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Yeosang und ich laufen nebeneinander, fast schon synchron, durch die Stadt. Dabei stellt er Fragen. Er erkundigt sich nach meinem Befinden, welches ich jedoch selbst nichtmal so richtig erklären kann. Gut geht es mir nicht, aber auch nicht schlecht. Es ist fast so, als ob ich nichts fühlen würde.

So geht es mir seit Monaten. So geht es mir seit diesem Vorfall. Seit ich in diese leeren Augen sah, habe ich das Gefühl, dass genau diese Leere mich eingeholt hat.

„Woah, das Haus schaut auch nicht mehr so dufte aus", kommt es erstaunt von Yeosang, deutet dabei auf ein verkümmertes Haus. Bewohnt ist es definitiv nicht mehr, zumindest schaut es nicht danach aus, als ob dort jemand leben würde.

Jedoch, als wir diesem Haus näher kommen, meine ich etwas zu hören. Es hört sich nach Schreien an, laute und schmerzvolle Schreie.
„Hörst du das?", frage ich Yeosang, doch dieser schaut mich nur verdutzt an. Er hört keine Schreie, meint er und in diesem Augenblick vernehme ich nur noch Stille.

Vermutlich habe ich es mir nur eingebildet, ein blöder Streich meines Kopfes.

Schulterzuckend gehen wir weiter, schenken diesem Haus keine weitere Beachtung. Allerdings, sobald ich wieder Zuhause bin, eilt mir dieses runtergekommene Gebäude in meine Gedanken. Waren dort wirklich Schreie, doch wieso konnte sie Yeosang dann nicht hören? Sie hörten sich so real an.

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