Weihnachtsgeschenk
Wir haben den Weihnachtsmarkt, wie vermutet, verlassen und stehen nun vor der kleinen Bank am Parkeingang. Die kleine Tanne neben der Sitzgelegenheit wurde mit einer Lichterkette geschmückt und auf der Bank liegt verlassen ein kleines wunderschön verpacktes Geschenk auf einer roten Decke.
,,Wow!" Ich drehe mich Julian zu. ,,Danke!" Ein stolzes Grinsen schmückt sein Gesicht. ,,Womit habe ich das verdient?" frage ich fassungslos vor Rührung. ,,Weil du einfach fantastisch bist, Cora!" antwortet er sanft. ,,Willst du nicht schauen, was sich unter dem Geschenkpapier dort versteckt?" ,,Ja, will ich! Du kennst mich mittlerweile einfach zu gut!" grinse ich zurück.
Ich gehe zur Bank, streife meine Handschuhe aus und heb das kleine Packet vorsichtig hoch. Julian folgt mir und breitet die Decke über die Bank aus. Das muss wohl alles geplant sein. Leicht schüttle ich das Geschenk. Der Inhalt rutscht hin und her, aber ich kann das Geräusch nicht zuordnen. ,,Komm doch zu mir" sagt Julian, und ich kann ihm seinen Wunsch nicht abschlagen. Die Decke liegt über der Bank ausgebreitet und verhindert so ansatzweise unser vorzeitiges Erfrieren, doch wahrscheinlich nicht lang...
Ich will mich gerade hinsetzen, da zieht Julian mich auf seinen Schoß. Damit hätte ich zwar nicht gerechnet, aber stören tut es mich ganz und garnicht.
Jetzt sitzen wir hier, er auf der Bank und ausgebreiteten Decke, den rechten Arm um meine Taille, die linke Hand auf meinem rechten Oberschenkel abgelegt, ich auf seinem Schoß, sein Päckchen in der Hand.
Wie ein kleines Kind fühle ich mich, als ich voller Vorfreude und Ungeduld die Schleife abmache, und es kaum erwarten kann, zu sehen was Julian für mich ausgesucht hat.
Unter dem weißen, mir Schneeflocken geschmückten Geschenkpapier kommt eine kleine Schmuck Kiste zum Vorschein.
Sie ist schwarz und hat ein kleines, goldenes Ornament in der rechten oberen Ecke.
Vorsichtig offen ich die Schatulle, und erblicke eine feine, wunderschöne Kette. Sie ist aus silbernem Material, besteht aus tausenden feine ineinander greifende Ringe, aber der Hauptblickfang ist der Anhänger. Ein wunderschönes verarbeitetes Herz. Es ist nur die 'Silhouette' von einem Herzen. Nur ein Rahmen, aber so wunderhübsch. Um ihn, den Rahmen, windet sich eine Art schwarze Liane. Das Schwarz auf dem Silber bildet einen ästhetischen Kontrast, der das Schmuckstück schlicht und zu gleich auffällig edel aussehen lässt.
,,Danke!" flüstert ich völlig gefangen. Zögernd lass ich meine Fingerspitzen über die einzelnen Glieder des Geschenks gleiten.
,,Willst du sie anziehen?" fragt Julian behutsam, und ich nicke. Er nimmt beide Arme von mir, und ich merke, wie sehr er mich gewärmt hat. Mit der rechten streicht er mir die Haare aus dem Gesicht, fasst sie rechts zusammen, zieht mir dann den Schal aus. Seine linke berührt sanft meine Hand, während er bedacht die Kette hochhebt.
,,Hälst du die Haare weg, damit ich dir nicht weh tue?" seine Stimme klingt fürsorglich und liebevoll. Ohne zu zögern tu ich, was er sagt, dabei streifen unsere Hände sich, und ich genieße die kleinen Berührungen.
Mit gekonnten Bewegungen öffnet er ohne Probleme den Verschluss und legt sie mir behutsam um den Hals. Dabei streifen seine Hände schon wieder meine Hand und entfachen ein Lauffeuer, dass durch meine Adern pulsiert.
Ich öffne meine Jacke ein Stückchen und die Kette fällt kalt auf mein Dekolleté. Sofort schließt sich meine Hand drum und augenblicklich wird mein Grinsen noch größer. Ich weiß jetzt schon, dass ich die Kette nie ablegen werde.
Glücklich schaue ich Julian ins Gesicht und mein Grinsen wird noch größer, was eigentlich gar nicht möglich sein sollte.
Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht worüber ich mich mehr freue. Julian oder die Kette. Beide sind einfach wunderschön und fantastisch.
,,Danke!" wiederhole ich mich. ,,Gerne!" er grinst zurück und fasst nach meiner Hand, die immer noch mit der Kette spielt. ,,Komm!" Er steht auf, jedoch darauf bedacht, dass ich nicht von seinen Beinen in auf den Boden falle.
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