59.

Namjoon's PoV.:

Der Weg zur Folterkammer kam mir überraschend vertraut vor, allerdings wusste ich nicht so recht wieso. Als wir dann durch eine schwere Holztür hindurch und eine Wendeltreppe nach unten gingen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen; der Kerker. Vor mir erstreckte sich ein langer Gang, schwach beleuchtet und es stank hier unten bestialisch nach Kot und Pisse. Rechts und links waren jeweils Gitterstäbe in die Mauer eingelassen und trennten damit Gefängniszellen voneinander ab.

Ich hielt die Luft an, als ich an all den winselnden Menschen vorbeigezogen wurde. Sie waren abgemagert und dreckig, doch wahrscheinlich würde ich in wenigen Stunden selber so aussehen.

Die Folterkammer war am Ende des langen Ganges. Sie war eine Zelle wie jede andere, nur mit dem Unterschied das hier Handfesseln aus breit geschmiedetem Eisen von der Decke herunter hingen. Allein bei dem Anblick wurde mir schummrig zumute und ich stemmte mich instinktiv gegen die Wachen. „Jetzt kriegt er die Hosen voll, was?", kicherte der Kerl zu meiner rechten. Er verfestigte den Griff um meinen Arm und zerrte mich gemeinsam mit seinem Kollegen endgültig hinter die Gitter. Ich gab ein frustriertes schnauben von mir, als jeder Versuch mich gegen die beiden zu wehren fehlschlug.
„Mach es dir nicht schwerer, als es eh schon ist", murrte der Kerl zu meiner linken, während er sich einen der schweren Handschellen schnappte und mein Handgelenk darin einsperrte, „Du wirst vermutlich noch ein paar Tage hier hängen, bis der König dann endlich entscheidet dir den Kopf abzuhacken". Das kalte Eisen schnitt unangenehm in meine Haut und ehe ich mich versah, war auch meine rechte Hand eingeschlossen. Sie hingen beide knapp über meinem Kopf, die Arme hatte ich dadurch leicht angewinkelt.

Mein Puls raste mittlerweile so schnell, dass ich ihn in meinen Ohren rauschen hören konnte. Ich nahm nur halbwegs wahr, wie die beiden Wachen anfingen miteinander zu reden. „Womit fangen wir an? Das kochende Wasser, oder ein paar Brandmarken?".
„Ich wäre ja eher für die Peitsche, aber ich denke mit dem Brandmarken anzufangen macht mehr Sinn. Sorgen wir dafür das seine Beine so taub werden, dass er sich kaum noch aufrecht halten kann", ein triumphierendes Lachen folgte und kurz danach entflammte neben mir ein Feuerkorb. Ich kniff die Augen zu. Nicht, weil das Licht des Feuers sonderlich grell war, sondern weil ich Angst hatte.

So große Angst hatte ich zuletzt bei dem Überfall auf mein Dorf verspürt. Damals war ich kurz davor gewesen alles zu verlieren, was mir lieb war. Und jetzt befand ich mich in einer ähnlichen Situation; kurz davor mein Leben zu verlieren und damit auch Yoongi, Byeol, meinen eigenen Stolz... 

Meine Augen fingen an zu Tränen, als ich realisierte wie dumm und naiv Yoongi und ich gewesen waren, zu Glauben das man uns eines Tages nicht erwischen würden. Und ich bereute es. Nicht unsere Liebe zueinander, aber die Tatsache das wir so unvorsichtig gehandelt hatten. Wir hätten mit unserer Beziehung warten sollen, bis der König eventuell gestorben und Yoongi sein Amt hätte übernehmen müssen. Dann wäre uns niemand in den Weg gekommen. Wir hätten glücklich leben können, ohne Sorge das wir eines Tages auffliegen würden.

Plötzlich zuckte ein unbeschreiblicher Schmerz durch mein Bein und ich riss den Kopf nach unten, um zu schauen was gerade passierte. Einer der Wachen hatte einen glühenden Metallstab an mein Bein gedrückt. Die Hitze hatte sich in weniger als einer Millisekunde durch den Stoff meiner Hose gefressen und brannte sich nun tief in meine Haut ein. Es zischte und Blut fing an um den heißen Metallstab zu quellen. Ich öffnete meinen Mund zu, doch es kam nichts weiter als ein ersticktes schreien heraus. Die Tränen in meinen Augen verdoppelten sich und ich konnte erst wieder durchatmen, als der Kerl den glühenden Stab wegzog. Doch viel Zeit blieb mir nicht, denn nachdem er ihn wieder ins Feuer gehalten hatte, presste er die Spitze an mein anderes Bein.

Der Schmerz war unbeschreiblich. Er raubte mir sämtliche Kraft aus dem Körper, sodass meine Beine auf einmal unter mir wegknickten und ich nur noch an meinen Armen aufrecht hing.
Ich versuchte mich wieder hinzustellen, damit die Handschellen nicht noch tiefer in meine Haut schneiden konnten, doch jedes Mal wenn ich versuchte mich wieder zusammen zu reißen, drückte einer der Kerle den glühenden Metallstab an mein Bein und ich knickte wieder weg.

Die Folter hielt lange an. Ich wusste nicht genau wie lange, denn hier unten verlor man schnell das Gefühl für Zeit. Inzwischen war meine Hose mit verbrannten Löchern überseht und meine Beine unentwegt am Bluten. Ich konnte sie nicht mehr spüren und jedes Mal, wenn ich heruntersah, wurde mir schlecht. Meine Augen verdrehten sich immer öfter nach innen und ab und zu verlor ich sogar komplett das Bewusstsein, nur um dann vor lauter Schmerzen wieder aufzuwachen. Einmal war ich so lange weg, dass die beiden Wachen beschlossen mich mit einem Kübel heißem Wasser aufzuwecken. Sie schütteten ihn über meinen geschundenen Körper, in der Hoffnung eine Reaktion von mir zu bekommen, doch ich konnte daraufhin nur noch schwach zucken. Ein zweiter Kübel folgte und sogar ein dritter, bis ich vor Schmerzen schrie und die Männer sich mit ihrer Folter zufriedengaben.

Danach bekam ich eine Pause. Eine Pause, in der ich durchatmen konnte und meine Gedanken sortieren. Allerdings war es auch genug Zeit damit mein Körper all die Wunden resignierte. Der beißende Schmerz schien sich zu verdreifachen und zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir nichts sehnlicher, als einfach zu sterben.

„Tötet mich", hauchte ich und sah zu den beiden Wachen rüber, die vor der Zelle standen und sich miteinander unterhielten. Als ich sprach, stillten sie jedoch und der rechte von ihnen trat zu mir rein. „Was hast du gesagt?", hakte er nach, ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen. „Tötet mich. Bitte, tötet mich", wiederholte ich und ließ den Kopf hängen, weil ich mir nicht länger die grinsende Fresse des Mannes ansehen konnte. Es war mehr als nur erniedrigend, um seinen eigenen Tod zu betteln. „Aber du hast doch gehört was der König gesagt hat. Wir sollen dich nicht umbringen. Und jetzt mal ganz unter uns...", er trat an mich heran und legte eine Hand um meinen Hals, um mir urplötzlich die Luft abzudrücken, „Dich zu töten wäre viel zu langweilig". Er ließ wieder von mir ab und ich schnappte verzweifelt nach Sauerstoff.

„Da hat er Recht", die Stimme des Königs hallte plötzlich durch die kahlen Wände. Erschrocken sah ich zu ihm auf. Mit seinem gigantischen Gewandt und dem selbstischeren Grinsen im Gesicht, sah er hier unten deutlich fehl am Platz aus. Zugegeben wünschte ich mir nichts sehnlicher, dass er wieder verschwinden würde. „Dich zu töten wäre zu langweilig. Andererseits ist es auch widerlich dich hier unten hängen zu sehen", der ältere Mann stolzierte zu uns in die Zelle, woraufhin die Wache ihm augenblicklich Platz machte, „Keine Sorge, du wirst nicht lange auf deinen Tod warten müssen. Aber lange genug, um verrückt zu werden. Ich werde dich zerstören, Kim Namjoon. Dich auseinandernehmen und dann an den Galgen hängen. Du wirst vor dem gesamten Dorf als perverser Leibwächter aufgehangen werden. Dein Name wird für Jahre in jedermanns Mund sein, dein gesamtes Dorf und deine Familie beschmutzen...".
„Sie sind ein Monster", lallte ich, nicht in der Lage meinen Mund richtig aufzumachen.
„Ich nicht. Du bist hier das Monster, Namjoon. Ich habe dir vertraut, als ich dir meinen Sohn in die Hände gegeben habe. Herauszufinden das du dir das zunutze gemacht hast, um ihn zu verführen-...", der König stoppte, wieder puterrot im Gesicht vor Wut. Er spuckte vor meine Füße, ehe er fortfuhr: „Du bist widerlich. Was auch immer du mit meinem Sohn angestellt hast, du wirst es bereuen".

My Namjoon biased heart suffered through this chapter. But it was necessary. Ich hoffe es war nicht allzu schlimm geschrieben.

Wir nähern uns übrigens langsam dem Ende der Story. Ich denke es kommen noch so an die 10 Kapitel, vielleicht auch mehr, idk xD

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