog sich die Schlinge um Niall auch immer mehr zu. Nur eins war mir schleierhaft, woher hatten die Obersten Kenntnis davon? Der kleine Ire galt jetzt nicht als eine Person, die auffiel. Es sei denn...

„Daher weht der Wind, er ist dein Spitzel." Jetzt machte alles einen Sinn, die Aussage, die von der hohlen Nuss kam, niemals hätte er allein so agiert:

„Wie dem auch sei, wir erwarten dich Punkt 20.00 Uhr und damit das klar ist. Der Kleine hat Anwesenheitspflicht. Da gibt es keine Ausreden. Also dann ich freu mich schon."

...eindeutig enthielt das ganze hier die Fingerabdrücke des wahnsinnigen mit der silbernen Klinge namens Luke.
Soweit es ging nahm ich Abstand von den stinkenden Individuum. Seine bloße Anwesenheit war unerträglich.

Aber das schien er als Genugtuung zu sehen. Die Revange auf dein verlorenes Geld. Fasziniert fixierte er den Dreck unter seinen Fingernägeln, schielte mit den Giftgrün in mein Eisblau, während Totenstille um uns herum die Atmosphären in ihrem Bann zog. „Dein Posten wackelt Cooper. Ich kann dir nicht mehr vertrauen. Aber soweit ich das sehe brauche ich das ja nicht mehr. Wir sehen uns am 24. und denk daran Niall mitzubringen. Er wird sehnlichst erwartet."

Er würde doch jetzt nicht? So schnell ich konnte preschte mich nach vorne. Nahm den Zustand meiner Haare dadurch im Kauf und tatsächlich, der blauschimmernde Kopf, er war mir schon weit voraus, als ich schreiend hinterher rannte.
Du miese kleine Made. Bleib sofort stehen!"

Wenn Luke eins konnte. War es zu verschwinden, ohne dass man es mitbekam. Nach Minuten das um mein Leben rennen, den schützenden Griff an meine rechte Seite, wegen das Seitenstechens, gab ich auf. Ging wie in Zeitlupe an den verlassen Lagerhallen vorbei, als mir auf dem hinteren Dach etwas auffiel, eine Person, mit der ich eh noch ein Hühnchen zu rupfen hatte.

Doch er schien gerade wieder das Weite suchen zu wollen, als meine schreiende Stimme den Wind erfasste und sein Blick den meinen traf.

„Wag es ja nicht mir den Rücken zu zukehren Malik!"


Na dann sehen wir mal, was Sven zu sagen hat und ob Zayn ihn überhaupt zuhört?

Who knows?

Eure Manu ♥️♥️♥️

„I'm like a crow on a wire
You're the shining distraction that makes me fly
Oh, home
I'm like a boat on the water
You're the rays on the waves that calm my mind
Oh, every time"

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