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Die nächsten Tage verbringe ich erneut nur in meinem Zimmer, doch lässt mich dieses Haus nicht in Ruhe. Sollte ich nochmal dort hin oder mache ich mir einfach zu viele Gedanken darum? Ich weiß es nicht.

Letztendlich entscheide ich mich dazu, dieses Haus erneut aufzusuchen. Ich werde fündig, bleibe davor stehen und betrachte es von oben bis unten, von links bis rechts. Es ist alt, hat einige Risse. Die Fenster sind teilweise mit verrotteten Holzbrettern zugenagelt. Unten ist es etwas morsch, das Dach schaut noch in Ordnung aus, doch ist die Regenrinne zur Hälfte schon abgefallen.

Ich wage einen Schritt auf das Haus hinzu, bleibe Abrupt stehen, als wieder diese Schreie ertönen. Ich schaue um mich herum, keine Menschenseele weit und breit.

Mit jedem Schritt den ich näher auf das Gebäude zugehe, werden die Schreie lauter. Auf die Unterlippe beißend greife ich nach der Türklinge. Vor Schreck zucke ich zusammen, als ich eine alte Frauenstimme vernehme. Schnell drehe ich mich um und sehe in das Gesicht einer älteren Dame, welche mich nur fragend anschaut.

„Hören Sie denn nicht die Schreie?", frage ich. Sie schaut mich genauso verdutzt an, wie es Yeosang vor einigen Tagen tat.

„Junge, was redest du für einen Unsinn. Aus diesem Haus können keine Schreie kommen. Niemand lebt mehr dort und solltest dich schnellstmöglich auf den Weg nach Hause machen. Das betreten dieses Hauses ist verboten. Du hast Glück, dass ich jetzt nicht die Polizei rufen werde", redet sie auf mich ein und stumm nehme ich meine Hand von der Tür.

Entschuldigend verbeuge ich mich und wende mich von ihr ab.
Wie ist es möglich, dass niemand diese Schreie hört? Sie sind so laut und dennoch höre nur ich sie. Mein Kopf scheint sich einen Scherz mit mir zu erlauben.

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