❄️113❄️ - Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

„I've been thinkin' about
When I'm no longer around
Will you remember me?"

Niall POV

Blinzelnd öffneten sich meine Augen, als die Helligkeit mir gnadenlos entgegen schlug. Ich stöhnte auf, hob meine Hände an, um sie als Schutzschild auf mein Gesicht zu legen, als es mir auffiel. Kleine feine Pflaster zierten meine Finger. Nachdenklich zog ich die Stirn kraus. Das musste im Keller passiert sein, als die Fesseln so eng um meine Handgelenke lagen und mich straucheln ließen. Sollte das Sven getan haben? Dass es ihm überhaupt auffiel. Dieser Gedanke ließ mich forschend über meinen Bauch streichen, das Gefühl war so unfassbar weich. Sowas hatte ich noch nie auf meinen Körper gespürt. Der Pullover, er musste aus Cashmere sein. Das alles hier. Es verwirrte mich auf äußerste. Die frische Kleidung, das kuschelige Bett, worin ich lag und die Pflaster...

Moment? Flink schob ich die pflasterbesetzten Finger unter das weiche Kleidungsstück. Wo vorhin noch die schmerzende Hinterlassenschaften offen blutenden, erkannte man jetzt nur noch ein perfekt sitzenden Verband.
Fassungslos schüttelte ich mit den Kopf. Wenn ich nicht schon vollkommen Verwirrt gewesen wäre, hätte mich diese Tat vollständig ausgeknockt. Svens Verhalten war schon fast liebevoll, als würde er mich schützen wollen, obwohl er mich entführte? Was zum Teufel war los mit diesen blonden Schmierbolzen?

Immer wieder dachte ich über ihn nach, vergaß komplett die Zeit, als sich schmerzhaft meine Blase meldete. Ich spitzte die Ohren, versuchte irgendetwas zu erfassen. Doch die Stille, wo man hätte die Mücken husten hören, ließ mich mutig werden.

Streckend schoben sich meine kleinen Koboldfüße unter der Decke hervor bis sie den kalten Boden erfassten. Einmal blies ich noch die Luft aus, bevor ich mit Schwung im Raum stand. Der Schwindel war heftig, ließ mich kurz stöhnend die Augen zukneifen, wobei das Pochen am Bauch auch nicht ohne war. Doch der Drang der Toilette trieb mich wackelig nach vorne. Schritt für Schritt immer näher Richtung Tür, wobei die Vorsicht in meinen Hinterkopf war. Denn noch einmal wollte ich nicht die Bekanntschaft mit Luke und seinen glänzenden Werkzeug machen.

Als ich den Gang erreicht hatte, bewegte sich mein schwindelnder Kopf suchend hin und her. Es gab hier genau 4 Türen. Aus einer kam ich, blieben 3 Chancen, die richtige zu erwischen. Durchlöchernd ging mein Blick zu der nächsten direkt vor mir.  Stolpernd über denn kalten Boden, kämpfte ich mich voran. Die Sicht wurde immer undeutlicher, vernebelte die Umgebung, bis ich mich schlichtweg nicht mehr halten konnte und schreiend mit rudernden Armen den Aufprall hingab, der aber nie kam. Denn warme Arme umschlangen plötzlich meinen Körper und hielten mich schützend an Ort und Stelle.

Undeutlich riss ich die Augen auf, blickte in das Eisblau, was meinen so ähnlich war und sich doch unterschied.
Wo willst du denn hin?"
Unfähig mich zu bewegen, sah ich einfach nur in das junge Gesicht, was so anders war, denn Sven schenkte mir ein ehrliches Lächeln. Das erste Mal, dass ich es sah und ihn mir in einen anderen Licht darstellte. Denn anscheinend hatte dieser Mensch eine ganz andere Seite.
„Niall?" Schon wieder, er tat es schon wieder. Seine warmen Händen lagen in meinen strubbeligen Haaren, führten zu einer ungewöhnlichen Wärme, die mich an mir selbst Zweifeln ließ. Verdammt Niall James Horan. Dieser Kerl, der dich so schützend in den Armen hielt, ist ein Entführer. Entführer verstehst du? Du darfst ihn nicht vertrauen.

Nachdem mir diese Worte immer wieder durch meinen wirren Kopf gingen und zu einem entschlossenen Nicken meinerseits führten. Kam er endlich wieder, ganz tief aus mir heraus, kratzte an den empfindlichen Wänden meines Inneren, der Mut der Gegenwehr. Er führte dazu, dass ich mich strampelnd losriss und in binnen von Sekunden fluchend auf meinen irischen Hintern landete, wobei meine piepsige Stimme endlich ihre Funktion wiederfand. „Fass mich nicht an!!!"

Sven blieb von der ganzen Sache eher unbeeindruckt, griff grinsend nach meinen Oberkörper, um mich aufzurichten. „Da ist aber einer zickig. Aber der Weg war schon richtig Kleiner. Sag Bescheid, wenn du fertig bist. So oft wie du auf die Schnauze fliegst, brichst du dir noch alle Knochen und das wäre fatal, Schätzchen!"

„Ä-äh...i-ich" Perplex sah ich ihm
immer noch in das strahlende Gesicht, als er mich in das Zimmer hinter uns schob und bevor ich noch was sagen konnte, die Tür direkt vor meiner Stupsnase zuschlug. Was war das denn jetzt? Ich glaube jeder andere hätte sich gefreut so ein Lächeln geschenkt zu bekommen, doch mir wurde das Ganze immer unheimlicher. Kopfschüttelnd sah ich die verschlossene weiße Oberfläche weiter an, als mein Problem sich wieder stechend in den Vordergrund stellte. Shit! Stimmt ja, Toilette schnell!

Ich seufzte erleichtert auf, als meine Morgentoilette erledigt war und endlich die Zeit fand mir den Raum genauer anzusehen. Viel gab es nicht zu entdecken. Eine kleine Eckduschkabine, wo an den Wänden noch das Restduschwasser tropfte. Das WC, was sich jetzt direkt hinter mir befand und ein Waschbecken mit Spiegel?

Zögernd ging ich darauf zu. Sollte ich wirklich hineinblicken? Den Ängsten, die Nahrung geben? Denn ich hatte die Vermutung, dass ich genau so aussah, wie ich mich fühlte und es schien sich zu bewahrheiten, als mein Eisblau das halb angelaufene Glas traf. Leichenblass wahr meinen fahle Gesichtshaut, die Augen wirkten matt und glanzlos und führten Konkurrenz mit den dunklen Schatten darunter. Doch das schlimmste waren die eingefallenen Wangen, die sich noch mehr vom Rest abhoben, wie vor ein paar Wochen. Im Endeffekt sah man mir meine Misere vollkommen an.
Frustriert fuhr ich mir mit der rechten Hand durch die stark abstehende Haare, während das zweite Greifmittel fest an der Keramik haften blieb, aus Angst wieder zu fallen. Dieser Anblick, direkt vor mir, gab mir die Bestätigung. Wenn ich nicht bald hier rauskam, die Schlinge um mich losriss, würde ich den ganzen nicht mehr lange stand halten.

Doch wie sollte ich zum Ausgang kommen? Wenn diese blonde Spürnase sich direkt hinter dieser weißen Tür bewegte? Soweit ich bis jetzt erfassen konnte, war die Haustür der einzige Ausgang...

Ratternd gingen meine Gedanken, als mich wortwörtlich der Blitz traf. Meine Synapsen anstieß und die matten Augen zum weiten aufreißen brachte. Fenster! Hier müsste doch eins sein. Die tapsenden Geräusche über die grauen Fliesen, sie schallten intensiv durch die vier Wände, während ich jeden Winkel durchsuchte. Doch alles was ich fand waren Spinnweben, Staubflusen, die mich zum niesen brachten und ein Schacht, wo mit großen Glück höchstens eine meiner Hände Platz fand.

Das darf doch nicht wahr sein."
Wütend fing mein Körper an zu zittern, trat das weiß an den Fingerknöcheln hervor, die durch das feste zudrücken der Fäuste an den Wunden schmerzten. Warum? Warum konnte nicht einmal ein klitzekleines bisschen Glück mich treffen? Was war das Problem mit mir? Ich war Ire und meine Freunde die Kobolde, normalerweise müsste ich in flüssigen Gold baden. Mir alles in den Schoß fallen, doch stattdessen zog das Pech immer engere Kreise um meinen kleinen ausgemergelten Körper.

Was tust du denn da?" Ruckartig fuhr ich herum, was mich kurz taumeln ließ, aber auch Sven nicht entging. Denn dieser stand plötzlich ganz nah bei mir, trat so überraschend mit Sorgenfalten, vor mich, dass nichts anderes möglich war, als leise zu schlucken. Denn seine Reaktion, sie machte mich einfach nur noch sprachlos und so sehr ich es mir wünschte, das alles konnte nicht gespielt sein. Dabei würde das alles hier so viel einfacher sein, wenn die Schublade einfach nur das Wort „Böse" erhielt. Aber warum sollte mal etwas einfach sein?

Meine Gedanken, sie rückten in den Hintergrund, als seine Finger, mein Gesicht trafen. Forschend sah er fast durch mich hindurch, erfasste jeden Winkel, bevor Sven laut aufseufzte. „Na komm du solltest was essen!"
Ich hatte nicht mal die Zeit diese Wörter richtig zu verarbeiten, da lag ich schon in seinen Armen, wie eine Mutter ihr Kind trug. Mit soviel Gefühl und Geborgenheit. Doch das wollte ich nicht. Er sollte nicht so sein. Mir etwas Reaktionszeit fing ich wie wild an zu strampeln, wobei mein Bauch sich immer wieder stechend meldete. „Lass mich los!"

Doch Sven fand das anscheinend noch amüsant, hörte ich sein leises Kichern doch genau. Doch bevor ich mich weiter lautstark beschweren konnte, saß ich, auf einen Stuhl, ein Dampfender Teller vor mir. Argwöhnisch betrachtete ich den Inhalt, es schien Suppe zu sein. „Ich dachte wir fangen klein an. Wir wollen deinen Magen doch nicht überfordern. Keine Angst es ist nicht vergiftet." Anscheinend um mir einen Beweis zu
liefern, stopfte er sich selbst einen Löffel in dem grinsenden Mund, wobei ein lautes „Hmm" diesen verließ.

Wäre dieser Moment nicht so verquer, ich hätte gelacht, mein lautes Koboldgrunzen von mir gegeben. Aber das war es nunmal nicht. Die Situation eine ganz andere. Ich der Gefangene und Sven meine Entführer. Zitternd griff ich nach dem Löffel, überlegte ob er als Waffe dienen könnte, als ein himmlischer Duft meine Stupsnase empfing. Diese Suppe, sie roch köstlich und führte mich an meine Grenzen, meine Grundsätze zu überdenken, währenddessen ich wild in der Flüssigkeit vor mir herumrührte.

Niall mach's mir doch nicht so schwer. Du benimmst dich wie ein trotziges Kind."
Was sagte er da? Trotziges Kind? Er hielt mich hier gefangen und erwartete Manieren? Schmollend zog ich meine bekannt irische Schnute, spitzte die Lippen, als ein plötzlicher Schwindel, mich unscharf sehen ließ. Stöhnend griff ich mir an die Stirn, hoffte damit Linderung zu erzielen, was auch einen kurzen Moment darauf passierte, doch diese stechenden eisblauen Augen, sahen anscheinend alles, als er sich neben mich auf einen Stuhl fallen ließ und meine Haare wild durchwurschtelte. „Siehst du damit schadest du dir nur selbst. Komm schon iss wenigstens etwas. Du bist eh viel zu dünn."

Was interessierte es diesen reichen Schnösel wie ich aussah, ob ich aß oder wie es mir ging? Ich war doch nur Mittel zum Zweck, die Einnahmequelle. Mein Gesicht entgleiste binnen von Sekunden, ließ mich wackelig aufstehen. Jetzt verstand ich es endlich. Warum das alles hier. Ohne darüber nachzudenken warf ich mich auf ihn. Krallte mich mit meinen dünnen Armen um seinen Nacken.
Wieso ist dir das so wichtig? Gefalle ich deinen Kunden so nicht?" Völlig in Rage blies ich ihn diese Worte entgegen, merkte somit garnicht wie beschützend mich Sven auf seinen Schoß bettete und behutsam über meinen Rücken strich.
Nur die Augen die aufeinmal so traurig wirkten, als hätte die Frage ihn an etwas erinnert. An einen Moment, den er eigentlich vergessen wollte.
Du hast also gelauscht?"

Verdammt! Stimmt ja. Eigentlich durfte ich diese Information garnicht wissen, lag ich doch schlafend in seinem Bett. Jedenfalls dachte er es und Luke. Ich dagegen hörte jede Silbe.

„Niall!!! Hör zu es ist sehr wichtig. Du musst hier verschwinden!"
Bitte was hatte er hier gerade gesagt? Ich musste mich verhört haben. Mein Hirn spielte mir schon Streiche das musste es sein. „Heute Abend..."

Sven! Komm sofort! Es gibt Probleme." Lukes Stimme sie war so laut, dass wir beide schutzlos zusammenzuckten. Doch warum dies so war, ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. Schon trug er mich zum Sofa, deckte mich beschützend zu. Bevor die Lippen, die mir gestern noch so Panik bereiteten, auf meiner Stirn lagen, ganz kurz aber lange genug, um meine innersten endgültig in einen tropischen Sturm zu verwandeln, bevor er sich zurückzog und Richtung Ausgang stürmte, nicht aber ohne mir noch etwas zuzurufen.
„Denk an meine Worte Niall"

Damit ließ er mich alleine. Machte den Weg frei. Doch als ich mich endlich gefasst hatte, wackelig die Haustür anvisierte, brach draußen der Sturm los. Eine Naturkatastrophe die mich augenblicklich zum Schluchzen brachte, meinen Körper auf den kalten Boden rutschen ließ, bis ich es sah....

Das Golden, was auf mich zuschritt. Mein bisschen Glück, es schien endlich mich gefunden zu haben.
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Louis POV

„Zaddy!!! Ich weiß wo er ist!!!"

Die muskulösen tätowierten Arme sie zogen mich bei jedem gesagten Wort des Koalas noch enger an sich, wobei seine Nase fast in meinen wuscheligen Haaren verschwand. Ich wusste nicht genau ob er Joshi verstanden hatte, der Kopfschüttelnd vor uns stand, denn Zayn machte keine Anstalten ihn zu antworten, als wäre die Aussage so Lächerlich. Aber der Koala schien wohl so Phasen von ihm zu kennen, quetschte er sich doch rücksichtslos zwischen uns, ganz nach an die Ohren seines großen Bruders.
„Denk doch mal nach Zaddy! Der Ort! Wo du Sven quasi immer in die Arme läufst."

Es schien zu rattern, das Golden glitzerte ungewöhnlich als sich der Pakistani überraschend los riss.
D-die Fabrik...das Dach...warum bin ich darauf nicht gekommen? Koala? Äffchen? Ich bin gleich wieder da"

„Vergiss es Zayn Javadd Malik!!!"
zeitgleich ein Wuschelkopf rechts, der andere links. Zayn hatte keine Chance, die kaputte Tür bloß zu fixieren. Denn schon zogen Joshi und ich ihn wieder zurück, wo alles anfing. Ich, klammernd an seiner linken Seite, während der kleine Bruder zu den zappelnden Füßen.
Zaddy! Reicht es nicht, dass Babyni in Lukes Fängen ist? Ohne Plan, ist das ein Rollkommando ohne Wiederkehr.
Wir sollten die Polizei informieren. Die weiß am besten was zutun ist."

Das Schnauben, was von den schwarzhaarigen ausging, war so überschwänglich, dass es mir gleich die Nackenhaare aufstellte. Doch dies schien er sofort wahrzunehmen, denn er legte liebevoll den Arm um mich, spendete mir die Wärme, die ich jetzt unbedingt brauchte, denn mit jedem Wort über das Baby, zersprang mein Herz noch mehr, lösten sich die Splitter und vielen unkontrolliert in die Tiefe.
Wäre da nicht Zayn, der sie rettete und zurückbrachte. Forschend ging das Rehbraun in mein Blaugrau. Anscheinend wollte er nichts falsches sagen, nicht noch ein wertvolles Puzzleteil seines Rudels verlieren.

Aber als ich ihn zunickte, bestätigend meine kleinen Finger über die tätowierten Arme wandern ließ, gab er den Kampf schließlich auf und legte die Karten offen. Ob es uns jetzt gefiel oder nicht. Die Pure Wahrheit, wahr unsere einzigste Chance, Nialls Chance.
Tja das hab ich auch gedacht Babyjosh, jetzt rate mal warum der Plan schief ging und dieses Wiesel, Ni schnappen konnte? Es sind Mitglieder unter ihnen. Die ganze Polizei ist verseucht von dieser elenden Crew. Sie sind wie ein Virus, den man nicht mehr los wird."

Kalkweiß war mein Gesicht, konnte ich doch nicht glauben was ich da hörte. Mein kleiner Bruder, er war regelrecht in die Höhle des Löwen getappt. Ich erschauderte. Wer wusste wie es ihm ging, was sie ihn angetan hatten und ob er überhaupt noch.... Nein, verdammt! Louis William Tomlinson so wirst du nicht denken. Niall ist ein irrer Ire und lässt sich nicht so schnell unterkriegen. Er war es doch, der mich immer beschützte. Warum sagte mir mein Bauchgefühl dann was komplett anderes? Ließ die Tränen wie von selbst über die blassen Wangen kullern?

„Babyäffchen?"
Jeder Nerv meines Körpers zuckte im Takt, als der Apfel-Zimt Duft mich einnahm, die warmen Finger meine Wangen trafen. Ich konnte überhaupt nicht sagen, wieviel Zeit vergangen war. Aber die verwirrten Blicke, die mich trafen sprachen Bände. Auch wenn ich versuchte, diese zu meiden, den knarzenden Holzboden jetzt als Optimum zu sehen, spürte ich ihre Intensität so stark, dass es für mich keine andere Möglichkeit gab, die Worte auszusprechen, die mir auf der Seele brannten.
Er schafft das, oder?"

Sie wussten Beide, von wem ich sprach und dass ich anscheinend genau das laut in den Mund nahm, was alle so beschäftigte, sah man es doch direkt in ihren Gesichtern. Das alles reichte aus, um meiner Trauer nicht mehr Herr zu werden, den Heulkrampf zuzulassen.

Mich schüttelte es mit einer Kraft durch, dass die Couch vibrierte, doch auch hier war er da. Der schwarzhaarige Schönling, von dem ich noch bis vor kurzem glaubte seine Absichten wäre alles andere wie aufrichtig, er würde meine Naivität nur ausnutzen. Doch genau dieses liebevolle Verhalten, die starken Arme die jeden Millimeter von mir in Besitz nahmen, zeigten mir, dass es nicht so wahr.

Baby" Beruhigend wiegte Zayn mich hin und her. „Der Giftzwerg ist stärker als du denkst." Mir war klar, dass es zur Beruhigung gedacht war, doch da er mich Baby nannte, machte es nur noch schlimmer, ließ mich meine zierlichen Arme fest um ihn schlingen.
Ich kümmere mich um die Beiden keine Sorge, sie werden sich wünschen, mir nie begegnet zu sein" Knurrte er wie ein Tiger auf, dessen nächste Beute fest ins Visier genommen wurde.

Ist ja schön wenn Herr Ego wieder die One-Mann-Show plant, aber dieses mal wird das nicht funktionieren, denn das wichtigste ist jetzt Babyni da rauszuholen und da die Polizei weg fällt." Das Joshi auch noch da war, viel mir erst jetzt auf. Mittlerweile war der Drang des Weinens abgeflacht und nur noch unregelmäßige Hickser trafen mein selbst, doch das schien mir völlig egal zu sein, wichtig war nur das gesagte von den Koala. Denn er hatte recht und trieb mich zur einer Tat, die mir alles abverlangte.

War ich den Monster doch erst vor kurzem entkommen. Aber selbst mein kleiner Bruder war so selbstlos gewesen, um uns zu decken. Somit schien es beschlossene Sache zu sein. Denn auch mein Wuschelkopfzwilling schien auf die gleiche Idee gekommen, streckte seine kleine Hände zu meinen, die ich zielsicher umschloss. Graublau traf intensives Blau und saftiges Braun, als wir es zeitgleich aussprachen, ohne zu wissen, wer direkt hinter uns stand.

„Ich werde mich um Luke kümmern!"
„Ich werde mich um Sven kümmern!"
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Liam POV

Es wirkte alles so fürchterlich kalt, als ich schlaftrunken, die andere Bettseite mit ausgestreckten Armen entlangfuhr. Durch meine halb geschlossenen Augen erkannte ich die Helligkeit, die den kompletten Raum erfasste. Konnte es denn möglich sein? Anscheinend war der nächste Morgen schon längst angebrochen und trotzdem schien es so ungewöhnlich, alleine hier zu liegen, die andere Bettseite verweist vorzufinden. Nur der kleine rothaarige Kobold mit seiner Kartoffelnase grinste mir entgegen, nahm den Platz im Bett ein, wo mein kleines blondes Baby mit seinen eisblauen Augen liegen sollte, fest in meinen Armen, während ich ihm immer wieder zarte Küsse stahl.
Stattdessen verflog der Gummibärchenduft immer mehr, tauschte der benebelte Zustand seinen Platz mit den stechenden Schmerzen in meiner Brust. Gequält stöhnte ich, erhob mich wie in Zeitlupe, währenddessen zischenden Töne meine Lippen verließen. Stützend schlich ich, einen Fuß vor den anderen Richtung weiße Tür. Doch als ich diese krampfend mit meiner großen Hand erfasste, langsam aber stetig aufschob, hörte ich Töne, die mich sofort die Nackenhaare aufstellen ließen.
Definitiv kam das Stimmengewirr aus dem Wohnzimmer und egal wie leise sie versuchten zu sein, ich erfasste jede Silbe.

„Ist ja schön wenn Herr Ego wieder die One-Mann-Show plant, aber dieses mal wird das nicht funktionieren, denn das wichtigste ist jetzt Babyni da rauszuholen und da die Polizei weg fällt"

Ich erstarrte, stand gefühlte Stunden an einer Stelle, wobei es für mich immer schwieriger wurde Luft zu holen. Ich wusste, ich brauchte meine Medikamente, sonst lief es auf die Gefahr hinaus, eine Lungenentzündung zu bekommen. Aber mir war das schlichtweg Scheiß egal. Denn hier ging es um mein Baby, mein Stück Hoffnung in diesem kalten und grauen Alltag. Gerade erst hatte ich dieses Juwel gefunden und schon wurde es mir entrissen? Wütend formte ich meine großen Hände zu Fäusten, ich brauchte Antworten und zwar sofort. Nicht wie vor ein paar Tagen, wo Niall panisch nach mir schrie und kein Wort der drei ihre Lippen erreichte. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, drückte die Schneidezähne, tief in das empfindliche rosige Fleisch. Und wenn das eine mit den anderen zusammenhing? Zufälle gab es, aber solche? Das Stank doch bis zum Himmel. Gequält setzte ich meinen Gang fort, streckte die muskulösen Arme weit nach vorne aus, als ich erleichtert den Türrahmen erfassen konnte und meinen keuchenden Körper an ihn zog. Erleichtert den Weg ohne größere Vorfälle hinter mich gebracht zu haben, schloss ich kurz die dunklen Augen als weitere Töne dieses dramatischen Gesprächs mein Bewusstsein erregten und mir die Bestätigung gaben, die ich brauchte.

„Ich werde mich um Luke kümmern!"
„Ich werde mich um Sven kümmern!"

Diese WG steckte tief in der Scheiße und Niall schien schon darin versunken zu sein. Verzweiflung und Wut kochten in mir auf, sahen die Personen vor mir als Übeltäter, die daran Schuld waren, dass meine größter Schatz verschwunden war, somit brüllte ich die nächsten Wörter aus dem tiefsten Inneren heraus...
Was verdammt nochmal ist hier los? Wo ist mein Baby?"
...bevor ich wild hustend am Türrahmen herunterrutschte, mit dem Gefühl zu ersticken. Ob es jetzt an der Rippenfraktur lag, oder an meinen zersprungenen Herz, was seine Funktion immer mehr einstellte, wusste ich nicht. Doch eins war mir klar, ohne mein Baby, den kleinen blonden schusseligen Jungen, wollte und konnte ich nicht mehr leben.

Hey Liam beruhige dich, ich bzw.
wir werden uns darum kümmern."
Du wirst dein Baby schon bald wieder in die muskulösen Arme schließen können." Wo Zayn plötzlich her kam wusste ich nicht, hatte ich doch genügend damit zutun, einigermaßen zu Sauerstoff zu kommen. Seine Worten sollten mich wohl beruhigen, aber da er sich seiner Sache wohl selbst nicht so sicher war, ging sein schwarzer Schopf doch mehrmals nach hinten zu den beiden kleinen wuscheligen Köpfen, glaubte ich ihn kein Wort.
W-wen willst d-du hier e-eigentlich verarschen Z-Zayn?" kam es rau aus meinen Mund, da mir der Luftmangel langsam zusetzte. Doch die rehbraunen Augen ignorierten meinen Missmut, sahen mir forschend entgegen, während die tätowierten Hände über meine Schultern strichen. Als wollte er mit dieser Aktion etwas gut machen wollen. „Liam es tut mir so leid. Das alles....es ist meine verdammte Schuld und ich werde nicht eher ruhen, bis Ni wieder gesund und munter zwischen unserer Mitte ist und uns alle zur Weißglut treibt. Das verspreche ich und dieses Mal halte ich es!"

Ich verstand nicht was er mit seiner letzten Aussage meinte, doch sicher würde ich die drei nicht alleine gehen lassen. Stützend gingen meine Hände Richtung unebenen Fußboden, krallten sich an jede Unebenheit, um Halt zu finden, meinen Körper in die Aufrichte zu zwingen, was kläglich scheiterte. Denn mehrfach purzelte ich auf halben Weg zurück. Traf mit meinen Hintern das harte Holz. Doch da war Zayn, hielt mich weiter an den Schultern schützend fest.
„Liam ich finde du solltest nicht...

Halt deine Klappe Malik! Was du findest ist mir völlig egal. Ich werde mitgehen, ob du willst oder nicht..."
Ein warmer Windstoß, der meine Nasenspitze kitzelte und nur den verführerischen Duft von flüssigem Karamell zurückließ, er unterbrach meinen Wutausbruch augenblicklich. Verwundert sah ich mich um, an den mitfühlenden Golden schimmerndem Augen vorbei, wo plötzlich einer fehlte. Ein kleines Wesen mit braunen wuscheligen Haaren, ein Auge blau, das andere braun. Gefrustet blies ich die Luft aus. Meine Vermutungen bewahrheiteten sich immer mehr, kaum gab es Probleme, nutzte jeder in dieser WG die Chance um seinen eigenen süßen Hintern zu retten. Oder wo war sonst Joshi hin?
Li sei doch vernünftig! Was würde Niall denken, wenn du dich so einer Gefahr aussetzt?"
Bingo er traf genau den Wunden Punkt, war mir die Situation im Krankenhaus doch noch so real. Auch wenn er bei anderen den kleinen verletzten schüchternen Jungen zeigte, mir erwies er täglich, wo es lang ging und genau dieser Gedanke ließ mich erschaudern, zitternd die am Boden haftenden Hände hilflos an Zayns Hoodie klammern. Mit feuchten Augen sah ich in seine. „A-ber der Kleine braucht mich. Ich..."
Weiter kam ich nicht, versagte mir doch zitternd die Stimme, ließ die Feuchte hervortreten, als sich etwas ganz vorsichtig und zart wie ein Elfenwesen um mein selbst legte.
„Mein Gott Li!"

Hazza, mein bester Freund war bei mir. Entspannt schlossen sich meine Lider als ich mich regelrecht gegen ihn fallen ließ. Jetzt wurde mir so einiges klar. Das verschwinden den flinken Koalas. Alles Strategie die voll und ganz funktionierte. Frustriert sah ich dabei zu, wie die drei zur Haustür schritten, naja eher ein Provisorium, denn Sven hatte ganze Arbeit geleistet.

Auch wenn ich es mir nicht passte. Ich gab auf, während Harry mich bestimmend an seiner Seite hielt. Ich wusste, er würde den Teufel tun, als sich von seinen Plan abhalten zu lassen, den großen Aufpasser zu spielen, der sonst bei mir chancenlos blieb. Auch wenn mich diese Art schon fast gruselte, mich nachgeben ließ, war der tatsächliche Grund ein ganz anderer. Meine Kräfte kamen den Ende nah, führten dazu, dass ich mein Kinn an Harrys linke Schulter stützte und die Dunkelheit immer näher kam. Ich hasste mich dafür, riss die Teddyaugen immer wieder auf und formte die letzten Wörter mit so einem Elan, dass die Wände wackelten. Bevor man mir mit einen zufriedenen Lächeln das Licht ausknipste. Denn mit diesen Plan konnte ich sehr gut leben...

„Ich geb euch genau bis 0:00 Uhr Zeit, dann schalte ich mich ein. Mir egal wie und wenn ich hinkrieche, nur noch in Einzelteilen ankomme. Habt ihr verstanden?"


Da hat unser Liam wohl ein Machtwort gesprochen. Ob sich die anderen damit zufrieden geben?
Schönen Donnerstag <3 für mich der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub ❤️❤️❤️

Manu

Oh, when I'm gone, will you still remember me?
'Cause you live on, that's how it was meant to be
There's so much life to live before I leave
Oh, but when I'm gone, will you still remember me?"

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