Kapitel 38...Das Hauptgericht...Genuß, Spaß und Freude

                                                                               °°°SAM°°°

Somit war die Vorspeise aus der Küche entlassen und wir drei Köche konnten uns in aller Ruhe auf das Hauptgericht konzentrieren. Doch ehe wir damit begannen, gönnten wir uns erstmal eine kleine Pause...Kaffee und Sandwiches.

"Was kochen wir als Nächstes?", fragte mich Max voller Enthusiasmus und rieb seine Hände ineinander. Er schien seinen Spaß am Kochen gefunden zu haben. Ich beobachtete ihn in seinem Element "Freude und Spaß" und musste mir insgeheim ein kleines, verstecktes Lächeln verknusen.

Ich schaute zu unserem Koch hinüber, der das Geschirr in die große Spüle hineinlegte und diese Arbeit an eine Küchenhilfe weitergab. Ich fragte ihn: "Mister Brooks?...Sind die Nieren gewässert?"

"Ja Miss Sam.", nickte er ab und holte die Schüssel mit den gewässerten Nieren aus dem kleinen Kühlhaus und nahm ein Sieb zur Hand.

Ich griff ihm unter die Arme und hielt das Sieb über der Spüle fest, so dass der Koch die Schüssel darüber ausschütten konnte und der Inhalt endete im Sieb.

Dann gab ich Max ein scharfes Fleischmesser und legte ihm ein Schneidbrett aus Kunststoff vor die Nase. Dann entnahm ich dem Sieb eine Niere und zeigte ihm den nächsten Schritt. Ich legte eine Niere auf das Schneidebrett und nahm das Fleischmesser in meine rechte Hand.

"Sehen Sie her!...Halb schneiden, das weiße Harte hier oben und in der Mitte entfernen und in die Abfallschüssel damit. Die Nieren werden in Streifen geschnitten und ab in die Auflaufform damit. Wenn Sie damit fertig sind, Salz und Pfeffer über die Streifen streuen, darin hin und her baden."

"Und was kommt danach?", fragte er mich.

"Haben Sie die Arbeitswege gerade mit aufgeschrieben oder können Sie sich alles merken?", foppte ich ihn.

"Ehm...nein!", schüttelte er mit seinem Kopf.

"Na also! Erst das Eine, dann das Andere...Legen Sie los Mister Harper!", spornte ich ihn an. Ich überließ derweil dem Koch Mister Brooks die Beilage und machte mich über die Pfanne her. Ich ließ darin Butter zerlaufen und wartete auf die Nieren - Streifen von Max.

Max schüttete mir den Inhalt der Auflaufform, die Nierenstreifen, in die heiße Pfanne.

Ich trat beiseite und ließ Max an den Herd. "So Mister Harper!...Nehmen Sie den Holzlöffel und wenden Sie die Streifen in der Pfanne....Sagen wir ungefähr eine Viertelstunde, zwanzig Minuten. Dann müssten sie gar sein. Dann geben Sie die gehackte Petersilie hinzu. Die bereite ich Ihnen vor und rühren Sie sie unter die Streifen....Soweit bis hierher verstanden?"

Er nickte.

"Okay!", und ich legte ein neues Brett vor mich hin, entfernte die gewaschene Petersilie von den Stielen und legte sie aufs  Kunststoff - Schneidbrett. Mit einem kleinen Küchenhobel zerkleinerte ich sie und wartete, bis Max die Streifen gar hatte. Ich kratzte die Petersilie vom Brett in die Pfanne und Max rührte sie unter....und wartete und rührte und beobachtete.

Zu guter Letzt kam ich mit einer Schaumkelle auf ihn zu und drückte ihm eine saubere Auflaufform in die Hand. "Bitte festhalten!", bat ich ihn. Dann schöpfte ich die Nierenstreifen aus der Pfanne in die Form.

"Soll ich sie immer noch festhalten?", fragte er nebenbei. Ich sah ihm in seine Augen und bejahte. Ich musste mich zur Ordnung rufen, dass ich nicht gleich alles aus meinen Händen fallen ließ und meine Arme um ihn schlinge.

Ich räusperte mich still verlegen und wand mich von ihm ab. Währenddessen maß ich 60 Milliliter trockenen Weißwein ab und goss ihn in die Pfanne. Dann schüttete ich die gewürfelten Champignons von Mister Brooks hinzu und dünstete das Ganze.

"Ehm...die Form...Soll ich sie immer noch festhalten, Stanford?", wollte Max wissen.

Ich hielt im Rühren kurz inne und antwortete ihm ohne aufzusehen, sondern starrte in mein Gerührtes. "Haben Sie eine andere Order von mir bekommen, Mister Harper?", fragte ich ihn. Ich würdigte ihm keines Blickes. Ich konnte ihm ja nicht stets und ständig in seine Augen sehen, die mich immer wieder in den Bann der Leidenschaft und Unkontrollierbarkeit zogen.

Er schüttelte mit dem Kopf. "Nein!", kam es kleinlaut von ihm.

"Gut!....Dann wissen Sie ja, was zu tun ist!...Also?...Festhalten!", und ich rührte den Pfanneninhalt weiter. Mister Brooks gab mir einen Teelöffel, den Ketchup und die Worcestersauce. Dann maß ich je zwei Esslöffel ab und ließ sie in die Pfanne träufeln. Das alles rührte ich, bis daraus eine sämige, dicke Soße wurde.

Mister Brooks holte ein paar Teller.

"Abschmecken, Mister Harper!", bat ich ihn und nahm ihm die Auflaufform ab.

Er kostete erst, ehe er nach Gewürzen verlangte. Max schloss die Augen und ließ seinen Gaumen arbeiten. Mister Brooks beugte sich etwas zu ihm nach vorn und wartete auf ein Urteil. Max hatte immer noch die Augen geschlossen.

Ich schaute abwechselnd zu Brooks und dann wieder zu Max.
"Mister Harper?...Sind Sie schon eingeschlafen?..." Ich fuchtelte mit meinen Händen vor seinen Augen herum. "...Hallo!...", rief ich und schlug ihm die Kochmütze vom Kopf herunter.

Max öffnete blitzschnell seine Augen.

Dann nahm er einen neuen, sauberen Löffel und tauchte damit in die Sauce ein und führte ihn an meine Lippen. Er pustete für mich darüber hinweg und sah mich bittend an.

"Jetzt sind Sie dran!...Aufmachen!...Kosten!", kam es von ihm.

Ich machte brav den Mund auf und ließ es zu, dass Max mir den Löffel...Den Satz in meinen Gedanken beendete ich nicht mehr, denn meine Geschmacksknospen begannen zu arbeiten und es schmeckte köstlich. Köstlich? Weil er mich fütterte? Sam! Was hast du nur für Gedanken?, schalt ich mich leise.

"Mmh!", flüsterte ich noch mit geschlossenen Augen.

Brooks nahm einen großen Esslöffel und entnahm der Pfanne ein bisschen Sauce und probierte. Ihm schmeckte es genauso wie uns. Indes belegte ich mit Max die Teller mit dem Hauptgericht:....Reis, Nierenstreifen, Erbsen und Sauce. Dann schnitten wir Toastscheiben in kleine Dreiecke, bräunten sie leicht von beiden Seiten an, garnierten sie mit einer Butterrose und legten sie auf eine Servierplatte und hinaus damit aufs Büfett.

Mister Brooks überredete uns zwei Küchengehilfen zu einem Vorspeise - und Hauptgang ins Restaurant.

"Wir müssen schließlich probieren, was wir angerichtet haben.", gab unsere Koch zur Antwort hinzu. Er legte seine Schürze ab und ging als Erster durch die Küchentür ins Restaurant.

Max tat es ihm gleich und wartete auf mich. Zusammen verließen wir die Küche mit einem High Five, während die anderen Helfer in der Küche sich um das Dessert kümmerten. Draußen im Restaurant suchten wir Drei uns ein Plätzchen und beobachteten unsere Gäste, wie sie unsere Kreation genossen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top

Tags: #colles#home