❄️109❄️ - Das hast du nicht getan?

„Hey, ich werd' dich lieben, auch wenn du's grad' nicht kannst
Werd' für dich Lügen, auch wenn du's nicht verlangst
Ich würd' für dich kämpfen und wenn ich mich dabei verletz'
Hey, ich werd' dich lieben, wenn du mich lässt"

Niall POV

Zart berührte mein Mund, die nussig duftende Stirn meines Sonnenscheins, der es grummelnd hinnahm, dass ich ihm ständig kleine Küsse auf das schlafende Gesicht hauchte. Doch wie hätte ich auch nicht. Liam war einfach zu niedlich, wie er mein Kopfkissen klammernd an sich riss und immer wieder wie ein kleines Bärchen brummende Geräusche von sich gab. Genau das machte es noch schwerer für mich, das Zimmer zu verlassen und mit Zayn den Plan durchzuführen, der meiner Meinung alles andere als sicher war.

Doch Heute durfte ich nicht an mich denken. Jetzt war es wichtig die Menschen in meiner direkten Umgebung zu schützen. Menschen denen ich vertraute und liebte. Wobei das wichtigste Wesen gerade vor mir lag, während ich mir die viel zu lockere Jeans hochzog. Ich seufzte lang gezogen auf, wäre mein Appetit nicht schon längst ausgewandert, hätte ich ihn jetzt Koffer packen sehen. Dieser Tag, die Situation, sie verlangte mir alles ab, trieb mir schon wieder die Tränen in mein Eisblau. Vorsichtig rieb ich mir mit den Ärmel von Liams Pullover über die feuchten Augen, hatte ich mir doch aus seinen Stappel voll Kleidung, die Harry netterweise rübergebracht hatte, einen stibitzt. Denn sein Geruch, er beruhigte mich, würde mir die Stärke verleihen um dieses Opfer zu bringen. Nochmals beugte ich mich über das Knäul voller Kissen und Decken, benetzte seine wohlige warme Stirn mit meinen Lippen, bevor sich meine Zimmertür wie in Zeitlupe öffnete.
Bist du soweit Babyni?"

Die rehbraunen Augen sahen mir so intensiv entgegen, dass ich mir splitterfasernackt vorkam. Völlig entblößt, ohne Schutz. Denn Zayn wusste es, er wusste alles und wahrscheinlich war genau dass das Problem, warum ich seinen Blick auswich und schulterhängend den mit Kleidung verzierten Boden fixierte. Ich schämte mich abgrundtief. Es war eins, selbst mit diesen Schicksalsschlägen zurecht zu kommen, aber was anderes sich völlig einen fast fremder Person zu entblößen, von der man nicht viel mehr wusste wie den Namen und das Alter. Was mochte er bloß von mir denken?
Mein Selbstmitleid, es kam zum unnötigsten Zeitpunkt mich besuchen, legte sich über mich wie Tonnen schwere Säcke und brachte mich fast zum Fall, wäre da nicht...

Die starke Brust, die mich an sich zog und nach frisch gebratenen Äpfeln mit Zimt duftete. „Es wird alles gut werden kleiner Gartenzwerg"

V-versprichst du's?" Kam es abgeharkt, aber dennoch flüsternd über meine Lippen, wollte ich Liam doch nicht den so für ihn dringenden Schlaf berauben.

Ich verspreche es!" Zart strich er über mein wirres blondes Haar, wo ich mir heute erst garnicht die Mühe gemacht hatte, es zu richten. Für wen denn auch? Sicher nicht für Maurice und Sven. Bei diesen Gedanken stieg mir wiederholt die Galle hoch, wobei ich ein Würgen gerade noch verhindern konnte. Anscheinend hatte aber Zayn von meinen Notfall nicht mitbekommen, denn er fuhr mit seinen Tun weiter fort, ergriff meine rechte zarte Hand und zog mich behutsam aber bestimmend aus den sicheren Kokon.

Zayn ließ diese auch nicht mehr los. Jede einzelne Stufe bis nach unten erklommen wir zusammen, folgten des angefrorenen Asphalt bis zum Polizeipräsidium. Ich war skeptisch, als mir der It-Fachmann den Knopf ans Ohr legte. Aber er versicherte mir, dass die Technik bei solchen Einsätzen noch nie versagt hätte. Jeder Schritt die reinste Routine wäre und ich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen werden würde.

Das Ganze sollte mich wohl beruhigen, aber tat genau das Gegenteil. Denn dieses ganze Equipment schürte eher die Panik, ließ meine Kehle sich immer mehr verengen und schlichtweg nach Luft japsen. Erst als zwei starke bekannte tätowierte Arme, sich von hinten um mich legten und mir die dunkle Stimme ein Lied zuflüsterte, funktionierte ich wieder normal. Wenn man es normal nennen konnte, denn mein kleines Koboldherz schlug wie verrückt.

Du schaffst das Ni" Mein blonder Schopf drehte sich von selbst. Sah in das Rehbraun, was mit so einer Selbstsicherheit mir entgegen blickte, dass ich nicht anders konnte, als ihm mutig entgegen zu nicken, bevor ich mich mit kleinen aber festen Schritten in den Park begab.
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Die Atemwölkchen, sie kamen zögernd und in verschiedenen Abständen aus meinen Mund, so unruhig wirkte mein Geist. Normaler war der zentral gelegene Park von Bradford um diese Uhrzeit stark besucht, doch bei dieser Kälte...kein Wunder also, dass er diesen Treffpunkt wählte. So hatte er freien Spielraum, niemand würde mich hören, wenn ich verzweifelt schrie.
Krampfend bildeten meine kalten Hände Fäuste, als ich sie hörte, die beruhigende Stimme des schwarzhaarigen.

„Alles gut. Atme tief ein und aus, das hilft." Zayn wusste garnicht wie dankbar ich ihm war. Wieviel Sicherheit er mir gab. Ich hätte es ihm so gerne mitgeteilt, doch jede Antwort ohne ein sichtbares Gegenüber wirkte verdächtigt, zu verdächtigt.
Erschöpft ging mein Blick in den trüben Himmel, der nicht ein Blick auf die Sonne erlaubte, die Strahlen, die mich an meinen Schatz erinnerten. Liam! Ob er schon wach war? Mich schon suchte? Bei den Gedanken schob ich mein Gesicht noch mehr in den Kragen meines Parkas, doch die widerliche Stimme des Südländers ließ mich augenblicklich erzittern.

Hallo kleiner Ni, du bist also gekommen" Wie eine Schlange seine Beute umkreiste er mich. Suchte nur nach den geeigneten Moment um zuzubeißen. Aber dieses Mal ließ ich mich nicht auf sein Spiel ein. Schluckte jeden Ekel herunter und Blickte ihn mit soviel Hass entgegen, wie meine eisblauen Augen entwickeln konnten. „Spar es dir Maurice. Wo ist das verdammte Video?"

Oho wird da einer mutig? Das hätte ich dir garnicht zugetraut süßer."
Die groben Hände griffen an mein Kinn, rissen es so brutal herum, dass ich schmerzhaft aufzischte. „Vergiss nicht, wer hier am längeren Hebel sitzt Niall." Eisblau traf Eisblau, als sein gebräuntes Gesicht mir immer näher kam, ich wimmerte, kniff die Augen zusammen. So fing alles an...als er mich

Maurice! Denk an den Plan!" Svens blonder gestriegelter Schopf traf auf mein Gesicht, als er mich brutal zu sich zog. Ich taumelte mehrfach, bevor ich in seinen Armen halt fand. „Wir wollen doch den hübschen Engel nicht kaputt machen" Er kicherte krankhaft auf, während ich meine letzte Kraft nutzte um aus seinen Griffeln zu entkommen, was überhaupt nicht funktionierte, war ich ihm doch um Welten unterlegen.

Du kleiner Mensch lernst es wohl nie. Ich habe deine Worte an der Tür nicht vergessen Niall. Niemand nennt mich Arschloch" Ich erschauderte, der Wahnsinn, er funkelte in seinen Augen auf, die meinen so ähnlich waren und sich doch nicht mehr unterscheiden konnten.

N-nein bitte nicht" schluchzte ich auf, während Svens Lippen immer näher kamen. Die Schlagader am Hals direkt anvisierten. Die Panik sie kroch immer weiter hoch, dachte ich doch augenblicklich an Louis Wunde, kniff noch enger meine Augen zusammen, wie Minuten zuvor, doch nichts passierte. Minuten lang, vernahm ich nichts, nicht mal einen Windhauch.

Bis Sven es entdeckte. Das Kabel, was zum Funkgerät führte, fest an meiner Hüfte halt fand. „Du mieser kleiner..." mehr vernahm ich nicht, denn schon landete ich brutal auf den kalten gefrorenen Boden, während Leute in Uniform den Park stürmten. Es geschah so schnell, war so laut, ich wusste nicht, wohin ich als erstes sehen sollte, als der Knopf im Ohr sich bemerkbar machte.
Mach das du hier weg kommst Nialler! Lauf zum Präsidium, da treffen wir uns"

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, erkannte ich doch Zayns Stimme ganz genau. Doch zur Sicherheit sah ich immer wieder hinter mich, erblickte aber Maurice und Sven unter der Masse von Polizisten. Ich lächelte auf. Endlich! Sie würden ihre gerechte Strafe bekommen und ich konnte in Frieden leben, wir alle konnten das. Für einen Moment, schloss ich erschöpft meine Augen, was der größte Fehler war, der mir passieren konnte. Denn schon lag ich stöhnend auf dem Rücken, während mir stechende giftgrüne Augen entgegen blickten. „Sorry ich hab dich nicht gesehen"

Na ganz toll Nialler, als ob du nicht schon genug Chaos angerichtet hast, jetzt musste ich auch noch einen unwissenden Passanten mit reinziehen. Aber anders als erwartet, grinste er mir frech entgegen, wobei seine kleinen Hände mir immer näher kamen. Hilflos versuchte ich wegzurutschen, auf den eiskalten Boden mit steifen Fingern halt zu finden, während einer seiner Boots auf meiner Brust stellte, bevor er ihn an sich riss. Den Knopf, der meine Rettung sein sollte und mir jetzt zum Verhängnis wurde.
„Anscheinend hab ich hier was, was dir gehört Malik!"

Moment sie kannten sich? Hieß das etwa dieser Junge mit den blauschwarzen Haaren und giftgrünen Augen war Mitglied dieser Crew?
Scheiße!" gab ich verzweifelt von mir, als mein Körper die letzten Kräfte zusammen sammelte, den Rücken durchstreckte, um vom Fleck zu kommen. Doch die schmerzende Sprossen des Schuhes auf mir, ließ mich nicht gehen. Stattdessen verstärkter er den Druck noch.

„Du Arschloch, lass ihn los!"
Zayn! Das laute Geschrei, ich hörte es bis hier, obwohl der Knopf so klein war, die grobe Hand des vor mir stehenden fast alles abfing.

„Na na na, nicht so frech Kleiner! Warum denkst du immer es geht nur um dich!" Das gab mir die Bestätigung. Ich war immer noch in den Fängen von Maurice und Sven. Nur dass nicht sie hier vor mir standen, sondern durch diesen kleinen Mensch agierten. Der trotz seiner Körpergröße nicht zu unterschätzen war.

„Warte! Ihr habt das von Anfang an geplant?" Tränen liefen über mein kalkweißen Gesicht. Mein Bauchgefühl, es hatte sich bewahrheitet. Der Plan, er war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

„Bingo Schatz und jetzt entschuldige mich, ich muss mich um den kleinen Niall kümmern." Der Knopf, der eben für mein Gegenüber noch so wichtig erschien, lag jetzt belanglos in seiner linken. Stattdessen griff er zielsicher in seine rechte Gesäßtasche, was nichts gutes bedeuten konnte.

Geh weg!" Strampelnd versuchte ich ihm von mir fernzuhalten, als er mit einen Stück Stoff meinem Gesicht immer näher kam. „Pscht Schatz es ist alles in Ordnung. Du musst einfach tief einatmen, hörst du? Dann wird alles besser" kichernd trafen diese Worte meine Ohren, bevor der weiße Fetzen auf meinem Gesicht lag. Der beißende Geruch, brannte tierisch in den eisblauen Augen, wobei mir ganz komisch wurde.

„Verdammt Luke, lass ihn in Ruhe! Luke? Ich bring dich um du widerliche Made. Luke..."

„So ist es brav Niall, mach die Augen zu" Verschwommen nahm ich nur noch wahr, wie er den Knopf wegschleuderte und Zayns Stimme völlig verstummte. Gefolgt von meinen Bewusstsein, während mir die tränenverschleierten Augen zufielen.
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Louis POV

Völlig gerädert, stand ich aus Joshis Bett auf, das Antibiotikum, was mir Liam gestern spritzte, schien richtig reinzuhauen, aber dafür nahm ich kaum noch Schmerzen war. Blieb nur zu hoffen, dass es so blieb. Verwundert sah ich zur anderen Bettseite, die schon seit Stunden verweist gewesen sein musste. Resigniert seufzte ich auf. Wir waren gestern Arm in Arm eingeschlafen und ich war auch der festen Überzeugung, dass wir mit unserer Auseinandersetzung abgeschlossen hatten, fürs erste jedenfalls. Doch wenn ich das verknitterte kalte Laken so vor mir liegen sah, irgendetwas verheimlichte mir Zayn doch noch immer.

Kannst du mir mal sagen wo du herkommst Zaddy? Du, der sein Schönheitsschlaf über alles liebt"
Das Argument von Joshi ließ mich wild mit den Zähnen meine Unterlippe bearbeiten. Es stank immer mehr nach etwas, was ich nicht identifizieren konnte. Nur eins war mir klar, Zayn steckte mittendrin.

„I-ich war frische Luft schnappen, darf man das jetzt auch nicht mehr Koalababy?"
Durch meine Ohren drang das bekannte Fluchen von Joshi, wobei er anscheinend seine Schuhe wegstellte. Erkannte ich doch mittlerweile die quietschende Klappe des Schuhschrankes.
Sag mal Zaddy wen willst du hier eigentlich verarschen? Bei der Kälte und so früh Morgens? Moment? Wo ist Babyni? Seine Schuhe und Jacke sind weg!"

Bitte was? Mein Ni? Nicht schon wieder. Gedanklich erinnerte ich mich, wie ihn der Koala halb erfroren vorfand und durch eine schwere Lungenentzündung fast dahinraffte. Wenn da nicht Liam gewesen wäre.
Was musste nur vorgefallen sein? Ich brauchte weitere Einzelheiten, mit nackten Füßen tapste ich über den knarzenden Holzboden Richtung Flur, wo sich die beiden direkt gegenüberstanden und ein Blickeduell vom Feinsten lieferten.

A-also der Giftzwerg, d-der wollte zur Uni! Wann er wiederkommt weiß ich nicht genau" Das der schwarzhaarige log, erkannte ich bis hier, fuhr er sich doch ständig durch die perfekt sitzende Haare, die dadurch wild umherflogen.

„Ach wirklich und das stört dich kein Stück? Mr. Ich lasse keinen alleine vor die Tür?" Die Skepsis war gerechtfertigt, die ihn Joshi durch seine unterschiedlichen Augenfarben entgegen warf. Auch wenn Zayn viel größer war, zurzeit schien er so klein mit Hut zu sein.

Ich näherte mich den Treiben, wollte meine Meinung dazu kund tun, vielleicht half das Zayn auszuquetschen, als ein bekanntes Piepsen meine Aufmerksamkeit voll und ganz einnahm. Suchend sah ich mich um, bis ich das laute Ding erkannte, was aus der linken Gesäßtasche des Knackarschträgers herausragte. Mal davon abgesehen, dass ich in diesen Hintern gerne hineingekniffen hätte. Himmel er gehörte verboten. Konnte Zayn garnicht so schnell reagieren, wie ich es in meiner rechten Hand hielt und mir der Text sofort ins Auge sprang.

War mein Gesicht vorher noch mit einem schelmischen Grinsen behaftet, entgleiste es von Wort zu Wort immer mehr. Bis mir das Handy aus der Hand fiel. Leuchtend mit dem Bildschirm nach oben aufkam, sodass es jeder erkannte, während mir zitternd die Tränen in die Augen stiegen.

„Luke: Damit das klar ist Malik. Ein Wort zu der Polizei und der kleine Niall sieht die Radieschen von unten wachsen"

Der Karamellduft war plötzlich überall, als sich Joshi auf seinen großen Bruder stürzte und ihm wild durchschüttelte. „Das hast du nicht getan? Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist"
Mit jedem Wort wurde das Rütteln auf Zayn weniger, denn verzweifelte Töne verließen den Mund des Koalas, währenddessen das satte Braun und leuchtende Blau ganz tief im Wasser stand. Er weinte hemmungslos, das erste mal dass ich es sah, doch wer sollte es ihm verübeln, ging es mir doch genauso.

Niall war weg, entführt von dem schlimmsten Menschen, die ich kannte und der schwarzhaarige schien die treibende Kraft gewesen zu sein.
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Niall POV

Völlig benebelt nahm ich die Umgebung war, als ich schwerfällig meine Augen öffnete. Nur einen großen Unterschied machte es nicht wirklich. Es war stockfinster hier drin und schweinekalt. Was genau war passiert und wo war ich überhaupt? Angestrengt zog ich die Stirn kraus, als es mir schlagartig bewusst wurde. Der Plan, dieses Giftgrün und der beißende Geruch in der Nase.

Ruckartig ging mein Körper nach oben, doch auf halben Wege, verlor ich den Halt, begrüßte den Boden ein weiteres Mal, wobei ich mir die Hände aufschürfte, schienen diese doch hinter meinen Rücken zusammengebunden zu sein.

Ich bekam Panik, diese Dunkelheit, fast bewegungslos, auf den kalten Steinboden, an einen Ort, den ich nicht kannte und völlig alleine.

Denkst du nicht wir sollten nach ihn sehen Sven? Es ist verdächtig ruhig da drin"  Diese Stimme, eindeutig gehörte sie diesen Luke und er sprach mit...

„Wen haben wir das zu verdanken Luke? Du hast es mit dem Chloroform eindeutig übertrieben. Der Kleine ist Gold wert, vergiss das nicht."
Gold? Was bedeutete das? Was hatten sie mit mir vor? Immer schneller ging mein Atem, als sich meine Kehle ungesund verengte. Ich japste laut auf, während mir wie aus Reflex die Tränen über das Gesicht liefen. Dass ich überhaupt noch weinen konnte, war mir schleierhaft. Tat ich die letzten Stunden nichts anderes.

Der Sauerstoff wurde immer knapper, wobei sich der Drang Luft zu holen weiter verstärkte. Der benebelte Blick, der mich gerade erst verlassen hatte, er war wieder da und das doppelt so schlimm, ließ mich die eisblauen Augen wiederholt schließen. Ich würde das nicht überleben, spürte mein Leben an mir vorbeiziehen, als dumpfe Töne die Umgebung einnahmen.

Shit! Hey Kleiner du musst atmen"
Ich kannte diese Stimme, nur wusste ich nicht woher. Es war mir auch egal, denn die Angst zu ersticken, ließ mich alles andere ausblenden. Den Nebel empfangen, der mich in die Dunkelheit zog. Nur noch das Rütteln an meinen Händen, kämpfte sich durch den Schleier, bevor sich meine Lider für immer schlossen.

Jedenfalls glaubte ich das. Konnte ich doch noch nicht ahnen, was mich als Nächstes erwarten würde.
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Kleine zarte Bewegungen über mein Haar. Ich spürte sie genau, doch die Augen öffnen, tat ich nicht. War es doch viel zu gemütlich. Mein Sein nicht bereit dazu, die schweren Lider zu öffnen. Lieber drückte ich mich meiner Wärmequelle noch intensiver entgegen, aus Angst sie würde plötzlich verschwinden. Ob ich mir das leise Lachen daraufhin einbildete, wusste ich nicht. Aber die Stimme, die danach den Raum erfüllte, ließ mein Innerstes schmerzhaft zusammenziehen.

Der Kleine ist ein Schauspieler Sven und du fällst darauf rein" Ich konnte es nicht glauben. Der blonde Schmierbolzen sollte die Person sein, die mir diese Geborgenheit schenkte? Ich musste mich verhört haben.

Niall wäre beinah erstickt Luke" Das zarte Gefühl auf meinem Kopf, es intensivierte sich stetig, bei jedem Wort, dass er aussprach. Unterbewusst wusste ich, dass es Sven war, aber Glauben konnte ich es noch nicht. War dieses Gefühl der Liebkosung doch der einzigste Strohhalm, der sich darbot.

Das ist immer noch kein Grund ihn aus den Keller zu lassen, du Weichei!"
Moment? Er hatte mich wirklich rausgelassen, das Rütteln an meinen Händen war keine Einbildung gewesen? Warum tat er das, wenn er mich doch entführt hatte? Ich verstand diesen Menschen nicht.

Er ist unsere Geldquelle Luke, vergiss das nicht!" So war das also. Einen kurzen Moment schürte ich Hoffnung Sven wäre doch nicht so, wie ich dachte. Jetzt allerdings...

Geldquelle? Pah wohl eher dein nächstens Spielzeug, sowie du mit ihm kuschelst." Ja was jetzt? Wenn sogar Luke so sprach? Die Verwirrtheit kämpfte sich immer mehr an die Oberfläche, ließ mich unruhig werden. Der Drang der Bewegung, ich konnte es gerade noch verhindern. Denn damit unterzeichnete ich mein Todesurteil, da war ich mir sehr sicher.

Das muss ich mir nicht geben. Ich bin weg! Pass auf ihn auf!" Die verführerische Wärme sie war plötzlich weg. Ich erstarrte.
Nein nein nein! Er konnte mich doch nicht mit Luke alleine lassen?
„Hau ruhig ab man! Sowie du es ständig tust!"

Knall! Das Scheppern der naheliegenden Tür vibrierte im ganzen Raum. Doch ich blieb Starr wie eine Puppe am Schaufenster. Denn Luke würde jede Regung nutzen um mich zu quälen. Ich spitze die Ohren, hörte seine Füße über den Fußboden schleifen, während sich was öffnete. Er würde mich doch nicht unbeobachtet lassen? Soviel Glück konnte selbst ein Kobold wie ich nicht haben.

Doch genau so wahr es, der Schlag der zweiten Tür ließ mich erleichtert aufseufzen. Ganz vorsichtig öffnete sich mein Eisblau. Tatsächlich der Keller war Geschichte, die Fesseln verschwunden. Das war meine Chance, ließ meine Mundwinkel ungewöhnlich weit nach oben schnellen, bevor ich mich unbeholfen aufrichtete. Der Schwindel der mich daraufhin erfasste, war heftig, führte schlagartig zum Erzittern meiner dünnen Beine. Aber das galt es zu ignorieren. Schwerfällig mit nackten Füßen zur Türe schreiten, von der ich hoffte, es würde die richtige sein. Der Ausweg aus der Misere. Das Happyend, dass zu meiner Sonne führte.

Unsicher streckte ich meine kleinen Hände nach vorne, drückte kräftig den Griff nach unten, als mich etwas erfasste, nach hinten zog und zu einem Schrei aus meinen Mund führte, der durch Mark und Bein ging.
Doch die Giftgrünen Augen hinter mir, schien das nicht zu stören, sondern den Wahnsinn darin nur noch zu verstärken. Bevor mir Luke dunkel die nächsten Worte gegen die Ohren blies.

Das war ein Fehler Niall!"

Ich weiß miese Stelle 🙈
was wohl passiert?
Im nächsten Kapitel folgt die Aufklärung, versprochen ❤️

Eure Manu <3

„Ich spür', es frisst dich auf, die Gedanken so laut, es tut weh
Und obwohl du's nicht zeigst
Dass es dich grad' zerreißt, ich kann's sehen
Kann dich sehen"

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