Weihnachtswärme

Jetzt ist es ganz dunkel, und nur wegen der vielen Lichterketten, die den ganzen Weihnachtsmarkt in ein angenehmes Licht tauchen, erkenne ich, als ich Julian mal wieder von der Seite aus betrachte, dass seine Wangen und Nase von der Kälte und vermutlich auch dem Punsch gerötet sind.

Mir kriecht auch langsam die Kälte in die Knochen.

Gerade will ich mal nach horchen, was Julian als nächstes vorhat, da dreht er sich zu mir und kommt ein paar Schritte näher.

,,Ist dir kalt?" Ich nicke zitternd. Schmunzelt zieht er mich in eine wärmende Umarmung. Eng beieinander stehend, wie Pinguine, stehen wir mitten im Weihnachtsrauschen und ignorieren für einen ganz kurzen Moment die dröhende, und immer zu hektische Welt.

Viel zu schnell lösen wir uns wieder von einander, und der magische Moment ist vorbei. Zusammen mit der Kälte strömt nun auch wieder alles auf mich ein. Mir fällt auf, wie laut es doch im Verhältnis zu eben ist. Julian hat auf mich einen besonderen Einfluss. Er kann mich alles vergessen und ausblenden lassen und im gleichen Moment schärft er meine Sinne.

Verträumt schaue ich zu ihm hoch.

Ganz vorsichtig beugt er sich vor zu mir, und ich habe so im Gefühl, dass gleich etwas wunderschönes passieren wird. Vielleicht habe ich endlich das Glück, von ihm einen Kuss zu bekommen. Auf dem Weihnachtsmarkt. Romantischer geht es ja kaum, für einen ersten Kuss, oder...

Doch statt seine Lippen endlich auf meine zu legen, berühren seine Lippen fast meine Ohr, und kaum hörbar raunt er :,,Ich muss dir etwas zeigen!"

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