36. Kapitel - Isaac
"Nein!", ich warf mich auf Issac drauf und hoffte so ihn schützen zu können. Doch Schneider hob mich einfach mit einem Zauber hoch. Ich konnte mich nicht wehren. Er schmiss mich auf den Boden und ich kam vor Lily auf. Sie blutete. Wir alle bluteten. Schneider hob das Messer und bohrte es in Isaac's Brust. Ich schrie auf, doch ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Schneiders Zauber lag immer noch auf mir. Liam und Josh waren die ersten, die sich wieder bewegen konnten. Anstatt zu Isaac zu gehen stürzten sie sich auf Schneider. Blut spritzte und Schneider sackte in sich zusammen. Er atmete noch leicht. Es war ein unregelmäßiges Atmen. Turner riss Josh von Schneider runter und verschwand mit Schneider auf dem Arm. Auch die anderen Anhänger verließen die mit Blut bedeckte Straße.
"Das ist gerade erst der Anfang!", rief Jack, nickte Josh und Liam zu und folgte seinen Leuten. Josh lag immer noch am Boden und rappelte sich langsam auf. Als er Isaac's Körper sah, sprang er auf und fiel vor Isaac auf die Knie.
"Bitte, Isaac! Atme!", rief er und hob seinen Kopf an. Liam stand schwer atmend hinter Josh und hatte seine Hand auf sein Schulter gelegt. Langsam trat ich an Isaac heran. Meine Hoffnung, dass er noch lebte war wie in Luft aufgelöst als ich ihn sah. Er war tot. Reglos lag er auf dem Boden und starrte uns mit weit aufgerissenen Augen an. Ich hörte in meinen Gedanken, wie Isaac jetzt sagen würde 'Wir sollten zum Auto und fahren!' und musste schlucken. Ohne Isaac würde die Schule nicht mehr so sein, wie sie sein sollte. "Isaac!", schrie Josh erneut und seine Augen waren glasig. Lily kniete sich neben Josh.
"Wir sollten seine Augen schließen", sagte sie leise und fuhr mit ihren zierlichen Finger über Isaac's Augen. Josh legte Isaac's Kopf auf den Boden und stand auf. Er lief auf und ab und murmelte vor sich hin. Liam stand einfach nur da. Er war nicht in der Lage etwas zu sagen oder etwas zu tun.
"Wir sollten ihn ins Auto legen", sagte Will nach ein paar Minuten des Schweigens.
"Meine Eltern werden ihn nach Texas bringen", sagte Lily. "Sie sind hier. Ich habe sie gerufen." Ich wollte fragen, wie sie ihre Eltern rufen konnte, aber ich brachte kein Ton raus. Liam ging auf Lily zu und umarmte sie.
"Danke", murmelte er und sah Isaac ein letztes Mal an. "Josh?", fragte er vorsichtig und ging auf ihn zu. "Wir sollten wirklich fahren."
"Wir müssen Isabella das hier bringen." Lily hielt ein kleines Gefäß hoch. "Meine Träne", erklärte sie und ging in Richtung unserer Autos.
Die zweistündige Autofahrt war die schlimmste, die ich jeh hatte. Niemand sagte ein Wort. Will und Ally fuhren uns zurück nach Detroit. Alex hatte uns schon gehört und riss die Tür auf. Er hatte wahrscheinlich keine Sekunde geschlafen aus Angst um seine Freundin. Lily reichte ihm die Träne und wir gingen ins Haus. Isabella lag noch genauso auf der Couch wie heute Morgen. Die Wunde blutete wieder ein wenig und meine Mum schmierte eine Creme auf die Wunde. Es hörte sofort auf zu bluten. "Es hat funktioniert", sagte sie erleichtert und blickte sich um.
"Was machen die hier?", fragte Eric und sah zu Liam und Josh.
"Wo ist Isaac?", fragte Alex und sah sich nochmals um.
"Er ist tot", sagte Josh kurz und ging in die Küche.
"Tot?", fragte Alex. "Ich hätte mitkommen sollen!"
"Du hättest nichts machen und ändern können", sagte Sidney traurig und folgte Josh in die Küche. Als ich eintrat standen die beiden Vampire am Fenster und umarmte sich.
"Ihr solltet was essen", sagte meine Mum und nahm mich in den Arm. "Ich bin so stolz auf dich, Zo."
"Ich konnte Isaac nicht retten", murmelte ich und begann zu weinen.
"Nein, aber ich bin mir sicher, dass das niemand gekonnt hätte."
"Ich glaube ich geh schlafen."
"Trink das", sagte meine Mum und reichte mir eine Flasche.
"Was ist das?"
"Es verhindert, dass du träumst", sagte sie und ich trank. Ich wollte nicht nochmal Isaac vor mir liegen sehen. So hilflos wie ein kleines Baby. Das war nicht der Isaac, den ich gekannt hatte.
Ich öffnete meine Augen und setzte mich auf. Meine Uhr verriet mir, dass es 15 Uhr war. Ich hatte sechs Stunden geschlafen. Ein Geräusch ließ mich zusammen zucken. Josh saß auf dem gegenüber stehenden Bett und sah mich an. Sofort zog ich die Decke höher. Er stand auf und setzte sich nun auf mein Bett.
"Wie konntest du uns nur verlassen?", schrie ich und schlug mit einem Kissen auf ihn ein. "Wie konntest du mich so verlassen? Dein 'Zo, du musst mir vertrauen' kannst du dir sonst wohin schieben!"
"Es tut mir leid..."
"Wie konntest du Abigail heiraten! Einfach so! Aus dem nichts heraus!"
"Ich habe sie nicht geheiratet."
"Ach und dieser Ring an deinem Finger ist einfach nur so da?"
"Die Verlobung wurde nie..."
"Josh", unterbrach ich ihn. "Hast du geweint?" Seine Augen verrieten ihn und er nickte.
"Er war mein bester Freund", murmelte er und ich umarmte ihn.
"Ich weiß", flüsterte ich ihm ins Ohr.
"Ich werde ihn so vermissen." Josh drückte mich fester an sich und vergrub sein Gesicht in meinen langen braunen Haaren.
"Ich werde ihn auch vermissen." Ich begann zu weinen und rückte näher zu Josh. Wir saßen knappe fünf Minuten nur da und weinten zusammen. Wir trauerten um Isaac. Um unseren Freund, der unnötig gestorben war. Der zu früh gestorben war. Viel zu früh.
"Mir tut alles so leid", flüsterte Josh und löste sich aus der Umarmung.
"Ich weiß", antwortete ich und legte meine Hand auf die seine.
"Ich wollte dich nie verletzen. Ich wollte dir zeigen, dass nicht alle so sind, wie Kevin."
"Du bist nicht so wie Kevin", antwortete ich. Kevin hatte mich 'nur' betrogen. Josh hätte fast jemanden geheiratet. Aber ich wollte nicht mit ihm diskutieren. Wir waren beide ein emotionales Wrack und alles hätte nur noch schlimmer geendet.
"Stimmt... Ich hätte ja nur fast jemanden geheiratet...", murmelte Josh.
"Zo?" meine Mum streckte den Kopf ins Zimmer rein. "Julie will mit dir reden." Sie hielt mir ihr Handy entgegen und ich ging ran.
"Julie?", fragte ich.
"Zo!" Ich war so froh ihre Stimme zu hören. "Ich habe von Isaac gehört...", sie machte eine Pause, "wie geht es euch?"
"Wie soll es einem gehen, wenn ein guter Freund von dir stirbt?", fragte ich traurig.
"Wie geht es Josh und Liam?"
"Beschissen denke ich."
"Ich weiß du willst darüber nicht reden, aber du musst mir alles erzählen." Ich begann ihr von allem zu erzählen.
"Jetzt sind wir wieder in Detroit und warten, bis Isabella wieder fit ist. Ist mein Dad in der Schule?"
"Ja er unterrichtet gerade."
"Also war er nicht dabei?"
"Zo, du weißt genau, dass dein Vater nie zugelassen hätte, dass jemand stirbt. Er kann zwar kühl rüber kommen, aber er hat euch alle ins Herz geschlossen."
"War er irgendwie anders?"
"Dein Vater war ganz normal."
"Hm okay", brummte ich.
"Deine Mum hat gesagt, dass du was essen musst, wenn wir fertig sind. Geh jetzt was essen. Ihr wart lange unterwegs!" Julie legte auf.
"Sie hat recht", sagte Josh, der immer noch neben mir saß und stand auf. Ich folgte ihm und zusammen gingen wir in die Küche. Isabella lag immer noch auf der Couch, aber ihre Wunde schien zu heilen.
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1. Wie hat dir das Kapitel gefallen?
2. Was hat dir nicht gefallen / besonders gut gefallen?
3. Welche Schokolade magst du am liebsten?
Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung. - Jean-Jacques Rousseau
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