3. Dezember

Um sieben Uhr klingelt wie immer mein Wecker und ich wache murrend auf. Um nicht sofort wieder einzuschlafen, reiße ich die Decke von mir runter und stehe mit einem Ruck auf. Durch die schnelle Bewegung wird mir schwindelig und ich falle zu Boden. 

„Auuuuuu", quietsche ich und versuche nicht zu laut zu sein. 

„Yah was machst du für einen Lärm so früh am Morgen?", höre ich nun auch Yeosangs verschlafene Stimme und weiß, dass ich nun flüchten sollte. Wenn Yeo müde ist, ist er ein Teufel.

„Sorry Hyung! Bin schon weg", flüstere ich panisch und rappele mich vom Boden auf und humpele ins Badezimmer. Dabei stolpere ich ein weiteres Mal und falle mit einem lauten Knall hin. 

'Was ist denn heute los mit mir?', frage ich mich genervt und knalle meinen Kopf leicht auf den Boden. Ich bleibe eine Zeitlang einfach liegen und versuche auf mein Leben klar zu kommen. 

„Yah warum liegst du hier?", höre ich Hongjoong. 

„I-ich bin gestolpert..", meine ich peinlich berührt und drücke mich mit meinen Armen hoch. „Wie das?", fragt der Ältere lachend und ich erzähle ihm schnell die Geschichte von meinem misslungenen Morgen. 

„Oh.. Kannst du laufen?", seufzt er nun besorgt und reicht mir die Hand um mich hochzuziehen. 

„Keine Ahnung ich versuche es mal..", erwidere ich und gehe einen Schritt. 

„Auuuuu!", ein stechender Schmerz geht durch mein linkes Fußgelenk und ich werfe schmollend einen Blick auf dieses. 

„Wie hast du das denn geschafft?", sagt nun auch Joong erschrocken. „Ich bin einfach nur gestolpert!", erwidere ich beleidigt und lege frustriert meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Er tätschelt kurz meinen Schopf, ehe er wieder spricht. 

„Komm wir gehen runter und kühlen es, wenn es nicht besser wird fahren wir ins Krankenhaus", schlägt er vor und gemeinsam gehen wir langsam ins Wohnzimmer, Hongjoong stützt mich dabei. 

„Leg dich hin, ich hole dir Eis", ich nicke. 

'Wieso immer ich?', denke ich wütend und schmeiße das Kissen unter mir gegen die Wand. 

„Maaaaan! Ich hatte heute noch so viel vor", schmolle ich und verschränke meine Arme. 

„Du bist verletzt, da kannst du dein heimliches Tanztraining am Morgen auch ausnahmsweise sausen lassen", entgegnet mir mein Hyung und legt vorsichtig das Eis auf meinen Fuß. „Wa-?", will ich errötet fragen, aber er legt mir einfach seinen Zeigefinger auf die Lippen, damit ich verstumme. „Die anderen schlafen", sagt er einfach und geht in die Küche. 

„Kaffee?", flüstert er und ich antworte natürlich sofort mit Ja. 

Ich lege mich traurig hin und starre an die Decke. Mir fällt wieder ein was genau ich heute vor habe. Heute ist ihr Todestag. 

Und ich wollte doch zum Friedhof! Na das kann ich jetzt knicken.. 

Meine Augen werden ungewollt etwas glasig und meine unsichtbare starke Mauer ist kurz davor zu brechen. 'Nicht weinen.. Nicht weinen', denke ich und beiße meine Zähne fest zusammen. Ein tiefer, zittriger Atemzug hilft mir mich etwas zu beruhigen. Ich sehe nach oben und versuche meine aufkommenden Tränen weg zublinzeln. Doch dies klappt nicht wie gewollt und auf meiner Wange bilden sich vereinzelte, heiße Spuren welche nur meine Trauer und Schwäche widerspiegeln. 

,,Sooo hier ist dein Kaffee Sa-", kommt mein Hyung gut gelaunt ins Wohnzimmer und stellt meine Tasse auf dem Couchtisch ab, doch seine fröhliche Miene verdunkelt sich als er mich erblickt. 

Flink setzte ich mich auch und streiche mehrere Male über mein tränennasses Gesicht. ,,Mache dir keine Sorgen Hyung! Es geht mir gut..", versuche ich schniefend hervorzubringen und streiche mir meine unordentlichen Haare aus meinem Gesicht. 

Joong stellt seine eigene Tasse neben meiner ab und setzt sich neben mich. ,,Hey.. es geht dir nicht gut und es ist auch völlig in Ordnung, okay? Du musst nicht den starken spielen Sunshine. Ich weiß, dass es gerade eine schwere Zeit für dich ist, vor allem der heutige Tag. Wir verstehen deine Trauer und deinen Schmerz..", beginnt der Ältere auf mich einzureden und nimmt mich vorsichtig in den Arm. Ich kann es leider nicht vermeiden und fange leise an in seine Schulter zu schluchzen, während er mir sanft über den Rücken streicht. Wir verweilen so einige Minuten, bis ich mich endlich beruhigt habe und mich wieder aufrichte. 

,,Man ich sehe jetzt bestimmt total hässlich aus", lache ich verheult und auch mein Gegenüber grinst. Ich ernte einen leichten Klaps auf meinem Hinterkopf. ,,Sag doch sowas nicht! Du bist die Schönheit in Person!", lächelt er und schnappt sich seinen Kaffee. 

,,Trink!", fordert Appa mich auf und zeigt auf meine Fliederfarbene Tasse. Diese Geste allein reicht schon und ich greife gierig nach meinem Getränk und nehme sofort einen großen Schluck. Dummerweise ist der Kaffee noch heiß und ich verbrenne mich. 

,,HEUTE GEHT JA AUCH ALLES SCHIEF!", schreie ich beleidigt und verstecke meinen Kopf in Hongjoongs Halsbeuge, welcher mitleidig lacht. 

,,San-ah! Wieso schreist du so?", hören wir plötzlich Yunho. ,,Und was zum Teufel ist mit deinem Gesicht passiert?! Du siehst so aus als hättest du 38 Jahre lang nur geflennt", stellt er entsetzt fest und schaut mich fragend an. 

Aus mir kam ein beleidigtes Schnauben und ich versteckte mich wieder in Hongjoongies Armen. ,,Omo was ist mit deinem Bein passiert? Dein Knöchel ist ja ganz blau", fragt er nun weiter. ,,Gestolpert", murmele ich und muss wieder an meinen vermasselten Morgen denken.. 

,,San, wir fahren nachher mit Hwa ins Krankenhaus und danach kaufen wir Blumen und gehen zum Friedhof wenn du möchtest", schlägt der Älteste von uns Dreien vor und ich nicke einfach. 

,,Oh heute ist der Tag.. Mein Beileid", sagt Yu und klopft mir bedauerlich auf die Schulter, sowie jedes Jahr. 

,,Können wir Mingi auch mitnehmen? Schließlich waren sie ja auch irgendwie seine Familie..", bitte ich und bekomme wie als wäre es selbstverständlich eine Zustimmung. Wieder kommen einige Tränen hoch, aber ich will gar nicht weinen! Ich darf keine Schwäche zeigen! 

Doch Joong bemerkt es. ,,Yuyu, kannst du vielleicht schon mal was zum Frühstück machen?", fragt er lieb nach und unser Teddybär geht sofort in die Küche. 

Der Kim hingegen, steht auf und zieht mich ebenfalls hoch. ,,Komm, frische Luft schnappen..", meint er fürsorglich und führt mich zu unserem kleinen Balkon. 

,,Hongjoong Hyung.. Ich habe vor dir geweint.. es tut mir leid", flüstere ich in die Stille rein, die zwischenzeitlich entstanden ist. ,,Es ist in Ordnung", ,,Nein! Ich weine nie! Ich bin doch die Person, die alle aufmuntert.. Ich darf keine Schwäche zeigen! Ich- ich.."

Bevor ich mich weiter rechtfertige, unterbricht mich der Ältere in einem sanften Ton. 

,,Choi San.. Dein Name bedeutet Berg. Hört sich vielleicht langweilig an, aber du bist ein stabiler, hoher und vor allem ein wundervoller Berg! Du siehst von außen so einladend, aber trotzdem auch so mächtig aus. Doch Berge können auch einstürzen. Heute bist du eingestürzt. Doch bloß weil ein Berg zusammengestürzt heißt es nicht, dass er nun nie wieder bewundert werden darf. Bloß weil du geweint hast, heißt es noch lange nicht, dass ich dich nicht respektiere", erklärt er und ich muss lächeln. 

,,Bist du jetzt zum Poeten geworden?", lache ich und hoffe die bedrückende Stimmung so aufzulockern. ,,Songwriter, wenn ich bitten darf", entgegnet er und wir beide lachen über unseren Insider. 

,,Danke Hyung", sage ich dann auch leise und schenke ihm ein mittlerweile wieder viel glücklicheres Lächeln. 

Hongjoong und ich haben meiner Meinung nach eine besondere Beziehung. Er ist für mich wirklich wahrhaftig wie der große Bruder den ich nie hatte. Bei ihm darf ich auch mal Kind sein.

,,Essen!", ertönt Yunhos tiefe Stimme und Joong und ich humpeln ins Esszimmer. ,,Setz dich ruhig schon hin", fordert mich mein Hyung auf und ich nicke dankbar. Ich setze mich an den Tisch und lege mein verletztes Bein auf dem Stuhl links von mir ab. 

 Nun kommen langsam auch Jongho, Seonghwa, Wooyoung und Mingi runter. 

Yeosang pennt wahrscheinlich noch.. 

Seonghwa eilt sofort in die Küche zu seiner Liebe und Yunho und die beiden Jüngsten wurden dazu verdonnert den Tisch zu decken. 

Mingi hingegen kommt sofort zu mir und nimmt mich in den Arm. ,,Kommst du nachher mit?", frage ich. ,,Sicher doch", antwortet er und scheint sofort zu wissen was ich meine. Wir umarmen uns sehr lange, ab und zu höre ich den Jüngeren schniefen. Ich klopfe ihm beruhigend auf den Hinterkopf und kuschele mich an seine Schulter. 

,,Hyung, was hast du mit deinem Bein gemacht?", fragt der Größere irgendwann. ,,Gestolpert", erwidere ich und ich denke man hört heraus, dass ich auf dieses Thema sehr empfindlich reagiere...

,,Essen wir jetzt endlich?", hören wir auf einmal Yeosangs genervte Stimme und wir fahren auseinander. Tatsächlich sitzt bereits die ganze WG am Tisch und wartet nur auf uns.. 

Peinlich!

,,Bevor ihr was sagt- es ist in Ordnung, ihr habt das gebraucht. Aber jetzt essen wir!", kommt mir Seonghwa bereits zuvor und alle greifen gierig zu. Alle bis auf Wooyoung. 

Erst jetzt bemerke ich, dass er neben dem von meinem Fuß besetztem Stuhl hockt. Mingi geht zu seinem Platz, zwischen Yeosang und Yunho. 

,,Oh man Woo! Das tut mir Leid.. setz dich!", rufe ich schuldbewusst und will mein schmerzendes Bein runternehmen, doch seine kleine Hand lässt mich stocken. 

,,Schon gut. Ich hab nur gewartet bis ihr fertig mit kuscheln seid, damit ich euch nicht aus Versehen störe", meint er lächelnd. Doch irgendwas ist an seinem Lächeln faul, es wirkt aufgesetzt... 

Doch ich entschließe mich dazu jetzt nichts zu sagen und lächele ihm entgegen. ,,Das ist ja süß! Na komm, setz dich jetzt aber! Dein Essen wird kalt", fordere ich ihn wieder dazu auf, aber er stoppt mich ein weiteres Mal. 

,,Wir machen das so..", murmelt er leise und greift vorsichtig unter mein Bein um es hochzuheben. Ein wenig schmerzt es, aber ich lasse mir nichts anmerken. Der Kleinere setzt sich auf den Stuhl und legt mein Bein auf seinen Schoß. 

,,Yah! Das ist doch schwer.. Komm so dramatisch ist meine Verletzung nun auch nicht", widerspreche ich, aber überzeugt mich dann doch. ,,Glaub mir, das ist dramatisch so blau wie das ist.. Ich bin schon oft so umgeknickt. Dein Knöchel ist mit Sicherheit verstaucht. Wenn du es jetzt nicht schonst, wirst du mindestens zwei Wochen mit Krücken gehen!", ,,Oh- o-okay..". 

,,Jetzt esst doch endlich! Ihr seid solche Kleinkinder", meckert auf einmal Eomma Hwa und wir tun wie geheißen- keine Lust auf Ärger, wenn Eomma gesprochen hat gibt es keine Widerrede. 

Nach dem Frühstück gehe ich noch schnell in mein Zimmer um mir was zu anziehen zu holen. Eine einfache schwarze Hose mit einem schwarzen Hoodie. Ich ziehe aber meine Kapuze drüber, da meine Haare ungewaschen und fettig aussehen. Im Badezimmer putze ich flink meine Zähne und trage ein wenig Concealer und Puder auf, damit man nicht so sehr sieht, dass ich geweint habe. 

,,Können wir?", frage ich und Seongjoong und Mingi nicken. ,,Wohin denn?", fragt Woo. ,,Wir fahren mit San ins Krankenhaus und dann-", ,,Dann fahren wir noch schnell was kaufen! Sollen wir dir was mitbringen Youngie?", unterbreche ich Hongjoong noch bevor er die Wahrheit aussprechen konnte. Aber Woo merkt, dass ich lüge. Seine Miene wird von neugierig zu traurig und er senkt den Kopf. 

,,Nein nein.. schon gut ich brauche nichts", sagt er leise. Ich sehe zu den Dreien die bereits an der Tür stehen und bemerke ihre neugierigen Blicke. Mit einer Handbewegung zeige ich ihnen, dass sie schonmal raus sollen. 

,,Wooyoungie..", wispere ich und lege meine Hand auf seine Schulter. Er brummt fragend. 

,,Ich erkläre dir nachher alles, versprochen Kleiner", sage ich und merke nicht was ich ihm da gerade verspreche. ,,Du musst nicht wenn du nicht willst", antwortet er leise und ich höre Trauer in seiner Stimme. ,,Aber ich will. Ich muss jetzt aber, bis nachher Woo", erwidere ich und renne aus der Tür.

Nachdem wir beim Arzt waren, stehen Mingi und ich nun vor dem Grab unserer Familie und schweigen. Ich habe ein Verband und Krücken bekommen und in genau einer Woche soll ich nochmal kommen. 

,,Wollen wir gehen?", bricht Mingi schließlich die Stille. ,,Mmh", brumme ich zustimmend und lege einen Strauß weiße Rosen auf ihr Grab. Meine Eltern und meine Schwester hatten ein gemeinsames Grab, ein Einzelnes für jeden konnten Mingi und ich uns nicht leisten..

Zuhause angekommen verschwindet Mingi bereits in seinem Zimmer wo er zusammen mit Yunho tanzen wollte, während die beiden Ältesten kochen wollten. Yeo schläft, laut Jongho welcher im Wohnzimmer lernt. Doch wo Wooyoung ist weiß irgendwie keiner. In seinem Zimmer ist dieser nicht und Badezimmer ebenfalls. Als ich wieder ins Wohnzimmer gehen will und dabei an unserem Balkon vorbeigehe, sehe ich ihn durch die Glastür. In einem dicken Mantel und mit flauschigen Socken steht er am Geländer und sieht raus. Ich flitze schnell in die Küche um uns beiden eine heiße Schokolade zu machen und öffne dann vorsichtig die Balkontür mit beiden Tassen in der Hand. 

,,So, please, malhaejwoyo it's alright
Buranhan i angae sok 
Modeun ge hansunganirago
So, please, ige nae giriramyeon
Nae soneul kkok jabajwo
Orae hemaeji antorok"

Er singt.. und das wirklich wunderschön. Wooyoung hat eine unglaublich sanfte Stimme, er singt so gefühlvoll.. 

Ich bleibe regungslos stehen und lausche seinem Gesang, bis er sich plötzlich umdreht. Seine Augen weiten sich erschrocken. ,,W-wie lange st-stehst du da schon..?", ,,Lange genug.. Du singst echt wunderschön Woo", wispere ich nähere mich ihm. ,,Hier", sage ich gebe ihm eine der beiden Tasse. ,,Oh danke Hyung!", freut er sich und seine Augen funkeln glücklich als er an seinem Getränk nippt. Ich betrachte ihn liebevoll und habe auf einmal das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen. Vorsichtig nehme ich wieder seine Tasse aus seinen Händen und stelle meine und seine auf den kleinen Tisch neben uns. ,,Wa-", fängt der Jüngere an, aber verstummt als ich ihn in meine Arme ziehe und meinen Kopf auf seiner Schulter ablege. Er versteift sich und hält die Luft an, doch bereits wenige Augenblicke später atmet er in Ruhe und legt vorsichtig seine Arme um meine Taille. Seine Hand fährt beruhigend meinen Rücken auf und ab. Ich seufze tief und drücke ihn ein wenig fester. 

,,Was ist los Sannie?". fragt Youngie ruhig und ich muss lächeln. Er ist der Einzige der mich Sannie nennt und ich muss gestehen, ich liebe es!

,,Weißt du Woo.. Heute ist ein sehr trauriger Tag, für mich und auch für Mingi. Denn meine Eltern und meine Zwillingsschwester sind vor einigen Jahren ums Leben gekommen. Meine einzige Familie, Mingis zweite Familie und allererste Liebe.. Darum mag ich Weihnachten auch nicht", flüstere ich. Wooyoung sagt nichts sondern drückt mich noch fester und legt seine kleine Hand an meinen Hinterkopf. So verweilen wir einige Zeit. 

Mittlerweile ist es Abend und alle sind bereits in ihren Zimmern. Wie die letzten Tage auch schaue ich unter meinem Kissen nach. 

,,Und noch einer", hauche ich lächelnd und lese mir glücklich den Zettel durch. 

Es tut mir Leid, was passiert ist...

Es sollte mir Trauer bereiten, doch seine Briefe machen mich glücklich... 

,,Was ist das?", fragt Yeosang, der bereits tief unter seiner Decke eingemummt liegt. ,,Ich weiß nicht, seid Donnerstag bekomme ich jeden Abend solche Briefe.. Irgendwie total süß", erkläre ich und lächele verträumt. 

,,Weißt du von wem sie sind?", ,,Aniyo". 

,,Naja okay.. Gute Nacht San", sagt schließlich Yeo und gähnt einmal genüsslich. ,,Nacht", erwidere ich und lege den Zettel in die Schublade meines Nachttisches, ehe ich mich auch zudecke und einschlafe. 

Ein kleines bisschen spät o,O I'm sorry T^T

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