𝑍𝑤𝑜̈𝑙𝑓𝑡𝑒𝑠 𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙:ᴡᴇɴɴ ɴɪᴄʜᴛ ʜᴇᴜᴛᴇ, ᴡᴀɴɴ ᴅᴀɴɴ?
Louis: Wegen dir hab ich die Mission verkackt!
Ich sehe Louis' Nachricht erst am nächsten Morgen, weil sie mitten in der Nacht kam und ich da schon geschlafen habe. Was will er mir damit sagen? Das er sie mit Absicht nicht beendet hat? Oder hat er sich von meiner Stimme in dem Spiel zu sehr ablenken lassen? Darauf antworte ich lieber nicht!
Ich stelle mich unter die Dusche und lasse mir meine malträtierten Muskeln von einem harten Wasserstrahl massieren. Gequält stöhne ich auf, denn der Muskelkater ist jetzt schon die Hölle. Yuna hat nicht zu viel versprochen. Morgen kann ich mich dann wahrscheinlich gar nicht mehr bewegen.
Weil mir alles weh tut, verbringe ich fast den ganzen Sonntag im Bett. Ich telefoniere mit Gemma, ohne mir etwas anmerken zu lassen und höre mir von ihrem Alltag an der University of Manchester an, wo sie ein Stipendium bekommen hatte. Und danach mit Liam, der mehrmals am Tag nachfragt, wie es mir geht und dem ich diesmal ehrlich antworten kann, dass es mir schon besser geht. Auf Netflix fange ich eine neue Serie an, bestelle mir etwas zu essen beim Lieferservice und habe danach ein schlechtes Gewissen, weil es teuer ist und ich damit bei einer einzigen Malzeit unglaublich viel Müll, insbesondere Plastik, verursacht habe. Und ich beschließe, dass ich mich darum kümmern will, die Tür von Liam's Apartment reparieren zu lassen.
Das muss doch irgendwie schneller gehen, wenn man nicht auf den Handwerker der Wohnheimverwaltung angewiesen ist!
Deshalb rufe ich nach der Dusche am Montagmorgen, noch eingewickelt in ein Handtuch, Eleanor an und frage sie, ob sie jemanden kennt, der ein Schloss reparieren kann und das noch diese Woche.
„Klar!", sagt sie sofort. „Mein Cousin Thomas."
„Ist er Schlosser?"
„Nö!"
„Ist das der Cousin, von dem dein Onkel Joseph gesprochen hat? Der mit den rosa Hemden?"
„Genau der!" Ich kann ihr Lächeln in der Stimme hören.
„Aber hast du nicht gesagt, er wäre gar nicht dein Cousin?"
„Das ist kompliziert, erklär ich dir später! Aber er ist Praktischerweise gerade hier. Ich frag ihn mal ob er Zeit hat!"
„Bist du im Laden?"
„Ja, genau! Andrew arbeitet auch manchmal für Onkel Joseph. Moment!" Dann ruft sie nach hinten: „Hey Thomas, kannst du heute noch bei meinem Freund Harry vorbeifahren? Sein Türschloss ist kaputt!"
Gemurmel ist zuhören.
„Ist dir der Schlüssel abgebrochen, oder ist es etwas anderes? Thomas muss wissen, was er für Werkzeug mitbringen muss."
„Sag ihm, jemand hat die Tür eingetreten und dieses Metallteil im Rahmen ist rausgebrochen. Man kann die Tür jetzt nicht mehr zumachen."
Wieder Gemurmel.
„Thomas sagt es ist das Schließblech. Er bringt eins mit und baut ein komplett neues Schloss ein. Kosten tut das 60 Pfund inklusive Anfahrt. Wenn das für dich okay ist, kommt er heute Nachmittag."
Noch eine ungeplante Ausgabe mehr, aber das ist es wert, damit ich Louis nicht weiter auf der Tasche liege.
„Das wäre perfekt!"
Wir unterhalten uns noch einen Moment und legen dann auf. Ich kaue nachdenklich auf meiner Unterlippe herum. Eleanor hat mich ‚meinen Freund Harry' gennant. Mein Herz hat in dem Moment einen seltsamen Hüpfer gemacht. Aber es war ein guter Hüpfer. Ich glaube ich könnte mich an London gewöhnen. Und weil dieser Morgen so motivierend gestartet ist, schreibe ich gleich eine To-Do-Liste in mein Journal. Einen Handwerker besorgen kann ich direkt abhaken. Diese Punkte sind mir die Liebsten.
• Einen Handwerker besorgen
• Louis über den Handwerker informieren
• Mum anrufen und ihr endlich beichten, dass ich vom College geflogen bin
• E-Mails checken
• Im Drugstore Schmerztabletten besorgen (oder irgendetwas anderes, was gegen den scheiß Muskelkater hilft)
• Liam fragen, wann er wieder zurückkommt
Ich schicke Louis eine knappe Nachricht, dass ich am Nachmittag den Schlüssel von seinem Vorhängeschloss benötige, um die Tür reparieren zu können und packe meine Tasche, weil ich dringend etwas einkaufen muss. Wenn ich jetzt auch noch eine Handwerkerrechnung bezahle, dann sind Sachen wie Essen im Restaurant holen nicht mehr drin.
Noch bevor ich das Zimmer verlasse, piepst mein Handy.
Louis: Sorry, bin heute den ganzen Tag auf dem Fußballplatz und kann hier nicht weg, da ich die Kleinen trainiere. Wenn du willst kannst du dir den Schlüssel abholen. Kingsmeadow Stadium, Kingston Road. Ist ungefähr 17km vom Campus aus.
Okay, das wirft meine Pläne über den Haufen. Am besten erledige ich das sofort. Ich schreibe ihm zurück, dass ich in einer halben Stunde da bin und suche meinen Autoschlüssel.
Der Wagen springt nicht an! Die Tanknadel ist nicht einmal im roten Bereich, dennoch gibt der Wagen nur ein kurzes Blubbern von sich, bevor er wieder verstummt. Verdammt! Die Aussicht 17km zum Kingsmeadow Stadium zu laufen und dann wieder zurück ist niederschmetternd. Außerdem ist der Muskelkater so schlimm, dass ich mich wie eine alte Frau bewege. Ich schätze Niall würde mir sagen, dass ich den Schmerz einfach wegjoggen soll oder sowas. Aber nein, dass wird nicht passieren! Auf keinen Fall! Also komm schon du verdammte Dreckskarre!
Ich drehe noch einmal den Zündschlüssel um. Der Motor stottert eine Weile, danach macht es nur noch Klick. Seufzend schnappe ich mir mein Smartphone aus der Mittelkonsole und gebe die Adresse bei Google ein um mir die Wegbeschreibung anzeigen zu lassen. Es sind zu Fuß sogar nur 13km aber es würde 3 Stunden kosten dort anzukommen. Fuck my life!
„Okay, liebes Auto! Tu mir nur noch dieses eine mal einen Gefallen und spring an! Ich verspreche dir auch, dich danach in ruhe zu lassen! Du bist ein echt tolles Auto und vielleicht wenn du jetzt einfach nur deinen Job machst, spendiere ich dir eine Innenreinigung. Komm schon!"
Ich warte zwei Minuten ab, damit es sich die Sache gut überlegen kann, dann drehe ich den Zündschlüssel noch ein weiteres mal um. Es rasselt, dann stottert es und mit einem Flehen auf den Lippen warte ich darauf, dass der Motor endlich anfängt zu brummen. Als er das schließlich tut, stoße ich ein lautes: „Danke, danke, danke!", aus. „Du bist ein echter Freund! Ich verspreche, du wirst es nicht bereuen!"
Ich nehme die Strecke über die Fulham Road, die zwar länger, aber laut Google etwas schneller ist. Der Weg führt über die Thames und vorbei an vielen Bäumen, die jetzt im Spätsommer in kräftigen Orange- und Rottönen leuchten. Als ich schließlich in den Jack Goodchild Way abbiege, bin ich ich dennoch eine Viertelstunde später da, als ich Louis angekündigt habe. Ich parke am Straßenrand, da auf dem kleinen Parkplatz kein Platz mehr ist und kann nur hoffen, dass ich mit abgeschleppt werde, weil mein liebstes Lieblingsauto wirklich so aussieht als würde es auf den Schrottplatz gehören.
Zu dem Fußballplatz gehören mehrere Gebäude, dass habe ich schon im Internet gesehen. Einmal das Stadion mit den Tribünen und einem Imbiss, sowie einem Clubshop. Dahinter liegt ein Sportplatz mit rotem Tartan-Belag und einer ausgetrockneten Wiese, auf der zwei Fußballtore stehen. Dann hat der Fußballclub noch ein eigenes Gym und zwei eingezäunte Mini-Fußballplätze, die meines Wissens Soccer Court heißen und Kunstrasen besitzen. Außerdem ist da noch das kleine Vereinsheim, was an das Stadium angrenzt. Am besten schaue ich sofort im Stadion nach Louis, denn die Tür steht sperrangelweit offen und es kommen Stimmen heraus. Als ich durch die gelb angestrichene Metalltür trete, entdecke ich sofort mehrere Personen, die auf dem Spielfeld stehen und sich Bälle zupassen. Eine Frau mit dunkelbraunem Pferdeschwanz und einem T-Shirt, wie das, welches ich von Louis kenne, steht am Spielfeldrand und ich frage sie, wo ich ihn finden kann. Sie zuckt nur mit den Schultern.
„Er sollte hinten auf dem Platz sein und sich um die Kleinen kümmern. Die haben bei Benny heute morgen total rumgezickt und er soll sie für eine Weile bespaßen. Einfach der Straße folgen und durch das gelbe Tor, dann siehst du sie schon."
„Danke! Kann ich da einfach so rein gehen?"
Sie wirkt genervt. „Klar, das ist hier keine Hochsicherheitsanlage und das bist du schließlich hier ja auch schon. Das schlimmste, was die passieren kann, ist das John dir über den Weg läuft. Am besten legst du dich dann einfach auf den Boden und stellst dich Tot."
„Äh, ist John euer Vereinshund?"
„Nein, er ist unser Vereins-Arsch! Unser Vereinshund ist dagegen gar nichts!" Sie verdreht die Augen und wendet sich wieder dem Spielfeld zu und ruft über den Platz: „Dein Standbein steht falsch, George! Außerdem fehlt dir Stabilität im Fußgelenk! Setzt deine Arme verdammt noch mal richtig ein! Wie oft muss ich dir das alles noch sagen? Ich bin doch kein scheiß Papagei! Mehr Dynamik und jetzt noch einmal!"
Ich mache mich schnell aus dem Staub und laufe in die Richtung, in die sie gezeigt hat. Von einem Hund ist nichts zusehen.
Das ebenso gelbe Tor zum Sportplatz ist nur angelehnt und ich trete hinein. Es riecht intensiv nach Rasen, da ein Mann im Mittlerem Alter gerade eine Hälfte des Platzes mit einem großen Rasentraktor mäht. Auf der rechten Seite stehen um die 20 Kinder um einen Mann herum, den ich als Louis identifizieren kann, und machen Dehnübungen. Louis hält einen Fußball in der Hand und hat eine Trillerpfeife um den Hals hängen. Desto näher ich herantrete, desto mehr erkenne ich sein breites Grinsen, welches er stolz mit sich herumträgt. Er lässt die Jungen und Mädchen noch einige Hampelmänner machen und lässt dann den Ball frei. Sofort rennen die Keeper in ihre Tore und die Spieler auf den Ball zu. Louis dagegen schlendert zu einer Bank, die außerhalb des Feldes steht und beobachtet die Kinder, die wie eine große Meute, lachend dem Ball hinterherlaufen. Ich setze mich neben ihn und er schreckt hoch.
„Hey", sagt er und schenk mir ein Lächeln.
Ich werde rot und Lächle verlegen zurück. "Ich bin hier um den Schlüssel abzuholen."
„Ich weiß, aber der liegt in meinem Spind im Vereinsheim. Wenn du willst kannst du ihn dir jetzt holen gehen, sonst können wir das gleich zusammen machen, wenn diese wilden Rabauken endlich von ihren Eltern abgeholt worden sind!"
„Okay,...dann warte ich!"
„Gut!", sagt er nur und steht wieder auf. „Willst du mitspielen?" Er grinst mich herausfordernd an. „Die Kleinen tun dir auch nichts!"
Ich sehe ihn überfordert an und dann schweift mein Blick auf das Spielfeld, wo die Kinder immer noch glücklich, lachend umherlaufen. Was würde ich nur geben, mal wieder so glücklich zu sein.
Er nimmt meine Hand und zieht mich hoch. Die Stelle, die er mit seiner kleineren Hand umfasst , fängt an unfassbar schön zu kribbeln. Ich mag das Gefühl. Nein Harry, was denkst du da bloß!? Louis ist immer noch der Bruder deines besten Freundes! Stiefbruder hin oder her!
„Nicht heute, Louis."
„Wenn nicht heute, wann dann?" Er grinst wieder. „Komm schon Harry, das wird toll!"
Ich gebe mich schlussendlich geschlagen, denn Louis hat Recht, wenn nicht heute, wann dann?
Ich lasse mich von ihm auf den Platz führen und er überreicht mir feierlich eins dieser grünen, viel zu engen Leibchen.
„Du gehörst zu Team Grün, ich zu Team Blau!"
Er hat kein Leibchen. Fies.
Er hechtet los und auf den Ball zu. Ich bleibe unschlüssig stehen. Jedoch kommt im nächsten Moment ein kleines Mädchen auf mich zugejoggt und nimmt mich, wie Louis eben bei der Hand.
„Wenn wir gewinnen wollen, musst du dich schon bewegen! Komm schon, Lämmchen!" Ich blicke auf sie mit großen Augen herab, aber sie grinst mich nur mit einer riesigen Zahnlücke an. Also laufe ich neben ihr los und auf die Menge an kleinen Kindern zu. Manchmal habe ich das Gefühl, ich würde sie übertrampeln, aber auch wenn ich gewollt hätte, sie waren einfach viel zu wendig. Louis macht immer wieder absichtlich Fehler und lässt sich extra einfach den Ball abnehmen. Er lacht dabei so viel und strahlt so eine Freude aus, dass ich gar nicht anders kann, als zu lächeln. Meine vom Boxen malträtierten Muskeln würden das hier nicht lange mitmachen, aber ich bin gerade einfach glücklich. Ich genieße diesen einfachen Moment, das Spiel, den frischen Geruch nach Rasen und Louis' Lächeln. Ganz besonders Louis' Lächeln.
Nach einiger Zeit tauchen dann schließlich die Eltern auf und Louis verabschiedet jeden Einzelnen persönlich. Am Ende liegen wir nebeneinander, vollkommen kaputt auf der Wiese in der Sonne und genießen die Ruhe.
„Das alles fühlt sich so unglaublich schön an."
„Was?", fragt Louis und blinzelt gegen die Sonne an.
„Der Rasen unter uns, der Geruch, das Spiel, einfach dieser Moment. Wie machst du das?"
„Wie mache ich was?", lacht er und schaut mir direkt in die Augen.
„Wie schaffst du es, dass sich dieser Moment so toll anfühlt?"
Jetzt lacht er richtig. Hab ich etwas falsches gesagt? Oh bitte nicht! Nein!
„Warum lachst du jetzt?", frage ich mit einem Zittern in der Stimme.
Er guckt mich ernst an und lächelt dann. „Weißt du Harry, die meisten Leute, die mich treffen sagen mir das genaue Gegenteil. Sie meinen ich würde Momente mit meiner Art, wie ich bin, zerstören. Das kam... unerwartet, glaub mir. Aber egal, wir sollten jetzt den Schlüssel holen gehen!"
Damit holt mich Louis wieder vollkommen in die Gegenwart zurück. Er steht auf und zieht mich an meinem Arm nach oben.
Das Vereinsheim ist von innen größer, als es von außen aussieht. Es ist eine Art Container-Bungalow, das von außen mit bunten Farben angemalt wurde. Innen ist es in drei Räume unterteilt: eine Sofaecke mit Billardtisch und Dartscheibe, ein WC und eine Umkleide mit Spinden für die Trainer und Trainerinnen des Vereins. Louis führte mich direkt in die besagte Umkleide.
„Ich habe diesen Spind erst seit circa einem Jahr. Früher hatte ich noch einen im Stadion, aber jetzt, wo ich Co-Trainer der Kleinen geworden bin, habe ich hier einen bekommen. Die Jungs aus meiner Mannschaft sind ganz schön neidisch. Ich muss sie dir irgendwann mal vorstellen!"
Louis will was? Mich seinen Freunden vorstellen? Naja, Niall ist auch sein Freund, aber der ist ja eher in mein, oder besser gesagt sein Zimmer geplatzt, und hat mich vollkommen überrumpelt. Das zählt also nicht wirklich!
Ich sage dazu also nicht und Louis geht auch nicht weiter darauf ein. Er geht zu einem Spind, in der Ecke des Raumes und sucht mit seiner Hand auf der obigen Ablage nach dem Schlüssel. Er muss sich auf die Zehenspitzen stellen und dabei rutscht sein Shirt etwas hoch. Ich wende schnell meinen Blick ab und schaue mir lieber den Raum genauer an. Er ist in gelben Tönen gehalten und nur die dunkelblauen Spinde bieten Kontrast. An den noch freien Wänden hängen Bilder und Poster von Spielern und in der Mitte steht eine Bank, wie man sie aus Schulumkleiden kennt.
Es klappert und im nächsten Augenblick ist der Spind offen. Louis wühlt etwas drin herum, dann atmet er erleichtert auf. „Hab ihn!"
Er reicht ihn mir und ich stecke ihn vorsichtig in meine Hosentasche.
„Ich... gehe dann wohl besser wieder!", sage ich nachdem er den Spind wieder abgeschlossen hat.
„Warte! Ich muss dir noch jemanden besonderes vorstellen."
Ich ziehe meine Augenbrauen ein Stück nach oben. „Jemanden vorstellen?"
Etwa seine Freundin? Hat Louis eine Freundin? Oder einen Freund? Oder-
„Jup! Komm mit!"
Ich folge ihm zurück in den Raum mit dem Sofa. Dort geht er bereits im Türrahmen in die Hocke und ich wäre beinahe über ihn gestolpert.
„Paula! Komm mal her!" Er macht beim Sprechen Schnalzgeräusche.
Aus einer dunklen Ecke trottet ein goldfarbener Labradoodle auf uns zu und ich weiche einen Schritt zurück.
Louis lacht auf. „Hat's du etwa Angst vor ihr?"
„Ich...nein! Ich hab nur nicht so viel mit Hunden zu tun und den nötigen Respekt. Ich meine die haben scharfe Zähne."
Louis lacht wieder dieses umwerfende Lachen- warm und vibrierend- und ich glaube fast es könnte mein neues Lieblingsgeräusch werden. „Du hast gerade eben gesagt, dass sich der Rasen schön anfühlt. Weißt du, ich kenne nur eine andere Sache, die schöner ist, als ein frischgemähter Rasen und die-"
„Will ich garantiert nicht hören!", unterbreche ich ihn schnell, weil meine Fantasie sofort mit mir durchgeht.
Wieder dieses Lachen. „Ich rede von Paula!"
„Was?" Irritiert heben sich meine Brauen noch ein kleines Stück und beobachte den Hund, der sich jetzt vor Louis hingesetzt hat und sich hinter den Ohren kraulen lässt.
„Paula. Ich liebe, wie sie sich anfühlt, wenn man sie gerade frisch gekämmt hat."
„Was?", frage ich noch einmal.
„Das Fell, Harry! Das Fell von Paula, der Labradoodle-Hündin, die vor mir sitzt!"
Er muss mich für völlig beschränkt halten, weil ich ihm nicht folgen kann.
„Du findest es Toll Fell zu kraulen, in denen höchstwahrscheinlich Läuse leben?"
„Komm her!" Er grinst mich an und ich knie mich neben ihn, auf den Boden. Es kostete mich etwas Überwindung, näher an die Hündin heran zu treten, aber im Endeffekt traue ich mich trotzdem.
„Probier es aus!"
Er will also, dass ich Paula streichle. Aber na gut, warum nicht?
Ich ziehe meine Ärmel nach oben und lasse meine flache Hand über Paulas Rücken fahren. Sie riecht gut, zumindest besser als andere Hunde, die ich bereits kennengelernt habe. Ich streichle noch einmal über ihren Rücken. Er ist wirklich samtig. Fast schon zu weich. Als hätten man sie mit Weichspüler gewaschen. Ich kraule jetzt ihr Fell und mache eine Faust. Wieder und wieder schiebe ich meine Hand in das samtig weiche Fell von des Labradoodles. Und dann nehme ich auch noch die zweite. Louis hat recht, es fühlt sich unglaublich an! Sie brummt, als ich die Hände wegnehme und legt sich hin, als ich sie wieder streichle. Das Fell ist so weich, dass es sofort nachgibt und meinen Händen Raum schafft.
„Wow!", sage ich, obwohl es völlig bescheuert ist. Meine Haut fängt an zu prickeln. Ich drehe den Kopf und sehe Louis an. Sein Gesicht ist direkt vor mir. Um seine blauen Augen bilden sich Fältchen, als er seine Hände ebenfalls ins das Fell von Paula gleiten lässt.
Und dann stoßen meine Finger im Fell auf Louis'. Und dann wird es sogar noch schöner und verrückter, als nur das Fell zu spüren. Das Kribbeln zieht sich an meinen Armen hoch, bis über meine Kopfhaut. Louis' Hände sind rau, aber trotzdem angenehm. Es sind Hände, die gegen Sandsäcke boxen, Bälle herumwerfen. Es sind Hände, die arbeiten.
„Am liebsten würde ich sie nie loslassen!" Keine Ahnung warum ich das sage, aber es ist wahr und nur ein weiterer Beweis, dass mein Kopf gerade nicht richtig funktioniert.
Louis schluckt. „Geht mir genauso!"
Seine Finger stoßen an meine, dann verschränken sie sich und dazwischen sind tausenden, kleine Haare. Jedes einzelne anders und perfekt.
„Harry?"
„Ja?"
Oh Gott! Ich kann wahrscheinlich nie wieder damit aufhören, das Fell und Louis' Hände anzufassen! Ich möchte es überall auf meiner Haut spüren und nicht nur an meinen Fingerspitzen! Das Fell. Beide! Nein, vor allem will ich Louis' raue Hände überall auf mir spüren!
Als dieser Gedanke in mein Bewusstsein dringt, hole ich überrascht Luft. Weil es neu ist, weil es unvernünftig ist und weil ich im Augenblick nichts weniger gebrauchen kann, als dieses Gefühl. Und was ist, wenn Louis es weiß? Wenn er wieder meine Gedanken ließt?
Er sieht mich an und das blau in seinen Augen ist so hell, als hätte er darin die Sonne eingefangen. Er will etwas sagen. Sein Mund ist leicht geöffnet und die Unterlippe etwas feucht, als hätte er gerade darübergeleckt. Ich traue mich nicht nochmal zu blinzeln.
„Louis?"
Ich zucke zusammen, als jemand von der Tür aus seinen Namen ruft und ziehe abrupt meine Hände zurück. Schritte nähern sich. Nicht zaghaft, sondern energisch. So als wollten sie besonders viel Krach machen.
„Da war gerade eben so ein häuslicher Junge mit Glatze. Keine Ahnung, warum er zu dir wollte. Hat er dich gefunden?"
♡︎♡︎♡︎
Heyho!
Ich bin's mal wieder!
Tja ich hatte wohl die Schreibblockade meines Lebens aber egal. In meinem privaten Leben ist gerade viel abgegangen und ich bin einfach mental nicht in der Verfassung gewesen. Tja, wenn zwei Leute, von denen du dachtest, sie wären deine Freunde, über dich und deine echten Freunde, Sachen erzählen, die unser ganzes Leben einfach fi*ken könnten, ist der ganze Streit nicht mehr so witzig. Und manche fragen sich dehnt warum ich vertrauensprobleme habe ._.
Aber anygays jetzt ist ja endlich ein neues Kapitel draußen und ich hoffe einfach, dass ich im Rhythmus bleibe und mir wieder angewöhne mehr und regelmäßiger zu schreiben. Bald sind ja auch Osterferien und da habe ich Zeit wieder ein bisschen vorzuschreiben (wenn nicht wieder meine depression kickt oder meine Eltern plötzlich entscheiden irgendwo hin zu fahren 🤠)
Ich würde mich sehr über Kommentare und Votes freuen!
All the fookin Love and i hope ur okay
J
UND OMFG HS3 IS HAPPENINNNN HARRYS HOUSE I CANT 😭😭😭
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