25. Rot, wie der Sonnenuntergang


Many years have passed since those summer days

Upon the fields of barley

See the children run as the sun goes down

Among the fields of gold

-Sting "Fields of gold"

Ab da trainierte ich jeden Tag mit Alan und wurde tatsächlich immer besser. Er war ein geduldiger Lehrer, der auch gerne Eispausen machte und sich leicht durch Quatschen ablenken ließ. Nicht, dass ich versuchte mich vor seinem Unterricht zu drücken. Im Gegenteil, ich freute mich darauf.

Es hatte etwas Befreiendes meine Magie kennenzulernen, als wäre da immer etwas gewesen, dass ich unterdrückt hatte und nun endlich freilassen konnte. Alan hatte darauf gemeint, dass ich Glück hatte mit relativ wenig Magie geboren zu sein, Feen mit viel Macht wie er, wurden von ihrer Magie verschlungen, wenn sie sie nicht regelmäßig nutzten.

Meine Mutter, die nicht einmal gemerkt hätte, wenn alle Einwohner der Insel auf einmal verschwunden wären, stellte keine unangenehmen Fragen, solange ich wie gewohnt zum Abendessen da war.

Nur Brad schien sich zu wundern und versuchte ab und zu beiläufig im Gespräch zu fragen, wo ich meine Nachmittage verbrachte, allerdings war er nie zu aufdringlich, wahrscheinlich spürte er, dass ich ihm sonst wieder Sympathiepunkte abziehen würde.

Wie es bei Alan zu Hause aussah, konnte ich nur raten, aber immerhin war er bisher nie mit einem blauen Fleck zum Training erschienen, was ich als gutes Zeichen deutete.

Natürlich hatte ich nicht das beste Gewissen dabei mit ihm zu trainieren wohl wissend, dass ihm das zu Hause einen Haufen Ärger einhandelte. Andererseits sah ich, wie glücklich ihn das Training machte und wie sehr er sich darauf freute endlich mal selbst im Meer zu schwimmen. Und wenn ich ehrlich mit mir selbst war, konnte ich mir kaum noch vorstellen, nicht jeden Tag mit ihm zu verbringen.

Schließlich fingen die Weihnachtsferien an und wir schlossen das letzte Training vor Heiligabend ab. Ich erklärte ihm, was es damit auf sich hatte und warum ich an diesem Tag nicht trainieren konnte.

"Gut dann fällt das Training am 25. auch aus", hatte er daraufhin beleidigt erwidert.

Ich zog mir mein Regenbogenshirt über den nassen Bikini und war sehr froh darüber, dass es auf Mari nicht so kalt war wie in England. Selbst meinen stumpfen Wärmerezeptoren wäre das zu viel zum Schwimmen gewesen.

"Was ist denn am 25.?", fragte ich ihn und lief an ihm vorbei zum bevölkerten Teil des Strandes.

Er folgte mir schnell. "Wir haben im Winter auch eine Feier."

Erstaunt sah ich zu ihm hoch. "Habt ihr auch eine Religion?"

"Nicht wie ihr, aber wir glauben an unsere Königin Mazaiyana und die hat nach der Zeit eurer Welt am 25. Dezember Geburtstag. Es ist ein Feiertag für uns."

"Ist die Zeit in der Feenwelt denn anders?"

Alan nickte. "Sie läuft nach ganz anderen Regeln und viel langsamer als eure Zeit, deshalb denken viele magische Wesen und Menschen, dass wir unsterblich sind. Dabei altern wir einfach langsamer. Wäre ich in der Feenwelt aufgewachsen, wäre ich erst sieben Jahre alt."

Ich musste kichern, bei der Vorstellung, dass der große, kräftige Typ neben mir erst sieben Jahre alt war.

Wir liefen an den vielen gaffenden Menschen vorbei in Richtung Eisdiele. Alan hatte mir ein Eis zum Abschluss versprochen.

"Bist du schon mal in der Feenwelt gewesen?", wollte ich wissen, fasziniert von dem Fakt, dass wir mit einer anderen Dimension verbunden koexistierten, die nach ihren ganz eigenen Regeln lebte und von der wir nichts wussten.

"Nein, ich habe schon immer im Dorf gelebt und auch wenn wir oft umgezogen sind, habe ich erst später angefangen es zu verlassen. Anders als Precious, die schon seit sie laufen kann, versucht abzuhauen."

Ich grinste bei dem Gedanken an Precious unschuldig-verschlagenes Lächeln.
Kurz schwiegen wir und schauten einem kleinen Jungen zu, der einem Ball hinterherrannte, dicht gefolgt von zwei anderen Kindern. Schließlich holte er den Ball ein und kickte ihn in Richtung Strand, wo er einer Frau die Sonnenbrille vom Gesicht fegte.

Alan lachte unterdrückt.

Mir fiel noch eine Frage ein. "Wählt ihr eure Königin und eure Oberhäupter oder tritt einfach der Älteste aus der Familie die Nachfolge an?"

"Wie das bei den Königen ist, habe ich keine Ahnung. Sie ist uralt und die meisten erinnern sich gar nicht an den König vor ihr. Das Oberhaupt ist in der Regel der Mächtigste aus dem Dorf, allerdings immer ein Mann, weil die Frauen sich mehr aufs Gebären und Erziehen der Kinder konzentrieren sollen und sich auch nicht durch Verhandlungen in Gefahr bringen sollen."

Ich rümpfte die Nase. "Das ist ja voll sexistisch", stellte ich angewidert fest.

Wir waren inzwischen bei der Eisdiele angelangt und setzten uns an einen Tisch auf der kleinen Terrasse mit Blick aufs Meer. Die Sonne stand schon tief und das Meer war so ruhig, dass es schon fast weiß aussah.

Alan zuckte mit den Schultern. "Ich denke, so schlimm ist es gar nicht. Frauen werden mit Respekt behandelt und sind sonst kaum eingeschränkt."

Aufgebracht runzelte ich die Stirn. "Schon allein, dass sie mehr eingeschränkt werden als die Männer ist nicht in Ordnung!"

"Aber sie sind nun mal kostbar für die Fortpflanzung."

"Nur dafür sind Frauen gut, oder was?" Ich war schon halb aufgestanden und zog ein paar irritierte Blicke auf mich.

Alan legte mir sanft eine Hand auf den Arm und zog mich wieder in den Stuhl. "Beruhige dich Arina, so habe ich das nicht gemeint. Ich habe zwei Schwestern und eine davon ist die beste Kriegerin im Dorf. Ich halte Frauen nicht für minderwertiger oder schwächer als Männer, aber ich weiß auch, dass die Chiroyli nah dran sind auszusterben und damit das nicht passiert gibt es nun mal Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft. Vielleicht ist das keine Rechtfertigung, aber ich verstehe den Grund."

Ich zügelte mein Temperament und nickte. "Trotzdem ist es blöd", meinte ich trotzig, woraufhin er leise lachte. Wir blickten wieder zum Strand, wo sich die Frau von vorhin inzwischen hitzig mit einem Mann stritt, hinter dessen Rücken der kleine Junge stand.

Ich gähnte.

"Weißt du...", begann Alan. Ich wandte mich ihm zu und staunte nicht schlecht, als ich sah, wie die untergehende Sonne in seinen roten Augen aufblitzte und sie geradezu brennen ließ. Dann war dieser Moment vorbei, als er den Blick ebenfalls auf mich richtete. "Ein Mann, der öffentlich gähnt, zeigt seine schlechten Manieren...Eine Frau hingegen zeigt ihre Fähigkeiten."

Ich brauchte einen kleinen Moment, um die brennenden Augen zu verdrängen und zu verstehen, warum er mich so dreckig angrinste. Dann holte ich aus und traf fast den Kellner, der gekommen war, um unsere Bestellungen aufzunehmen.

Erstaunt erkannte ich, dass es sich um Matt handelte, der die rehbraunen Augen erschrocken aufriss und zurückwich.

Ich schlug mir die Hand vor den Mund und der lachende Alan war für einen Moment vergessen. "Sorry Matt, das war nicht mit Absicht."

Er lächelte verunsichert. Sie Blick huschte etwas befremdet zu Alan. "Kein Problem, ist ja nichts passiert. Was kann ich euch bringen?"

"Einen Schokobecher."

Matt grinste dieses Grinsen, in das ich vor zwei Jahren noch verliebt gewesen war. "Stimmt, wie konnte ich das vergessen", sagte er und schrieb es sich auf seinen kleinen Block.

Ich erwiderte sein Grinsen.

Alan hatte inzwischen aufgehört zu lachen und durchbohrte Matt jetzt mit einem misstrauischen Blick.

Nervös trat dieser von einem Fuß auf den anderen. "Und was kann ich Ihnen bringen?"

"Wer bist du?", fragte Alan, anstatt zu antworten und Matt sah so aus, als wolle er am liebsten im Boden versinken, was ich nur zu gut verstand.

"Für ihn ein Obstbecher bitte", bestellte ich Alans "das Übliche" schnell.

Matt nickte erleichtert und verschwand.

Sobald er weg war, trat ich Alan ordentlich gegen das Bein.

Er schrie erstaunt auf. "Das war für dein unmögliches Benehmen", erklärte ich und trat ihn gleich nochmal. "Und das für deinen geschmacklosen Witz, du Arsch!"

"Aua! Das tat echt weh!", beschwerte er sich, während er sich das Bein rieb.

"Sollte es auch", erwiderte ich voller Genugtuung.

Er warf mir einen beleidigten Blick zu und drehte sich dann demonstrativ in Richtung Strand, wo die Frau inzwischen ihre Sachen gepackt hatte und wütend durch den Sand in Richtung Parkplätze stapfte.
Bald kam Matt mit unseren Bestellungen zurück und ich fragte: "Seit wann arbeitest du schon hier?"

"Seit heute. Es ist mein erster Tag, deshalb muss ich einen guten Eindruck machen", antwortete er und versuchte dabei so gut es ging Alans bohrenden Blick zu ignorieren.

Ich lächelte in ermutigend an. "Du machst dich gut, dein Chef wird dich bestimmt lieben."

Er erwiderte mein Lächeln scheu. "Ja, das hoffe ich." Dann nickte er mir noch kurz zu und ging zu einem anderen Tisch rüber, der zahlen wollte.

"Woher kennt ihr euch?", wollte Alan wissen, sobald Matt drinnen verschwunden war.

"Grundschule", antwortete ich knapp, weil ich ihm seinen dämlichen Witz noch nicht verziehen hatte.

"Ihr scheint gute Freunde zu sein", stellte Alan fest.

Ich zuckte mit den Schultern den Blick aufs Meer gerichtet, das inzwischen von der Sonne ganz in Rot und Gold getaucht war. "Wir sind im Guten auseinander gegangen", murmelte ich gedankenverloren.

Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, an dem wir uns eingestanden hatten, dass wir nichts mehr für einander empfanden. Es war eine Erleichterung, aber gleichzeitig traurig gewesen, weil es das ungewollte Ende von etwas Schönem gewesen war.

"Ihr wart mal zusammen?", fragte Alan erstaunt.

Ich sah ihn an und zog die Augenbrauen hoch, wobei ich krampfhaft versuchte das Schattenspiel des Sonnenuntergangs in seinem schönen Gesicht zu ignorieren. "Ist das so schwer vorstellbar?"

Er zuckte mit den Schultern und schob sich einen Löffel Eis in den Mund. "Nein eigentlich nicht", murmelte er und schaute ebenfalls nachdenklich aufs Meer. Wieder spiegelte sich die Sonne in seinen Augen und ließ sie diesmal sanft aufglühen, wie das Ende einer Zigarette, wenn man daran zog.

Ich schaufelte Sahne auf meinen Löffel und stopfte ihn mir in den Mund. Eine sanfte Meeresbrise strich uns durch die Haare. Ich atmete die salzige Luft genussvoll ein. Es gab nichts schöneres, als an einem warmen Abend am Strand zu sitzen, während der Sonnenuntergang sich im Wasser spiegelte und die Wellen, langsam, aber sicher zur Ruhe kamen.

Alan wandte sich ebenfalls seinem Eis zu, wenn auch mit viel kleineren Portionen auf seinem Löffel.

„Weißt du, was ich seltsam finde?", fragte ich ihn schließlich und brach die Stille.

„Dass du mit diesem Weichei zusammen warst?" Er sah mich beleidigt an und ich musste unwillkürlich lachen.

„Nein, wobei ich gerne wissen würde, warum dich das so beschäftigt."

Er zuckte betont lässig mit den Schultern. „Mir ist das völlig egal."

Ich hob zweifelnd die Augenbrauen. „Aha... Jedenfalls, was ich seltsam finde ist, dass eure Königin schon so lange an der Macht ist. Ich meine, für mich klingt das ein bisschen suspekt. Sollte sie nicht irgendwann sterben oder so?"

Alan nickte. „Eigentlich leben Nymphen um die achtzig Jahre in der Feenwelt. Also ungefähr 230 Jahre, wenn man es auf eure Zeit überträgt."

„Und sie regiert schon länger?"

„Viel länger."

„Warum weiß keiner etwas Genaues darüber? Gibt es denn keine Geschichtsbücher, in denen etwas darüber steht?"

„Kaum. Der König vor ihr Mahkam Haydan, war ein Tyrann, der die große Bücherei in der Hauptstadt verbrennen ließ. Man sagt, dass Königin Mazaiyana uns vor ihm gerettet hat vor vielen Jahren. Das Land war ihr so dankbar, dass die Magie sie bis zu ihren Haarspitzen erfüllte und ihr Unsterblichkeit verlieh."

Ich versuchte ein ernstes Gesicht zu behalten, scheiterte Alans Reaktion nach zu schließen aber kläglich.

„Was ist daran so witzig?"

Ich ließ mein Grinsen frei. „Findest du nicht, dass das eher wie ein Märchen klingt, als wie eine echte historische Begebenheit?"

Er verschränkte die Arme und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Sein Eis hatte er bis zur Hälfte gegessen und jetzt würde er darauf warten, dass der Rest schmolz, damit er es trinken konnte. Warum? Vielleicht war er ja ein Psychopath.

„Was daran ist bitte absurder als alles andere, was ich dir bisher erzählt habe?"

„Ich weiß nicht. Ich denke einfach ein Stück Land, egal wie magisch es ist, kann nicht dankbar sein. Für mich klingt es eher wie etwas, was Monarchen gerne erzählen, um auf das Volk wie ein Gott zu wirken." Ich schob den nächsten großzügig beladenen Löffel in meinen Mund. Nur noch eine Kugel lag auf dem Grund meines Glases.

„Mir ist das ehrlichgesagt ziemlich egal. Ich lebe dort nicht und werde es wahrscheinlich auch nie."

„Ist es nicht blöd zu wissen, dass du ein längeres Leben haben könntest, wenn du dort leben würdest?"

Alan schnaubte. „Ein kurzes Leben ist schon scheiße, hätte ich noch dreimal so viel vor mir würde ich irgendwann Selbstmord begehen."

„Aber willst du nicht wenigstens einmal nach Sepheriya? Schauen wie es dort ist?"

„Doch klar, aber mein Vater würde das nie zulassen. Er sagt immer es ist gefährlich und dass die Leute sich von meiner Macht bedroht fühlen würden. Außerdem ist er der festen Überzeugung, dass die Königin böse ist."

Erstaunt sah ich von meinem fast leeren Glas hoch. „Böse? Wieso denn das?"

Er zuckte mit den Schultern. „Was weiß ich? Der Mann ist schrecklich paranoid. Schon als ich klein war, hat er mir immer gesagt, dass ich keinem Feenwesen mein Mal zeigen sollte oder darüber reden sollte, sonst würde die Königin neidisch werden und mich holen."

Ich runzelte die Stirn. „Weißt du, so weit hergeholt klingt das gar nicht."

Alan hob die dunklen Augenbrauen, bis sie unter seinem dichten Locken verschwanden. „Wie bitte?"

Inzwischen war die Sonne untergangen und alles was noch an sie erinnerte, war das sterbende Licht am Horizont. Am Strand packten die Leute langsam zusammen und machten sich laut lachend und redend auf den Weg nach Hause oder ins Hotel.

Die Terrasse hingegen füllte sich langsam mit Gästen, die sich an lange Tische setzten, um den Abend bei einem mehrgängigen Essen zu genießen. Ab und zu sah ich Matt zwischen den Tischen hin und her huschen, an seiner Seite einen älteren Kellner, der wahrscheinlich für ihn zuständig war.

„Na ja denk doch mal nach", begann ich zu erklären. „Eine Königin, die länger regiert, als sie eigentlich leben sollte und über die keiner genaueres weiß. Sie porträtiert sich selbst als Heldin, aber letztendlich verdeckt das doch bloß die Tatsache, dass sie ihren Thron und ihre Macht immer noch nicht abgegeben hat."

„Du denkst sie ist machtsüchtig", stellte Alan fest.

„Ich will ihr nichts unterstellen, aber aus der menschlichen Geschichte wissen wir, dass es noch nie zu etwas gutem geführt hat, wenn jemand zu lange zu viel Macht hatte. Und du bist, wenn man dir glauben darf ebenfalls sehr mächtig und somit eine potenzielle Bedrohung für sie. Ich verstehe warum sich dein Vater diesbezüglich Sorgen macht."

„Du vergisst hier aber etwas ganz entscheidendes Angela." Er beugte sich vor, als würde er mir ein Geheimnis erzählen wollen. „Wir sind keine Menschen und wir Leben auch nicht in Game of Thrones."

Ich schob mir den letzten Löffel Eis in den Mund. „Ich wüsste nicht, was das damit zu tun hat", nuschelte ich.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete mich herablassend. „Zum Beispiel haben wir nicht mit Umweltverschmutzung, aussterbenden Tierarten und Massengesellschaften zu kämpfen und tausende von sozialen Netzwerken, die das Selbstwertgefühl von jungen Menschen zerstören."

„Das hat nichts mit machtsüchtigen Monarchen zu tun, außerdem können wir andere Dinge, wie zum Beispiel die ganze Welt problemlos bereisen."

„Und werdet doch nichts von ihr sehen, wenn ihr sie nach und nach abholzt und zubaut."

„Wir haben tausende von Heilungsmitteln erfunden und Pflegesysteme für schwächere und ältere Menschen."

„Doch davon profitieren kann nur gerade mal die Hälfte der gesamten Menschheit."

„Aber wir..." Ich senkte den Blick. Er hatte natürlich recht. Nichts von dem, was ich sagen konnte, wog schwer genug, um einen Ausgleich zu schaffen, doch wie waren wir von dem Gespräch über die Königin zu einem verbalen Kampf darüber gekommen, welche Welt besser war?

„Immerhin macht ihr was", lenkte er schließlich ein. „Und das ist es was ich damit sagen wollte. Veränderung bringt nicht immer nur Gutes, aber sie bedeutet auch Entwicklung. Menschen sind ständig in Bewegung und haben die Kraft und den Willen sich zu ändern und auf das Bessere hinzuarbeiten. Die Feenwesen sind dagegen träge, nicht nur die Zeit bewegt sich in Sepheriya langsamer, sondern auch die Bewohner. Meine Mutter hat mir einmal erzählt, dass in den 103 Menschenjahren, die sie schon lebt, in der Feenwelt eine neue Regelung für Gasthäuser eingeführt wurde. Weißt du, was in diesen 103 Jahren hier passiert ist?"

Ich verzog das Gesicht. „Ja, der Holocaust, der Zweite Weltkrieg, die Erfindung und Anwendung der Atombombe... soll ich weitermachen?"

„Ja aber auch viele andere Dinge. Gute Dinge. Freiheitskämpfe, Friedensverträge, Zusammenschlüsse verschiedener Länder, sogar neue Arten von Musik. Soll ich weitermachen?"

Ich lächelte leicht. „In Ordnung, aber was willst du mir damit sagen?"

„Das Mazaiyanas lange Regentzeit nur bedeutet, dass die Leute zufrieden sind und keine Veränderung wollen."

„Ich denke ihr macht es euch zu einfach."

„Wie gesagt, ich lebe dort nicht", sagte ergleichgültig und trank sein Eis aus, während ich ihn angewidert dabeibeobachtete.  

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