Wenn er durch die rostigen Türen lief, würde er wieder einen Mord begehen, denn so sehr Minho dagegen ankämpfte, seine verseuchten Gefühle zu Felix warn zu stark und zerstachen Minhos guten Willen. Sie würden ihn so lange attackieren, bis er aufgab, denn sie wussten, dass Minho wie ein Tier handelte. Er wollte seine Bedürfnisse nur stillen. Minho öffnete die Tür und sofort schossen ihn Erinnerungen an Chans Mord in den Sinn. Hier hat Chan gestanden und so wird sein nächstes Opfer stehen und auf ein Fanmeeting warten, was in Wirklich sein Tod bedeutete. Der Mörder atmete tief durch und lief rein. Er verspürte Angst. Auch vor Chicky hatte er mehr Angst als sonst. Es war nicht dieses ausdruckslose Maske, die ihn anstarrte oder seine messerscharfe Präsenz im Raum. Minho wusste, wozu Chicky fähig war. Er hatte die ganzen toten Körper gesehen. Er blieb am Türrahmen stehen. Chicky saß wieder auf den Schreibtisch und lies die Bäume wie ein kleines Kind baumeln. Es hatte etwas unschuldiges an sich. Chicky dagegen war alles andere als unschuldig. Er hatte es hier mit einem Serienmörder zu tun. Ein Serienmörder der so ein verdrehten Verstand hat, dass er seine Morde als Kunstwerke betrachtete.

„Hey, Minho! Möchtest du sehen, was ich heute schönes für dich habe?" Wie letztes Mal hatte er die gleiche Collegejacke an und holte sein Handy hervor. Minho lies den Kopf sinken. So sehr er die Bilder sehen wollte, seine Schuldgefühle hielten ihn davon ab. „Ich hab deine Kunstwerke gesehen...wie kannst du Chans Tod als 'Last melody' bezeichnen?", fragte er mit bebender Stimme. Chicky lachte, was sich wegen den tonveränderten Gerät wie einen Lachen aus der Hölle klang. „Oh, du hast nach mir gesucht? Ich fühle mich sehr geschmeichelt, Minho. Wieso ich mein Kunstwerk so benannt habe? Weil Music on Chans letztes Lied war. Es war das Lied, was ihn getötet hat. Findest du nicht, dass es schön ist? Noch einmal ein Lied zu hören, bevor man stirbt? Du musst meinen Sinn für Schönheit nicht verstehen", meinte Chicky und hörte auf seine Beine zu baumeln. Anstelle dessen saß er jetzt aufrecht da und hatte das Handy in seinem Schoß gebettet.

„Reden wir nicht darüber. Ich verstehe, du magst meine Kunst nicht. Das ist okay. Also, möchtest du Felix Nacktbild sehen?" Minho fand nichts an dem schön, was Chicky ihm erzählt hatte. Er verstand kein bisschen von den Worten des Maskierten. Für ihn war es einfach nur krank. Minho wurde aber neugierig. Er war jetzt extra hierher gekommen, um Felix Bilder zu sehen. Außerdem hatte er eine ehrliche Antwort bekommen. Chicky sah das Aufblitzen in Minhos dunklen Augen. So schaute jemand, der sich nicht selber gegen seine Gelüste kämpfen konnte. Nicht lange und Minho würde vor ihm stehen. Chicky nahm sein Handy und suchte ein bestimmtes Bild. Es zeigte Felix, wie er sich nackt im Spiegel betrachtete. Er stand so da, dass man sein Rücken und sein Arsch sehen konnte. Seine rechte Hand ruhte auf eine Arschbacke. Es sah so aus, als würde er es mit einem Selbstauslöser gemacht haben. Dann folgte ein Video, wo er duschte. Das Video hatte keine gute Qualität und man konnte nicht viel von Felix sehen. Chicky hatte ihn sicher da wieder aufgenommen, ohne das Felix davon erfahren hatte. Er nahm ihn in seine schutzlosesten Moment auf und das gefiel Minho. Auch diese kleinen Preise brauchte er.

„Darf ich die auch ohne jemanden zum Morden bekommen? Ich kann nachts nicht schlafen", gestand Minho, worauf Chicky sein Dämonenlachen wieder rauslies. „Minho, ich habe dir doch gesagt, der erste Mord ist der Allerschwerste, aber du hast das so gut gemacht. Ich habe deine Story mit den Kopfhörern fast selber geglaubt. Du schaffst das nochmal und ich verspreche dir der zweite Mord ist nicht mehr so hart." Chicky sprach da wohl aus Erfahrungen. Minho fragte sich, wie viele Menschen durch Chicky bereits den Tod fanden. Der Maskierte drehte sich zu den vielen Bildschirmen herum und tippte wieder auf die Tastatur. Minho wusste bereits was das bedeutete. Chicky suchte nach seinem nächsten Opfer. Wie bei Chan tauchten jetzt ganz viele Bilder von einem jungen Mann mit schwarzen Haaren auf. Er sah etwas grimmig aus. „Der nächste Fan den du umbringen wirst, heißt Seo Changbin. Er steht auf Aegyo." So ein böse dreinwirkender Kerl soll auf süßes Aegyo stehen? Menschen steckten voller Überraschungen. „Changbin kommt morgen. Ich verlasse mich auf deine kreative Spontanität." Chicky tippte was ein und Changbins Bild verschwand. Minho lies den Kopf sinken. Er wollte niemanden mehr töten. „Muss ich ihn wirklich töten?" Chicky streckte seine Hand nach Minho aus und zog ihn zu sich. Sanft fuhr ihn über den Rücken. „Ja, Minho."