49. Kapitel - Die Anhörung

Vorwarnung: letztes Kapitel... 😭

"Schatz kommst du?", rief meine Mum. Sie stand im Wohnzimmer meiner Hütte und hatte sich schick gemacht. Es waren fast zwei Wochen vergangen und heute war der erste Tag der Anhörungen.
"Ich komme sofort!", antwortete ich verschlafen. Ich hatte vor Aufregung kaum schlafen können. Sky und Lily warteten bereits im Wohnzimmer auf mich. Josh und Will würden uns am Eingang treffen. Wir fünf Erben mussten ebenfalls zur Anhörung.

"Hey!" Josh nahm mich in den Arm. "Es wird schon alles gut werden." Versuchte er mich aufzubauen.

"Was macht Liam hier?", fragte ich verwirrt.

"Die Regierung hielt es für angemessen mich auch zu befragen. Schließlich war er mein Großvater."

"Aber er hat versucht dich zu töten", sagte ich entsetzt. Ich verstand nicht, warum die Regierung Liam auch anhören wollte.

"Josh und ich standen auf seiner Seite", antwortete Liam ruhig.

"Ihr habt einen Plan gehabt und dafür musstet ihr auf seiner Seite stehen." Ich wurde sauer.

"Und das müssen wir der Regierung erklären", sagte Josh ruhig, "damit sie alles verstehen und uns gehen lassen."

"Sie müssen euch gehen lassen!"

"Zo." Meine Mutter hatte sich eingemischt. "Es wird schon alles so laufen, wie wir es möchten. Es gibt genug Zeugen, die bestätigen können, dass Grey, Josh, Liam und dein Vater auf unserer Seite standen."

Ich versuchte meiner Mutter zu glauben. Sie hatte schließlich Recht. Alle anderen, die von dem Plan meines Vaters gewusst hatten hätten bereits ihre Aussagen gemacht.
Wir fuhren eine Stunde und erreichten schließlich das Gericht. Meine Angst machte sich wieder bemerkbar. Lily lächelte mir zu und legte mir ihre Hand auf die Schulter.

"Ich hab ein gutes Gefühl", sagte sie und folgte meiner Mutter, die bereits im Gericht war. Mein Vater wartete bereits auf uns und führte uns in einen Großen Saal.

"Nein das können die nicht machen", murmelte meine Mutter und sah meinen Vater an.

"Er arbeitet als Richter", sagte mein Vater ruhig und ich sah mich im Saal um. Ein Mann fiel mir sofort ins Auge und ich wusste über wen meine Eltern sprachen. Der Mann sah aus wie Parker. Nur in Alt. Der Vampir lächelte mich bösartig an.

"Das wird kein faires Urteil werden", sagte meine Mutter und sah Parker Senior in die Augen. Sky, die neben mir stand, wurde rot vor Wut und suchte den Raum nach anderen Richtern ab.

"Setzten!", rief Parker Senior und wir ließen uns auf einer Bank nieder. "Wir sind hier um mit den Anhörungen zu beginnen. Wir beginnen mit", er machte eine lange Pause und sah uns nacheinander an, "Liam Jones." Liam stand langsam auf und bewegte sich auf Parker Senior zu.

"Das ist schon jetzt nicht fair", flüsterte meine Mutter. "Man hätte mit seinen echten Anhängern anfangen sollen."

"Also mit seinem Sohn", murmelte Josh, der Liam genau beobachtete. Parker Senior sah ihn an.

"Gut, dass ich der Richter bin", sagte er angriffslustig. "Sie beantworten nun meine Fragen, Jones. Mit ja und nein." Liam nickte. "Ihr Name lautet Liam Jones."

"Ja."

"Sie sind Jack Jones Enkel."

"Ich war sein Enkel", korrigierte Liam den Vampir.

"Ja oder nein!"

"Nein", sagte Liam bestimmt. "Ich war sein Enkel."

"Es ist nicht besonders schlau zu widersprechen."

"Liam widerspricht auch nicht", sagte Josh laut.

"Er korrigiert", fügte ich hinzu. Parker Senior atmete tief ein.

"Sie standen auf seiner Seite", sagte Parker Senior und sah Liam wieder an.

"Nein", antwortete Liam ohne zu zögern.

"Sie lügen."

"Ich lüge nicht", sagte Liam ruhig.

"Ich habe andere Aussagen gehört", Parker Senior wurde lauter.

"Parker", mein Vater stand auf, "ich fragte mich, weshalb sie dich die Anhörung führen lassen!"

"James Night, zu dir komme ich später. Du wirst das bekommen, was du verdient hast."

"Wir fordern einen anderen Richter, der unparteiisch ist und einen fairen Prozess leiten kann."

"Ich sei parteiisch?", fragte Parker Senior.

"Wir wissen beide, dass ich recht habe", sagte mein Vater und stand auf. Die Leute, die neben Parker Senior saßen sahen beunruhigt hin und her.

"Was meint Night?", fragte eine Frau mit braunen kurzen Haaren.

"Nichts, Thompson", sagte Parker Senior schnell. "Night redet nur."

"James redet nicht nur", sagte meine Mutter. "Es gab genug Zeugenaussagen, die uns alle entlasten. James war auf unserer Seite und hat geholfen Jack zu besiegen. Liam und Joshua sind auf seine Seite gegangen um ebenfalls den Plan Jack zu besiegen zu unterstützen. Niemand war wirklich auf seiner Seite. Grey auch nicht."

"James war auf seiner Seite", sagte Parker Senior.

"Ich war. Vergangenheit", zischte mein Vater.

"Also gibst du es zu."

"James hat allerdings die Seite gewechselt", sagte meine Mutter und funkelte Parker Senior wütend an.

"Wir möchten einen anderen Richter. Jemand, der nicht selbst auf Jacks Seite stand."

Parker Senior sprang wütend auf. Die Frau neben ihm sah ihn überrascht an.

"Du!", schrie sie und hielt ihn mit einem Zauberspruch auf seinem Platz. Die Hexe wandte sich zu uns um. "Ich werde die Anhörung führen. Parker wird den Saal verlassen und sich morgen selbst hier stellen müssen."

"Zusammen mit seinem Sohn", erklärte meine Mutter und die kurzhaarige Hexe nickte. Parker Senior wurde aus dem Saal geführt und Liam wurde von der Hexe befragt. Danach wurde mein Vater befragt und nach ihm meine Mutter und Josh.

Lily, Sky, Will, Josh und ich wurden am Ende nochmal als Gruppe befragt.
"Sie sind also die Erben der Göttin?", fragte Thompson uns.

"Ja", antwortete ich.

"Und die Prophezeiung wurde über Sie fünf geschrieben?" Erneut bejahten wir. "Und Sie können die Elemente beherrschen?" Ein erneutes 'Ja' ließ Thompson überrascht einatmen. "Ich werde die weiteren Schritte mit ein paar anderen Leuten besprechen. Aber ich denke man wird mir zustimmen und sie alle ohne eine Strafe gehen lassen." Erleichtert atmete ich auf und nahm Josh's Hand.

"Ich hab dir doch gesagt, dass alles gut werden wird", flüsterte er.

"Ich hoffe Parker und die anderen bekommen, was sie verdient haben", sagte Will und nahm Sky's Hand.

"Ich bin mir sicher, dass alle ihre Strafe bekommen werden", sagte mein Vater und legte einen Arm um mich. "Ich bin immer noch stolz auf dich, Zoey. Ihr werdet die alte Ordnung wieder hinbekommen."

"Eine Ordnung ohne Hass und ohne Vorurteile", fügte meine Mutter hinzu.

"Glaubt ihr Feen können dann auf das Internat?", fragte Lily und meine Mum nickte.

Die Nacht war wolkenlos und Josh und ich hatten uns im dicken Pullover und langen Hosen ans Ufer des Flusses gelegt.
"Wie geht es deinen Eltern?", fragte ich ihn. Josh's und Liam's Eltern wurden nicht ins Gefängnis gebracht, so wie die meisten anderen Anhänger von Jack. Sie hatten Hausarrest bekommen, was sich für mich irgendwie ein wenig lächerlich anhörte.

"Ihnen geht es gut. Sie sind froh, dass sie nicht ins Gefängnis mussten."

"Weißt du, ob sie John und seinen Vater, Parker Junior und Miller gefunden haben?"

"Soweit ich weiß sind sie noch alle auf der Flucht und nicht auffindbar."

"Und Abigail?"

"Wurde von der Schule verwiesen. Sie sagt Jack hätte sie manipuliert und ist so dem Gefängnis entkommen."

"Glaubst du ihr?", fragte ich.

"Nein. Sie wurde nicht manipuliert. Sie hat sich ihm angeschlossen. Aus eigenem Willen und wurde nicht gezwungen."

"Ich hab immer gesagt, dass ich ihr nicht traue."

"Du hast ihr nicht getraut, weil sie auf jemandem stand den du mochtest."

"Ich bin mir da nicht so sicher", lachte ich.

"Ich mir aber", sagte Josh und lachte ebenfalls. "Ob er wohl da oben ist?", wechselt er das Thema.

"Er schaut wahrscheinlich auf uns hinab und macht irgendwelche Witze über uns", antwortete ich und dachte an Isaac.

"Ich liebe dich über alles, Zo."

"Ich dich auch."

"Du hast mir immer vertraut und auf mich gehört."

"Nun ja, fast immer", korrigierte ich.

"Es hat aber gereicht", lachte Josh.

"Du weißt doch. Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser."

"Vielleicht liebe ich dich ja deshalb, weil du deinen eigenen Kopf hast und selbst nachdenkst."

"Vielleicht. Und vielleicht liebe ich dich, weil du gar nicht so der harte Vampir bist, wie alle immer denken."

"Vielleicht. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Feuer und Wasser zusammen gehören."

"Gegensätze ziehen sich halt an, Josh" sagte ich und legte meinen Kopf an seine Schulter. Die Sterne funkelten hell am Himmel und ich genoss Josh's Nähe.

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Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt - und nicht, was wir ersehnt haben. - Arthur Schnitzler

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